Chapeau Classique: Sonja Kowollik
„Du bist die Ruh, Der Friede mild, Die Sehnsucht du Und was sie stillt.“ Liszt liebte die Musik Franz Schuberts, der für ihn der poetischste aller Komponisten war. Sechzig seiner Lieder machte er zu pianistischen Glanzstücken und nahm sie in seine Konzertprogramme auf, auch um Schubert bekannter zu machen. Dabei war ihm der Liedtext (hier von F. Rückert), auch wenn er nicht erklang, essenzielles Moment der Interpretation. Von großer emotionaler Kraft auch die Drei Klavierstücke D 946, die Schubert, von Syphilis gezeichnet und materiell in Not, sechs Monate vor seinem Tod vollendete (und die erst Brahms 1868 veröffent-lichte). Düster, leidenschaftlich, zärtlich und brillant, gehören sie zu den anspruchsvollsten Werken der Klavierliteratur: Für Liszt waren sie ein „göttlicher Schatz“.
„Romeo und Julia“, Shakespeares Liebestragödie, hat Sergei Prokofjew zunächst in ein Ballett, dieses dann in hochdramatische Musik übersetzt, die intensive innere Bilder evoziert. Dunkle Melancholie trifft auf explosive Energie, lyrisch zarte auf ungestüm rohe Passagen. Die Dissonanzen sind maßvoll, alles ist tonal durchsichtig und hat große rhythmische Energie.
Der italienische Klaviervirtuose Guido Agosti verwandelte die Schlussnummern von Strawinskys Ballett „Der Feuervogel“ in ein mitreißendes Tastenwerk, in dem er die gesamte klangliche Bandbreite des Klaviers ausschöpft. Dafür benötigt er oft drei Notensysteme statt der normalen zwei. Heftige Doppeloktaven, Sprünge über die Tastatur: frenetisch, wild ist der „Infernalische Tanz“ des Zauberers KastcheÏ, hypnotisch das Wiegenlied des Vogels „ganz aus Gold und Feuer“. Im Finale fliegen die Funken – als sprühten drei Hände Feuer.
Sonja Kowollik (*2001), GWK-Förderpreisträgerin 2021, war zunächst an der Jugendakademie Münster (Michael Keller, Thomas Reckmann). Sie machte den Bachelor an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Claudio Martínez Mehner und Nina Tichman und ist derzeit im Masterstudium bei Eldar Nebolsin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin.
„Romeo und Julia“, Shakespeares Liebestragödie, hat Sergei Prokofjew zunächst in ein Ballett, dieses dann in hochdramatische Musik übersetzt, die intensive innere Bilder evoziert. Dunkle Melancholie trifft auf explosive Energie, lyrisch zarte auf ungestüm rohe Passagen. Die Dissonanzen sind maßvoll, alles ist tonal durchsichtig und hat große rhythmische Energie.
Der italienische Klaviervirtuose Guido Agosti verwandelte die Schlussnummern von Strawinskys Ballett „Der Feuervogel“ in ein mitreißendes Tastenwerk, in dem er die gesamte klangliche Bandbreite des Klaviers ausschöpft. Dafür benötigt er oft drei Notensysteme statt der normalen zwei. Heftige Doppeloktaven, Sprünge über die Tastatur: frenetisch, wild ist der „Infernalische Tanz“ des Zauberers KastcheÏ, hypnotisch das Wiegenlied des Vogels „ganz aus Gold und Feuer“. Im Finale fliegen die Funken – als sprühten drei Hände Feuer.
Sonja Kowollik (*2001), GWK-Förderpreisträgerin 2021, war zunächst an der Jugendakademie Münster (Michael Keller, Thomas Reckmann). Sie machte den Bachelor an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Claudio Martínez Mehner und Nina Tichman und ist derzeit im Masterstudium bei Eldar Nebolsin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin.