Theater ist Ort der Unterhaltung und der Auseinandersetzung, der Verzauberung, der Utopien und der Identitätsstiftung, ist Ort der Wahrnehmung gesellschaftspolitischer Zusammenhänge und Zukunftswerkstatt. Theater ist Ort der Suche nach Werten und Orientierung und Spiegel seiner Zeit und natürlich ist Theater immer Ort des gemeinschaftlichen Erlebnisses.
Das Theater der Stadt Münster ist alles in einem! Als größte und traditionsreichste Kultureinrichtung Münsters sieht das Theater Münster mit seinen fünf Sparten – Musiktheater, Schauspiel, Tanztheater, Konzert und Jungem Theater – die Vermittlung dieser Vielfalt an ein breites Publikum als seine zentrale Aufgabe.
In jeder Spielzeit stehen im Großen Haus, im variablen Kleinen Haus und in der neuen Spielstätte U2 rund 30 Premieren und 600 Vorstellungen auf dem Spielplan. Sie bilden ein breit gefächertes Programm aus Bekanntem und Neuem – angefangen von den großen Klassikern bis hin zu Ur- und Erstaufführungen.
„Hossa! Hossa! Hossa! Hossa!“ Mit seiner „Fiesta Mexicana“ ist Rex Gildo berühmt geworden. Als deutscher Schlagerstar brachte er der biederen jungen Bundesrepublik Lieder über fremde Länder und rauschende Feste, besang das ausgelassene Leben, während er sich selbst in der repressiven Öffentlichkeit der 1950er und 1960er Jahre dazu gezwungen sah, seine Homosexualität zu verstecken und einen nicht alternden Hetero-Schwiegersohn-Traum zu performen, er heiratete sogar seine eigene Cousine. Die langjährige Beziehung zu seinem Entdecker und Manager Fred Miekley musste geheim bleiben. Mit dem Tod seines Liebhabers entgleiten Rex Gildo Leben und Karriere; tabletten- und alkoholsüchtig tritt er nunmehr in Einkaufszentren auf und stirbt auf tragische Weise, als er 1999 aus dem Fenster seiner Münchner Wohnung stürzt. Im Stück nach dem gleichnamigen Film erzählt Rosa von Praunheim halb fiktional, halb dokumentarisch vom tragikomischen Verfall des Schlagerstars.
2022 veröffentlichte die Uni Münster einen Forschungsbericht, der ein extremes Ausmaß des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und Ordensangehörige bezeugt. Ein Jahr zuvor - im Sommer 2021 - wurde der große Missbrauchsfall von Kinderhaus vor Gericht verhandelt, der ein erschreckendes Bild skrupelloser Täterschaft und familiärer Mitwisserschaft offenbarte. Missbrauchsopfer beklagen, dass auch Monate nach Veröffentlichung der beiden Fälle kaum politische und juristische Konsequenzen gezogen wurden. Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf sichere Räume. Warum versagen genau diese Schutzräume in Kirchen, Heimen und Familien immer wieder und deutschlandweit? Wie müssen, sollen und können Kirche und Gesellschaft reagieren?
Mit einem Recherche-Theaterprojekt beleuchtet die Autorin und Regisseurin Karen Breece die konkret persönliche Seite des Themas Missbrauch hinter den abstrakten Fakten und macht sich auf die Suche nach Opfern und Täter*innen. Interviews und Gespräche mit Kirchenverantwortlichen, Wissenschaftler*innen und Expert*innen des Alltags ergänzen diese Perspektive und finden Einzug in Karen Breece' theatrale Untersuchung eines extrem tabuisierten und gleichzeitig umso relevanteren gesellschaftlichen Problems.
"Kinderhäuser" thematisiert sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen. Explizite Opfer-Berichte und Tatbeschreibungen sind Teil der Inszenierung.
Regie: Karen Breece
Bühne & Kostüme: Hannah Judith Wolf
Musik: David Schwarz
Dramaturgie: Tobias Kluge
Termine
23.3.2024, 19:30
11.4.2024, 19:30
20.4.2024, 19:30und weitere Termine
Mit Zoroastre schuf Jean-Philippe Rameau ein großes Opernspektakel des französischen Barock. In der fabelhaften Handlung um Zoroastre, den Lehrmeister der Magier, und seinen Erzfeind, den Hohepriester Abramane, wirken Naturgewalten, begegnen sich gute und böse Geister.
Während Abramane sich mit der machthungrigen Prinzessin Erinice verbündet, weil er den Thron besteigen will, streben Zoroastre und die eigentliche Thronerbin Amélite nach Frieden. Zwischen Neid und Gewissensbissen schlagen sich die Figuren durch einen dämonischen Konflikt aus Licht und Finsternis. Ihre Auseinandersetzung verdeutlicht, wie sich Frieden einstellen kann.
Musikalische Leitung: Bernhard Forck
Regie: Georg Schütky
Bühnenbild: Ralf Käselau
Kostüme: Katharina Gault
Choreographie: Josep Caballero Garcia
Choreinstudierung: Anton Tremmel
Dramaturgie: Giulia Fornasier
Termine
23.3.2024, 19:30 | Premiere
26.3.2024, 19:30
13.4.2024, 19:30und weitere Termine
Zwischen Hip-Hop und Ballett: Tanzabend in zwei Teilen mit einem Intermezzo
Premiere: 26.4.2024
Zugehörigkeit, Macht, Krieg, Gewinn, Verlust – auch das ist Tanz. Spuren davon finden sich noch heute in den charakteristischen Eigenheiten der beiden Tanzstile Hip-Hop und Ballett: die besondere Rhythmik und Virtuosität der Bewegungen, ein strenger Verhaltenskodex und ein ausgeprägtes Konkurrenzverhalten.
In ihrem Tanzabend verbinden die Französin Sandrine Lescourant und der Deutsche Dustin Klein diese zwei Bewegungssprachen und die Kulturen ihrer Herkunftsländer. Ihre These: Gewinnen ist nicht gleich Siegen. Was aber ist der Gewinn, nachdem wir uns am meisten sehnen und für den wir so sehr kämpfen?
Außerdem wird an diesem Abend die Gewinnerchoreografie des Tanzplattform Bern 2023 Produktionspreises von Theater Münster als Intermezzo zu sehen sein. Erstmals hat das Theater Münster im Rahmen dieses Nachwuchswettbewerbs einen Preis ausgelobt.
Tanzabend mit Orchester von Lillian Stillwell und Edward Clug
Eine junge Frau, die sich für ein althergebrachtes Ritual zu Tode tanzt: davon erzählt Le Sacre du Printemps. Edward Clug, der international gefeierte Choreograf und Ballettdirektor des Slowenischen Nationaltheaters Maribor, ließ sich für seine Version – inzwischen ein moderner Klassiker im Tanzrepertoire – von der Uraufführungsfassung inspirieren. Er entwickelte daraus einen packenden, zeitgemäßen Umgang mit den Themen Natur, Neuanfang und Gewalt.
Der Thematik des Frauenopfers stellt Chefchoreografin Lillian Stillwell in Eroica eine Choreografie über weibliche Sexualität, Macht und Befreiung entgegen. Inspiration dafür ist ihr die Idee von weiblicher Sexualität als einer Quelle von Unabhängigkeit und Selbstbestimmung der Psychoanalytikerin Antoinette Fouque sowie Beethovens Widerruf der Widmung seiner Sinfonie für Napoleon als Ausdruck seiner Enttäuschung über dessen Machtbesessenheit.
SEXES (UA)
Choreografie: Lillian Stillwell
Choreografische Assistenz: Sascha Pieper, Katelyn Skelley
Bühnenbild: Stella Sattler & Jonathan Brügmann
Kostüme: Louise Flanagan
Lichtdesign: Jan Hördemann
LE SACRE DU PRINTEMPS
Choreografie: Edward Clug
Choreografische Einstudierung: Gaj Zamvc
Bühnenbild: Marko Japelj
Kostüme: Leo Kulas
Lichtdesign: Tomaz Premzl
Termine
28.3.2024, 19:30
3.4.2024, 19:30
7.4.2024, 16:00und weitere Termine
Aus dem Französischen von Sonja Finck
Nobelpreis für Literatur 2022
Sie ist Mitte fünfzig und beginnt ein Verhältnis mit einem dreißig Jahre jüngeren Mann. Einem Studenten, noch dem Milieu verhaftet, aus dem sie sich emanzipiert zu haben glaubt. Er verlässt die gleichaltrige Freundin und liebt sie mit einer Leidenschaft wie keiner zuvor. Entrückte Tage und Nächte in seinem kargen Zimmer, Matratze auf dem Boden, löchrige Wände, defekter Kühlschrank. Doch die intime Episode ist zugleich etwas Politisches, auf der Straße, in den Restaurants und Bars: fast ständig böse Blicke, wütende Reaktionen. Sie ist wieder das »skandalöse Mädchen« ihrer Jugend, nun aber ganz ohne Scham, mit einem Gefühl der Befreiung.
Annie Ernaux bricht ihr letztes Tabu – radikal pointiert und prägnant erzählt sie von einer skandalösen Liebesbeziehung, einer ambivalenten Rückkehr in die eigene Vergangenheit und der triumphalen Überwindung einer lebenslangen Scham.
Regie: Remsi Al Khalisi
Ausstattung: Nicole Zielke
Dramaturgie: Julia Fiebag, Victoria Weich
Termine
19.3.2024, 19:30
26.3.2024, 19:30
2.5.2024, 19:30und weitere Termine
8.5.2024, 19:30
11.6.2024, 19:30
Ort
Theater Münster
Studio Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Bertolt Brecht (Text) und Kurt Weill (Musik) unter Mitarbeit von Elisabeth Hauptmann
nach John Gays „The Beggar‘s Opera”
Es ist ein Fest der Skrupellosigkeit, des Nachtlebens und der verruchten Liebe – eine Oper der kaltblütigen und erbarmungslosen Verbrecher, die auch gern ein glamouröses Leben hätten oder zumindest ein größeres Stück vom Kuchen des Glücks als ihr Nebenmann. Und wer kann es ihnen verübeln? Wer wäre das nicht gerne – ein glücklicher und guter Mensch?
Die beiden Gangster Peachum und Mackie Messer konkurrieren mit unlauteren Mitteln um die Vormacht im Londoner Untergrund: Während Peachum eine Agentur für besonders Mitleid erregende Bettler betreibt, weiß Mackie außerordentlich gut, wie es sich stehlend und mordend auf Kosten anderer leben lässt. Als Mackie und Peachums Tochter Polly heimlich heiraten, verspricht das neu vermählte Paar, Soho auf den Kopf zu stellen – und produziert einen handfesten Skandal im Verbrecher-Milieu. So groß die Lücken im rechtsstaatlichen System, so korrumpierbar sind seine Individuen, deren harten Egoismus und blanken Überlebenswillen Brechts ikonisches Stück aus der Weimarer Republik leidenschaftlich und ehrlich zelebriert. Kurt Weills nicht minder ikonische Musik lädt dazu ein, mit ihnen und ihren Sünden zu schwelgen und auch mitzufühlen: „Ja, da muß man sich doch einfach hinlegen / Ja, da kann man doch nicht kalt und herzlos sein!“
Regie: Sebastian Schug
Musikalische Leitung: Bettina Ostermeier
Bühne: Jan Freese
Kostüme: Nicole Zielke
Dramaturgie: Tobias Kluge
Spieldauer: 2 Stunden 40 Minuten, eine Pause nach 90 Minuten
Termine
22.3.2024, 19:30
24.3.2024, 19:00
2.4.2024, 19:30und weitere Termine
20.4.2024, 19:30
Ort
Theater Münster
Großes Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Politentertainment mit Funke, Philipzen und Rüther
Funke, Philipzen und Rüther offenbaren in "STORNO – Die Inventur" ihr (Un-) Verständnis der Welt. Scheinbar Wichtiges wird mitunter belanglos bis grotesk. Nebensächliches entpuppt sich häufig als entscheidend und offenbart die maßgeblichen Mechanismen unserer Zeit. Das ist Politentertainment der Extraklasse!
"Die Inventur" löst ab sofort "Die Abrechnung" und "Die Sonderinventur" ab. "Die Inventur" ist ganzjährig zu sehen. Sie wird im permanenten Wandel und stets aktuell sein. Wer "Die Inventur" zwölf Monate nicht erlebt hat, wird den jeweils neuen Stoff in vollen Zügen genießen.
Analytisch, sensibel, beißend-kritisch bis krachend-naiv – so nehmen Funke, Philipzen und Rüther das Zeitgeschehen auseinander. Mit investigativem Kabarett, verrückten Gedankenspielen, eingängigen Liedern. Beim Zerpflücken des STORNO-Stoffs kommen die drei unterschiedlichen Charaktere sich nicht nur gegenseitig in die Quere. Sie fordern Hirn und Lachmuskeln des Publikums aufs Äußerste.
Termine
30.3.2024, 19:30
5.4.2024, 19:30
27.4.2024, 19:30und weitere Termine
11.5.2024, 19:30
Ort
Theater Münster
Großes Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Fassung für das Theater Münster von Remsi Al Khalisi und Moritz Sostmann nach dem gleichnamigen Roman
Irgendwo im Osten der Ukraine soll der Lehrer Pascha seinen 13-jährigen Neffen aus dem Internat am anderen Ende der Stadt nach Hause holen, denn unwillkürlich ist die Gegend mitten ins Kriegsgeschehen geraten.
Durch den Ort zu kommen, in dem das zivile Leben zusammengebrochen ist, dauert einen ganzen Tag. Doch vor allem der Heimweg wird regelrecht zur Prüfung. Onkel und Neffe geraten in die unmittelbare Nähe der Kampfhandlungen: Maschinengewehre rattern, Minen explodieren. Paramilitärische Trupps, herrenlose Hunde tauchen in den Trümmern auf, apathische Menschen stolpern orientierungslos durch eine apokalyptische urbane Landschaft.
In Bildern von enormer Eindringlichkeit schildert Serhij Zhadan, wie sich die vertraute Umgebung in ein unheimliches Territorium verwandelt. Im Juni 2022 wurde ihm der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Der Regisseur Moritz Sostmann wird diese Geschichte mit Schauspieler*innen und Puppen auf die Bühne bringen.
Textfassung: Remsi Al Khalisi
Regie & Puppenspiel: Moritz Sostmann
Bühne & Kostüme: Klemens Kühn
Dramaturgie: Victoria Weich
Spieldauer: 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause
Aus dem Ukrainischen von Juri Durkot und Sabine Stöhr
Termine
19.3.2024, 19:30
26.3.2024, 19:30
12.4.2024, 19:30und weitere Termine
19.4.2024, 19:30
3.5.2024, 19:30
Ort
Theater Münster
Kleines Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Dichtung nach einer Novelle des Prosper Mérimée von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Liebe, Leidenschaft, Schicksalsbegegnungen. Das sind die Zutaten der 1875 uraufgeführten Carmen von Bizet. Die Oper vereint ernsthafte Themen wie gesellschaftliche Ausgrenzung und die Frage nach dem „richtigen“ Leben mit betörender Musik wie der Arie „L'amour est un oiseau rebelle“ („Die Liebe ist ein wilder Vogel“). Die weltberühmte Protagonistin Carmen ist unerschrocken und verführt die Männer, wie ihr der Sinn steht. Nichts ist ihr wertvoller als die eigene Freiheit, was ihren Liebhaber Don José schließlich in die Verzweiflung treibt.
Zunächst nur mäßig beachtet, errang die auf der Novelle von Prosper Merimée basierende Carmen international schnell an Beliebtheit. Längst zählt sie zu den meistgespielten Opern – und ist 2024 nach zehn Jahren in einer Neuinszenierung wieder in Münster zu erleben!
Musikalische Leitung: Golo Berg
Regie: Andrea Schwalbach
Bühnenbild: Anne Neuser
Kostüme: Bianca Deigner
Choreographie: Rachele Pedrocchi
Choreinstudierung: Anton Tremmel
Dramaturgie: Ana Edroso Stroebe
Spieldauer: 2 Stunden 45 Minuten, eine Pause nach 90 Minuten
Termine
27.3.2024, 19:30
4.4.2024, 19:30
11.4.2024, 19:30und weitere Termine
19.4.2024, 19:30
Ort
Theater Münster
Großes Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
BRUDER und SCHWESTER machen sich in einem alten Opel Agila auf den Weg an die kroatische Küste. Dort vermuten sie SCHWESTERs Vater, der auf die Briefe seiner Tochter in all den Jahren nicht geantwortet hat. Nun will sie ihm einen letzten Brief persönlich überbringen. Auf der gemeinsamen Autofahrt entspinnt sich ein Gespräch über Väter, Wut und Muttersprachen, das die beiden in den Grundfesten ihrer Beziehung erschüttert. Als BRUDER SCHWESTER gesteht, dass er bereits Kontakt zu ihrem Vater hatte, kommt es zu einem folgenreichen Auffahrunfall.
In Split befragen Sokola//Spreter die Strukturen und Möglichkeiten literarischer Herkunftserzählungen. Was als Roadmovie beginnt, entwickelt sich zu einer fantastischen Reise in die Biografien zweier Geschwister im Geiste – mit ungewissem Ausgang.
Eine Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen und dem Theater Oberhausen, in Kooperation mit dem Maxim Gorki Theater Berlin
Am 19. Februar 2020 ermordet ein Rassist in Hanau neun Menschen: Fatih Saraçoğlu, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Mercedes Kierpacz, Said Nesar Hashemi, Sedat Gürbüz Vili Viorel Păun und ein weiteres Opfer. Der 1969 in Neubeckum/Westfalen geborene Theaterautor, Regisseur, Schauspieler und Arzt Tuğsal Moğul setzt sich in seinen Werken mit den Auswirkungen rassistisch motivierter Gewalt in Deutschland auseinander. In seinem neuesten Rechercheprojekt bearbeitet er das Attentat von Hanau theatral.
Moğul lässt in seinem Stück die Perspektive der Opfer zu Wort kommen und fragt nach den vielen Fehlern, die vor, während und nach dem Anschlag von Seiten der Polizei, Staatsanwaltschaft, Politik und den Medien begangen wurden: Der Attentäter war der Polizei bereits als rechtsextrem bekannt. Wieso wurde er nicht besser überwacht? Wieso war der Notruf 110 in der Tatnacht nicht erreichbar? Wieso war der Notausgang in der Arena-Bar verschlossen? Wie kann es sein, dass Einsatzleute des SEK am Tatort später als rechtsextremistisch entlarvt wurden? In enger Zusammenarbeit mit der Initiative 19. Februar Hanau fragt Moğul nach Konsequenzen und fordert eine lückenlose Aufklärung, damit wir den Opfern und Angehörigen gerecht werden und an sie erinnern.
Bei den NSU-Morden gab es den Prozess im Oberlandesgericht München. Der Täter von Hanau hat sich der Verhandlung und seiner Verurteilung durch Selbsttötung entzogen, eine gerichtliche Aufarbeitung findet nicht statt. Tuğsal Moğul setzt sich mit den Morden nicht in einem herkömmlichen Theaterraum auseinander, sondern wählt ganz bewusst öffentliche Ort in der Mitte der Stadtgesellschaft, das Rathaus in Recklinghausen, den Rathausfestsaal und das Landgericht in Münster.
Mitveranstalter für die Spieltermine im Landgericht: Präsident des Landgerichts Münster Ulrich Schambert
Regie: Tuğsal Moğul
Bühne & Kostüme: Marcin Wierzchowski
Musik: Katharina Pelosi
Dramaturgie: Victoria Weich
Dramaturgie: Saskia Zinsser-Krys
Spieldauer: 1 Stunde 25 Minuten
Termin
22.3.2024, 19:00
Ort
Landgericht Münster
Am Stadtgraben 10
A-48143 Münster
Die französische Dramatikerin Penda Diouf hat einen poetischverstörenden Monolog über eine junge Schwarze Westeuropäerin geschrieben, die sich in einer rassistisch geprägten Umgebung nur auf den „Pisten“ des Leichtathletikstadions stark fühlt und ihrem Idol, dem Sprinter Frankie Fredericks, nacheifert. Sie begibt sich allein auf eine Reise in dessen Heimatland Namibia und wird dort mit der Geschichte des Völkermords an den Herero und Nama durch deutsche Soldaten vor über hundert Jahren konfrontiert. So verknüpfen sich ihre persönlichen Erfahrungen mit der Geschichte der Kolonialgewalt. „Wann hat diese Reise begonnen?“
mit Choreografien von Svenja Gasche, Nazanin Mehrinfar und Martina Pleumann
Die Tanzpädagoginnen Svenja Gasche, Nazanin Mehrinfar und Martina Pleumann zeigen drei unabhängig voneinander stehende Choreografien, die unterschiedlicher nicht sein können. Von komplexen Gruppenkonstellationen zu Duetten und Soli, von avantgardistischer Instrumentalmusik zu rockigen Klängen- drei für sich stehende Statements. Und doch verbinden diese Stücke die Auseinandersetzung mit menschlichen Emotionen, Verbundenheit, und Kommunikation.
tanzen gehen - Svenja Gasche
Menschen in einem Raum. Gruppen bilden sich, teilen sich oder lösen sich auf. Neulinge werden willkommen geheißen. Einzelne werden ausgegrenzt und stehen am Rand, auch abseits von denen, die sich selbst distanzieren. Beziehungsgeflechte verändern sich, bringen Bewegung in den Raum, schaffen neue Bilder.
Die 10 Tänzerinnen folgen in ihren Bewegungen nicht nur dem Takt und dem Rhythmus, sondern lassen sich auch von den Höhen und Tiefen der Musik leiten.
Love in Journey - Nazanin Mehrinfar
Liebe ist wie ein Adrenalin-Schub, der unsere Herzen an die Brustwand klebt. Gleichzeitig kann sie sich wie ein geheimnisvoller Tanz anfühlen, der uns wie ein Vampir anzieht. Diese "Journey" erforscht diese Kontraste, von der einfachen Liebe der Kindheit bis zu den komplexen Emotionen des Erwachsenenalters. Begleite uns auf dieser poetischen Reise durch die Bewegung, während wir über die ständig wechselnde Natur der Liebe nachdenken — von unschuldigen Anfängen bis zu den Geheimnissen des erwachsenen Herzens.
Ohne Fortschritt geht es nicht, aber es sollte alt hergebrachtes nicht vergessen oder gänzlich ignoriert werden. Es ist die Basis, auf welcher der Fortschritt aufbaut, hervorgeht, ja erst möglich wird.
Die wechselseitige Verbindung - der Dialog - zwischen beiden bringt die Entwicklung voran. Das eine existiert nicht ohne das andere. Es liegt in unseren Händen zwischen beiden eine Brücke zu bauen und aufrecht zu halten, damit wir einander nicht verlieren und niemand zurückbleibt.
ES TANZEN
Lina Ashauer, Anne Becker, Yola Bobbert, Lina Bönte, Clara Eckey, Insa Goden, Jule Hemmers, Emily Hohoff, Anne Lammers, Nazanin Mehrinfar, Lara Misch, Fiona Oshege, Paulina Ossege, Felicia Reimann, Leonie Schumann
Ein Tanzabend der Kompanie »Tanzprojekte Sievert« bewerten:
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Kabarett
STORNO - Die Inventur 2024
Politentertainment mit Funke, Philipzen und Rüther / Gastspiel
Funke, Philipzen und Rüther offenbaren in "STORNO – Die Inventur" ihr (Un-) Verständnis der Welt. Scheinbar Wichtiges wird mitunter belanglos bis grotesk. Nebensächliches entpuppt sich häufig als entscheidend und offenbart die maßgeblichen Mechanismen unserer Zeit. Das ist Politentertainment der Extraklasse!
"Die Inventur" löst ab sofort "Die Abrechnung" und "Die Sonderinventur" ab. "Die Inventur" ist ganzjährig zu sehen. Sie wird im permanenten Wandel und stets aktuell sein. Wer "Die Inventur" zwölf Monate nicht erlebt hat, wird den jeweils neuen Stoff in vollen Zügen genießen.
Analytisch, sensibel, beißend-kritisch bis krachend-naiv – so nehmen Funke, Philipzen und Rüther das Zeitgeschehen auseinander. Mit investigativem Kabarett, verrückten Gedankenspielen, eingängigen Liedern. Beim Zerpflücken des STORNO-Stoffs kommen die drei unterschiedlichen Charaktere sich nicht nur gegenseitig in die Quere. Sie fordern Hirn und Lachmuskeln des Publikums aufs Äußerste.
Jörg Hartmann liest in der Reihe „Meister des Wortes“
Gastspiel
Zuletzt war Jörg Hartmann im Film Tausend Zeilen von Michael Herbig zu sehen. Begonnen hat die Schauspielkarriere aber an den Theatern Meinigen, Mannheim und der Berliner Schaubühne. Vom Theater aus geht es für TV-Produktionen vor die Kamera: Jörg Hartmann ist in mehreren Fernsehfilmen und -serien zu sehen. Dazu gehört unter anderem die Rolle des MfS-Offiziers Falk Kupfer in "Weissensee", für die er ein Jahr später beim Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Bester Schauspieler" ausgezeichnet wird. Hierfür erhielt er auch die Goldene Kamera und den Grimme-Preis. Weitere Produktionen, in denen er glänzt, sind der preisgekrönte historische Dreiteiler "Die Wölfe" und die Krimireihe "Bella Block".
Bekannt und gefeiert wird Jörg Hartmann spätestens 2012 mit seinem Engagement als "Tatort"-Kommissar Peter Faber, der in Dortmund ermittelt. Sein Chefermittler ist eine tickende Zeitbombe, ein Mann mit Abgründen, die nach und nach aufgedeckt werden - und damit nicht nur für Spannung sorgen, sondern auch zentrales Element des Dortmunder "Tatort" bilden.
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Schauspiel
Schauspielclub
Exklusiver Einblick in die Arbeit der Schauspielsparte
Die Schauspielsparte bietet Spielbegeisterten, ob jung, ob alt, ob Neuling oder Abonnent*in, die Möglichkeit hinter die Kulissen zu schauen und Schauspieler*innen, Regisseur*innen und weitere Theaterkünstler*innen kennenzulernen. Das Team der Schauspieldramaturgie lädt in regelmäßigen Treffen zur Diskussion über die Inszenierungen ein. Der Schauspielclub soll ein Ort des Austauschs und der Gemeinschaft sein, generationsübergreifend und die poetische Kraft des Theaters auch über die Vorstellungen hinaus erörternd.
Teilnahme kostenlos / Anmeldung und weitere Informationen:
Seit der Spielzeit 21/22 können Sie mit dem U:DREI-Podcast spartenübergreifende Beiträge zum aktuellen Spielplan, und darüber hinaus, digital abrufen. In der Probebühne III im Keller des Theaters, zwischen Bühnenbildern und Garderobenstangen, sprechen wir monatlich über Spiel und Betrieb, Konzert und Schauspiel, Text und Skulptur. Alle Folgen, darunter ein Besuch im Skulptur Projekte-Archiv und eine Zoom-Konferenz mit dem Zukunftsinstitut Frankfurt, sind auf dieser Seite kostenlos abrufbar.
U:DREI – Podcast für Theater, Kultur und Leben bewerten:
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Online
3-D-Rundgang
Hereinspaziert! Hier können Sie jederzeit Platz nehmen und durch das ganze Haus wandern – oder drumherum. Der 3-D-Rundgang mit 360°-Panoramen macht zu jeder Zeit einen Besuch in Ihrem Theater Münster möglich. Für die Anzeige benötigen Sie den Adobe Flash Player ab der Version 9. Sollte das Programm nicht vorhanden sein, wird Ihnen die (kostenfreie) Installation automatisch angeboten.
Theater ist Ort der Unterhaltung und der Auseinandersetzung, der Verzauberung, der Utopien und der Identitätsstiftung, ist Ort der Wahrnehmung gesellschaftspolitischer Zusammenhänge und Zukunftswerkstatt. Theater ist Ort der Suche nach Werten und Orientierung und Spiegel seiner Zeit und natürlich ist Theater immer Ort des gemeinschaftlichen Erlebnisses.
Das Theater der Stadt Münster ist alles in einem! Als größte und traditionsreichste Kultureinrichtung Münsters sieht das Theater Münster mit seinen fünf Sparten – Musiktheater, Schauspiel, Tanztheater, Konzert und Jungem Theater – die Vermittlung dieser Vielfalt an ein breites Publikum als seine zentrale Aufgabe.
In jeder Spielzeit stehen im Großen Haus, im variablen Kleinen Haus und in der neuen Spielstätte U2 rund 30 Premieren und 600 Vorstellungen auf dem Spielplan. Sie bilden ein breit gefächertes Programm aus Bekanntem und Neuem – angefangen von den großen Klassikern bis hin zu Ur- und Erstaufführungen. Theaterkasse
dienstags bis freitags 10:00 -19:30 Uhr
samstags 10:00 -14:00 Uhr
Tel.: +49 (0)2 5-59 09-100
Fax: +49 (0)2 5-59 09-205