Die Klassik Stiftung Weimar bildet ein einzigartiges Ensemble von Kulturdenkmalen. Mit ihren mehr als 27 Museen, Schlössern, historischen Häusern und Parks sowie den Sammlungen der Literatur und Kunst zählt sie zu den größten und bedeutendsten Kultureinrichtungen Deutschlands. Zwölf Liegenschaften sind in der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgeführt.
Kontakt
Klassik Stiftung Weimar
Besucherinformation Burgplatz 4 D-99423Weimar
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des 1919 in Weimar gegründeten Staatlichen Bauhauses eröffnete 2019 das neue Bauhaus-Museum Weimar und präsentiert seit dem die Schätze der weltweit ältesten Bauhaus-Sammlung. Als Ort der offenen Begegnung und Diskussion erinnert es an die frühe Phase der bedeutendsten Design- und Kunstschule des 20. Jahrhunderts und verknüpft deren Geschichte mit Fragen zur Lebensgestaltung von Heute und Morgen.
Öffnungszeiten & Eintritt
Mo, Mi – So 9.30 – 18 Uhr
Erw. 10 € | erm. 7 € | Schüler*innen 4 €
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren
Museumscafé | Mo, Mi – So 9.30 – 18.30 Uhr
Der 48 Hektar große Park an der Ilm ist ein einzigartiger Landschaftsgarten am Rande der Weimarer Altstadt. Herzog Carl August und Johann Wolfgang Goethe verwirklichten hier ihre gartenkünstlerischen Ideen. Sie schufen ein begehbares Kunstwerk mit abwechslungsreichen Landschaftsbildern, Parkarchitekturen und Sitzgelegenheiten, das bis heute der Erholung, der Bildung und dem ästhetischen Naturgenuss dient.
Die Entstehung des Parks an der Ilm ist eng mit Goethes Leben und Wirken in Weimar verbunden. 1776 schenkte Herzog Carl August dem Dichter ein Haus mit Garten, heute bekannt als das im Park an der Ilm gelegene Goethe-Gartenhaus. In der Folgezeit planten Goethe und Carl August zusammen die ersten Anlagen im neuen englischen Geschmack zwischen Stadt, Schloss und Goethes Gartenhaus. So entstand ab 1778 die Gestaltung des westlichen Ilmhangs mit seinen Gehölzkulissen, Spazierwegen und Parkarchitekturen. Der 1797 fertig gestellte Bau des Römischen Hauses markiert nach der großräumigen Parkerweiterung nach Süden und der Integration älterer Schlossgärten den Höhepunkt der Parkentwicklung.
Im Nietzsche-Archiv und den historischen Parks erwarten Sie außerdem interaktive Spiele.
Südlich von Weimar liegt auf einer Anhöhe und inmitten eines weitläufigen Parks mit Orangerie sowie Lust- und Irrgarten das Schloss Belvedere, die barocke Sommerresidenz der Familie von Sachsen-Weimar und Eisenach. Es ist seit 1923 ein Museum für das Kunsthandwerk des 18. Jahrhunderts, in dem erlesene Porzellane aus dem Besitz des Weimarer Herzogshauses zu sehen sind.
Schloss
Zwischen 1724 und 1748 ließ sich Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar und Eisenach auf einer bewaldeten Anhöhe südlich der Stadt eine barocke Sommerresidenz, ein Schloss einschließlich einer Orangerie sowie eines Lust- und Irrgartens, errichten. Die Anlage ist eines der bedeutenden Projekte des herzoglichen Landbaumeisters Gottfried Heinrich Krohne, der für den Landesherrn eine ganze Reihe von Lustschlössern errichtete, von denen nur wenige erhalten sind. Ursprünglich als Jagdschloss mit Menagerie genutzt, wurde Belvedere im Typus eines Lustschlosses, einer Maison de plaisance, mit Pavillons, Uhren- und Kavaliershäusern sowie Landschaftspark ausgebaut.
Bis 1904 war Belvedere der beliebte Sommersitz der Familie von Sachsen-Weimar und Eisenach, vor allem der Herzogin Anna Amalia und der Großfürstin Maria Pawlowna. Nach der Abdankung des letzten Großherzogs Wilhelm Ernst wurde die Liegenschaft Eigentum des neuen Freistaates Thüringen. Seit 1923 war das Schloss als Teil der damals gegründeten Staatlichen Kunstsammlungen zu Weimar ein Museum für Kunsthandwerk des 18. Jahrhunderts und gab einen Einblick in die höfische Lebenswelt des Spätbarock und Rokoko.
Weimar+ App für Schloss und Park Belvedere
Sie können mit unserem hörspielartigen Audiowalk der App Weimar+ auf Entdeckungsreise durch den Schlosspark Belvedere gehen. Jeder Ort im Park hält eine ganz eigene Hörspielüberraschung bereit: von Kulturgeschichten aus der Entstehungszeit des Schlossparks bis hin zu reportageartigen Beiträgen zu gesellschaftspolitischen Themen, wie z.B. dem Klimawandel. So werden nicht nur die an der Parkgestaltung beteiligten Akteure – u.a. Anna Amalia, Herzog Carl August und Maria Pawlowna – Teil der Erzählungen, vielmehr werden die Herausforderungen einer modernen Park- und Denkmalpflege sowie einzelne Parkelemente, vielstimmig beleuchtet. Insgesamt 20 Stationen im Schlosspark Belvedere können während Ihres Besuches entdeckt werden. Mit Hilfe einer interaktiven Karte finden Sie sich im Park schnell zu recht.
Im Nietzsche-Archiv und den historischen Parks erwarten Sie außerdem interaktive Spiele.
Öffnungszeiten & Eintritt
Schloss Belvedere mit Westpavillon:
Sommer: Di – So 10 – 18 Uhr
Winter geschlossen
Erw. 7 € | erm. 5 € | Schüler*innen 3 €
Gärtnerwohnhaus
Sommer: Di – So 10 – 18 Uhr
Winter geschlossen
Eintritt frei
Orangerie Belvedere
Langes Haus mit wechselnden Ausstellungen
4. Mrz – 26. Mrz 23: Sa – So 11 – 17 Uhr
Winter geschlossen
Eintritt 2,50 €
Die von 1823 bis 1828 erbaute Fürstengruft auf dem Historischen Friedhof ist ein einzigartiges Mausoleum. Es dient nicht allein als Grablege des Hauses Sachsen-Weimar und Eisenach. Seit 1832 stehen auch die Särge der beiden größten Dichter der Weimarer Klassik Goethe und Schiller im Gruftgewölbe, wo sie neben denjenigen der Herzogsfamilie besichtigt werden können.
Besichtigung
Durch eine dorische Säulenvorhalle gelangen Sie zunächst in den Kapellenraum mit seiner neoklassizistischen Ausmalung, der sternenbekrönten Kuppel über der ovalen Bodenöffnung und den erhaltenen Inventarstücken der Neugestaltung von 1865. Links vom Eingang führt eine Treppe hinab in das Gruftgewölbe mit den Särgen der Dichter und der herzoglichen Familie. Letztere wurden nach der Chronologie der Sterbedaten aufgestellt. Insgesamt standen in der Gruft 43 Särge, von denen 1994 zehn aus konservatorischen Gründen ausgelagert werden mussten.
Forschungen ergaben im Jahr 2008, dass die vermeintlichen Gebeine Friedrich Schillers in Wahrheit von anderen Personen stammen. Deshalb ist der Sarg heute leer.
Geschichte
Die Fürstengruft – ein Hauptwerk klassizistischer Architektur in Thüringen – wurde von 1823 bis 1828 im Auftrag von Großherzog Carl August auf dem 1818 eingeweihten Friedhof errichtet. Architekt war Clemens Wenzeslaus Coudray. Nach Abschluss der Arbeiten am Gruftgewölbe 1824 wurden die aus dem 1774 niedergebrannten Stadtschloss geretteten Särge der herzoglichen Familie hierher überführt. Die erste Bestattung war die Umbettung der Friedrich Schiller zugeschriebenen Gebeine am 16. Dezember 1827. Neben dessen Sarg fand am 26. März 1832 Johann Wolfgang von Goethe die letzte Ruhestätte. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Mausoleum zu einem Verehrungsort für die Dichter.
Öffnungszeiten & Eintritt
Sommer*: Mo, Mi – So 10 – 18 Uhr
Winter: Mo, Mi – So 10 – 16 Uhr
(* ab Oktober schließt das Museum mit Einbruch der Dunkelheit)
Erw. 5 € | erm. 4 € | Schüler*innen 2 €
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.
Ort
Fürstengruft
Historischer Friedhof am Poseckschen Garten
D-99423 Weimar
Das Goethe-Nationalmuseum ist das bedeutendste Museum zur Präsentation und Erforschung von Leben und Werk Johann Wolfgang von Goethes. Es beherbergt einen einzigartigen Schatz: das Wohnhaus des Dichters mit originalen Einrichtungs- und Sammlungsgegenständen. Zahlreiche Stücke sind auch in der benachbarten Ausstellung „Lebensfluten – Tatensturm“ zu sehen, die Goethes Vielschichtigkeit über sein literarisches Schaffen hinaus verdeutlicht.
Goethes Wohnhaus
Im Haus am Frauenplan lebte und wirkte Goethe seit seinem Einzug als Mieter 1782 fast 50 Jahre lang. Für den Dichter und Staatsmann sowie seine Familie war es weit mehr als eine Wohn- und Arbeitsstätte: Die nach seinen Kunstidealen und vielseitigen Interessen gestalteten Räume dienten der Geselligkeit und dem kulturellen sowie wissenschaftlichen Austausch. Neben Handschriften und Büchern fanden hier auch Goethes stetig wachsende Kunst- und naturwissenschaftliche Sammlungen Platz. Zahlreiche originale Stücke sowie Möbel aus seinem Nachlass können noch heute in 18 zugänglichen Räumen besichtigt werden. Höhepunkt ist das in seiner Einrichtung einzigartig überlieferte Arbeitszimmer mit der Privatbibliothek des Dichters.
Ausstellung „Lebensfluten – Tatensturm“
Goethe war ein aufmerksamer Zeitzeuge der um 1800 einsetzenden Moderne mit ihren Umbrüchen und Diskursen in Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Kunst. Themen wie Revolution, Bildung, Toleranz und Technik bewegten den Dichter und Staatsmann und beschäftigen uns noch immer.
Die Ausstellung „Lebensfluten – Tatensturm“ beleuchtet das bewegte Leben Goethes in dieser ereignisreichen Epoche unter verschiedenen Leitbegriffen, darunter GENIE, GEWALT und LIEBE, und erlaubt Brückenschläge in die heutige Zeit. Dabei wird die Vielschichtigkeit Goethes u.a. als Naturforscher, Zeichner und Sammler deutlich. Die Präsentation schöpft aus einem einzigartigen Fundus wertvoller Originale. Gemeinsam mit Goethes Schriften werden sie in ihren zeitgenössischen Kontexten vorgestellt.
Öffnungszeiten & Eintritt
Sommer* Di – So 9.30 – 18 Uhr
Winter Di – So 10 – 16 Uhr
(* ab Oktober schließt das Museum mit Einbruch der Dunkelheit)
Erw. 13 € | erm. 9 € | Schüler*innen 4 €
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.
Audio-Guide inklusive
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Bewertungen & Berichte Goethe-Nationalmuseum und Goethes Wohnhaus
Museum
Goethes Gartenhaus
Das Gartenhaus am Rande des Parks an der Ilm war 1776 Goethes erster eigener Wohnsitz in Weimar. Hier schrieb er die Ballade vom „Erlkönig“ und das Gedicht „An den Mond“. Im Alter wurde das Haus, das mit originalen Möbeln wie dem Stehpult und „Sitzbock“ ausgestattet ist, ein wichtiger Rückzugsort für Goethe.
Das Haus
Das vermutlich im 16. Jahrhundert errichtete, ehemalige Weinberghaus hatte leer gestanden und sich in einem vernachlässigten Zustand befunden, als es Herzog Carl August von Sachsen-Weimar und Eisenach für Goethe erwarb und ihm zum Geschenk machte. Als Hausbesitzer ließ dieser zahlreiche Reparaturen und Umbauten vornehmen. Bis zu seinem Umzug in das Anwesen am Frauenplan 1782 blieb das Haus der hauptsächliche Wohn- und Arbeitsort des Dichters und Staatsministers.
Nach seinem Tod entwickelte sich das Gartenhaus zu einem Wallfahrtsort: 1841 wurde es von den Enkeln Goethes für Besucher freigegeben und 1886 als Memorialstätte eröffnet. Seit der Restaurierung in den Jahren 1995/96 ist das Hausinnere in der von Goethe gewählten Farbigkeit wiederhergestellt.
Der Garten
Unmittelbar nach dem Erwerb des Anwesens und parallel zu den Bauarbeiten im Haus begann Goethe mit der Neugestaltung des verwilderten Gartens: Er ließ den Hang terrassieren und neue Wege anlegen. Treppen wurden gebaut, Blumen und Bäume gepflanzt. Die typische Dreiteilung des Gartens mit dem schattigen Hangbereich, der anschließenden Obstwiese und dem Nutzgarten unterhalb des Hauses ist noch erkennbar. Heute sind die Flächen, wo früher z.B. Kartoffeln und Erdbeeren wuchsen, mit Rasen bedeckt. 1777 fand ein außergewöhnliches Monument im Garten Aufstellung: der von Goethe und seinem Zeichenlehrer Adam Friedrich Oeser entworfene „Stein des guten Glücks“, eines der ersten nicht-figürlichen Denkmäler in Deutschland.
Rundgang
Der Rundgang umfasst das Speisezimmer – das sogenannte „Erdsälchen“ – und die Küche im Erdgeschoss sowie vier Räume in der oberen Etage als Goethes Arbeits-, Wohn- und Schlafbereich.
Die ausgestellten Einrichtungsgegenstände sind Teil des ursprünglichen Inventars und stammen aus allen Lebensphasen Goethes. Dazu gehören so seltene und originelle Möbel wie das Stehpult mit „Sitzbock“ und das Klappbett. Die gezeigten Kunstwerke und Handschriften stammen aus Goethes Nachlass und verweisen auf die Zeit, als er hier seinen Wohnsitz hatte. Zu sehen ist auch eine Auswahl seiner Zeichnungen, die überwiegend im Gartenhaus oder in der näheren Umgebung entstanden sind.
Öffnungszeiten & Eintritt
Sommer* Di – So 10 – 18 Uhr
Winter Di – So 10 – 16 Uhr
(* ab Oktober schließt das Museum mit Einbruch der Dunkelheit)
Erw. 7 € | erm. 5 € | Schüler*innen 3 €
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.
Im Wohnhaus an der Esplanade verlebte Friedrich Schiller seine letzten drei Lebens- und Schaffensjahre. Hier entstanden die großen Dramen „Die Braut von Messina“ und „Wilhelm Tell“, bevor der Dichter 1805 in seinem Arbeitszimmer starb. Noch heute sind dort der originale Schreibtisch und Schillers Bett zu sehen.
Die Ausstattung der Räume verbindet originale Nachlassstücke mit analogen Ergänzungen zeitgenössischen Interieurs. Der Rundgang umfasst die ehemaligen Diener- und Wirtschaftsräume im Erdgeschoss, die Zimmer von Schillers Frau Charlotte und der Kinder in der ersten Etage sowie den Wohnbereich des Dichters in der Mansarde. Höhepunkt ist Schillers Arbeitszimmer mit weitgehend originaler Einrichtung. Tafelausstellungen über Leben und Werk des vielseitigen Dichters sowie zur Hausgeschichte ergänzen den Rundgang, der so einen Einblick in das Schaffen, Wohnen und Wirtschaften im Hause Schillers gibt.
Das Studiolo als offene Besucherwerkstatt für Kinder und Familien bietet darüber hinaus ein abwechslungsreiches Themenprogramm.
Das von 1984 bis 1988 errichtete Museum ist mit dem historischen Wohnhaus von Friedrich Schiller verbunden und war ursprünglich dem Leben und Wirken des vielseitigen Dichters gewidmet. Es ist der einzige Neubau eines Literaturmuseums in der DDR. Heute finden hier Wechselausstellungen der Klassik Stiftung Weimar statt.
Allgemeine Öffnungszeiten
Sommer | Di-So 9.30–18 Uhr
Winter geschlossen
Das historische Bibliotheksgebäude mit seinem berühmten Rokokosaal gehört seit 1998 zusammen mit anderen Weimarer Stätten der deutschen Klassik zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek ist eine öffentlich zugängliche Archiv- und Forschungsbibliothek für die europäische Literatur- und Kulturgeschichte mit besonderem Schwerpunkt auf der Epoche zwischen 1750 und 1850. In der Tradition einer Fürstenbibliothek verfügt sie über Sammlungen vom 9. bis zum 21. Jahrhundert, die laufend ergänzt, erschlossen und mit aktueller Forschungsliteratur zugänglich gemacht werden.
Über 1 Mio Medien stehen über Ausleihe und Benutzung zur Verfügung, rund 170.000 Bände können im Freihandbereich des Studienzentrums vor Ort benutzt und entliehen werden.
Das Historische Bibliotheksgebäude mit dem berühmten Rokokosaal als Teil des Ensembles „Klassisches Weimar“ wird pro Jahr von rund 100.000 Personen besichtigt.
Öffnungszeiten & Eintritt
Rokokosaal
Di – So 9.30 – 18 Uhr
Erw. 8 € | erm. 6 € | Schüler*innen 3 €
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.
Renaissancesaal mit Ausstellung „Cranachs Bilderfluten“
Di – So 9.30 – 18 Uhr
Erw. 6 € | erm. 4 € | Schüler*innen 2 €
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.
Ort
Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Platz der Demokratie 1
D-99423 Weimar
Bewertungen & Berichte Herzogin Anna Amalia Bibliothek
1Museum
Museum Neues Weimar
Wege zum Bauhaus
Das ehemals Großherzogliche Museum wurde 1869 als einer der ersten deutschen Museumsbauten errichtet. Im April 2019 eröffnete das zuletzt für Wechselausstellungen genutzte Neue Museum mit einer ständigen Präsentation der Kunst der frühen Moderne von der Weimarer Malerschule bis zu Henry van de Velde. Eine große Museumswerkstatt lädt zum handwerklichen Arbeiten ein.
Van de Velde, Nietzsche und die Moderne um 1900
In der neuen Ausstellung werden herausragende internationale Werke des Realismus, Impressionismus und des Jugendstils gezeigt. Sie spiegeln eine gleichsam glanzvolle wie widersprüchliche Epoche mit Bezügen zu unserer Gegenwart. Ausgehend von Friedrich Nietzsche als Vordenker und Kultfigur werden wichtige Positionen der frühen Moderne in Weimar vorgestellt. Hierzu zählen die Werke der Weimarer Malerschule und der von Harry Graf Kessler geförderten Avantgarde von Claude Monet bis Max Beckmann. Mit zahlreichen Exponaten wird das funktionale wie elegante Design Henry van de Veldes präsentiert.
Ausgehend von den Themen der Ausstellung lädt eine große Museumswerkstatt zum handwerklichen Arbeiten ein. Besucherinnen und Besucher können zum Beispiel im Buchbindehandwerk und in der Holzbearbeitung tätig werden.
Die Ausstellung und die museumspädagogische Werkstatt werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.
Öffnungszeiten & Eintritt
Mo, Mi – So 9.30 – 18 Uhr
Erw. 8 € | erm. 6 € | Schüler*innen 3 €
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren
Ort
Museum Neues Weimar
Jorge-Semprún-Platz 5
D-99423 Weimar
In dem ehemaligen Hofgärtnerhaus am Rande des Parks an der Ilm lebte Franz Liszt von 1869 bis zu seinem Tod im Jahr 1886. Hier unterrichtete er zahlreiche junge und begabte Pianisten aus dem In- und Ausland. Bereits 1887 ließ Großherzog Carl Alexander die Wohnräume des Komponisten als Memorialstätte eröffnen. Der Musiksalon und das Arbeitszimmer sind in der originalen Einrichtung samt Bechstein-Flügel erhalten geblieben.
Ausstellung
Franz Liszts Wohnung im ersten Obergeschoss des Hauses ist nach einer sorgfältigen Restaurierung der Möbel und der Rekonstruktion von Raumtextilien sowie Wandfassungen wieder als ein authentisches Interieur der Gründerzeit erlebbar.
Das Wohn- und Arbeitszimmer als zentraler Salon sowie das Schlafzimmer blieben in der ursprünglichen Einrichtung erhalten. Das Speisezimmer stellt eine Annäherung an die frühere Möblierung dar, das Dienerzimmer ist rein museal ausgestattet. Seit 2006 ist im Erdgeschoss eine multimediale Dauerausstellung zum Leben, Werk und Wirken Liszts zu sehen, die als Kooperationsprojekt zwischen der Klassik Stiftung Weimar, der Hochschule für Musik FRANZ LISZT und der Bauhaus-Universität Weimar entstand.
Geschichte
Das klassizistische Gebäude wurde Ende des 18. Jahrhunderts als Hofgärtnerhaus errichtet und 1819 von Clemens Wenzeslaus Coudray umgestaltet. Vor Liszts Einzug 1869 dienten die Zimmer der oberen Etage den Malern Friedrich Preller d. Ä. und Hermann Wislicenus als Atelier. Für den Komponisten begann hier sein zweiter Weimarer Aufenthalt. Von 1848 bis 1861 hatte er als Hofkapellmeister die Villa Altenburg an der Jenaer Straße bewohnt. Auf Einladung Carl Alexanders kam Liszt nach Weimar zurück. Bis zu seinem Tod verbrachte er in den von Großherzogin Sophie elegant ausgestatteten Räumlichkeiten die Sommermonate und lud regelmäßig zu Musikaufführungen ein. Bereits 1887 ließ Carl Alexander die ehemalige Wohnetage des Komponisten als Memorialstätte eröffnen.
Öffnungszeiten & Eintritt
Sommer* Mo, Mi–– So 10 – 18 Uhr
Winter geschlossen
(* ab Oktober schließt das Museum mit Einbruch der Dunkelheit)
Erw. 5 € | erm. 4 € | Schüler*innen 2 €
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren
Das Haus Am Horn ist die einzige Architektur, die das Bauhaus in Weimar realisiert hat. Es wurde 1923 als Versuchshaus zur Bauhaus-Ausstellung errichtet. Hier präsentierten die Meister und Schüler erstmals, wie sie sich zeitgemäßes Bauen und Wohnen vorstellten.
Ausstellung
Ausgehend von der Ausstellungsidee 1923 sind alle Räume des eingeschossigen Versuchshauses erlebbar. Zudem vermitteln exemplarische Rekonstruktionen der einstigen Möblierung den Eindruck der ursprünglichen Einrichtungssituation. Über die Entstehung des Hauses und die wechselvolle Nutzung sowie Rezeption des UNESCO-Welterbes informiert ein umfassender Medienguide.
Öffnungszeiten & Eintritt
Sommer Mo, Mi – So 10 – 18 Uhr
Winter geschlossen
Erw. 5 € | erm. 4 € | Schüler*innen 2 €
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.
Ort
Klassik Stiftung Weimar
Burgplatz 4
D-99423 Weimar
Das Haus Hohe Pappeln war das private Wohnhaus des belgischen Architekten und Designers Henry van de Velde. Er ließ es 1907/08 nach eigenen Plänen für sich und seine Familie errichten und entwarf jedes Detail. Er schuf ein einzigartiges Gesamtkunstwerk, dessen repräsentativer Wohnbereich und Garten noch heute besichtigt werden können.
Öffnungszeiten & Eintritt
Sommer* Mo, Mi – So 10 – 18 Uhr
Winter geschlossen
(* ab Oktober schließt das Museum mit Einbruch der Dunkelheit)
Erw. 5 € | erm. 4 € | Schüler*innen 2 €
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.
Ort
Haus Hohe Pappeln
Belvederer Allee 58
D-99425 Weimar
Van de Veldes Gesamtkunstwerk für Friedrich Nietzsche
In der Villa „Silberblick“ verbrachte der kranke Friedrich Nietzsche, gepflegt von seiner Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche, die letzten Lebensjahre. Nach seinem Tod ließ sie das Gebäude, besonders die Archivräume, von Henry van de Velde umgestalten: Innenarchitektur und Ausstattung zählen zu den gelungensten Schöpfungen des belgischen Architekten und Designers.
Ausstellung
Der Rundgang umfasst die von Henry van de Velde gestalteten Erdgeschossräume: das ehemalige Speisezimmer, den Bibliotheks- und Vortragsraum sowie das Arbeitszimmer für Archivare. Das Raumensemble ist als Gesamtkunstwerk fast vollständig erhalten. Van de Velde entwarf das komplette Interieur: nicht nur die hölzernen Einbauten und Bodenbeläge, sondern neben den Möbelstücken mitsamt Stoffbezügen auch den Flügel, die Öfen, Lampen und dekorativen Vasen.
Im Mittelpunkt der Präsentation steht der Bibliotheksraum mit der von Max Klinger geschaffenen Nietzsche-Herme aus Marmor und der von van de Velde entworfenen Inneneinrichtung. Im ehemaligen Speisezimmer dokumentiert eine Ausstellung die widerspruchsvolle Geschichte des Hauses und dessen Rolle im Nietzsche-Kult des Nationalsozialismus. Heute finden hier auch Veranstaltungen des Kollegs Friedrich Nietzsche statt, das seit 1999 seinen Sitz im ersten Obergeschoss der Villa hat.
Im Nietzsche-Archiv und den historischen Parks erwarten Sie außerdem interaktive Spiele.
Öffnungszeiten & Eintritt
Sommer* Mo, Mi – So 10 – 18 Uhr
Winter geschlossen
(* ab Oktober schließt das Museum mit Einbruch der Dunkelheit)
Erw. 5 € | erm. 4 € | Schüler*innen 2 €
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.
Nach der Flucht aus Stuttgart traf Friedrich Schiller Anfang Dezember 1782 in Bauerbach bei Meiningen ein: Henriette von Wolzogen, die Mutter eines früheren Studienkollegen, gewährte dem Dichter Asyl. Hier schrieb er das später „Kabale und Liebe“ genannte Trauerspiel „Louise Millerin“, dessen einzig erhaltene Niederschrift in der Ausstellung zu sehen ist.
Ausstellung "Schillers Exil in Bauerbach"
Die neue Präsentation in der ersten Etage bringt den Besucher*innen die über hundertfünfzig Jahre umfassende Geschichte der Erinnerungsstiftung und Identitätsbildung der Schiller-Gedenkstätte in Bauerbach näher. In einführenden Texten, begleitenden Abbildungen und drei ausgewählten hochrangingen Exponaten aus dem Besitz der Klassik Stiftung zeichnet die Ausstellung die Gründe von Schillers Flucht und Exil in Bauerbach, sein Leben und Arbeiten im Gutshaus der Familie Wolzogen und seine weiteren Stationen und Lebensabschnitte nach. Mit besonderem erinnerungsgeschichtlichen Fokus zeigt die Ausstellung, wie Friedrich Schiller zu einer deutschen Nationalfigur wurde, denn gerade für diesen Aspekt ist das Bauerbacher Museum ein einzigartiges Dokument. Im Zusammenspiel mit dem Rundgang durch die historischen Räume ermöglicht die Präsentation auf diese Weise, den heutigen Umgang mit Schiller als Dichter und als Figur deutscher Geschichte neu zu befragen.
Öffnungszeiten & Eintritt
Sommer* Di – So 13 – 17 Uhr
Winter geschlossen
(* ab Oktober schließt das Museum mit Einbruch der Dunkelheit)
Erw. 4 € | erm. 3 € | Schüler*innen 1 €
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.
Diese Einrichtung ist nicht barrierefrei.
Ort
Schiller-Museum Bauerbach
Friedrich-Schiller-Straße 1
D-98631 Grabfeld OT Bauerbach
Im Kassengewölbe auf dem Jakobskirchhof wurde Friedrich Schiller in der Nacht vom 11. zum 12. Mai 1805 beigesetzt. 1827 erfolgte die Überführung seines vermeintlichen Leichnams in die Fürstengruft. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass die Gebeine jedoch von anderen Personen stammen. Der Sarg in der Fürstengruft ist heute leer.
Geschichte
Um 1712/13 ließ sich der Landrentmeister Christoph Jenichen auf dem Jakobskirchhof eine Begräbnisstätte, bestehend aus einem unterirdischen Gruftgewölbe und pavillonartigen Aufbau, errichten. 1742 ging sie in den Besitz des fürstlichen Landschaftskasse-Direktoriums über. Daher stammt die Bezeichnung „Kassengewölbe“.
Die Behörde stellte die Gruft hohen Standespersonen zur Verfügung, die – wie im Falle Schillers – keine eigene Begräbnisstätte besaßen. Bis zur Schließung 1826 wurden im Gewölbe 64 Personen beigesetzt. 1826/27 und 1911/14 fanden Grabungen und Umbettungen der vermeintlichen Gebeine Schillers in die Fürstengruft statt. Genanalysen im Rahmen eines von 2006 bis 2008 durchgeführten Forschungsprojektes widerlegten eine Zugehörigkeit zu dem Dichter.
Öffnungszeiten & Eintritt
9. Mai und 10. Nov 10 – 16 Uhr
Eintritt frei
Die ehemalige Residenz der Herzöge von Sachsen-Weimar und Eisenach ist ein geschichtsträchtiger Ort. Sie bildete über mehrere Jahrhunderte das kulturelle Herz der Stadt. Hier lebten und wirkten die kunstsinnigen Ernestiner fast 400 Jahre in der Gesellschaft bedeutender Dichter, Denker, Künstler und Komponisten.
Gegenwärtig wird das Schloss saniert und den Besucherinnen und Besuchern schrittweise wieder zugänglich gemacht. Ab Ostern 2020 können bereits die Dichterzimmer im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Bis zur geplanten Fertigstellung vor 2030 wird es nicht nur eine völlig neu konzipierte Ausstellung geben, die bisher für die Öffentlichkeit unzugängliche Raumfolgen einbezieht. Als neue lebendige Mitte der Klassik Stiftung Weimar entwickelt sich das Schloss auch zu einem Besucher-, Debatten- und Vermittlungszentrum. Spannende Geschichten, die sich vor und „hinter“ den Kulissen im Schloss abspielten, sind nach der Wiedereröffnung ebenso erlebbar wie Diskussionen über aktuelle Zeitfragen.
Im Rahmen der Sanierung und Neukonzeption geschlossen.
SCHLOSS ERZÄHLEN
Die Geschichte des Weimarer Residenzschlosses kennt viele Anfänge und Rückschläge, erzählt von Ideen, Illusionen und Irrtümern. Wohin es sich einmal entwickeln wird, ist Gegenstand neuer Pläne und Projektionen.
Die Klassik Stiftung Weimar begleitet die denkmalgerechte Sanierung und programmatische Neuausrichtung ihres größten Gebäudes mit dem künstlerischen Projekt „Schloss erzählen“ : facettenreich, vielstimmig, multimedial. Was entsteht hier zwischen Stadt und Park? Wer braucht heute ein Schloss? Wessen Geschichte wird hier erzählt? Von wem – und für wen? Wir nähern uns der Biografie dieses Bauwerks an, das selbst das wichtigste Exponat ist, ein Raumkunstwerk.
Autorinnen, Künstler, Fotografinnen und Musiker machen das Schloss in den kommenden Jahren zu ihrem Material. Aus der Vielfalt der Perspektiven entwickelt sich eine diskursive Annäherung an das, was heute ein Schloss als Freiraum der lebendigen Auseinandersetzung in einer demokratischen Gesellschaft sein sollte. Unser Schloss bleibt ein Ort des Werdens – damals wie heute, nur diesmal von uns und für alle.
Das Projekt „Schloss erzählen“ startet im September 2022 und veröffentlicht in loser Reihenfolge künstlerische Beiträge, die das Weimarer Residenzschloss während der umfassenden Sanierung und Neupositionierung begleiten.
Das barocke Stadtpalais im Zentrum Weimars war bis 1807 der langjährige Witwensitz von Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. Hier fanden ihre berühmten Abendgesellschaften statt. Das ehemalige Wohnzimmer der Regentin gehört mit seiner Ausstattung zu den authentischsten Räumen, die die Wohnkultur um 1800 widerspiegeln.
Ausstellung
Im Rundgang sind die ehemaligen Wohn- und Repräsentationsräume der Herzogin zu sehen. Die Ausstattung der Zimmer ist beispielhaft für die Wohnkultur um 1800 und gibt einen Einblick in die vielseitigen Interessen Anna Amalias. Seit dem Ende ihrer Regentschaft 1775 widmete sie sich hier der Musik, dem Theater und der Zeichenkunst. An ihre Familie und die vielen Gäste des Hauses, die sie in geselligen Abendveranstaltungen um sich versammelte, erinnern zahlreiche Kunstwerke.
Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählen die Einrichtung des Tafelrundenzimmers, das Deckengemälde im Festsaal sowie das nahezu authentisch ausgestattete Wohnzimmer Anna Amalias, der Grüne Salon.
Über die Geschichte des Wittumspalais informiert eine interaktive und multimediale Ausstellung im Erdgeschoss.
Öffnungszeiten & Eintritt
Sommer* Di – So 10 – 18 Uhr
Winter geschlossen
(* ab Oktober schließt das Museum mit Einbruch der Dunkelheit)
Erw. 7 € | erm. 5 € | Schüler*innen 3 €
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.
In den ehemaligen Stallungen von Schloss Auerstedt wird der Fuhrpark der herzoglichen Familie von Sachsen-Weimar und Eisenach aus der Zeit um 1775 bis 1890 präsentiert. Dazu gehören prächtige Staats-, Hochzeits-, Jagd- und Reisewagen. Zu sehen ist ebenso die Kinderkutsche des Erbgroßherzogs Carl Alexander sowie eine Laufmaschine vom Erfinder des Zweiradprinzips, Karl Freiherr von Drais.
Ausstellung
Die bedeutende historische Wagensammlung präsentiert verschiedene Wagentypen und dokumentiert technische Entwicklungsstufen. Die Fuhrwerke wurden unter anderem in Thüringen, Wien, Amsterdam und St. Petersburg hergestellt. Den Schwerpunkt bilden Kutschen, die als Hochzeitsausstattung an den Weimarer Hof gelangten: Hierzu gehört der Reisewagen, mit dem Großfürstin Maria Pawlowna und Erbprinz Carl Friedrich 1804 von St. Petersburg nach Weimar fuhren.
Ein besonderes Stück ist die Laufmaschine von 1818, die Großherzog Carl August für seinen Sohn Carl Friedrich in Mannheim bei Karl Freiherr von Drais bestellte. Die „Draisine“ ist das bisher zweitälteste bekannte Exemplar, das Drais fertigen ließ.
Geschichte
Ursprünglich war der Fuhrpark im herzoglichen Marstall in unmittelbarer Nähe des Residenzschlosses untergebracht. Nach der Abdankung des letzten Großherzogs Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach gelangte der Bestand in den Besitz der 1919 gegründeten Staatlichen Kunstsammlungen zu Weimar. Auf besondere Weise mit dem Leben des Fürstenhauses in Verbindung stehende Stücke wurden für eine Präsentation in der Orangerie Belvedere bestimmt, wo sie jahrzehntelang bis zur Sanierung des Gebäudes ausgestellt waren.
Seit 2004 ist die historische Wagensammlung in den umgebauten Stallungen von Schloss Auerstedt zu besichtigen.
Das im Park an der Ilm gelegene Römische Haus war der Lieblingswohnsitz und Rückzugsort des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar und Eisenach. Das Land- und Gartenhaus mit Aussicht auf das Ilmtal wurde in den Jahren von 1792 bis 1797 errichtet. Der klassizistische Bau entstand unter der Leitung Goethes nach dem Vorbild römischer Villen.
Rundgang
Der Rundgang umfasst die repräsentative, auch als Speisesaal genutzte Eingangshalle, den Blauen Salon, früher Schauplatz festlicher Geselligkeit, sowie den Gelben Salon, das ehemalige Arbeitszimmer des Herzogs. In den angrenzenden Räumen, in denen sich das Schlafgemach und die Ankleide befanden, sind Tafeln zur Hausgeschichte und Entwürfe zur Innenraumgestaltung zu sehen. Im Untergeschoss präsentiert eine Ausstellung die Entwicklung des Parks an der Ilm seit dem späten 18. Jahrhundert.
Seit der grundlegenden Restaurierung des Römischen Hauses 1999 bietet sich ein unverstellter Blick auf die klassizistische Innendekoration. Da die Originalausstattung verloren ging, wurde auf jegliches Mobiliar verzichtet. Eine glückliche Ausnahme: Seit 2014 gehört das originale Porträt der Herzogin Anna Amalia von Angelika Kauffmann als Dauerleihgabe S.K.H. Prinz Michael von Sachsen-Weimar-Eisenach wieder zur ursprünglichen Einrichtung des Hauses. Carl August hatte das 1788/89 in Rom entstandene Gemälde zum programmatischen Raumschmuck des Blauen Salons bestimmt.
Architektur
Die Pläne für das herzogliche Refugium stammen von dem Hamburger Architekten Johann August Arens, den Goethe auf seiner Italienreise kennengelernt hatte. Unter dessen Leitung entstand ein klassizistisches „Musterhaus“: ein aufgesockelter Tempelbau mit einer ionischen Vorhalle an der Eingangsseite. Das Untergeschoss mit einer von dorischen Säulen getragenen Halle wird von der Ilmaue aus sichtbar.
Den Innenausbau übernahm Christian Friedrich Schuricht aus Dresden. Gemeinsam mit Goethe und seinem Freund Johann Heinrich Meyer schuf er ein einheitliches Dekorationsprogramm: Eine strenge Wandgliederung kennzeichnet die mit Stuck, Malereien und Reliefs prächtig verzierten Räume.
Öffnungszeiten & Eintritt
Sommer* Mo, Mi – So 10 – 17 Uhr
(* ab Oktober schließt das Museum mit Einbruch der Dunkelheit)
Eintritt frei
Ort
Park an der Ilm
Römisches Haus Ilmstraße
D-99423 Weimar
Ettersburg war seit der Errichtung der ersten Schloss- und Parkanlagen Anfang des 18. Jahrhunderts ein beliebter Jagd- und Sommersitz der herzoglichen Familie von Sachsen-Weimar und Eisenach. Anna Amalia versammelte hier einen literarisch-musischen Kreis um sich. Der weitläufige Landschaftspark mit seinen Gartenanlagen und dem „Pückler-Schlag“ ist ein Kleinod der Gartenkunst.
Das Schloss
Auf der Nordseite des Großen Ettersberges begann Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar Anfang des 18. Jahrhunderts mit dem Bau eines Jagdschlosses, das durch seinen Neffen Ernst August vollendet wurde. Das Anwesen diente der Herzogsfamilie bis zu ihrer Abdankung 1918 als Jagd- und Sommersitz, wo sie berühmte Gäste, darunter Franz Liszt und Hans Christian Andersen, empfing.
In den Jahren nach 1919 wurden die Gebäude unter anderem als Landeserziehungsheim und Offiziersschule genutzt. 1968 ging die Anlage in die Trägerschaft einer Vorgängerinstitution der Klassik Stiftung Weimar über. Seit 2005 ist Schloss Ettersburg verpachtet und wird als Tagungsstätte genutzt.
Bewertungen & Berichte Schloss und Park Ettersburg
Schloss
Schloss und Park Tiefurt
Landsitz Herzogin Anna Amalia
Tiefurt ist der ehemalige „Musenort“ der Weimarer Hofgesellschaft. Das ländliche Anwesen war ab 1781 Sommersitz der Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach. Zum geselligen künstlerischen und musischen Zeitvertreib fernab des höfischen Zeremoniells empfing sie hier zahlreiche Gäste, darunter vor allem Goethe, Herder, Wieland und Schiller. Der weitläufige Park, der zusammen mit dem Schloss als Teil des Ensembles „Klassisches Weimar“ zum UNESCO-Welterbe gehört, ist ein bedeutendes Zeugnis des frühen sentimentalen Landschaftsgartens und lädt zur Erkundung zahlreicher Denkmale ein.
Besichtigung
Die Räume geben Einblick in die unterschiedlichen Ausstattungen und Nutzungsphasen des Schlosses. Skulpturen und Büsten des Hofbildhauers Martin Gottlieb Klauer sowie Porzellane aus China, Meißen und Wien zählen zu den kunsthandwerklichen Höhepunkten der Einrichtung. Die gezeigten Kunstwerke erinnern auch an die Italienreise Anna Amalias von 1788 bis 1790. Vom Innenhof aus ist die sogenannte Kalte Küche zu besichtigen: Die dort ausgestellten historischen Schaugerichte aus Porzellan, Wachs und Papiermaché stammen aus dem herzoglichen Besitz und imitieren die Speisen täuschend echt.
Schlossgeschichte
Das 1765 für ein herzogliches Kammergut erbaute Pächterhaus war ab 1776 Wohnsitz von Prinz Constantin, dem jüngeren Bruder Carl Augusts von Sachsen-Weimar und Eisenach. Es wurde zu einem Landschlösschen ausgebaut. 1781 verlegte Anna Amalia hierher ihren Sommersitz, der zum beliebten Treffpunkt der Dichter, Denker und Künstler der Weimarer Klassik avancierte. Nach der Plünderung des Schlosses durch französische Truppen 1806 und dem Tod Anna Amalias 1807 wurde es um Tiefurt still. Erst ihr Enkel Carl Friedrich veranlasste ab 1820 Wiederherstellungsarbeiten und richtete das Schloss neu ein. Zum Museum ließ es Großherzog Wilhelm Ernst 1907 anlässlich des 100. Todestages Anna Amalias umgestalten.
Park
Der Schlosspark Tiefurt erstreckt sich auf einer Fläche von 21 Hektar zu beiden Seiten der Ilm. Sanft abfallende Wiesen mit schönen Baumgruppen reichen bis zum Flussufer. Jenseits der Ilm erhebt sich ein dicht mit Bäumen bewachsener Steilhang, der Ausblicke in die umgebende Landschaft und Blickbeziehungen in den Park zurück ermöglicht.
Prinz Friedrich Ferdinand Constantin legte 1776 gemeinsam mit seinem Erzieher Karl Ludwig von Knebel einen englischen Landschaftspark an. Geschlängelte Wege führten zu ersten Parkarchitekturen und Sitzplätzen, umrahmt von verschiedenartigen Pflanzungen. Nach Constantins Abreise aus Weimar im Jahr 1781 verlegte Herzogin Anna Amalia ihren Sommersitz nach Tiefurt, setzte die Parkgestaltung schrittweise fort und schmückte das Ilmtal zu einem sentimentalen Garten mit stimmungsvollen Parkarchitekturen wie Vergilgrab, Musentempel und Salon aus.
Nach der Plünderung des Schlosses durch französische Truppen 1806 und dem Tod Anna Amalias im darauffolgenden Jahr geriet Tiefurt aus dem Fokus. Erst mit der umfassenden Erneuerung und Umgestaltung des Parks zwischen 1846 und 1850 durch den Hofgärtner Eduard Petzold erhielt Tiefurt seine ursprüngliche Bedeutung zurück. Viele der heute das Parkbild bestimmenden Baumgruppen wurden in dieser Zeit gepflanzt.
Öffnungszeiten & Eintritt
Sommer* Mo, Mi – So 10 – 17 Uhr
Winter geschlossen
(* ab Oktober schließt das Museum mit Einbruch der Dunkelheit)
Erw. 4 € | erm. 3 € | Schüler*innen 1 €
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.
Schlosspark Tiefurt ganzjährig frei zugänglich
Ort
Schloss Tiefurt
Hauptstraße 14
D-99425 Weimar-Tiefurt
Der etwa 35 km südlich von Weimar gelegene ehemalige Landsitz der Familie von Stein erlangte Berühmtheit durch Goethes Liebe zu Charlotte von Stein. Zwischen 1775 und 1788 war der Dichter hier regelmäßig zu Gast. Das Rittergut mit Schloss und Park ist fast vollständig erhalten. Einzigartig ist das um 1800 erbaute und bis heute bespielte Liebhabertheater. Zu einem Besuch in historischem Ambiente lädt ebenfalls das Schlossrestaurant ein.
Allgemeine Öffnungszeiten:
Sommer Mi-Mo | 10–18 Uhr
Winter geschlossen (Der Park bleibt in dieser Zeit kostenfrei geöffnet)
Schlossrestaurant Kochberg Sa & So | 12–16 Uhr
Ort
Schloss Kochberg
Im Schlosshof 3
D-07407 Großkochberg
In Oßmannstedt ging Christoph Martin Wielands Lebenstraum, als „poetischer Landjunker“ auf seinem eigenen Gut zu leben, in Erfüllung. Als der Dichter 1797 das barocke Gebäudeensemble mit Gutspark erwarb, war wenig von dem ursprünglichen Barockgarten erhalten, da die Vorbesitzer die drei zur Ilm abfallenden Terrassen landwirtschaftlich genutzt hatten. „Auch mein verwildertes Osmantinum ist in seiner noch rohen Gestalt nicht ohne Reiz, wenigstens für einen so schwärmerischen alten Liebhaber der Natur wie sein dermahliger Besitzer. Vielleicht macht gerade dieser Zustand, daß noch so sehr viel daran umzuschaffen und zu verbessern, auszurotten und zu pflanzen, einzureißen und zu bauen ist, einen wesentlichen Theil des unerschöpflichen Interesses aus, den dieses kleine Besitzthum für mich hat“, schrieb Wieland am 13. Juni 1798 an Luise von Göchhausen.
Wieland selbst nutzte das Gut landwirtschaftlich, legte einen Küchen- sowie einen Rosengarten an und traf sich hier in geselligen Runden. Wielands heiteres Garten- und Landleben brach mit dem Tod der in Oßmannstedt verstorbenen Sophie Brentano und seiner Gemahlin Anna Dorothea jäh ab und der Dichter zog 1803 zurück nach Weimar. Seinem Wunsch gemäß fand Wieland 1813 seine letzte Ruhestätte an der Seite seiner Frau und Sophie Brentanos im Oßmannstedter Gutspark.
Auf dem Landgut in Oßmannstedt etwa zehn Kilometer nordöstlich von Weimar verlebte Christoph Martin Wieland, einer der bedeutendsten Schriftsteller der Aufklärung, von 1797 bis 1803 produktive Jahre. Das barocke Gutshaus, heute ein Museum mit zum Teil noch originalem Interieur, und der Park, in dem sich Wielands Grabstätte befindet, geben Einblicke in das Leben und Wirken des bedeutenden Dichters, Übersetzers und Herausgebers.
Das Wieland-Museum
Als einen „symbolischen Ort für die deutsche Spätaufklärung“ bezeichnete Jan Philipp Reemtsma das Anwesen mit dem 2005 neu eingerichteten Museum. Dem Germanisten und Wieland-Forscher ist die Restaurierung des Gebäudes maßgeblich zu verdanken.
In den historischen Räumen befinden sich Möbel und Interieur aus Wielands Besitz. Zudem können die Besucherinnen und Besucher eine virtuelle Reise durch Wielands Zeitalter unternehmen und erhalten Einblick in das Leben und Wirken des Dichters. Im „Digitalen Osmantinum“ sind weiterführende Texte und Bilder zur Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts sowie der aktuelle Forschungsstand abrufbar.
Grabstätte
Seinem Wunsch gemäß fand Wieland 1813 in einer abgelegenen Partie des Parks direkt an der Ilm seine letzte Ruhestätte an der Seite seiner Gemahlin Anna Dorothea und von Sophie Brentano, die 1800 erst 24-jährig nach schwerer Erkrankung in Oßmannstedt verstorben war. Das Grabmal, ein dreiseitiger Obelisk aus Sandstein, trägt neben den Lebensdaten der hier Beigesetzten die von Wieland verfasste Inschrift: „Liebe und Freundschaft umschlang die verwandten Seelen im Leben – Und ihr Sterbliches deckt dieser gemeinsame Stein.“
Bildungs- und Forschungsstätte
Im Wielandgut Oßmannstedt betreibt die Weimar-Jena-Akademie im Auftrag der Klassik Stiftung Weimar eine Bildungsstätte, die neben kulturellen Seminaren auch Übernachtungsmöglichkeiten und Tagungsräume bietet. Zudem befindet sich dort die Arbeitsstelle Wieland-Edition, in der derzeit eine historisch-kritische Gesamtausgabe von Wielands Werken, die sogenannte Oßmannstedter Ausgabe, erarbeitet wird.
Öffnungszeiten & Eintritt
Sommer* Mo, Mi – So 10 – 17 Uhr
Winter geschlossen
(* ab Oktober schließt das Museum mit Einbruch der Dunkelheit)
Eintritt frei
Gutspark Oßmannstedt ganzjährig frei zugänglich
Ort
Wielandgut Oßmannstedt
Wielandstraße 16
D-99510 Ilmtal-Weinstraße OT Oßmannstedt
Das Co-Labor ist ein Ort für alle. Hier begegnen Sie anderen Menschen und neuen Perspektiven. Und es ist immer etwas los. Wenn Sie Lust haben, können Sie hier selbst Veranstaltungen durchführen oder Workshops anbieten.
- jede*r kann mitmachen
- Veranstaltungen finden im Freien statt und leben von Zufallspublikum
- geschlossene Gruppen können den Innenraum nutzen
- das Co-Labor ist kostenfrei und nicht-kommerziell
- das Co-Labor fördert Austausch und Begegnung zwischen verschiedenen Menschen
- das Co-Labor setzt auf einen kleinen, persönlichen Rahmen statt große Events
- das Co-Labor arbeitet 2022 zum Thema Sprache und 2023 zum Thema Wohnen
Die Klassik Stiftung Weimar bildet ein einzigartiges Ensemble von Kulturdenkmalen. Mit ihren mehr als 27 Museen, Schlössern, historischen Häusern und Parks sowie den Sammlungen der Literatur und Kunst zählt sie zu den größten und bedeutendsten Kultureinrichtungen Deutschlands. Zwölf Liegenschaften sind in der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgeführt.
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