Musik macht Mut!
Festival vom 4. bis 27. August 2023 im Konzerthaus Berlin
Zum 24. Mal prägt Young Euro Classic in diesem August mit mehr als 18 Konzerten den musikalischen Sommer in Berlin. Nach einem transkontinentalen Auftakt mit großartigen Orchestern aus Asien, Kuba, den USA und Deutschland, dem eine Konzertphase mit Auftritten herausragender europäischer Ensembles folgt, bietet das Festival der besten Jugendorchester der Welt einen besonderen Höhepunkt: Zu einem Festival im Festival kommen junge Musikerinnen und Musiker aus der Ukraine und drei „Nachbarländern des Krieges“ (Estland, Georgien und Usbekistan) nach Berlin. „Courage in Concert“ – der Name dieses Schwerpunkts ist Programm: Musik macht Mut.
Kontakt
Young Euro Classic
Dr. Gabriele Minz GmbH Meierottostr. 6 D-10719Berlin
China, Hongkong, Japan, Macao, Malaysia, Philippinen, Singapur, Südkorea, Taiwan, Thailand, Usbekistan und Vietnam
Asian Youth Orchestra
Joseph Bastian, Dirigent
Alban Gerhardt, Violoncello
Lydia Teuscher, Sopran
MICHAIL GLINKA: Ouvertüre zu „Ruslan und Ludmila“ (1842)
EDWARD ELGAR: Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll op. 85 (1919)
GUSTAV MAHLER: Symphonie Nr. 4 G-Dur (1899-1901)
Das Asian Youth Orchestra (AYO), das in diesem Jahr den Reigen der internationalen Jugendorchester beim Festival Young Euro Classic eröffnet, hat in jedem Fall die weiteste Anreise hinter sich. 2017 konnte sich das Berliner Publikum zuletzt von der Qualität der jungen Musiker:innen überzeugen, die aus etwa zehn Ländern Ostasiens jeden Sommer zu intensiven Proben in Hongkong zusammenkommen. Hinzu gesellt sich in diesem Jahr eine besonders starke deutsche Note: Der Solo-Cellist Alban Gerhardt hat von Berlin aus seine internationale Karriere gestartet, die Sopranistin Lydia Teuscher stammt aus Freiburg. Und der französische Dirigent Joseph Bastian ist nicht erst seit seinem sensationellen Dirigier-Debüt eng mit München verbunden! Umso gespannter darf das Festivalpublikum auf das farbige spätromantische Programm des AYO sein: Im Mittelpunkt steht Mahlers vierte Symphonie mit dem Sopransolo im letzten Satz, den Anfang macht die rasante Ouvertüre zu Glinkas Oper Ruslan und Ludmila. Und Alban Gerhardt darf in dem schwelgerischen Cellokonzert von Edward Elgar glänzen.
Bundesjugendorchester
Clemens Schuldt, Dirigent
Martynas Levickis, Akkordeon
RICHARD STRAUSS: „Don Juan“ op. 20 (1887-1888)
DANIEL NELSON: „Ghost Machine“ für Akkordeon und Orchester (2023)
JEAN SIBELIUS: Symphonie Nr. 7 C-Dur op. 105 (1918-1924)
ESA-PEKKA SALONEN: „Helix” für Orchester (2005)
Seit den Anfängen von Young Euro Classic ist auch das Bundesjugendorchester dabei, und immer wieder ist es für Überraschungen gut. In diesem Jahr wurde für das beliebte Solokonzert erstmals das Akkordeon ausgewählt, das sich längst von seinem altertümelnden Ruf emanzipiert hat und gerade in der zeitgenössischen Musik viel Resonanz findet. Einer seiner Stars ist der junge litauische Akkordeonist Martynas Levickis, dessen Spiel mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde. Für ihn und das Bundesjugendorchester hat der Schwede Daniel Nelson ein brandneues Werk komponiert, das in Berlin seine Uraufführung erlebt. Auch sonst ist das Orchester, in dem die besten Jugendlichen aus ganz Deutschland spielen, diesmal stark auf den Norden fixiert: Das Pendant zu der Novität von Nelson bietet das schillernde Orchesterstück Helix von Esa-Pekka Salonen, den Kontrapunkt bildet die kontrastreiche siebte Symphonie von Jean Sibelius. Und auch im Finale mit der Tondichtung Don Juan von Richard Strauss kann das Bundesjugendorchester noch einmal seine wohlbekannten Qualitäten vorführen!
Sean Jones, Trompete und Bandleader
Dee Dee Bridgewater, Gesang
Über das Konzert
Die unglaublich begabten jungen US-amerikanischen Jazzmusiker:innen vom NYO Jazz haben ihr Talent bereits 2018 bei Young Euro Classic eindrucksvoll bewiesen. Unter der Leitung von Sean Jones, einem aus Ohio stammenden Weltklasse-Jazztrompeter, werden die Musiker:innen in diesem Jahr mit zeitgenössischen Arrangements und Big Band-Klassikern von Count Basie, Dizzy Gillespie und Duke Ellington für Furore sorgen. Das NYO Jazz bringt jedes Jahr die besten Jazz-Teenager der USA zusammen und lässt sie grooven und swingen – viel Glück beim Stillsitzen. Gekrönt wird das Ganze durch die dreifach mit dem Grammy ausgezeichnete Sängerin Dee Dee Bridgewater! Müssen wir noch mehr sagen?
Orquesta del Lyceum de La Habana
José Antonio Méndez Padrón, Dirigent
Sarah Willis, Horn
RICHARD EGÜES: „El Bodeguero" (1956, arr. Jorge Aragón)
WOLFGANG AMADEUS MOZART: Serenade Nr. 6 D-Dur „Serenata notturno” KV 239 (1776)
WOLFGANG AMADEUS MOZART: Konzertsatz für Horn Es-Dur KV 370b (1781)
JORGE AMADO: „Danza de los fugitivos“
SECHS KUBANISCHE TÄNZE für Solohorn, Streicher und Schlagzeug:
PEPE GAVILONDO/YASEL MUÑOZ ∙ „Tamarindo Son”
YUNIET LOMBIDA ∙ „Danzón de la Medianoche”
WILMA ALBA CAL ∙„Guaguancó Sencillo”
JORGE ARAGÓN ∙ „Un Bolero para Sarah”
ERNESTO OLIVA ∙„Un Changüí pa´ Sari”
YUNIET LOMBIDA/ERNESTO OLIVA ∙ „Sarahchá”
CHUCHO VALDÉS: „Mambo Influenciado” (1963)
JOSEITO FERNÁNDEZ: „Guantanamera” (arr. Jorge Aragón)
An Temperament und Spielfreude dürfte dieses Orchester kaum zu übertreffen sein! Aber wer das Orquesta del Lyceum de La Habana aus der kubanischen Hauptstadt schon bei Young Euro Classic 2021 erlebt hat, der weiß auch, dass die jungen kubanischen Musiker:innen außerdem tolle, abwechslungsreiche Programme in ihrem Gepäck haben. Geht es im ersten Teil des Abends noch eher klassisch zu, unter anderem mit der charmanten Serenata Notturna von Mozart, so schwenkt der zweite Teil ganz auf die mittelamerikanische Schiene hinüber. Jede Menge Tänze, von Bolero über Mambo bis Changüi, ziehen vorbei, in einem aparten Arrangement für Horn, Streicher und Schlagzeug, um dann mit Guantanamera das Programm zum krönenden Abschluss zu bringen. Star des Abends ist auch diesmal Sarah Willis, Hornistin der Berliner Philharmoniker, mit der das Orquesta del Lyceum de La Habana 2020 die sehr erfolgreiche CD Mozart y Mambo herausgebracht hat.
FRANZ LISZT: „Prometheus” Symphonische Dichtung (1850)
LAUNY GRØNDHAL: Konzert für Posaune und Orchester (1924)
JOHANNES BRAHMS: Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68 (1876)
Das Greek Youth Symphony Orchestra gab 2021 bei Young Euro Classic ein fulminantes Debüt, und auch diesmal hat es ein ungewöhnliches Programm im Gepäck. Wer kennt schon den dänischen Komponisten Launy Grøndahl, der nicht nur das Musikleben seiner Heimat maßgeblich geprägt hat, sondern 1924 in Italien auch ein überaus unterhaltsames Posaunenkonzert komponierte? Posaunist:innen lieben es – wie der Solist des Abends, der weltweit gefragte griechische Posaunist Achilles Liamarkopoulos. Und wann hört man schon einmal die symphonische Dichtung Prometheus von Franz Liszt? In ihrem Konzert erweisen die jungen Griechinnen und Griechen diesem tragischen mythischen Helden ihrer Heimat die Ehre. Als Hauptwerk nach der Pause gibt es dann Musik von Johannes Brahms: dessen erste Symphonie, die der 43-Jährige erst nach jahrelangem Ringen fertigstellte. Man darf gespannt sein, wenn das mediterrane Temperament des Greek Youth Symphony Orchestra und seines Chefdirigenten Dionysis Grammenos auf die Klänge des Hanseaten Brahms trifft!
Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien
Western Balkans Youth Orchestra
Desar Sulejmani, Dirigent
Hava Bekteshi, Çifteli
Nikola Komatina, Akkordeon
ZOLTÁN KODÁLY: Tänze aus Galánta (1930)
VOLKSMUSIK aus Albanien für Çifteli: „Eja të vallëzojmë“ („Lasst uns tanzen“)
ARAM ILJITSCH KHACHATURJAN:
Orchestersuiten aus den Balletten „Gajaneh“ (1942) und „Spartakus“ (1956) und Schauspielmusik zu „Masquerade“ (1940/44) (Auswahl)
VOLKSMUSIK aus Albanien für Akkordeon
„Igrajmo kolo“ („Lasst uns Kolo tanzen“)
DMITRI SCHOSTAKOWITSCH: Symphonie Nr. 1 f-Moll op. 10 (1924-1925)
Bewertungen & Berichte Western Balkans Youth Orchestra
Familienprogramm
NEXT GENERATION: Young Euro Classic Kindertag
Über den Young Euro Classic Kindertag
Spiel, Spaß und Phantasie – die Musikwelt will entdeckt werden: Bei Mitmachangeboten und Workshops begeben sich Kinder und Jugendliche am Kindertag wieder auf musikalische Abenteuer.
Freuen Sie sich auf ein anregendes Musik- und Mitmachprogramm!
Nähere Informationen und Tickets ab Mai auf young-euro-classic.de
STEPAN STOYANOVIC: „Hydra“ (2023)
FRANCIS POULENC: Konzert für zwei Klaviere und Orchester d-Moll (1932)
FRANZ SCHUBERT: Symphonie Nr. 8 C-Dur „Die Große“ D 944 (1825-1828)
Rumänien blickt auf eine lange Tradition im Bereich der klassischen Musik zurück. Und auch nach dem politischen Umbruch sind Oper und Konzert, Rundfunkproduktionen und Klassikfestivals ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens geblieben. Davon profitiert auch das Nationale Jugendorchester Rumäniens, 2008 gegründet, das unter Leitung seines Chefdirigenten, des Karajan-Schülers Cristian Mandeal, ein hervorragendes Niveau erreicht hat – wie das Publikum von Young Euro Classic schon mehrfach erleben konnte. In diesem Jahr stellen sich die rumänischen Musiker:innen einer besonderen Herausforderung: Franz Schuberts großer C-Dur-Symphonie mit ihrer reichen Palette an musikalische Farben und Stimmungen. Dazu ist ein rumänisches Pianist:innen-Duo im Einsatz, das Francis Poulencs luftiges, an Mozart erinnerndes Doppelkonzert von 1932 aufführt. Und wie gewohnt bringt das rumänische Orchester eine Komposition aus der Heimat mit: Diesmal hat es ein ganz junges Werk von Stepan Stoyanovic aus dem Jahr 2023 im Gepäck.
European Union Youth Orchestra
Manfred Honeck, Dirigent
Benjamin Grosvenor, Klavier
JAMES MACMILLAN: Larghetto für Orchester (2009/2017)
SERGEJ PROKOFJEW: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26 (1917/1921)
DMITRI SCHOSTAKOWITSCH: Symphonie Nr. 5 d-Moll op. 47 (1937)
Sie sind die Besten aus allen EU-Staaten, ausgewählt bei jährlichen Auditions aus einer riesigen Zahl von Bewerber:innen: die Mitglieder des EUYO, des European Union Youth Orchestra. Seit über vier Jahrzehnten gibt es dieses Orchester, und seit mehr als 20 Jahren ist es auch umjubelter Gast bei Young Euro Classic! In diesem Jahr steht Manfred Honeck am Pult, der ansonsten zu Gast bei allen großen Orchestern in Europa und den USA ist. Und er dirigiert mit Schostakowitschs monumentaler fünfter Symphonie ein Werk, für dessen Einspielung er 2018 mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Im halsbrecherischen dritten Klavierkonzert von Sergej Prokofjew ist außerdem der Brite Benjamin Grosvenor zu erleben, der mit erst 30 Jahren schon auf eine zehnjährige internationale Karriere zurückblicken kann. Dazu darf ein zeitgenössisches Werk nicht fehlen: Im Berliner Konzerthaus stellt das EUYO erstmals das melancholische Larghetto des schottischen Komponisten James MacMillan vor, der zuletzt ein Chorwerk zur Trauerfeier von Elizabeth II. komponierte.
ROLF GUPTA: „Wie ein Kondukt“ (Zur Erinnerung an die Opfer von Utøya) (2023, Deutsche Erstaufführung) 🏆
GUSTAV MAHLER: Symphonie Nr. 5 cis-Moll (1901-1903)
Bei dem norwegischen Jugendorchester mit dem nordisch-sachlichen Namen Ungdomssymfonikerne spricht die Qualität für sich: Die Jahrzehnte lange Aufbauarbeit mit hervorragender musikalischer Betreuung macht sich bezahlt, und jeder der Auftritte des norwegischen Jugendorchesters bei Young Euro Classic wurde zurecht gefeiert. Erstmals seit 2018 sind die jungen norwegischen Musiker:innen nun wieder in Berlin zu erleben – diesmal um einen der „Achttausender“ der Spätromantik zu erklimmen, Gustav Mahlers fünfter Symphonie, dessen berühmtes Adagietto nur eine der vielen Facetten dieses gewaltigen Werkes darstellt. In jedem Fall können hier die verschiedensten Abteilungen des Orchesters zeigen, was sie können! „Trauermarsch. Wie ein Kondukt“: So überschreibt Mahler den ersten Satz der Fünften, und daran schließt der Komponist Rolf Gupta an, der zur Erinnerung an das Attentat auf der norwegischen Insel Utøya vor zwölf Jahren ein neues Orchesterwerk komponiert hat, das die Ungdomssymfonikerne in Deutscher Erstaufführung beim Festival vorstellen.
Jong Metropole Symphonic Jazz Orchestra
Chris Walden, Dirigent
Bernard van Rossum, Komponist (Im Wettbewerb für den Europäischen Kompositionspreis 2023)
Jazz mit Geigen, ein Orchester mit Saxophonen? Die seidige Synergie von Jazz und Klassik ist die Berufung des NJO Jong Metropole Symphonic Jazz Orchestra. Mit ihrem Programm „Let the Good Times Roll“ werden die jungen Musiker:innen ihre einzigartige Interpretation von Jazz- und Swing-Standards von Frank Sinatra, Dean Martin und Nat King Cole präsentieren.
Mit ihrem Gastdirigenten Chris Walden – Jazz-Ikone und Chef-Arrangeur der jährlichen Oscarverleihung – bringen sie den Glamour Hollywoods zu Young Euro Classic und haben auch eine Uraufführung im Gepäck.
PUBLIKUMSFEST: Feiern Sie mit uns und dem Jong Metropole Symphonic Jazz Orchestra nach dem Konzert – sofern es die Bauarbeiten auf dem Gendarmenmarkt zulassen.
Bewertungen & Berichte Jong Metropole Symphonic Jazz Orchestra
Konzert
Festival im Festival:
„Courage in Concert”
Estland – Georgien – die Ukraine – Usbekistan
Musik macht Mut. Mit Blick auf Russlands Invasion der Ukraine hat Young Euro Classic 2023 die Jugendorchester aus Estland, Georgien, der Ukraine und Usbekistan eingeladen, um sich in einem sicheren Raum über ihre Sorgen, Hoffnungen und Perspektiven auszutauschen. Verschiedene Zusatzformate sollen den jungen Musiker:innen ermöglichen, sich zu verbinden und für ihre Zukunft stark zu machen. Den Mut dazu finden sie in der Gemeinschaft und der Musik.
Festivalpass
Erleben Sie die vier Abendkonzerte mit dem „Courage in Concert Festival-Pass“ mit 30% Ermäßigung inklusive Special-Fan-Goodie. Nähere Informationen zum Festival im Festival ab Mai auf young-euro-classic.de
FELIX MENDELSSOHN-BARTHOLDY: „Die Hebriden” Ouvertüre op. 26 (1829-1830)
MIKA MDINARADZE: Neues Werk (Uraufführung)
GIYA KANCHELI: „Chiaroscuro” für Solovioline und Kammerorchester (2010)
KORDZ: Neues Werk für Klavier und Orchester (Uraufführung)
LUDWIG VAN BEETHOVEN: Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica” (1803-1804)
Das Tbilisi Youth Orchestra und sein Dirigent Mirian Khukhanashvili lieben die Kontraste. Und sie bringen außerdem zu ihrem Konzert bei Young Euro Classic, nach bester Festivaltradition, spannende Werke aus ihrer Heimat mit. Dazu zählen nicht weniger als zwei Premieren, zum einen eine Komposition von Mika Mdinaradze, von dem gerade erst das Kirye Eleison beim Konzerthausorchester Berlin uraufgeführt wurde, sowie ein Werk von Kordz, der als Pianist und Performer E- und U-Musik brillant vermischt. Kommt noch als drittes das Violinkonzert „Chiaroscuro“ des berühmten georgischen Altmeisters Giya Kancheli dazu, gespielt von der in Wien und München ausgebildeten Geigerin Veriko Tchumburidze. Den klassisch-romantischen Rahmen bilden zwei Highlights der mitteleuropäischen Symphonik: Mendelssohns Konzertouvertüre Die Hebriden, inspiriert durch eine Schottlandreise des jungen Komponisten, und die gewaltige dritte Symphonie von Ludwig van Beethoven, die „Eroica“. Ein wahrhaft vielversprechendes Programm für ein Orchester, das erst 2019 gegründet worden ist!
CARL MARIA VON WEBER: Ouvertüre zu „Oberon” J.306 (1826)
MUSTAFO BAFOEV: „Sogdian Frescoes” (1997)
AMER JAAFAR: „Voice of the Desert” (2022, Deutsche Erstaufführung)
FRÉDÉRIC CHOPIN Variationen über ein Thema aus Mozarts „Don Giovanni” B-Dur op. 2 (1827)
SERGEJ RACHMANINOW: Symphonie Nr. 2 e-Moll op. 27 (1906-1907)
Schon 2020 war das Nationale Jugendorchester Usbekistans zu Young Euro Classic eingeladen, dann musste der Besuch wegen Corona abgesagt werden – und jetzt wird er nachgeholt. Mit großem Ehrgeiz kommen die jungen Musiker:innen aus der ehemaligen Sowjetrepublik nach Berlin, und sie haben zwei zeitgenössische Kompositionen in ihrem Programm: Insbesondere das Werk von Amer Jafaar sollte schon vor drei Jahren seine deutsche Erstaufführung in Berlin erleben. Aber auch die Romantik kommt bei diesem Konzert nicht zu kurz: Das usbekische Orchester beginnt sein Programm mit der packenden Ouvertüre zu Webers Oper Oberon, führt Chopins Opus 2 auf, in dem dieser sich vor Mozarts Don Giovanni verneigt, und es beschließt sein Festivalkonzert mit der hochemotionalen, zwischen Melancholie und Überschwang pendelnden Zweiten Symphonie von Sergej Rachmaninow, die 1908 in Dresden komponiert wurde.
YEVHEN STANKOVYCH: Kammersymphonie für Flöte und Orchester Nr. 3 (1982)
MALCOLM ARNOLD: Konzert für Flöte und Streichorchester op. 45 (1954)
BOHDANA FROLYAK: „The Way“ für Symphonieorchester (2023)
LUDWIG VAN BEETHOVEN: Symphonie Nr. 5 c-Moll op. 67 (1804-1808)
Ihre Konzerte sind ein Zeichen dafür, dass auch in Kriegszeiten Kultur stattfinden kann – und muss. Um so gespannter darf man nach dem emotionalen Auftritt im vergangenen Jahr auf das diesjährige Festivalkonzert der jungen Ukrainer:innen sein, haben sie doch 2022 anschließend eine erfolgreiche Riesentournee mit 30 Konzerten in vielen Ländern Europas absolvieren können! Immer an der Spitze die inzwischen auch international vielgefragte Dirigentin Oksana Lyniv, die für das Konzert bei Young Euro Classic ein vielseitiges Programm zusammengestellt hat: Aus der älteren Generation ukrainischer Komponist:innen ist Yevhen Stankovych mit einem Flötenwerk zu erleben, dazu kommt als brandneue Komposition das Orchesterwerk The Way seiner jungen Kollegin Bohdana Frolyak. Noch einmal Flöte satt gibt es im ersten Konzertteil mit Malcolm Arnolds kurzem, aber beeindruckenden Flötenkonzert. Den symphonischen Kontrast bildet als Schlussstück des Konzerts Beethovens Fünfte – in ihrer dramatischen Entwicklungskurve vom c-Moll-Dunkel hin zum C-Dur-Licht auch ein musikalisches Hoffnungszeichen in diesen düsteren Kriegszeiten.
Orchester der Estnischen Akademie für Musik und Theater
Estland
Orchester der Estnischen Akademie für Musik und Theater
Toomas Vavilov, Dirigent
Sten Heinoja, Klavier
Alisson Kruusmaa, Komponistin (Wettbewerbsbeitrag Europäischer Kompositionspreis 2023)
ARVO PÄRT: „Wenn Bach Bienen gezüchtet hätte“ (1994/2019)
ALISSON KRUUSMAA: „Five Arabesques“ (2021/22, Deutsche Erstaufführung)
JOSEPH HAYDN: Konzert für Klavier und Orchester D-Dur op. 21 Hob. XVIII:11 (1782)
ARVO PÄRT: „In spe“ für Bläserquintett und Streichorchester (2010)
EDUARD TUBIN: Symphonie Nr. 7 (1958)
Ein kleines Land mit einer großen – und sehr lebendigen – Musiktradition! Kein Wunder also, dass das Orchester der Estnischen Akademie für Musik und Theater sich bei Young Euro Classic mit einem Programm präsentiert, das die Musik seines Heimatlandes in den Mittelpunkt stellt. Internationalen Ruhm hat sich der heute 87-jährige Arvo Pärt errungen, dessen unverwechselbarer Musikstil in einem Werk wie Wenn Bach Bienen gezüchtet hätte besonders gut zum Ausdruck kommt – Auftakt zu einem Konzert, das mit dem viel zu wenig bekannten symphonischen Großmeister Estlands, Eduard Tubin, beschlossen wird. Seine siebte Symphonie, ein sehr expressives Werk mit großen melodischen Bögen, schrieb der Komponist 1958 im schwedischen Exil. Das vielfältige zeitgenössische Musikleben in dem baltischen Land vertritt wiederum die Komponistin Alisson Kruusmaa, deren Five Arabesques von einem Gedicht Hermann Hesses inspiriert wurden. Bleibt noch die klassische „Insel“ in der Mitte: Dafür haben die Esten das funkensprühende Klavierkonzert D-Dur von Joseph Haydn ausgewählt.
Gustav Mahler Jugendorchester
Jakub Hrůša, Dirigent
GUSTAV MAHLER: Symphonie Nr. 9 D-Dur (1908-1910)
Die Zahlen sprechen für sich: In 25 europäischen Städten finden in jedem Jahr Probespiele statt, um unter den 2000 Bewerber:innen die besten Mitglieder für das Gustav Mahler Jugendorchester (GMJO) auszuwählen. Auch die Liste der Dirigent:innen ist so lang wie prominent: Sie reicht von Claudio Abbado, dem Initiator dieses Jugendorchesters, über Pierre Boulez bis zu Christian Thielemann und Franz Welser-Möst. Auf seinen sommerlichen Tourneen macht das GMJO immer wieder Station in Berlin; zuletzt war es 2017 bei Young Euro Classic dabei. Diesmal nun hat sich das Orchester ein Werk vorgenommen, das nur wirklich hervorragende und hochsensible Ensembles bewältigen können: Gustav Mahlers Neunte Symphonie, ein ebenso sperriges wie anrührendes Werk von 100 Minuten Länge, das Abschied von der Romantik und Aufbruch in die Moderne zugleich signalisiert. Musik zum bewussten Hinhören – vor allem, wenn sie von einem so brillanten Orchester wie dem GMJO und einem der Shooting Stars der letzten Jahre, dem Tschechen Jakub Hrůsa, dargeboten wird.
Concertgebouworkest YOUNG
Andrés Orozco-Estrada, Dirigent
Maria Dueñas, Violine
Carlijn Metselaar, Komponistin (Wettbewerbsbeitrag Europäischer Kompositionspreis 2023)
PJOTR I. TSCHAIKOWSKI: Fantasie-Ouvertüre zu „Romeo und Julia“ (1869-1870)
MAX BRUCH: Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-Moll op. 26 (1864-1868)
CARLIJN METSELAAR: Neues Werk (2023, Deutsche Erstaufführung) 🏆
MODEST MUSSORGSKI: „Bilder einer Ausstellung“ (1874/1924 orchestriert von Maurice Ravel)
Man darf auf dieses Debüt bei Young Euro Classic sehr gespannt sein! Denn hinter dem Concertgebouworkest YOUNG, das erst 2019 gegründet worden ist, steht das weltberühmte und traditionsreiche Königliche Concertgebouw-Orchester aus Amsterdam, das die jungen Musiker:innen aus ganz Europa coacht. Hinzu kommt mit Andrés Orozco-Estrada ein Mann, der am Pult des „großen“ Amsterdamer Orchesters genauso steht wie in Wien, Paris, London, Chicago und Boston. Und nicht zu vergessen ein Shooting Star wie die erst 20-jährige Geigerin Maria Dueñas, die in den letzten Jahren mit Preisen überhäuft worden ist und gerade mit Beethovens Violinkonzert ihr CD-Debüt präsentiert. Bei Young Euro Classic spielt die Spanierin das romantisch-schwelgerische Violinkonzert von Max Bruch; nicht weniger romantisch ist auch der Anfang des Konzerts mit Tschaikowskis Konzertouvertüre Romeo und Julia. Den krönenden Abschluss bietet das Concertgebouworkest YOUNG mit Modest Mussorgskis Bilder einer Ausstellung in der raffinierten Orchestrierung von Maurice Ravel.
Bundesjugendballett
John Neumeier, Geschäftsführer und Intendant
Kevin Haigen, Künstlerischer und Pädagogischer Direktor
2023 präsentiert das Bundesjugendballett das Ergebnis einer Kooperation mit der südafrikanischen Eoan Group School of Performing Arts: Gemeinsam erarbeitete das Bundesjugendballett mit Tänzer:innen von Eoan das Programm „Our Songbook“ anlässlich des 90-jährigen Jubiläums der ältesten gemeinnützigen Kulturorganisation Südafrikas. Choreografien von u.a. Abeedah Rajap, Kevin Haigen, Mishkaah Medell und ehemaligen Tänzer:innen des Bundesjugendballetts vermischen sich dabei mit Klängen verschiedener Komponist:innen wie Frédéric Chopin, Giuseppe Verdi, Jules Massenet, Leonhard Cohen und Imogen Heap.
NEXT GENERATION: Matinée der Deutsch-Französischen Juniorakademie
Ein Konzert von Kindern für Kinder
So entstehen Freundschaften! Bereits zum dritten Mal kommen Kinder und Jugendliche der Musikschule Paul Hindemith Berlin-Neukölln und dem El Camino-Projekt des Orchestre de Pau Pays de Béarn zu einer zweiwöchige Musikakademie zusammen. Nachdem die sommerliche Begegnung letztes Jahr in Pau, Frankreich stattfand, freuen wir uns das Konzert von Kindern für Kinder wieder in Berlin präsentieren zu können. Nähere Informationen und Tickets ab Mai auf young-euro-classic.de
Orchestre Français des Jeunes
Michael Schønwand, Dirigent
Alexandre Tharaud, Klavier
KARL AMADEUS HARTMANN: Symphonie Nr. 5 „Symphonie concertante“ (1949)
MAURICE RAVEL: Konzert für Klavier und Orchester G-Dur (1929-1931)
PJOTR I. TSCHAIKOWSKI: Symphonie Nr. 4 f-Moll op. 36 (1877)
Das Orchestre Français des Jeunes, das Nationale Französische Jugendorchester, muss man eigentlich nicht mehr vorstellen. Schon oft war es bei Young Euro Classic zu Gast, vor allem mit seinem langjährigen Chef Dennis Russell Davies, und immer hat es für farbige Programme und großartige Konzerte gesorgt. Daher darf man auch diesmal auf die französisch-deutsch-russische Zusammenstellung zum Festivalfinale gespannt sein! Den Anfang macht eine Hommage an Karl Amadeus Hartmann, einen auch in Deutschland sträflich vernachlässigten Komponisten, der vor allem in den 1950er Jahren mit eindrücklicher Symphonik auf sich aufmerksam gemacht hat. Das Gegenteil stellt Pjotr Tschaikowski dar: Dessen Vierte Symphonie, Spiegel seiner prekären persönlichen Situation, zählt zu den vielgespielten Meisterwerken des Komponisten. Bleibt noch das G-Dur-Klavierkonzert von Maurice Ravel, ein rasantes und zugleich sehr poetisches Werk, das im Konzert des Nationalen Französischen Jugendorchesters einen (vielfach) ausgezeichneten Interpreten findet: ihren Landsmann Alexandre Tharaud.
Bewertungen & Berichte Orchestre Français des Jeunes
9
Young Euro Classic
Dr. Gabriele Minz GmbH
Musik macht Mut!
Festival vom 4. bis 27. August 2023 im Konzerthaus Berlin
Zum 24. Mal prägt Young Euro Classic in diesem August mit mehr als 18 Konzerten den musikalischen Sommer in Berlin. Nach einem transkontinentalen Auftakt mit großartigen Orchestern aus Asien, Kuba, den USA und Deutschland, dem eine Konzertphase mit Auftritten herausragender europäischer Ensembles folgt, bietet das Festival der besten Jugendorchester der Welt einen besonderen Höhepunkt: Zu einem Festival im Festival kommen junge Musikerinnen und Musiker aus der Ukraine und drei „Nachbarländern des Krieges“ (Estland, Georgien und Usbekistan) nach Berlin. „Courage in Concert“ – der Name dieses Schwerpunkts ist Programm: Musik macht Mut.
TICKET-HOTLINE: +49 (0)30-8410 8909
Mo-So 10-18 Uhr