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Schauspielhaus

Das Staatstheater Kassel – Ein Theater mit Tradition

Das Staatstheater Kassel versteht sich mit seinen rund 500 festen Mitarbeitern als ein moderner Theaterbetrieb, der sich gleichermaßen der Tradition wie der Moderne verpflichtet fühlt. 30 Neuinszenierungen in den Sparten Musiktheater, Schauspiel, Tanztheater, Kinder- und Jugendtheater, dazu die Sinfonie-, Sonntags-, Kammer-, Familien-, Schüler- und Sonderkonzerte bilden Jahr für Jahr das große Angebot. Darüber hinaus sorgt ein umfangreiches theater- und konzertpädagogisches Programm für die Vermittlung an Kinder und Jugendliche.

Kontakt

Schauspielhaus
Staatstheater Kassel
Friedrichsplatz 15
D-34117 Kassel

Telefon: +49 (0)561-10 94 - 0
E-Mail: info@staatstheater-kassel.de

Bewertungschronik

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Schauspiel

Spitzenreiterinnen

nach dem Roman von Jovana Reisinger
in einer Bühnenfassung von Heike M. Goetze

Laura ist jetzt verlobt und gewinnt damit im „Frauengame“, was Verena nervös macht – und damit nimmt alles seinen Lauf. Dabei sind sie auf den ersten Blick alle Spitzenreiterinnnen, die Frauen in Jovana Reisingers Roman – alle nach Frauenzeitschriften benannt. Und dennoch leiden sie. Sie leiden an Männern, weil die ihnen das Leben schwer machen mit ihrer Art und ihren Ansprüchen oder weil sie abwesend sind. Aber sie leiden auch aneinander, an Freundinnen, an denen sie sich messen, an sich selbst und den eigenen Erwartungen – nicht zuletzt an der kapitalistischen Gesellschaftsordnung, die gleichermaßen viele Erwartungen an sie hat, wie auch Tipps und Tricks, um diesen zu entsprechen.

Jovana Reisinger schreibt ihre Figuren bissig böse, aber zugleich auch warmherzig und witzig. Dabei macht sie sich über Klischees lustig, niemals aber über die Frauen selbst, die so verschiedenartig in ihren jeweils eigenen Dramen verfangen sind: im Neid über das Leben der besten Freundin, im Frust, nach der jahrelangen Ausbildung keinen Job zu finden, in der Einsamkeit, in der Angst vor dem Zuhause, wo der Ehemann jederzeit ausrasten kann und es kein Entkommen gibt, im immergleichen Alltag. Alle Frauen machen eine emanzipatorische Reise, jede auf ihre Weise. Sie nutzen eine Floskelsprache als Waffe, beginnen an Stereotypen zu kratzen und gewinnen im Laufe der Erzählung an Tiefe, Komplexität, Paradoxität und an Eigeninitiative. Das System macht es ihnen schwer, aber es gibt auch Auswege, etwa durch Zusammenhalt.



Jovana Reisinger hat für dieses Spielzeitheft den Beitrag Glück gehabt geschrieben. Auf Seite 73 finden sie weitere Informationen über die Autorin, Regisseurin und Bildende Künstlerin.

Heike M. Goetze ist Regisseurin, Kostüm- und Bühnenbildnerin u. a. in Basel, Berlin, München und Zürich. Ihre Arbeiten entstehen in kollektiven Arbeitszusammenhängen und bestehen aus bildstarken Erzählweisen, die sich durch eine tänzerische Physis, damit einer hohen Präsenz der Körper, einer inhaltlichen Radikalität und einer Musikalität des Sprechens auszeichnen.

Regie, Bühne und Kostüme: Heike M. Goetze
Licht: Oskar Bosman
Dramaturgie: Laura Kohlmaier

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Schauspiel

Die Physiker

von Friedrich Dürrenmatt in einer Bearbeitung von Stef Lernous

„It’s the end of the world as we know it.“

Bevor die Welt verrückt wird, lieber selbst verrückt werden und sich gleich in ein Nervensanatorium einweisen lassen? Vor allem, wenn man als bedeutender Wissenschaftler bahnbrechende Forschungsergebnisse vorzuweisen hätte, die aber, wenn sie in falsche Hände geraten würden, das Ende der Welt bedeuten könnten. Mit nichts weniger als der möglichen Katastrophe spielt der Schweizer Dramatiker und Meister der Groteske Friedrich Dürrenmatt in seinem Zweiakter Die Physiker aus dem Jahre 1962, der in Zeiten des Kalten Krieges zum Publikumserfolg wurde und heute wieder voll aktueller Brisanz steckt. Der Kernphysiker Möbius spielt den unzurechnungsfähigen Kranken und lässt sich freiwillig einweisen, um seine Forschung zu retten. Doch wer rechnet schon dort mit dem Geheimdienst, der Tür an Tür auf den Moment wartet, um zuzuschlagen? Möbius trifft im Sanatorium gleich zwei Mitpatienten, seine Wissenschaftskollegen Einstein und Newton. Patienten, Forscher oder Agenten? Echt oder unecht? Das Verwirrspiel beginnt. Denn im Irrenhaus des Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd kann nur bleiben, wer auf überzeugende Art und Weise verrückt ist. Zwischen unbändiger Komik und blankem Grauen debattieren sich Möbius, Einstein, Newton, medizinisches Personal und Polizei in eine wahrhaft verzwickte Lage …
Man schreckt vor nichts zurück und ist auch bereit, über Leichen zu gehen …

Stef Lernous ist Regisseur, Schauspieler und Autor. Er gründete 1999 das belgische Theaterensemble Abattoir Fermé und produzierte seitdem mehr als 70 Produktionen. Er unterrichtet an der Schauspielabteilung des Royal Institute for Theatre, Cinema & Sound in Brüssel und schreibt für verschiedene Theatermagazine. 2020 erschien darüber hinaus sein Film Hotel Poseidon, der auf Festivals in Kanada, USA, UK, Puerto Rico, Italien zu sehen war. In Deutschland arbeitet er u. a. am Theater Freiburg und am Berliner Ensemble. In Kassel ist von ihm Die Verwandlung zu sehen.

Regie: Stef Lernous
Bühne: Sven van Kuijk
Kostüme: Stef Lernous
Dramaturgie: Patricia Nickel-Dönicke

In Kooperation mit Abattoir Fermé / Belgien

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Schauspiel

Die Friedensstifterin

von Avishai Milstein

Die Husumerin Ali ist gemeinsam mit ihrem Streicherensemble auf Einladung eines Kulturinstituts auf Gastspielreise im Gazastreifen, am nächsten Tag soll ihr großes Konzert sein. Ali ist überzeugt, dass Kunst und Kultur Menschen zusammenbringen und Konflikte befrieden können. Doch als der israelisch-palästinensische Konflikt plötzlich hautnah erlebbar wird und Luftangriffe auf Gaza geflogen werden, flieht das Ensemble Hals über Kopf nach Deutschland – und lässt Ali zurück.

Statt zu verzweifeln, versucht es Ali auf eigene Faust: Sie will spielen, für den Frieden, für die Menschen. Dafür unternimmt sie alles: Sie trifft auf einen jungen palästinensischen Mann, den Assistenten eines palästinensischen Kulturinstituts mit Hang zum Philosophen Johann Gottlieb Fichte, einen jungen israelischen Soldaten, eine Krankenschwester, die ihre eigene Schwester im Krieg verloren hat, einen israelischen Ehrenpräsidenten. Und schließlich gerät sie dabei zwischen die Fronten: Was ist falsch, was richtig in diesem Konflikt, der in jede Biografie eingeschrieben ist und in dem alle glauben, das Recht auf ihrer Seite zu haben? Und so ist Ali plötzlich mittendrin im Nahostkonflikt, bei dem sie doch vorab so sicher war, dass er durch ihr Cellospiel befriedet werden könnte.

Avishai Milstein, israelischer Autor, Regisseur und Künstlerischer Leiter des Beit-Lessin-Theaters in Tel Aviv, stellt in Die Friedensstifterin die Frage, welche Kraft Kunst und Kultur haben können: Was passiert, wenn ein zentraleuropäisches Verständnis davon auf die Realität vor Ort trifft? Wie positionieren wir uns angesichts historischer, biografischer und politischer Konfliktlinien?

Josua Rösing studierte Regie am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und war anschließend Regieassistent am Deutschen Theater Berlin. Er inszeniert u. a. am Theater Kiel, Theater Regensburg, dem Staatsschauspiel Dresden sowie in Moskau und St. Petersburg.

Regie: Josua Rösing
Bühne: Michael Lindner
Kostüme: Michael Lindner
Musik: Thies Mynther
Dramaturgie: Dirk Baumann

In Kooperation mit dem Generalkonsulat des Staates Israel und dem Beit Lessin Theater Tel Aviv

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Schauspiel

Bunbury (Ernst ist das Leben)

von Oscar Wilde

Deutsche Fassung von Elfriede Jelinek
nach einer Übersetzung von Karin Rausch

Im Zentrum die Dandys Jack und Algernon, Meister des Doppellebens: Landbewohner Jack hat seinen Bruder Ernst erfunden, um in London inkognito allerlei amourösen Vergnügungen nachgehen zu können. Stadtmensch Algernon wiederum besucht gerne seinen erfundenen Freund Bunbury, um es auf dem Lande recht bunt treiben zu können. Bei Tee und Gurkensandwich will Jack Schluss machen mit dem Lotterleben und hält bei Lady Brecknell in London um die Hand der schönen Gwendolen an. Doch Heirat ist auch immer Geschäft – und als adoptiertes Findelkind ist Jack unzumutbar, das wird also nichts! Enttäuscht kehrt Jack zu seinem Landsitz zurück – doch genau dorthin ist Algernon bereits vorgereist und „bunburysiert“ fleißig, indem er sich als Jacks erfundener Bruder Ernst ausgibt: Bei Tee und Muffins flirtet Algernon schamlos mit Cecily, auf die Jack als Vormund besonders Acht gibt. Außerdem hat Jack seinen Bruder Ernst doch gerade erst für tot erklärt! Als dann auch noch Gwendolen und Lady Brecknell auftauchen, ist das Chaos perfekt: Wer ist wer, wem ist es ernst? Eins ist jedenfalls klar: Cecily und Gwendolen wollen nur einen Mann heiraten, der auch Ernst heißt! Wie praktisch, dass sich beide Männer schnell noch in der örtlichen Kirche umtaufen lassen wollen …

Oscar Wilde bringt mit Bunbury oder Ernst sein ist wichtig einen Komödienklassiker, eine Melange aus Verwechslungskomödie und absurdem Nonsens auf die Bühne, die mit brillanten Dialogen noch immer ihresgleichen sucht: Dass die vergnügliche Komödie mit einem Happy End aufwartet, ist unvermeidlich, denn was wäre eine echte Komödie ohne? Christian Weise – der in der Saison 2021/22 Sein oder Nichtsein auf die Bühne brachte – inszeniert Wildes Klassiker als knallbunte Verwechslungskomödie zwischen Schein und Sein und stellt dabei zugleich die Frage nach Frauen- und Männerbildern zwischen tradierten Rollen und gegenwärtigen Genderdebatten.

Regie: Christian Weise
Bühne: Nina Peller
Kostüme: Paula Wellmann
Mitarbeit Kostüme: Sandra Maria Paluch
Musik: Falk Effenberger
Dramaturgie: Dirk Baumann

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1 Schauspiel

Etwas besseres als den Tod finden wir überall

Ein Singspiel von Martin Heckmanns

„Wer singt, der ist nicht tot.“ Das sagt sich auch Esel Grau, dem die Welt ausgestorben und leer erscheint. Doch er will sich nicht unterkriegen lassen und erhebt seine Stimme.

Hund Schlau stimmt ein, denn den Wohl- und Stillstand seiner Herren zu bewachen ist ihm nicht weiter möglich, seit sich sein Leben überraschend ins Transzendente geöffnet hat. Knapp der Suppenschlachtung entflogen, setzt sich Huhn Kommun gegen Massentierhaltung und für eine Solidarität der Arten ein. An der Küste ziehen die diskussionsfreudigen Tiere eine von Schuldgefühlen geplagte schwangere Katze aus dem Meer. Sie fragt ihre Retter erstaunt: Warum singt ihr, wenn ihr doch die Zustände ändern wollt? Die Ausgebeuteten schließen sich zusammen, wagen den Aufstand und entsagen ganz nebenbei der Kunst. Denn wir finden uns im Theater wieder: Müller und Müllerin reflektieren als Publikum die dargebotenen Szenen und relativieren ihre Rolle in dem tragischen Geschehen. Hinter der Bühne und unter den Masken blitzen menschliche Erfahrungen von Überforderung und Ratlosigkeit auf.

Als ausgelassene Umsturzphantasie, in der Parabel vom Realismus befreit, feiert Dramatiker Martin Heckmanns den Übermut, die Widersprüche und die Auseinandersetzung in einer angstgeprägten und krisengebeutelten Zeit.

Friederike Heller (Arbeiten u. a. bei den Salzburger Festspielen, Wiener Burgtheater, Schauspielhaus Hamburg, Residenztheater München, Staatsschauspiel Dresden und ab 2022 Professorin für Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch) inszeniert das neue Stück des renommierten Dramatikers Martin Heckmanns, dessen Stücke in den letzten Jahren in Zürich, Wien, Dresden, Berlin, Stuttgart uraufgeführt wurden. Gemeinsam mit Bühnen- und Kostümbildnerin Sabine Kohlstedt und Musikerin Masha Qrella, die eigens für dieses Singspiel neue Musik komponieren und live spielen wird, begibt sich Heller mit Humor und Abgründigkeit auf eine ereignishafte Reise.

Regie: Friederike Heller
Bühne und Kostüme: Sabine Kohlstedt
Komposition und Live-Musik: Masha Qrella
Licht: Brigitta Hüttmann
Dramaturgie: Katja Prussas

Etwas besseres als den Tod finden wir überall bewerten:

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Staatstheater Kassel

Das Staatstheater Kassel – Ein Theater mit Tradition

Das Staatstheater Kassel versteht sich mit seinen rund 500 festen Mitarbeitern als ein moderner Theaterbetrieb, der sich gleichermaßen der Tradition wie der Moderne verpflichtet fühlt. 30 Neuinszenierungen in den Sparten Musiktheater, Schauspiel, Tanztheater, Kinder- und Jugendtheater, dazu die Sinfonie-, Sonntags-, Kammer-, Familien-, Schüler- und Sonderkonzerte bilden Jahr für Jahr das große Angebot. Darüber hinaus sorgt ein umfangreiches theater- und konzertpädagogisches Programm für die Vermittlung an Kinder und Jugendliche.

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Aufführungen / Oper Staatstheater Kassel Opernhaus Kassel, Friedrichsplatz 15
Ereignisse / Festspiele Bad Hersfelder Festspiele 30.6. bis 27.8.2023
Familie+Kinder / Festival Brüder Grimm Festival Kassel 3.8. bis 3.9.2023
Aufführungen / Theater BAC Theater Bad Arolsen Bad Arolsen, Amselweg 50
Aufführungen / Theater tic: Theater im Centrum Kassel, Akazienweg 24
Aufführungen / Theater Hessisches Landestheater Marburg Marburg, Am Schwanhof 68-72

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