Literatur
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Literarische Matinee: »Sauermehlsuppe« und andere Grenzüberschreitungen
Lausitz Festival
Claudia Michelsen liest Erzählungen von Olga Tokarczuk Die polnische Autorin Olga Tokarczuk, Literaturnobelpreisträgerin des Jahres 2018, ist eine Meisterin im Schaffen von eigenen Welten und Universen, die das Überschreiten von Grenzen als Lebensform thematisieren. Zeitalter und Epochen durchdringen einander. In ihren Erzählungen erleiden höchst eigenwillige und dabei sehr alltägliche Held:innen ihr Schicksal oder rennen dagegen an, durch den Verlust von Heimat und Identität des Gefühls der Zugehörigkeit beraubt. Und so kann es sein, dass ein Mann einen Berg besteigt, um talwärts in das Heimatdorf seiner Kindheit zu sehen, und als Toter keine Ruhe findet. Die Visionen eines Zimmermädchens im Hotel Capital, das über Herkunft und Charakter seiner Bewohner anhand ihrer Hinterlassenschaften fabuliert, werden Geschichte. Und der Wert einer Dose Sauermehlsuppe wird in einem polnischen Grenzort höchst variabel definiert.
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| Lesung
»Sei gegrüßt und lebe«: Brigitte Reimann und Christa Wolf - Eine Freundschaft in Briefen 1963–1973
Lausitz Festival
Lesung: Fanny Staffa (Staatsschauspiel Dresden) Lesung: Christine Hoppe (Staatsschauspiel Dresden) Für die Bühne bearbeitet und eingerichtet: Heike Merten-Hommel »Wenn wir Beitritts-Bürger ein Kultbuch bräuchten, hier hätten wir es«, behauptete der Schriftsteller Fritz Rudolf Fries– nach dem ersten Erscheinen des Briefwechsels 1995– in der »Weltbühne«. Das Buch offenbart das Leben zweier ungewöhnlicher Frauen, die trotz ihrer unterschiedlichen Lebensauffassungen um ihr persönliches Glück ringen, aber auch um ihr Selbstverständnis als Schriftstellerinnen. Beide wollen dem Ideal von einer gerechteren Gesellschaft nicht abschwören, ungeachtet aller Dogmen und Zwänge. Sie behaupten sich mit Würde und Humor, mitunter auch verzweifelt, gegen Kritik und Anfeindungen. Sie teilen Ehe- und Alltagssorgen, kommentieren den real existierenden Literaturbetrieb und stellen sich den harten politischen Auseinandersetzungen – mit Mut und bei vollem Risiko. Auf schwesterliche Weise begleitet die ältere und etabliertere Christa ihre lebensgierige, anarchische und schließlich vom Tode gezeichnete Freundin Brigitte bis zu ihrem frühen Tod.
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| Lesung
Arthur Schnitzlers »Fräulein Else«: Lesung und Kommentar
Lausitz Festival
Lesung: Sonja Beißwenger Vortrag: Hanjo Kesting Arthur Schnitzler publizierte 1924 die Monolog-Novelle »Fräulein Else«, deren Protagonistin die 19-jährige Tochter eines jüdischen Rechtsanwalts ist, die in den Dolomiten ihre Ferien verbringt. Um ihren Vater vor dem Bankrott zu retten, soll sie Geld von einem Geschäftsfreund erbitten, der allerdings als Gegenleistung fordert, sie eine Viertelstunde »nur vom Sternenlicht bekleidet« sehen zu dürfen. Die Novelle ist das Protokoll von Elses Wahrnehmungen und eine psychologische Fallstudie mit gesellschaftskritischem Akzent. Sonja Beißwenger liest aus der Erzählung, die Hanjo Kesting kenntnisreich kommentiert.
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Martin Suter:
Martin Suter:
Melody
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In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit – vor über 40 Jahren – ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Tom Elmer, der seinen Nachlass ordnen soll. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz’ Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben, die an ferne Orte führen – und in eine Vergangenheit, wo Wahrheit und Fiktion gefährlich nahe beieinanderliegen. Hardcover Leinen 336 Seiten erschienen am 22. März 2023 978-3-257-07234-1 € (D) 26.00 / sFr 35.00* / € (A) 26.80
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| Buchpräsentation
Dirk Oschmann:
Dirk Oschmann:
Der Osten: eine westdeutsche Erfindung
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»Der Osten hat keine Zukunft, solange er nur als Herkunft begriffen wird.« Was bedeutet es, eine Ost-Identität auferlegt zu bekommen? Eine Identität, die für die wachsende gesellschaftliche Spaltung verantwortlich gemacht wird? Der Attribute wie Populismus, mangelndes Demokratieverständnis, Rassismus, Verschwörungsmythen und Armut zugeschrieben werden? Dirk Oschmann zeigt in seinem augenöffnenden Buch, dass der Westen sich über dreißig Jahre nach dem Mauerfall noch immer als Norm definiert und den Osten als Abweichung. Unsere Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von westdeutschen Perspektiven dominiert. Pointiert durchleuchtet Oschmann, wie dieses Othering unserer Gesellschaft schadet, und initiiert damit eine überfällige Debatte.
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Literarische Matinee:
Literarische Matinee:
Melusine, Undine und andere Nixen - Aufbruch ins Ungewisse
Lausitz Festival
Vortrag: Hanjo Kesting Lesung: Sonja Beißwenger und Henning Nöhren Ob mittelalterliche Melusine oder romantische Nixe, ob die märchenhafte kleine Meerjungfrau oder Ingeborg Bachmanns erzählte Undine – die weiblichen Wasserwesen durchtauchen die Werke von unter anderem Goethe, Fouqué und Fontane bis hinein in die Gegenwart, in der kulturgeschichtlich die fischschwanzige Jungfrau im Logo von Starbucks lächelt. Hanjo Kesting kommentiert kenntnisreich ausgesuchte literarische Varianten, die durch zwei Lesende sprachlich Gestalt annehmen und sich so als Kunst-Figuren aus den Tiefen und Untiefen des feuchten Elementes sinnlich erheben werde
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Literarischer Abend:
Literarischer Abend:
Voltaires »Candide« und die beste aller möglichen Welten
Lausitz Festival
Vortrag: Hanjo Kesting Lesung: Sonja Beißwenger und Henning Nöhren Voltaires satirische Novelle »Candide oder der Optimismus« wurde 1759 unter Pseudonym publiziert und hat seitdem nicht an Aktualität und Relevanz verloren. Voll Ironie und Witz schildert Voltaire seine Charaktere, die auf der Suche nach dem Glück sind. Der großspurige Pangloss spricht am Ende wortgewandt von den bunten Ereignissen »in dieser besten aller möglichen Welten«, doch schließt die philosophische Erzählung mit den Worten: »›Gut gesagt‹,« antwortete Candide, ›aber wir müssen unseren Garten bestellen.‹« Liegt das große Glück im kleinen Garten? Die absurde Abenteuerreise kommentiert einsichtsvoll Hanjo Kesting; ihm zur Seite lesen zwei Akteure Kernpassagen des amüsanten Schlüsselwerks.
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»13 Monate«:
»13 Monate«:
Tschaikowsky und Kästner multimodalsensorisch
Lausitz Festival
Geruchstheater: Wolfgang Georgsdorf Lesung: Hans-Jürgen Schatz Klavier: Akane Sakai Die Verzahnung des hinreißenden Gedichtzyklus »Die 13 Monate« von Erich Kästner (1955) mit Peter Tschaikowskys zwölf Charakterstücken op. 37a »Die Jahreszeiten« (1876), in denen der Komponist den einzelnen Monaten nachspürt, bildet die Grundlage für die in szenensynchronen Gerüche erströmende Duftspur des Osmodramas, komponiert von Wolfgang Georgsdorf. Der Aufführungsort ist das Osmodrom in der Stadthalle Görlitz: ein 30 m langes Zelt aus weißer Fallschirmseide, in dem das Publikum die Geruchssequenzen zusammen mit den Gedichtstrophen und Klavierstücken als Live-Aufführung erleben wird. Ein künstlerischer Aufbruch der Sinnlichkeiten!
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Aufbruch in die Neue Welt von Gestern:
Aufbruch in die Neue Welt von Gestern:
Sholem Aleychem-Lesung
Lausitz Festival
Lesung: Hans-Jürgen Schatz Der 1859 bei Kiew geborene und 1916 in New York verstorbene Solomon Naumovich Rabbinowicz ist unter seinem Pseudonym Sholem Aleychem – was übersetzt »Friede sei mit euch« bedeutet – zu Weltruhm gelangt, wurden doch seine Schtetl-Geschichten vom Milchmann Tewje im preisgekrönten Musical »Aanatevka« auf die Bühne gebracht. Aber in der hier zu erlebenden, erstmalig ins Deutsche übersetzten Erzählung ist ein Aufbruch bereits vollzogen, und es kommt nach der Zerstörung Galiziens zu einer schicksalshaften Begegnung auf dem Schiff 1914 nach Amerika zwischen dem wohlhabenden Autor und einem sehr gesprächigen Juden, der in der dritten Klasse flüchtet und mit jiddischem Witz und Geist sein Schicksal teilt.
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Uwe Tellkamp: Der Schlaf in den Uhren
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August 2015: Fabian Hoffmann, der einstige Dissident, steht als Chronist in Diensten der »Tausendundeinenachtabteilung« von Treva. Hier, in den Labyrinthen eines unterirdischen Reichs, arbeitet die »Sicherheit« an Aktivitäten, zu denen einst auch die Wiedervereinigung zweier geteilter Staaten gehörte. In diese Welt ist Fabian einem ihrer Kapitäne, Deckname »Nemo«, gefolgt, um herauszufinden, wer seine Schwester und seine Eltern verraten hat. Zugleich ist Fabian mit einer Chronik befasst, die zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung erscheinen soll. Doch es kommt anders. Fabian gerät auf eine Reise, die ihn tief in die trevische Gesellschaft und ihre Utopien hineinführt. Er analysiert Ordnungsvorstellungen und Prinzipien der Machtausübung, die Verflechtungen von Politik, Staatsapparat und Medien, beobachtet die Veränderungen im alltäglichen Leben. Immer mehr löst sich dabei seine Chronik von ihrem ursprünglich amtlichen Auftrag, streift zurück bis in das Dresden seiner Kindheit, in die stillstehende Zeit vor zwei Epochenjahren. Auf seiner Suche nach Ordnung und Sinn kämpft Fabian gegen die Windmühlen der Macht, die Fälschungen der Wirklichkeit, den Verlust aller Sicherheiten – und gibt doch den Traum von einer befreiten Zukunft nicht verloren. Roman
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Clemens J. Setz: Die Bienen und das Unsichtbare
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Georg-Büchner-Preisträger 2021 Pure meaning, pure poetry – diese Idee scheint Menschen in allen Jahrhunderten umzutreiben und anzustacheln. Sie ist der Motor für die Erfindung von Sprachen wie Esperanto, Volapük oder Blissymbolics. Den Anekdoten hinter diesen Plansprachen geht Clemens J. Setz in Die Bienen und das Unsichtbare nach, getreu dem Motto: »Erzähl die beste Geschichte, die du kennst, so wahr wie möglich.« Und diese Geschichte handelt unter anderem von Charles Bliss und seiner Symbolsprache, von Kindern mit Behinderung, die sich mit Blissymbolics zum ersten Mal ausdrücken können. Davon, wie Clemens J. Setz einen Sommer lang Volapük lernt und selbst eine eigene Sprache entwickelt. Es geht um die vermutlich einzige Volapük-Muttersprachlerin, die je gelebt hat, und die Plansprache Talossa für die gleichnamige Mikronation, die ein Teenager 1979 in seinem Schlafzimmer ausrief. Um Klingonisch und High Valyrian, eine Sprache, die für die Fernsehserie Game of Thrones geschaffen wurde. Und um Esperanto, die größte Erfolgsgeschichte in der Welt der Plansprachen, deren Sprecher unter Stalin und Hitler verfolgt wurden und durch die ein junger blinder Russe zum Dichter, Abenteurer und anarchistischen Weltgelehrten wurde. Stets ist es die eigenartige Vermengung von tiefer existenzieller Krise und Sprachenerfindung, die Setz aufspürt und die ihn in ihren Bann schlägt – und so ist dieses Buch auch die persönliche Geschichte des Sprachkünstlers Clemens J. Setz.
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Juli Zeh: Über Menschen
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Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, das kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht. In Doras Haus gibt es noch keine Möbel, der Garten gleicht einer Wildnis, und die Busverbindung in die Kreisstadt ist ein Witz. Vor allem aber verbirgt sich hinter der hohen Gartenmauer ein Nachbar, der mit kahlrasiertem Kopf und rechten Sprüchen sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint. Geflohen vor dem Lockdown in der Großstadt muss Dora sich fragen, was sie in dieser anarchischen Leere sucht: Abstand von Robert, ihrem Freund, der ihr in seinem verbissenen Klimaaktivismus immer fremder wird? Zuflucht wegen der inneren Unruhe, die sie nachts nicht mehr schlafen lässt? Antwort auf die Frage, wann die Welt eigentlich so durcheinandergeraten ist? Während Dora noch versucht, die eigenen Gedanken und Dämonen in Schach zu halten, geschehen in ihrer unmittelbaren Nähe Dinge, mit denen sie nicht rechnen konnte. Ihr zeigen sich Menschen, die in kein Raster passen, ihre Vorstellungen und ihr bisheriges Leben aufs Massivste herausfordern und sie etwas erfahren lassen, von dem sie niemals gedacht hätte, dass sie es sucht. Juli Zehs neuer Roman erzählt von unserer unmittelbaren Gegenwart, von unseren Befangenheiten, Schwächen und Ängsten, und er erzählt von unseren Stärken, die zum Vorschein kommen, wenn wir uns trauen, Menschen zu sein. »Ein Buch, das einem die Augen öffnet für unsere bundesrepublikanische Wirklichkeit.« Denis Scheck / SWR Fernsehen lesenswert (25. März 2021)
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Ingo Schulze: Die rechtschaffenen Mörder
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Preis der Literaturhäuser 2021 Ingo Schulze erzählt davon, wie wird ein aufrechter Büchermensch zum Reaktionär wird – oder zum Revoluzzer? Norbert Paulini ist ein hochgeachteter Dresdner Antiquar. Lange Jahre finden Bücherliebhaber bei ihm Schätze und Gleichgesinnte zum Gedankenaustausch. Doch mit der Wende bricht das Geschäft ein, die Kunden bleiben weg. Paulini versucht mit aller Kraft, sein Lebenswerk zu retten. Doch er scheint dabei ein anderer zu werden. Er ist aufbrausend und zornig. Er wird beschuldigt, an fremdenfeindlichen Ausschreitungen beteiligt zu sein. Die Geschichte nimmt eine virtuose Volte: Ist Paulini eine tragische Figur oder ein Mörder?
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Kirchner and Nolde. Expressionism. Colonialism
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Zwei Schlüsselfiguren des Expressionismus im Kontext des deutschen Kolonialismus Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) und Emil Nolde (1867–1956) lebten zur Zeit der deutschen Kolonialherrschaft, die sie sozialisierte und prägte. Der Band thematisiert ihre intensive Beschäftigung mit Kunst und Kultur aus anderen Teilen der Welt und betrachtet ihre Werke im historischen und ideologischen Kontext des ausgehenden Kaiserreichs.
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Sahra Wagenknecht: Die Selbstgerechten
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Mein Gegenprogramm - für Gemeinsinn und Zusammenhalt Urban, divers, kosmopolitisch, individualistisch – links ist für viele heute vor allem eine Lifestylefrage. Politische Konzepte für sozialen Zusammenhalt bleiben auf der Strecke, genauso wie schlecht verdienende Frauen, arme Zuwandererkinder, ausgebeutete Leiharbeiter und große Teile der Mittelschicht. Ob in den USA oder Europa: Wer sich auf Gendersternchen konzentriert statt auf Chancengerechtigkeit und dabei Kultur und Zusammengehörigkeitsgefühl der Bevölkerungsmehrheit vernachlässigt, arbeitet der politischen Rechten in die Hände. Sahra Wagenknecht zeichnet in ihrem Buch eine Alternative zu einem Linksliberalismus, der sich progressiv wähnt, aber die Gesellschaft weiter spaltet, weil er sich nur für das eigene Milieu interessiert und Diskriminierung aufgrund sozialer Herkunft ignoriert. Sie entwickelt ein Programm, mit dem linke Politik wieder mehrheitsfähig werden kann. Gemeinsam statt egoistisch.
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