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© Birgit Hupfeld
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Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele

Das traditionsreiche Schauspiel Frankfurt ist das größte Sprechtheater in der Rhein-Main Region und als überregional profilierte Bühne auch deutschlandweit viel beachtet. 2017/18 übernahm Intendant Anselm Weber zusammen mit seiner Stellvertreterin und Chefdramaturgin Marion Tiedtke die Führung des Hauses.

Neben den Produktionen schafft das Schauspiel Frankfurt in der BOX und im Chagallsaal mit der Reihe der X-Räume Orte für Begegnungen, Diskussionen und Werkschauen, bei denen sich Künstler und Künstlerinnen präsentieren, Zuschauer nachfragen und Bürger und Bürgerinnen der Stadt ins Gespräch kommen.

Kontakt

Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele
Neue Mainzerstr. 15
D-60311 Frankfurt am Main

Telefon: +49 (0)69 / 13 40 400
E-Mail: info@schauspielfrankfurt.de

Bewertungschronik

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Bewertungen & Berichte Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele

Schauspiel

Heute leider Konzert!

mit Liedern und Texten von Georg Kreisler

Premiere: 11.5.2024

Aufgewachsen als jüdisches Kind im Wien der 1920er Jahre, flieht Georg Kreisler mit seiner Familie 1938 in die USA und muss dort »Jude üben statt Klavier«. Nach einem Durchbruch als Musiker, Entertainer und Komponist in New York kehrt er in seine Heimatstadt zurück, die noch immer von antisemitischen Furchen durchsetzt ist. Also stellt sich Kreisler dieser neuen Wirklichkeit - mit bitterbösem Humor singt er Lieder und schreibt gesellschaftskritische Texte, in denen er alle, aber auch wirklich alle Akteure der Gesellschaft aufs Korn nimmt.

Martha Kottwitz stellt mit erzählerischen, poetischen und dramatischen Versatzstücken aus Kreislers Texten und Liedern einen vielseitigen musikalischen Abend zusammen, der weit mehr bietet als eine Nacherzählung seines bewegten Lebens. Mit geschärftem Witz lässt er uns nachdenken über die Welt, in der wir leben. Ein schonungs-, aber nicht hoffnungsloser Blick in den Abgrund.

Regie: Martha Kottwitz
Bühne und Video: Marco Pinheiro
Kostüme: Mirjam Kiefer
Musikalische Einrichtung: Christina Lutz
Dramaturgie: Jana Fritzsche
Licht: Jan Walther

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Schauspiel

Killology

von Gary Owen

Premiere: 7.6.2024

Davey wächst in einem Arbeiterviertel auf und wird früh mit der rohen Gewalt der Straße konfrontiert. Paul ist mit einem Computerspiel reich geworden, in dem man für das Foltern seiner Opfer belohnt wird. Daveys Vater Alan plant einen Rachemord an Paul, nachdem sein Sohn scheinbar knapp eine Nachahmertat überlebt, deren brutale Choreografie aus Pauls Spiel kopiert wurde. Drei Männer verschiedener Generationen erzählen parallel ihre Geschichten. Die Erzählstränge nähern sich aneinander an, treffen sich momentweise, um dann unmerklich auseinanderzudriften. Gewalt erzeugt neue Gewalt, zerstörerische Vater-Sohn-Beziehungen, Schuld und unerwiderte Liebe schreiben die Geschichten fort. Gibt es Hoffnung auf Vergebung? Welchen Ausgang der Geschichte wünschen wir den Figuren? Und hat Davey die Gewalttat überhaupt wirklich überlebt?

Regie: Helena Jackson
Bühne: Katharina Oleksinska
Kostüme: Antonia Mahr
Sounddesign: Nicola T. Chang
Dramaturgie: Katja Herlemann

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Schauspiel

Deine Kämpfe - Meine Kämpfe

Jugendtheaterprojekt ab 14 Jahren
in Kooperation mit dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt

»Jeder Mensch weiß, was gerecht ist, aber es gibt keine Gerechtigkeit.« sagt M., ein Jugendlicher, der alleine aus dem Iran hierher flüchtete. Die Menschenrechte, Frauen- und Freiheitsrechte sind keine existierende Realität, sie »sind Widerstandrechte gegen alle Formen von Ungerechtigkeit und Unterdrückung«, schreibt Kim Weidenberg im Atlas der Staatenlosen.

Dass dabei das Persönliche oder Private politisch ist, markierte einen wichtigen Aspekt im Kampf mutiger und selbstbewusster Frauen der »zweiten Frauenbewegung« um gleiche Rechte, politische Teilhabe und Selbstbestimmung in den 1970er Jahren. Schnee von gestern? Können die Geschichten von [Frankfurter] Frauen den Ms, As und Os einer diversen »Next Generation« Inspirationen bieten? Wie geht Fragen, wie Zuhören, wie Weitermachen?

Das Projekt will Stimmen aus Kämpfen verschiedener Generationen hörbar machen und generationsübergreifend nach Perspektiven und verbindenden Elementen fragen. Material schöpft es u.a. aus der Ausstellung »Revolutionär:innen« des Frauenreferats und Akteurinnen des ehemaligen »Frankfurter Weiberrats«. Können die immer wieder missachteten Menschenrechte den Jugendlichen trotzdem Grundlage für konkrete Utopien sein?

Regie und Konzept: Martina Droste
Bühne und Kostüme: Michaela Kratzer
Musik: Max Mahlert
Chorische Einstudierung: Christina Lutz

ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Mascha K. (Tourist Status)

von Anja Hilling

»Ich glaube nicht, dass wir hier je zur Ruhe kommen«, schrieb die Dichterin Mascha Kaléko 1941 in ihr Tagebuch. Die jüdische Dichterin erlebt ein paar leuchtende Jahre in Berlin, in denen sie sich zu einer Ikone der »Neuen Sachlichkeit« aufschwang. Doch die Terrorherrschaft der Nationalsozialist:innen zwang sie schließlich in die Emigration. Zusammen mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn landet Kaléko in New York, eingepfercht in einer zu kleinen Wohnung und der Möglichkeit beraubt, ihrer künstlerischen Tätigkeit nachzugehen. Später wird ein kurzes Comeback sie zurückführen in das Land der Täter:innen. Doch das Berlin, in dem sie ihre Erfolge feierte, existiert nicht mehr. Es treibt sie weiter nach Israel. Doch auch hier findet sie keine Ruhe.

Das Leben und Werk von Mascha Kaléko sind Ausgangspunkt für ein neues Stück von Anja Hilling. Entstanden ist die eindrucksvolle Begegnung zweier Dichterinnen, zweier Sprachen – mitten in der Gegenwart. Das Stück erzählt von einem Leben, in dem das einzige Verweilen in der Bewegung liegt, von Versuchen, Familien zu gründen, in der Kunst, in der Konvention, in der Liebe. In der Inszenierung von Christina Tscharyiski verbindet sich die poetische Sprache des Stücks mit einer treibenden Musikalität zu einer Reise durch Raum und Zeit.

Regie: Christina Tscharyiski
Bühne: Devin Rebecca McDonough
Kostüme: Miriam Draxl
Musik: Thorsten Drücker
Dramaturgie: Lukas Schmelmer
Licht: David Schecker

ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

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1 Schauspiel

Phädra, in Flammen

von Nino Haratischwili

Über Athen hängt ein trügerischer Stillstand. Der alte König Theseus hat unlängst wieder einmal verkündigt, sich von der Macht zurückziehen zu wollen – doch folgten den Worten bislang keine Taten. Die Königin Phädra versinkt in gelangweilter Ohnmacht innerhalb den beengenden geistigen, formalen und moralischen Strukturen des Hofstaats. Derweil ist hinter den Kulissen ein erbitterter Kampf um Einfluss entfacht. Als Thronfolger ist Demophon – erstgeborener Sohn des Herrscherpaars – auserkoren. Seine Heirat mit Persea ist bereits arrangiert, um die politischen Verhältnisse weiter zu stabilisieren und die Machtübergabe einzuleiten. Doch statt sich in ihr Schicksal zu fügen, bringt Persea durch ihr unbeugsames Handeln die politischen und persönlichen Verhältnisse ins Wanken.

Die Autorin Nino Haratischwili greift in ihrem neuen Stück den Mythos um die legendäre Königin Phädra auf. Haratischwili verwebt Motive des antiken Mythos mit gegenwärtigen Fragestellungen von Sexualität, Emanzipation, Privilegien und Machtpolitik. Das Stück zeugt vom System im Umbruch, in dem progressives Denken und regressive Kräfte miteinander um Deutungshoheit ringen. Regisseur Max Lindemann stellt in seiner Inszenierung das Schwanken der Figuren zwischen persönlichem und politischem Verlangen ins Zentrum.

Entstanden im Rahmen des Berliner Ensemble-Dramatiker:innen-Fonds, unterstützt durch die Heinz und Heide Dürr Stiftung.

Regie und Musik: Max Lindemann
Bühne: Signe Raunkjær Holm
Kostüme: Eleonore Carrière
Dramaturgie: Lukas Schmelmer

1 Stunde 50 Minuten, keine Pause

Wir weisen Sie darauf hin, dass bei der Aufführung an einigen Stellen Stroboskoplicht zum Einsatz kommt.

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Schauspiel

Die verlorene Ehre der Katharina Blum

von Heinrich Böll
Bühnenfassung von John von Düffel

Die 26-jährige Katharina Blum steht unter Verdacht, Mitwisserin einer umfangreichen Betrugsaffäre zu sein, nachdem sie eine Karnevalsparty mit einem gewissen – und ihr bis dato unbekannten – Ludwig Götten verließ. Nicht nur wird sie daraufhin stundenlang von der Polizei befragt, vor allem startet die ZEITUNG einen wahrhaftigen Shitstorm gegen die junge Hauswirtschafterin. Blum wird öffentlich als Mittäterin und »Flittchen« diffamiert, Aussagen von ihr nahestehenden Personen werden umformuliert und verfälscht wiedergegeben, die Boulevardredakteure lassen nicht mehr von ihr ab.
»Wie Gewalt entstehen kann und wohin sie führt« lautet der erweiterte Titel dieser 1974 erschienenen Erzählung des Schriftstellers Heinrich Böll. Denn durch die Kampagne gegen Katharina Blum wird diese wirklich zur Täterin und erschießt den dafür verantwortlichen Journalisten.

Heinrich Böll gibt in einer vorangestellten Notiz an: »Sollten sich (...) Ähnlichkeiten mit den Praktiken der Bild-Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich« und beschrieb die Erzählung später als Pamphlet, das auf die konfliktverstärkende Rolle des Boulevardjournalismus in der öffentlichen Beachtung der Roten Armee Fraktion Bezug nehme. Er selbst hatte sich zuvor als Opfer einer solchen Medienkampagne gesehen und stellt an Katharina Blums Fall das Vorgehen der Presse beispielhaft zur Schau. Die Regisseurin Sapir Heller inszeniert diese Erzählung als temporeiche Verfolgungsjagd, die auf die Nähe des inzwischen allgegenwärtigen Sensationsjournalismus zum heutigen Populismus verweist.

Regie: Sapir Heller
Bühne und Kostüme: Ursula Gaisböck
Musik: Gustavo Strauß
Video: Lion Bischof
Dramaturgie: Lena Wontorra

1 Stunde 35 Minuten ohne Pause

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Schauspiel

Alles ist groß

von Zsuzsa Bánk

Für unsere Stimmen einer Stadt-Reihe treffen Autoren:innen Menschen aus Frankfurt und nehmen aus diesen Begegnungen eine poetische Überschreibung vor: ein Monodrama. Jede Biografie wird also zu einem Solo für eine:n Schauspieler:in unseres Ensembles.

Die vielfach ausgezeichnete Autorin Zsuzsa Bánk trifft einen Mann für das letzte Geleit, dessen sensible Beobachtungsgabe besondere Perspektiven eröffnet. Wir lernen einen Grabmacher kennen, der in seinem vorherigen Job als Paketzusteller extrem unter Stress stand. Erst in seiner Arbeit auf dem Friedhof scheint er eine große Lebensfreude und einen inneren Frieden gefunden zu haben. Er hat eine tägliche Verbindung zu etwas Höherem, das er nicht ganz greifen und fassen, aber doch auf eine Art spüren kann. Zweifel an unserer Existenz verstärken sich durch seine Arbeit nicht, sie hören auf.
Zsusza Bánk wirft in ihrem Text die Frage nach dem Glück auf: Wieviel davon hängt von unserem Beruf ab, wieviel ist in unserer eigenen Persönlichkeit angelegt?

Regie: Kornelius Eich
Bühne und Video: Philip Bußmann
Kostüme: Mareike Wehrmann
Musik: Thomas Osterhoff
Dramaturgie: Lukas Schmelmer

ca. eine Stunde, keine Pause

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Schauspiel

They Them Okocha

von Bonn Park

Ein Abend, der die Nostalgie des Lebens jongliert – und es fällt uns oft aus den Händen. Eine wehmütige Rückschau auf das Privileg der Jugend, als lebendig sein noch cool war und der Blick in die Zukunft interessant und angsteinflößend, aber auf eine gute Weise: Als wir noch dachten, die Welt gehört uns und alles ist möglich. Eine Erzählung von der Illusion der Entscheidungen, die wir treffen können, aber auch von der Magie des Pulsschlags, den wir einfach haben. Ein Blick auf vier Jungs, die Männer werden müssen, weil sie keine Wahl haben, und das ist vielleicht auch nicht schlimm.

Autor und Regisseur Bonn Park, der sich in seinen popkulturell inspirierte Theaterabenden gerne verdrängten Themen und randständigen Figuren annimmt, entwickelt mit dem Komponisten Ben Roessler in kleines Coming-of-age-Drama für die Kammerspiele mit Liedern aus der Welt der bodenlosen Traurigkeit.

Regie: Bonn Park
Bühne: Sina Manthey
Kostüme: Leonie Falke
Musik: Ben Roessler
Dramaturgie: Katja Herlemann
Licht: Frank Kraus

1 Stunde 40 Minuten, keine Pause

Wir weisen Sie darauf hin, dass bei der Aufführung Stroboskoplicht zum Einsatz kommt.

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Schauspiel

Bilder deiner großen Liebe

Szenische Lesung nach Wolfgang Herrndorf

Sie ist kraftvoll, vorbehaltlos und unvorsichtig: Isa huscht aus einer Anstalt und begibt sich barfüßig hinaus ins Leben. Sie irrlichtert dabei nicht nur durch Wälder, Dörfer und an Autobahnen entlang, sondern auch durch ihr eigenes Ich. Die Begegnungen mit einem Binnenschiffer, einem Schriftsteller, einem Mann auf einem Friedhof und zwei Jungs auf einer Müllhalde sind gleichermaßen komisch, lakonisch und traurig. Isa ist radikal einsam und wirft sich gleichzeitig ins Leben hinein, oder läuft sie davor weg?

Regie: Susanne Frieling
Bühne: Devin Rebecca McDonough
Kostüme: Cosima Winter
Dramaturgie: Katrin Spira
Musik: Lucas Lejeune
Video: Constantin Braml

ca. 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Mein Lieblingstier heißt Winter

nach Ferdinand Schmalz

Der Wiener Tiefkühlkostvertreter Franz Schlicht soll einem makabren Wunsch nachkommen. Sein Kunde Doktor Schauer ist fest entschlossen, sich zum Sterben in eine Tiefkühltruhe zu legen. Er beauftragt Franz Schlicht, den gefrorenen Körper auf eine Lichtung zu verfrachten. Zum vereinbarten Zeitpunkt ist die Tiefkühltruhe jedoch leer, und Schlicht begibt sich auf eine höchst ungewöhnliche Suche nach der Person oder Leiche. Dabei kreuzen die Tatortreinigerin Schimmelteufel, ein Ingenieur, der sich selbst eingemauert hat, und ein Ministerialrat, der Nazi-Weihnachtsschmuck sammelt, seinen Weg durch die von Sommerhitze gequälte Stadt und ihre gesellschaftlichen Milieus. Nichts weniger als einige fundamentale Erkenntnisse über die Verhältnismäßigkeit von Leben und Tod gewinnt Schlicht auf seiner selbstauferlegten Mission.
Mit dieser Uraufführung kommt nach »jedermann (stirbt)« wieder ein Stoff des Bachmann-Preisträgers Ferdinand Schmalz am Schauspiel Frankfurt auf die Bühne. Der Autor nimmt uns in seinem Debütroman mit auf eine abgründige Tour im Stile eines melancholischen österreichischen Krimis, skurril, intelligent und mit der aus seinen Theaterstücken bekannten Sensibilität für Sprache und Form.

Regie: Rieke Süßkow
Bühne: Marlene Lockemann
Kostüme: Sabrina Bosshard
Dramaturgie: Katja Herlemann

ca. 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

NSU 2.0

Stückentwicklung und Regie: Nuran David Calis
Auftragswerk des Schauspiel Frankfurt

Keine Fiktion, sondern Realität: Am 02. August 2018 erhält die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız eine Morddrohung. Mit der Unterschrift »NSU 2.0« beziehen sich die Verfasser:innen auf die Gruppe »Nationalsozialistischer Untergrund«, deren Terror zwischen 2000 und 2007 mindestens zehn Menschen zum Opfer gefallen waren. Die Suche nach der Herkunft des Schreibens führt zu einem Computer im Frankfurter Polizeirevier 1 und zu einer Chatgruppe unter Polizeibeamt:innen, in der Hakenkreuze und Judenwitze ausgetauscht werden. Je länger ermittelt wird, desto klarer tritt zutage: Die Behörde, die Bürger:innen wie Başay-Yıldız vor Terror und Extremismus beschützen soll, hat ein massives Problem mit Rechtsextremen in den eigenen Reihen. Wie weit reichen rechtsextreme Netzwerke in unserer Stadt? Und was bedeutet das für Politik, Bürger:innen und Betroffene?

Regie: Nuran David Calis
Bühne: Anne Ehrlich
Kostüme: Anna Sünkel
Video und Recherche: Karnik Gregorian
Komposition und musikalische Einrichtung: Vivan Bhatti
Dramaturgie: Alexander Leiffheidt

Die Produktion wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

ca. 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause

Inhaltswarnung
Die Produktion enthält Aussagen, die diskriminierend, rassistisch und sexistisch sind sowie zur Gewalt aufrufen. Zuschauer:innen könnten dies beunruhigend finden.

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4 Schauspiel

Nach Mitternacht

nach Irmgard Keun
Für die Bühne bearbeitet von Barbara Bürk

»Nach Mitternacht« ist Irmgard Keuns großer Frankfurt-Roman: Es ist das Jahr 1936. Adolf Hitler ist am Opernplatz. Vom Balkon des Cafés Esplanade sehen Sanna und ihre Freundin Gerti seinem Aufmarsch zu, der die ganze Stadt blockiert. Sanna versteht die fieberhafte Hysterie nicht. So wenig wie die Tatsache, dass Gerti nicht mit Dieter Aaron tanzen darf, weil es »Rassengesetze« gibt, Sannas Bruder Alois, ein bisher angesehener sozialkritischer Schriftsteller plötzlich Bücher schreibt, die auf der Liste der verbotenen Bücher stehen, und ihre eigene Tante Adelheid sie denunziert, weil sie sich weigert, sich im Radio von Göring beschimpfen zu lassen. Irmgard Keuns Roman ist eine bitterböse Schilderung des Alltags im Nationalsozialismus. Keun veröffentlichte ihren Roman im Frühjahr 1936 im Exil. Eine Zeit lang lebte, schrieb und trank sie mit Joseph Roth. Und kehrte dann mit falschem Pass nach Deutschland zurück, um in der Nachkriegszeit das Fortleben des deutschen Ungeistes zu geißeln.

Regie: Barbara Bürk
Bühne und Kostüme: Anke Grot
Musik: Markus Reschtnefki
Dramaturgie: Julia Weinreich

ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

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3 Schauspiel

Unheim

von Wilke Weermann

Auftragswerk des Schauspiel Frankfurt

Ira ist Ermittlerin für anormale Phänomene. Doch das Geschäft läuft miserabel. Denn Ira ist bio, und bio ist out: Anders als die meisten Menschen ihrer Welt trägt sie noch keine Implantate, die reale Wahrnehmungen mit virtuell erzeugten Wirklichkeiten überschreiben können. Auch in den Datenspeichern dieser alternativen Realitäten hinterlassen Verstorbene Spuren. Solche unheimlichen Vorkommnisse plagen die Bewohner des Prestigeprojektes »Arcadia«, in dem mehrere Mieter zugleich denselben realen Raum bewohnen, sich in ihren luxuriös ausgestatteten virtuellen Apartments aber niemals begegnen. Ira gibt ihre Vorbehalte auf, unterzieht sich der Implantation und beginnt, in »Arcadia« zu ermitteln. Aber irgendetwas stimmt nicht mit den Bewohnern. Irgendetwas stimmt ganz grundsätzlich nicht.
Wilke Weermann spielt mit den dystopischen Zukunftsentwürfen der Unterhaltungsmedien und den Topoi der schwarzen Romantik. Dahinter steckt zentral eine drängende Frage: Was geht verloren in einer Welt, in der scheinbar alles immer nur besser wird? Mit dieser Arbeit stellt sich der junge Regisseur und Autor in Frankfurt vor.

Regie: Wilke Weermann
Bühne und Kostüme: Johanna Stenzel
Komposition und Sounddesign: Constantin John
Pixel Art: Sophie Alicia Herrmann
Dramaturgie: Alexander Leiffheidt
Licht: Johannes Richter

ca. 90 Minuten, keine Pause

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1 Schauspiel

Life Is But A Dream

nach »Onkelchens Traum« von F. M. Dostojewski

Die kleine Stadt Mordasov ist in heller Aufregung: Prinz K., ein wohlhabender Gutsbesitzer, kehrt zurück. Maria Alexandrovna Moskalyova, einflussreiche und furchterregende Intrigantin, will, dass Prinz K. ihre Tochter Zina ehelicht. Dumm nur, dass es noch andere rivalisierende Heiratsvermittler:innen gibt und Zina ihren ganz eigenen Kopf hat. Als Fürst K. nach turbulenten Ereignissen stirbt, fühlt sich keiner schuldig, obwohl alle mitverantwortlich sind für seinen Tod.
Schein ist Sein in Dostojewskis »Onkelchens Traum« von 1859. Der russische Literaturwissenschaftler und Kunsttheoretiker Michail Bachtin hat den Weltzustand in Dostojewskis Werk als »Karnevalisierung« bezeichnet. Die Karnevalszeit als berechtigter Tabubruch von festen Verhaltensmustern kann ein wichtiges Ventil in einer Gesellschaft sein: Nur was, wenn der Karneval nicht mehr endet? Was, wenn das Dionysische über alle Vernunft regiert? Was, wenn eine Gesellschaft, die sich dauerhaft der Verstellung verpflichtet, vom Größenwahn gelenkt, den eigenen Tod abschaffen will?

Die kleine Stadt Mordasov ist in heller Aufregung: Prinz K., ein wohlhabender Gutsbesitzer, kehrt zurück. Maria Alexandrovna Moskalyova, einflussreiche und furchterregende Intrigantin, will, dass Prinz K. ihre Tochter Zina ehelicht. Dumm nur, dass es noch andere rivalisierende Heiratsvermittler:innen gibt und Zina ihren ganz eigenen Kopf hat. Als Fürst K. nach turbulenten Ereignissen stirbt, fühlt sich keiner schuldig, obwohl alle mitverantwortlich sind für seinen Tod.
Schein ist Sein in Dostojewskis »Onkelchens Traum« von 1859. Der russische Literaturwissenschaftler und Kunsttheoretiker Michail Bachtin hat den Weltzustand in Dostojewskis Werk als »Karnevalisierung« bezeichnet. Die Karnevalszeit als berechtigter Tabubruch von festen Verhaltensmustern kann ein wichtiges Ventil in einer Gesellschaft sein: Nur was, wenn der Karneval nicht mehr endet? Was, wenn das Dionysische über alle Vernunft regiert? Was, wenn eine Gesellschaft, die sich dauerhaft der Verstellung verpflichtet, vom Größenwahn gelenkt, den eigenen Tod abschaffen will?

Regie: Barbara Bürk
Bühne und Kostüme: Anke Grot
Musik: Markus Reschtnefki
Dramaturgie: Julia Weinreich
Licht: Ellen Jaeger

ca. 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Sonne/Luft

von Elfriede Jelinek

Die Sonne hat genug von der Erde und den Menschen, die sie so lange zugrunde gerichtet haben: »Dieser lächerliche Fettklops voll Klopapier, Dreck, Schaum und Abschaum«. Die Sonne lacht, sie brennt, sie verbrennt die Felder, sie lässt den Meeresspiegel steigen, Fluten heraufkommen und sie weiß, dass das Ende des Menschen sowieso gekommen ist, auch wenn die Menschen noch versuchen, sich am Strand aufzuhalten und es sich in der Sonne, trotz aller Besorgnisse um die Zukunft, schön machen. Der Mensch hat zu lange versucht in all seiner Hybris sich die Natur zu eigen zu machen. Dass diese Zeit vorbei sein wird, darüber freut sich auch die Luft.

Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat mit »Sonne/Luft« einen vielstimmigen, gleichermaßen heiteren wie gnadenlosen Text über den Klimakollaps geschrieben, ohne es explizit werden zu lassen. Regisseurin Lilja Rupprecht wird in ihrer Inszenierung dieser Vielstimmigkeit auf die Spur gehen und untersuchen, wieviel echte Natur uns überhaupt noch umgibt, bzw. wie sehr wir es uns in der Kulissenhaftigkeit unseres Daseins eingerichtet haben.

Regie: Lilja Rupprecht
Bühne: Christina Schmitt
Kostüme: Annelies Vanlaere
Musik: Philipp Rohmer
Video: Moritz Grewenig
Dramaturgie: Katrin Spira
Licht: Frank Kraus

ca. 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

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1 Schauspiel

Der kleine Snack

von Nele Stuhler und Jan Koslowski

Nach »Der alte Schinken« und »1994 – Futuro al dente« vollenden »Stuhler/Koslowski« ihre Frankfurter Essens-Trilogie mit der Mahlzeit des spätkapitalistischen Zeitalters, dem kleinen Snack! Zwischenmahlzeiten lassen tief blicken, zum Beispiel in die ihnen zugehörige Region. Zwischen einer Handvoll Erdnüsse, Canapés, Jausen, Mezedes, Tapas und dem Mitternachtskebab hat sich das Snack-Angebot in unseren Breiten erfreulicherweise stark erweitert. Viele Snacks sind dazugekommen, einige passen nicht mehr in den Zeitgeist und wieder andere erfüllen neben der Nahrungsaufnahme mittlerweile andere Funktionen. Functional Food kann genauso identitätsstiftend sein wie spaltend, meint: Die Teilhabe an Wissen über gesundes bzw. »richtiges« Essen ist heutzutage (oder war es schon immer?) strukturell klassistisch.
Und doch geht Liebe bekanntlich durch den Magen, und es gibt kaum etwas, was Menschen verlässlicher zusammenbringt, als die gemeinsam eingenommene Mahlzeit. Der rituelle Moment der Herdgemeinschaft trägt über Konflikte und Krisen hinweg, schafft neue Verbindungen und Zusammenhalt. Oder endet im Streit über Ernährungstrends, die immer auch das Menschenbild der eigenen Epoche spiegeln. Hast du noch irgendwas zum Snacken da?

Regie: Nele Stuhler, Jan Koslowski
Bühne: Chasper Bertschinger
Kostüme: Svenja Gassen
Choreografie: Brigitte Cuvelier
Dramaturgie: Lukas Schmelmer

ca. 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

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© Birgit Hupfeld
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Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele

Das traditionsreiche Schauspiel Frankfurt ist das größte Sprechtheater in der Rhein-Main Region und als überregional profilierte Bühne auch deutschlandweit viel beachtet. 2017/18 übernahm Intendant Anselm Weber zusammen mit seiner Stellvertreterin und Chefdramaturgin Marion Tiedtke die Führung des Hauses.

Neben den Produktionen schafft das Schauspiel Frankfurt in der BOX und im Chagallsaal mit der Reihe der X-Räume Orte für Begegnungen, Diskussionen und Werkschauen, bei denen sich Künstler und Künstlerinnen präsentieren, Zuschauer nachfragen und Bürger und Bürgerinnen der Stadt ins Gespräch kommen.

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Aufführungen / Oper Oper Frankfurt Frankfurt am Main, Willy-Brandt-Platz
Aufführungen / Theater Schauspielhaus Frankfurt Frankfurt am Main, Willy-Brandt-Platz
Aufführungen / Theater Kammerspiele Frankfurt Frankfurt am Main, Neue Mainzerstr. 15
Ereignisse / Tanz Dresden Frankfurt Dance Company Dresden / Frankfurt
Aufführungen / Theater Internationales Theater Frankfurt Frankfurt am Main, Hanauer Landstr. 5-7
Aufführungen / Kulturveranstaltung Bockenheimer Depot Frankfurt Frankfurt am Main, Bockenheimer Depot
Aufführungen / Theater Stadttheater Aschaffenburg Aschaffenburg, Schlossgasse 8
Aufführungen / Theater Die Katakombe Frankfurt, Pfingstweidstrasse 2
Aufführungen / Tanz TANZPLAN interart projekte Hofheim am Taunus, Kelkheimer Straße 11
Aufführungen / Oper Kammeroper Frankfurt Frankfurt am Main, Sternstr. 31
Aufführungen / Theater Varieté-Theater PEGASUS Bensheim, Platanenallee 5
Aufführungen / Theater Theater Alte Brücke Frankfurt, Kleine Brückenstraße 5
Aufführungen / Theater Freies Schauspiel Ensemble Frankfurt, Basaltstraße 23
Aufführungen / Theater Volkstheater Hessen e.V. Frankfurt am Main, Pfingstweidstraße 2

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