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Mudam Luxembourg

Mudam, das Museum für zeitgenössische Kunst in Luxemburg, setzt sich für eine Vielfalt künstlerischer Disziplinen ein. Seine Sammlung und sein Ausstellungsprogramm stehen für die Tendenzen des zeitgenössischen Kunstschaffens und halten die Besucher ständig über neue künstlerische Arbeitsweisen auf dem Laufenden, auf nationaler wie auf internationaler Ebene.

Das Gebäude, ein Werk des chinesisch-amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei, steht in einem perfekten Dialog mit seinem natürlichen und historischen Umfeld. Erbaut unmittelbar hinter den Überresten des Fort Thüngen, dessen alte Wallmauern seinen Grundriss bestimmten, liegt es, nur wenige Schritte vom Europaviertel auf dem Kirchberg entfernt, im Park Dräi Eechelen, der vom Landschaftsarchitekten Michel Desvigne entworfen wurde und vom dem man eine herrliche Sicht auf die Altstadt hat.

Einfache Volumina und großzügig geschnittene Räume ebenso wie die Verbindung von Stein und Glas zeugen von der meisterhaften Beherrschung der architektonischen Mittel durch den berühmten Architekten. Das raffinierte Spiel zwischen Innen und Außen, bei dem eine Vielzahl von Ausblicken auf den umliegenden Park wie auch auf die Weite des Himmels durch die kühnen Glasdecken ermöglicht wird, wird unterstrichen durch die Verwendung von Magny Doré, einem honigfarbenen Kalkstein, der zu jeder Tages- und zu jeder Jahreszeit das Licht in subtilen farblichen Nuancen wiedergibt. Das Museum verfügt auf drei Etagen über 4500 qm Ausstellungsfläche. Baubeginn war im Januar 1999, die Einweihung fand am 1. Juli 2006 statt.

Das kulturelle Projekt des Mudam beruht auf der Vorstellung von der Kunst als eine poetische Distanz zur Welt. Seine Hauptlinien lesen sich in den Worten Freiheit, Innovation, kritische Geisteshaltung, und all das nicht ohne Humor. In seinen Veranstaltungen wird nicht nur allen möglichen Ausdrucksformen Raum gegeben sondern es werden gleichzeitig auch unsere Gewohnheiten und überkommenen Vorstellungsweisen infrage gestellt. So werden Formen zeitgenössischen Denkens erforscht wie auch die ästhetische Sprache unserer sich entfaltenden Epoche vorgestellt.

Die Mudam Sammlung ist als Zeuge des zeitgenössischen Kunstschaffens in all seinen technischen und ästhetischen Formen offen gegenüber allen künstlerischen Disziplinen: Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie, aber auch Design, Mode und die verschiedensten Formen der Graphik und der Neuen Medien präsentieren sich dem Blick der Besucher. Dabei erlaubt sich die entschieden in der Gegenwart verankerte Sammlung eine poetisch-künstlerische Bandbreite, die bei den großen Namen von Bernd und Hilla Becher bis zu Daniel Buren reicht, von Blinky Palermo bis hin zu Cy Twombly. Die Möblierung im Innern wie im Außenbereich wurde Künstlern und Designern wie Erwan und Ronan Bouroullec, Martin Szekely, Konstantin Grcic, Bert Theis, Andrea Blum oder David Dubois anvertraut. Die Sammlung entwickelt sich im Hinblick auf das internationale Kunstschaffen und bewahrt dabei eine besondere Aufmerksamkeit auch gegenüber den bedeutendsten Resultaten der regionalen Kunstszene.

Dieses Abenteuer erlebt Mudam gemeinsam mit seinen Besuchern. Die Besucher sind eingeladen, sich im Museum selbst neu zu erleben, Vorurteile hinter sich zu lassen und der Kunst mit einem neuen und befreiten Blick zu begegnen. Zahlreich sind die Möglichkeiten der verschiedensten Besichtigungen, von der detailliert geführten bis zur selbstständig freien hat der Besucher die Wahl. Als Ort für ästhetische Entdeckungen, für Reflexion und Betrachtung, ist das Mudam auch ein Ort der Geselligkeit in anregendem Rahmen (im Mudam Café) wie auch ein Ort für den anregenden Einkauf (im der Mudam Boutique).

Kontakt

Mudam Luxembourg
Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean
3, Park Dräi Eechelen
L-1499 Luxembourg

Telefon: +352 45 37 85-960
E-Mail: info@mudam.lu

 

Öffnungszeiten
Mittwoch - Freitag 11-20 Uhr
Samstag - Montag 11-18 Uhr
Feiertage 11-18 Uhr
Dienstags geschlossen sowie am 25.12.

Photos: © Pierre-Olivier Deschamps / Agence Vu, Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean, Architect: I.M. Pei
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Bewertungen & Berichte Mudam Luxembourg

Ausstellung

Biennale Arte 2024: A Comparative Dialogue Act by Andrea Mancini and Every Island

Der Luxemburger Pavillon auf der Biennale von Venedig wird Schauplatz einer einmaligen Zusammenarbeit zwischen dem luxemburgischen Künstler und Musiker Andrea Mancini und dem 2021 in Brüssel gegründeten Designkollektiv Every Island sein. Ihr Projekt A Comparative Dialogue Act ist an der Schnittstelle von Bildender Kunst, Performance, Musik und Installation angesiedelt und versteht den Pavillon als Produktions- und Experimentierraum, in dem eingeladene KünstlerInnen aktiv werden. Untersucht wird das Potenzial von Klang, gemeinsames Schaffen zu ermöglichen und gleichzeitig Interferenzen, Kontaminationen und Überlagerungen zuzulassen.

Biografien:
Andrea Mancini (1989, Luxemburg) ist ein multidisziplinärer Künstler und Musiker. Durch Performance-Aktivitäten in Installations- und Videoumgebungen erforscht er die Beziehung zwischen Raum, Subjekt und Klang. Seine Arbeit wurde jüngst in den Rotondes, Luxemburg (2023), im Kalahari Oyster Cult, Amsterdam (2023), im Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain (2023) und in der Cité internationale des arts, Paris (2022) gezeigt. Unter seinem Pseudonym ‚Cleveland‘ hat sich Andrea in der Clubszene etabliert, deren kulturelle Codes er in seiner Kunst umsetzt. Er lebt und arbeitet in Brüssel.

Das Kollektiv Every Island wurde 2021 von Alessandro Cugola, Caterina Malavolti, Damir Draganić, Juliane Seehawer und Martina Genovesi gegründet. Sie konzentrieren sich auf die Rolle der Performativität in der Architektur und setzen ihre Forschung in flüchtigen Bauprojekte und Installationen um. Ihre Arbeiten wurden in Institutionen und auf Festivals gezeigt, darunter im Bozar, Brüssel (2023), im MAD, Brüssel (2023), im Mudam Luxembourg (2022), im Kunstcentrum Viernulvier, Gent (2022), im Santarcangelo Festival, Rimini (2022) und im Mont des Arts, Brüssel (2021). Every Island ist in Brüssel ansässig.

Das Kulturministerium hat ernannt:
Auftraggeber und Veranstalter:
Kultur | lx – Arts Council Luxembourg
Kurator:
Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, Joel Valabrega

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Ausstellung

Rayyane Tabet. Trilogy

A Model: Prelude

Als Auftakt zur Ausstellung A Model wurde der Künstler Rayyane Tabet (1983, Ashqout, Libanon) eingeladen, ein ortsspezifisches Projekt für den Henry J. and Erna D. Leir Pavilion zu entwickeln.

Als ausgebildeter Architekt misst der Künstler den Kontexten, in die seine Projekte eingebettet sind, große Bedeutung bei. Seine Installationen setzen sich mit dem historischen Rahmen der Museumsarchitektur auseinander und zeigen deren Besonderheiten und Widersprüche.

Tabets Werkgruppe basiert auf der Analyse soziokultureller Zusammenhänge und verbindet historische mit subjektiver Erinnerung, um eine alternative Lesart zum offiziellen Narrativ seines Untersuchungsgegenstandes anzubieten. Für den Pavillon hat der Künstler Trilogy konzipiert, eine Installation, die sich entlang zentraler Momente der gegenwärtigen Geschichte und jener Luxemburgs im Dialog mit persönlichen Erinnerungen entfaltet.

Die Installation umfasst die Präsentation von Sanatorium Paimio (Schlafzimmermöbel), einem zentralen Werkensemble aus der Sammlung des Mudam, das der Architekt Alvar Aalto zwischen 1930 und 1933 entworfen hat. Es ist ein Sinnbild für eine funktionalistische Haltung und ein humanistisches Denken. Aalto gestaltete die Schlafzimmermöbel so, dass sie zum Wohlbefinden und zur Rehabilitation des Menschen beitragen.

Der Übergang zum Pavillon hat Tabet mit lichtdurchlässigen Vorhängen aus den 1950er-Jahren aus der Wohnung seiner Großeltern in Beirut verwandelt. Indem er persönliche Erinnerungen in das Gebäude des Mudam einfließen lässt, betont der Künstler die charakteristische Architektursprache von Ieoh Ming Pei, die sich durch gläserne Oberflächen auszeichnet als Symbol für Offenheit und eine von Fortschritt und Wohlstand geprägte Zeit. Im Gegensatz dazu ist das Glasdach des Pavillons mit einer blauen Folie überzogen, die auf Tarntechniken der Zivilbevölkerung Beiruts während des Sechs-Tage-Krieges im Jahr 1967 Bezug nimmt. Indem er das Innere des Mudam von oben unsichtbar macht, versetzt der Künstler das Sanatorium Paimio (Schlafzimmermöbel) in ein unendliches Zwielicht.

Im Untergeschoss des Pavillons schließlich nimmt der Künstler Bezug auf die Explosion in Beirut im Jahr 2020, indem er eine Reihe von Karaffen ausstellt, die aus am Ort der Detonation geborgenen Glasfragmenten bestehen – als Möglichkeit, sich eine Art symbolische Reparatur vorzustellen.

Der Künstler:
Rayyane Tabet (1983, Ashqout, Libanon) hatte Einzelausstellungen im Walker Art Center, Minneapolis (2021), der Sharjah Art Foundation (2021), Storefront for Art and Architecture, New York (2020), Parasol Unit Foundation of Contemporary Art, London (2019), The Metropolitan Museum of Art, New York (2019), Musée du Louvre, Paris (2019), Carré d’Art – Musée d’Art Contemporain, Nîmes (2018) und im Kunstverein Hamburg (2017). Er hat an zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen teilgenommen, darunter In the Heart of Another Country: The Diasporic Imagination Rises bei der Sharjah Art Foundation in Sharjah, UAE (2023), Machinations im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid, Spanien, die Whitney Biennale (2022), die 7. Yokohama Triennale (2020), die 2. Lahore Biennale (2020), die 21. Sydney Biennale (2018), Manifesta 12 (2018), die 15. Istanbul Biennale (2017), die 32. São Paolo Biennale (2016) und die 10. und 12. Sharjah Biennale (2011, 2015). Rayyane Tabet lebt und arbeitet in Beirut und San Francisco.

Kuratoren:
Bettina Steinbrügge, mit Sarah Beaumont, Clément Minighetti und Joel Valabrega

Mit Unterstützung von:
Banque Degroof Petercam Luxembourg

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Ausstellung

Billy Bultheel & James Richards

Workers in Song

Workers in Song ist die jüngste Version eines fortlaufenden Gemeinschaftsprojekts des Komponisten Billy Bultheel (1987, Brüssel) und des bildenden Künstlers James Richards (1983, Cardiff). Ihre immersive audiovisuelle Installation und Performance nimmt die Besucher:innen mit auf eine Reise durch einen Orkan aus Originalmaterial und Zitaten, der die Vergnügungen von Online-Dating, Underground-Filmen und Subkulturen vergangener Epochen ebenso einschließt wie die dunkleren Facetten romantischer Subjektivität. Im Mudam präsentieren Bultheel und Richards am 28. März 2024 eine choreografierte Performance mit Live-Musik und Film, zusammen mit einer Installation, in der sie die Spannung zwischen Lebendigkeit, Sentimentalität und Begehren in Abwesenheit eines lebenden Körpers erforschen.

Workers in Song ist als modulare, offene Struktur konzipiert und funktioniert wie ein sich ständig entwickelnder Organismus, der sich an den spezifischen Kontext jeder seiner Präsentationen anpasst. Die aktuelle Version wird in einer Umgebung inszeniert, die die Künstler speziell für den großen gekurvten Raum in der West- Galerie des Mudam entworfen haben. Inspiriert von der Frühzeit des Kinos, als Stummfilme noch von Live-Musik begleitet wurden, zeitgenössischeren Präsentationsformaten mit Mixtapes oder erweiterten Kinoevents, setzen Bultheel und Richards eine dynamische Musik als Rahmen, in den sie ihr eigenes Originalmaterial in einen Dialog mit Werken anderer Künstler:innen stellen – ohne dabei die einzelnen Teile zu einem zusammenhängenden Ganzen zu fügen. Sie mischen vielmehr ihr eigenes Filmmaterial mit Gedichten, Filmen und der Musik anderer Urheber:innen und entführen das Publikum in nächtliche Landschaften und dystopische, brutalistische Innenräume. Ihre Installation ist von einer düsteren, wenn auch emotional reichhaltigen, fast exzessiven Atmosphäre geprägt. Viele Elemente des Live-Events beziehen sich auf Konflikte der menschlichen Intimität und auf unklare Grenzen zwischen dem Selbst und anderen. Die episodische Natur der Arbeit lädt aber auch die Betrachtenden dazu ein, eigene Erfahrungen einzubringen und die einzelnen Elemente miteinander zu verbinden, sodass diese die eigene Wahrnehmung unklar werden lassen oder verzerren.

Ein roter Faden in Workers in Song ist „Der Leiermann“ aus Franz Schuberts Winterreise (1827). Der Komponist schrieb die Winterreise, als er gegen Ende seines Lebens an Syphilis erkrankt war. Das Lied handelt von der Reise eines verschmähten Liebhabers in die Nacht, insbesondere von seiner Begegnung mit einem heruntergekommenen Leierspieler, der immer wieder ein Lied vorträgt, das scheinbar niemand hören will. In der Installation von Bultheel und Richards hebt die zurückhaltende Videoprojektion von Sebastian de la Cour (1980, Kopenhagen) die Sentimentalität von Schuberts Originalstück zwischen Sehnsucht und Desillusionierung auf. Gleichzeitig übersetzen sie das titelgebende Drehleierspiel in ein vom Computer gelenktes Klavierspiel, wodurch die opulente Emotionalität des Liedes mit der Abwesenheit eines Menschen kontrastiert wird. Mit dieser konzeptionellen Wendung heben Bultheel und Richards eine fast maschinelle Dimension des menschlichen Begehrens hervor, die uns ständig nach etwas suchen lässt, das selbst undefiniert bleibt.

Die Präsentation im Mudam vertieft die Annäherung zwischen dem installativen und performativen Aspekt des Werks und hinterfragt in der intuitiven und intimen Begegnung zwischen dem Publikum, der Musik und dem Bewegtbild die Grenzen zwischen dem Lebendigen und dem Aufgezeichneten, zwischen Präsenz und Abwesenheit, Geistern und dem Archiv. Das Werk Yellow Movie 1/12-13/73 (1973) von Tony Conrad (1940, Concord – 2016, Cheektowaga) aus der Mudam Sammlung wurde von den Künstlern als Teil der Installation ausgewählt. Diese Arbeit, bei der es um die Geschichte des Films und der Performance geht, ist außerdem auch eine Anspielung an frühere Versionen von Workers in Song, bei denen Tony Conrads Film The Flicker (1966) gezeigt wurde.

Workers in Song konfrontiert die Besucher:innen mit den paradoxen Empfindungen von Freude und Unbehagen. Die Arbeit bezieht sich direkt auf die Tiefe der menschlichen Existenz, auf Schönheit, Tod, Sex, Einsamkeit, Nostalgie, Zusammensein und wie diese miteinander verwobenen sind.

Notenblätter und Dokumente zur Performance Workers in Song im WIELS sind Teil dieser Broschüre. Sie ermöglichen den Besuchern Einblicke in das dort vollständig aktivierte Werk.

Biografien:

Billy Bultheel (1987, Brüssel) ist ein Komponist, der seine Musik in groß angelegte performative Installationen einbindet.. Sein Werk Athens Songs I-IV wurde kürzlich auf der 7. Biennale von Athen (2021) präsentiert. Sein Werk UNTER KAMMERMUSIK wurde in der Halle für Kunst Steiermark, Graz (2021) und im Schinkel Pavillon, Berlin (2021) präsentiert, während sein Werk The Minutes of Olomouc auf dem PAF Olomouc – Festival of Film Animation and Contemporary Art (2020) gezeigt wurde. Im Jahr 2019 hat er zwei wichtige Performances in Berlin präsentiert: Spat from My Mouth: Piano Concerto im KW Institute for Contemporary Art und When Doves Cry im Schinkel Pavillon. Er lebt und arbeitet in Brüssel und Berlin.

James Richards (1983, Cardiff) hatte in jüngerer Zeit Einzelausstellungen im Haus Mödrath – Räume für Kunst, Kerpen (2021), im Castello di Rivoli, Turin (2020), in der Malmö Konsthall (2019), im Künstlerhaus Stuttgart (2018) und in der Wiener Secession (2018). Seine Arbeiten wurden auch im Rahmen bedeutender Gruppenausstellungen gezeigt, wie im Mori Art Museum, Tokio (2023), im Camden Arts Center, London (2020), in der V-A-C Foundation, Venedig (2019), im Walker Art Center, Minneapolis (2018), im KW Institute for Contemporary Art, Berlin (2018), in der Tate Britain, London (2018), im Whitney Museum of Modern Art, New York (2017), in der Kestnergesellschaft, Hannover (2016), im Institute of Contemporary Arts, London (2016) und im Kunstverein München (2015). Im Jahr 2017 vertrat er Wales auf der 57. Biennale von Venedig. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Kuratorinnen:
Joel Valabrega, mit Clémentine Proby
Assistiert von Nathalie Lesure

In Auftrag gegeben von:
WIELS Centre for Contemporary Art
Batalha Centro de Cinema
Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean
KW Institute for Contemporary Art

Geschrieben, unter der Regie und produziert von: Billy Bultheel und James Richards
Auftritte im Film:
Sebastian de la Cour (Bariton)
Sara Neidorf (Percussion)
Adam Sinclaire (Flöte)
Kamera: Tom Rosenberg
Zweite Kamera: Milan Daemgen
Tonaufzeichnung: Simone Antonioni
Key grip: Braden Harris
Produktionsassistentinnen: Lea Hopp, Sinaida Michalskaja
Film Locations: anorak und bplus.xyz, Berlin
Produktionsmanagerin: Johanna Markert

Die Performance Workers in Song im Mudam enthält Vorführungen von HEVN von P.Staff (2020), My Name is Oona von Gunvor Nelson (1969) und Studio Floor Rotation von Josh Tonsfeldt (2010).

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Ausstellung

Sin Wai Kin

Portraits

Sin Wai Kin (1991, Toronto) hat für das Foyer des Mudam einen Raum konzipiert, der das narrative Potenzial von Darstellungen erforscht, um unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit zu hinterfragen. Die Ausstellung Portraits versammelt fünf Videos aus dem Jahr 2023 aus der gleichnamigen, fortdauernden Serie in einer mit weißen Vorhängen ausgekleideten Struktur. Die wie Gemälde in einem Museum präsentierten Bildschirme greifen das künstlerische Genre der Porträtmalerei auf. Die Arbeiten von Sin Wai Kin, in denen Performance, Bewegtbild, Text und Print vielschichtige Verbindungen eingehen, bedienen sich der phantastischen Literatur, um gängige Behauptungen und Gewissheiten, die durch unsere vermeintlich objektiven Vorstellungen von Realität geformt werden, zu unterlaufen. Indem sie den Status des physischen Körpers als soziales Konstrukt, das aus den mit ihm assoziierten Vorstellungen, Gebräuchen, Gewohnheiten und Fantasien hervorgeht, sichtbar machen, versuchen sie, geschlechtsspezifische und normative Konzeptionen von Identität zu überwinden. Die als Loop montierten Bilder der von Sin Wai Kin verkörperten Figuren zitieren berühmte künstlerische und literarische Werke aus verschiedenen Epochen und Kulturen und loten darüber fließende Vorstellungen von Identität und Realität aus.

Die Verkörperung der Fantasie steht bei Sin Wai Kin im Mittelpunkt einer Praxis, deren Figuren und Welten unterschiedlichen Bereichen wie dem traditionellen chinesischen Theater, dem Drag und der Science-Fiction entlehnt sind. So spielt zum Beispiel die Gestalt mit floraler Gesichtsbemalung in The Universe auf die männliche Figur des Jing in der Kanton-Oper an. Das ihr gewidmete Video bezieht sich unmittelbar auf eine um 1550 von dem chinesischen Maler, Kalligrafen und Dichter Lu Zhi (1496, Suzhou, China – 1576, China) angefertigte Darstellung der unter dem Namen „Der Schmetterlingstraum“ bekannten taoistischen Parabel aus dem Zhuangzi. Diese in der Zeit der Streitenden Reiche (476 – 221 v. Chr.) entstandene Sammlung philosophischer Schriften ist nach ihrem Autor Zhuang Zhou (369 v. Chr. – ca. 286 v. Chr.) benannt. In der Parabel träumt Zhuangzi davon, ein Schmetterling zu sein. Als er aufwacht, fragt er sich, ob er in seinem Traum ein Mann war, der davon träumte, ein Schmetterling zu sein, oder ein Schmetterling, der davon träumte, ein Mann zu sein. Die Geschichte greift auf subtile Weise das Thema der Verwandlung und der subjektiven Realität im Zustand des Träumens auf, das auch in anderen Arbeiten von Sun Wai Kin aufgegriffen wird, um alternative Welten zu erforschen. Sun Wai Kin identifiziert sich eigener Aussage zufolge mit der Geschichte von Zhuangzi, die wie ihre:seine eigene Arbeit „für manche wie eine frei erfundene Fantasiewelt wirkt“ und uns daran erinnert, dass „wir in einer Welt leben, in der viele verschiedene Realitäten koexistieren“.

Mehrere der Protagonist:innen von The Universe waren bereits in anderen Arbeiten zu sehen, so zum Beispiel Wai King, der Schwerenöter aus It’s Always You (2021), der hier als hypermaskuline Version des Narziss (1597-1599) von Caravaggio (1571, Mailand – 1610, Porto Ercole) neu interpretiert wird. Seine Versunkenheit in sich selbst verweist auf unsere Wahrnehmung der eigenen Identität und Existenz in Bezug zur Wahrnehmung anderer. In Change zitiert Sin Wai Kin das Selbstbildnis mit abgeschnittenem Haar (1940) von Frida Kahlo (1907 – 1954, Mexiko-Stadt), indem sie den herausfordernden Blick übernimmt, mit dem die mexikanische Künstlerin ihre eigene Maskulinität signalisiert. The Storyteller ist ebenfalls eine wiederkehrende Figur, die von Sin Wai Kin verkörpert wird und bereits in früheren Werken wie Today’s Top Stories (2020) und The Breaking Story (2022) zu sehen war. Die von der autoritären Figur des Nachrichtensprechers inspirierte Gestalt ist in einem futuristischen, wüstenähnlichen Weltraumsetting zu sehen und äußert polarisierende Ansichten und philosophische Thesen zu Themen wie Existenz, Bewusstsein und Identität. Sie nimmt die Pose von Leonardo da Vincis (1452, Anchiano, Italien – 1519, Amboise, Frankreich) Mona Lisa (ca. 1503-1506) ein und blickt uns an, während wir darüber nachdenken, welche Neuigkeiten sie uns wohl mitteilen wird. The Construct, eine Arbeit, die sich auf die surrealistische Fotografie Noire et Blanche (1926) von Man Ray (1890, Philadelphia – 1976, Paris) bezieht, stellt wiederum der Vorstellung von Binarität die inhärente Vielfalt aller Individuen entgegen, die für das Verständnis der Identitätskonstruktion wesentlich ist. Im Gegensatz zu den anderen Arbeiten werden Change und The Construct in einem immersiven grünen Raum gezeigt, der bislang stets ein integraler Bestandteil aller Präsentationen der Portraits war. Die als Chroma-Grün bezeichnete Farbe wird im Filmbereich dazu verwendet, um in der Nachbearbeitung Umgebungen oder Personen in die Bilder einzufügen. Die gleichsam von der Farbe umhüllten Figuren dieser beiden Arbeiten scheinen in einem Raum verortet zu sein, der unserer eigenen Lebensrealität nahekommt. Dadurch regen sie uns zum Nachdenken an über unsere eigenen Mutationen und was diese uns offenbaren können.

Die ständige Veränderung der Protagonist:innen verdeutlicht Sin Wai Kins Bestreben, das Konzept der geschlechtlichen Hybridität zu erforschen und unsere binären Denkmuster zu hinterfragen. Gleichzeitig können dadurch intime Aspekte der eigenen komplexen Identität behandelt werden. Mit ihren fast unmerklichen Bewegungen sprengen die lebenden Porträts die Grenzen des malerischen Genres, wenn sie die Fähigkeit des Subjekts bezeugen, den Blick der Betrachter:innen wahrzunehmen und ihn zu erwidern. Wir sehen, wie einige von ihnen den Raum betreten und in Besitz nehmen, um ihn anschließend wieder zu verlassen, sprich: wie sie sich in diesem theatralischen Raum selbst darstellen. Die außerhalb der Filminstallation platzierte gesichtslose Büste mit Perücke verortet die Figuren der Porträts wiederum in unserer eigenen Realität und lädt uns ihrerseits in ihre Welt der vielfältigen Möglichkeiten ein.

Biografie

Sin Wai Kin (1991, Toronto) hatte Einzelausstellungen und Performances in der Fondazione Memmo, Rom (2023), im Somerset House, London (2022), im Solomon R. Guggenheim Museum, New York (2022), im Museum für zeitgenössische Kunst, Zagreb (2020) und im Taipei Contemporary Art Centre, Taipeh (2018). Ihre Arbeiten wurden in bedeutenden Gruppenausstellungen präsentiert, wie im Doosan Art Center, Seoul (2022), in der Tate Liverpool (2022), im ICA, Los Angeles (2022), in der Shedhalle, Zürich (2021), im Jameel Arts Centre, Dubai (2021) und in der Hayward Gallery, London (2019). Ihre Arbeiten befinden sich in bedeutenden Sammlungen, wie im British Museum - Prints and Drawings Department, London, dem Buffalo AKG Art Museum, Buffalo und dem M+ Museum, Hongkong. Sin Wai Kin lebt und arbeitet in London.

Kuratorinnen:
Marie-Noëlle Farcy, assistiert von Carlotta Pierleoni

Baloise Art Prize 2023:
Der Baloise Art Prize wird in jedem Jahr an zwei Künstler der Abteilung Statements auf der Kunstmesse Art Basel vergeben. Dieser 1999 gegründete Preis zeichnet Nachwuchskünstler aus und finanziert die Schenkung eines oder mehrerer ihrer Werke an die beiden Partnermuseen. Seit 2015 ist das Mudam eines dieser beiden.

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Ausstellung

Lawrence Abu Hamdan

Air Conditioning

Der experimentelle Künstler und „ermittelnde“ Forscher Lawrence Abu Hamdan (1985, Amman) bezeichnet sich selbst als „Geräuschdetektiv“ (private ear). In seinen Arbeiten, die um Themen wie nationale Identität, Menschenrechte, Gerechtigkeit und Erinnerung kreisen, macht er Geräuschphänomene über vielfältige Medien (Fotografie, Performance, Text, Video, Installation) erfahrbar. Entlang der Schnittstellen von politischen, rechtlichen und sozialen Konflikten untersucht er, was uns Geräusche über Fehlstellen im individuellen und kollektiven Gedächtnis verraten können.

Seine oftmals in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen, Aktivist:innen und Linguist:innen entstehenden Klangrecherchen (u. a. mit dem Forschungslabor Forensic Architecture) haben wiederholt als Plädoyer für Organisationen wie Amnesty International und Defence for Children International oder als Beweismittel bei Gerichtsverfahren vor dem britischen Einwanderungs- und Asylgerichtshof gedient.

Das monumentale Werk Air Conditioning (2022) fand kürzlich Eingang in die Sammlung des Mudam. Die über 54 Meter lange Installation in der Ostgalerie im Untergeschoss des Museums besteht aus fünfzehn Fototafeln, die mithilfe der Animationssoftware Houdini erstellt wurden, und einem 2:42 Minuten langen, erklärenden Video in Endlosschleife.

Die Entstehung des Projekts geht auf die Zeit zwischen Mai 2020 und Mai 2021 zurück. Zunächst untersuchte und kompilierte der Künstler offen verfügbare Daten aus der digitalen Bibliothek der Vereinten Nationen, um die Verletzungen des libanesischen Luftraums durch die israelische Luftwaffe über einen Zeitraum von 15 Jahren, von 2007 bis 2021 – also nach der Verabschiedung der Resolution 1701 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen infolge des Konflikts zwischen Israel und dem Libanon im Juli 2006 – zu kartografieren. Die gesammelten Informationen sind den 243 Beschwerdebriefen entnommen, die der Ständige Vertreter des Libanon bei den Vereinten Nationen in dieser Zeit an den UN-Sicherheitsrat gerichtet hatte.

Parallel entwickelte Abu Hamdan auf Basis dieser Informationen eine erweiterbare Datenbank, um sämtliche israelische Verstöße mithilfe einer interaktiven Karte aller Überflüge (inklusive Uhrzeit, Dauer, Flugzeugtyp und Flugbahn) über die Webseite AirPressure.info öffentlich zugänglich zu machen. Die Webseite enthält auch eine Referenzbibliothek mit Ton- und Videoaufnahmen zur Unterscheidung der verschiedenen Flugkörper, basierend auf Augenzeugenberichten, die während einer partizipativen Social-Media-Kampagne gesammelt wurden, sowie eine Bibliografie wissenschaftlicher Artikel über die Folgeschäden des von Militärflugzeugen erzeugten Lärms.

Zunächst ging es dem Künstler darum, eine dokumentierte Bestandsaufnahme der libanesischen Geräuschlandschaft zu erstellen und einen Überblick über die zeitliche Abfolge und Anhäufung von mehr als 22.000 solcher Ereignisse zu gewinnen. Die Auswertung der Informationen ergab, dass die durchschnittliche Dauer der Überflüge 4 Stunden und 35 Minuten betrug. Die Gesamtdauer aller Übergriffe beläuft sich auf 3.098 Tage beziehungsweise achteinhalb Jahre.

Wie lässt sich das Undarstellbare darstellen? Wie kann man Geräusche anhand von Bildern denken? Wie kann man ihnen eine Form geben? Diesen Fragen geht Abu Hamdan in seiner Arbeit nach. In den Bildern der Installation im Mudam ist ein endloser, von Rauchwolken bedeckter Horizont zu sehen. Wie beieinem Standbild sind die Töne verstummt, scheinbar dem Vergessen anheimgefallen. Zwei Dimensionen existieren hier gleichzeitig: das Auslöschen und die Spur. Der Künstler lädt uns zu einer meditativen Erfahrung ein, indem wir uns Zeit zur Beobachtung und Entschlüsselung nehmen und die veränderliche Textur der Wolken auf uns einwirken lassen. Die Bildebenen überkreuzen sich, verschränken sich, dehnen sich aus, überlappen sich und schaffen so ein komplexes Geflecht aus Zeitlichkeit und Räumlichkeit. Ziel des Künstlers ist es, Zeit auf diese Weise physisch erfahrbar zu machen.

Das dazugehörige Video funktioniert gewissermaßen als Zeichenerklärung. Jeder der 365 Zentimeter langen Fotoabzüge steht für ein Jahr, jeder Zentimeter entspricht einem Tag. Die Höhe und Dicke der Wolkenschicht stellen die Anzahl der Flugzeuge beziehungsweise die Dauer der Flüge dar. Im Jahr 2020 beispielsweise flogen 1.797 unbemannte Luftfahrzeuge (UAV, vom Typ Hermes 450 und IAI Heron TP) über den Libanon. Der August 2020 war mit 405 unbemannten Luftfahrzeugen, die das libanesische Staatsgebiet 2.212 Stunden lang überflogen, besonders verkehrsreich. Jeder Flugzeugtyp ist im Bild seiner Flughöhe entsprechend angeordnet. Die Schallreichweite der unterschiedlichen Fluggeräte schließlich – das bedrohliche Dröhnen der Kampfjets, das dumpfe Brummen der unbemannten Aufklärungsdrohnen, das ständige Surren der Minidrohnen – wird durch die Abtönung und Dichte der Wolken dargestellt.

In Air Conditioning beleuchtet Abu Hamdan die traumatischen Auswirkungen von Lärmbelastung auf Menschen, die ihr systematisch und über längere Zeiträume hinweg ausgesetzt sind – das, was der Künstler „atmosphärische Gewalt“ nennt. Er beschreibt diese Art von Umweltgewalt so: „Diese Bilder zeigen, dass die libanesische Atmosphäre ein extremes Hochdruckgebiet im globalen Wettersystem ist. Die Luft ist kein souveräner Raum, sondern eine flüchtige Verbindung – aus Lärm, Kohlendioxid, Monoxid, Stickstoffoxid, Schwefeloxid und allen anderen giftigen Emissionen des internationalen Militarismus.“

Aus dieser Untersuchung sind weitere Projekte hervorgegangen, die einander ergänzen und beleuchten. Die performative Lesung Daght Jawi (Air Pressure) konzentriert sich auf ein Jahr, genauso wie die daraus entstandene Videoinstallation The diary of a sky (2023). In dieser trägt Abu Hamdan die entsprechenden Rohdaten in Form von Tagebucheinträgen vor, in die er Beschreibungen seiner Untersuchungen einstreut und das Ganze mit Bildfolgen von Kampfflugzeugen oder Drohnen unterlegt, die den Himmel über dem Libanon kreuzen. Indem er mit der Abweichung zwischen der Geschwindigkeit und der Intensität seines Tonfalls oder seines Atems einerseits und dem ohrenbetäubenden Lärm der Flugzeuge andererseits spielt, lässt er die ständige Bedrohung spürbar werden. Mit Hilfe seiner Recherchen über vergangene und gegenwärtige Konflikte, im Libanon und andernorts, erschafft Abu Hamdan so ein sensibles Gedächtnis der Geräusche.

Er selbst bezeichnet seine Forschung als „politische Ökologie des Lärms“. Die künstlerische Umsetzung seiner Untersuchungen lassen uns Geräusche bewusst werden, denen wir sonst kaum Aufmerksamkeit schenken, und erlaubt es ihm, Erzählungen aus verschiedenen geografischen Kontexten zu rekonstruieren, die aus gängigen Narrativen meist ausgeblendet sind.

Biografie

Lawrence Abu Hamdan (1985, Amman) hatte Einzelausstellungen im Museum of Modern Art, New York (2023), in der Sharjah Art Foundation, Sharjah (2022), in Spike Island, Bristol (2022), in der Bonniers Konsthall, Stockholm (2021), im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, Berlin (2019), in der Chisenhale Gallery, London (2018) und im Hammer Museum, Los Angeles (2017). Er erhielt 2013 den Bill Douglas Award for International Short Film und 2019 den Turner Prize, gemeinsam mit den übrigen nominierten Künstlern Helen Cammock, Oscar Murillo und Tai Shani. Abu Hamdans Arbeiten sind in bedeutenden Sammlungen aufbewart, wie in der Tate Modern, London, im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, im Museum of Modern Art, New York, im Centre Pompidou, Paris, im Van Abbemuseum, Eindhoven, in der Arts Council Collection, London und in der Barjeel Art Foundation, Sharjah. Er lebt und arbeitet in Dubai.

Kuratorin: Vanessa Lecomte

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Ausstellung

A Model

Gruppenausstellung

Jeder von uns hat eine Vorstellung davon, was ein Museum für zeitgenössische Kunst alles sein sollte. Den Gründern des Mudam Luxemburg zum Beispiel schwebte ein Museum vor, das verschiedene Bereiche des zeitgenössischen Schaffens wie Kunst, Design und Architektur umfassen würde. Heute sehen die einen das Mudam als Ausstellungsort für moderne Kunst, während andere es eher als Schaufenster für das luxemburgische Kunstschaffen betrachten. Wieder andere verstehen es als einen Raum für Gemeinschaftlichkeit, Offenheit, Veranstaltungen jeglicher Art oder experimentelle Praktiken.

Im Wesentlichen besteht die Rolle des Museums darin, Erzählungen über Kunstwerke, Künstler·innen, Epochen und Orte zu sammeln, zu untersuchen und gegebenenfalls zu revidieren. Der Internationale Museumsrat (ICOM) definiert das Museum als „nicht gewinnorientierte, dauerhafte Institution im Dienst der Gesellschaft, die materielles und immaterielles Erbe erforscht, sammelt, bewahrt, interpretiert und ausstellt. Öffentlich zugänglich, barrierefrei und inklusiv, fördern Museen Diversität und Nachhaltigkeit. Sie arbeiten und kommunizieren ethisch, professionell und partizipativ mit Communities. Museen ermöglichen vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Freude, Reflexion und Wissensaustausch.“

Die Ausstellung A Model beschäftigt sich mit der Rolle des Museums zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Sie begreift die Institution als einen lebendigen und sensiblen Ort, der sich zeitgenössischen Debatten öffnet. Sie untersucht die Möglichkeiten, die sich ergeben, wenn museale Bestände als aktive und performative Umgebungen verstanden werden. Die Künstler·innen in A Model wurden eingeladen, neue Arbeiten zu konzipieren oder in einen Dialog mit ausgewählten Werken der Sammlung zu treten. Darüber hinaus lädt A Model die Besucher·innen ein, mit dem Team des Mudam über Ihre Vorstellungen für das Museum zu diskutieren.

Die Ausstellung ist unter anderem von Palle Nielsens Projekt The Model – A Model for a Qualitative Society inspiriert. Mit seiner erstmals 1968 im Moderna Museet in Stockholm gezeigten Installation in Form eines für Kinder frei zugänglichen Abenteuerspielplatzes innerhalb des Museums wollte der dänische Künstler und Aktivist dazu beitragen, dass die Institution sich der Außenwelt öffnet.

Die Ausstellung A Model ist das zweite Kapitel eines dreiteiligen Projekts, das vom 1. Dezember 2023 bis zum 8. September 2024 stattfindet. Sie folgt auf A Model: Prelude – Rayyane Tabet. Trilogy und wird mit A Model: Epilogue – Jason Dodge. Tomorrow, I walked to a dark black star ihren Abschluss finden.

Kuratorin: Bettina Steinbrügge
Assistiert von: Sarah Beaumont, Clément Minighetti und Joel Valabrega
Forschungsteam: Tess Mazuet, António Mendes, Carlotta Pierleoni, Jade Saber

Künstler: Alvar Aalto, Sophia Al Maria, James Richmond Barthé, Nina Beier und Bob Kil, Tomaso Binga, Anna Boghiguian, Andrea Bowers, Robert Breer und Pontus Hultén, Matilde Cerruti Quara, Ali Cherri, Tony Cokes, Nayla Dabaji, Jason Dodge, Claire Fontaine, Matthew Angelo Harrison, General Idea, María Jerez und Edurne Rubio, Isaac Julien, Marysia Lewandowska, Hanne Lippard, Renzo Martens, Melvin Moti, Oscar Murillo, Palle Nielsen, Khandakar Ohida, Daniela Ortiz, Walid Raad, Finnegan Shannon, Krista Belle Stewart, SUPERFLEX, Rayyane Tabet, Su-Mei Tse, Nora Turato, Dardan Zhegrova

Die Ausstellung wird unterstützt von: Banque Degroof Petercam Luxembourg
Dank an: The Danish Arts Foundation, Carlsberg Foundation, Peintures CIN, Colors by Tectone

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Ausstellung

Mudam Sammlung

Die bedeutendste Sammlung für Gegenwartskunst in Luxemburg

Inhaltlich wie konzeptuell konsequent international, umfasst sie beinahe 700 Werke aller Medien von Künstlern aus Luxemburg und der ganzen Welt.

Dabei besteht ein kleiner Teil der Sammlung aus Mode- und Designobjekten. Über 54 Werke in der Sammlung waren Auftragsarbeiten für das Mudam und entstanden unter Berücksichtigung seiner spezifischen architektonischen Gegebenheiten. Eckdaten für den Sammlungsaufbau waren die ersten Erwerbungen in den 1990er-Jahren, die Gründung des Museums 1998 und seine Eröffnung 2006. Wenngleich die 1960er-Jahre als historischer Bezugspunkt für die Gegenwartskunst gelten, datiert die Mehrzahl der Werke in der Sammlung aus den Jahren 1989 bis heute. Eine Ausnahme bildet das Möbelensemble für das Paimio-Sanatorium, welches zwischen 1931 und 1933 von dem Architekten Alvar Aalto entworfen und 2002 durch das Mudam erworben wurde.

Dabei besteht ein kleiner Teil der Sammlung aus Mode- und Designobjekten. Über 54 Werke in der Sammlung waren Auftragsarbeiten für das Mudam und entstanden unter Berücksichtigung seiner spezifischen architektonischen Gegebenheiten. Eckdaten für den Sammlungsaufbau waren die ersten Erwerbungen in den 1990er-Jahren, die Gründung des Museums 1998 und seine Eröffnung 2006. Wenngleich die 1960er-Jahre als historischer Bezugspunkt für die Gegenwartskunst gelten, datiert die Mehrzahl der Werke in der Sammlung aus den Jahren 1989 bis heute. Eine Ausnahme bildet das Möbelensemble für das Paimio-Sanatorium, welches zwischen 1931 und 1933 von dem Architekten Alvar Aalto entworfen und 2002 durch das Mudam erworben wurde.

Nancy Spector (Artistic director – Chief Curator des Solomon R. Guggenheim Foundation in New York), Daniel Birnbaum (Direktor des Acute Art in London) und Adam Szymczyk (künstlerischer Leiter der Documenta 14) sind Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Mudam Sammlung bis 2020, zusätzlich zu Paul die Felice, der dort den Verwaltungsrat vertritt. Das Komitee wird geleitet von Suzanne Cotter, der Direktorin des Mudam.

Werke der Sammlung die aktuell im Mudam ausgestellt sind

Stephan Balkenhol, Portaits de SS.AA.RR. Le Grand-Duc Jean et La Grande-Duchesse Joséphine-Charlotte
Ronan & Erwan Bouroullec, Mudam Café
Thomas Hirschhorn. Flugplatz Welt/World Airport
Suki Seokyeong Kang
Michel Paysant, Nano-portraits de SS.AA.RR. le Grand-Duc Henri et la Grande-Duchesse Maria Teresa
Recent Donations and Long-Term Loans
Martin Szekely, Lobby
Bert Theis, Drifters
Su-Mei Tse, Many Spoken Words
Worlds in Motion
Werke der Sammlung die aktuell im Park Dräi Eechelen ausgestellt sind

Maria Anwander, The Present
Nairy Baghramian, Beliebte Stellen/Privileged Points
Andrea Blum, gardens + fountains + summer café
Fernando Sánchez Castillo, Bird Feeder
David Dubois, Chênavélos & Bancs-terre
Ian Hamilton Finlay, HUIUS SECULI CONSTANTIA ATQUE ORDO INCONSTANTIA POST ERITATIS A ST.J

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3 Ausstellung

Enfin seules

Fotografien aus dem Archive of Modern Conflict

Enfin seules (Endlich allein) präsentiert eine Auswahl von über zweihundert Bildern aus dem Archive of Modern Conflict. Dieses 1992 in London gegründete Archiv beschreibt sich selbst als „Aufbewahrungsort für die vergessenen und verborgenen Geschichten, die versteckt in seinem fotografischen Fundus liegen.“ Von seinem ursprünglichen Fokus auf die Geschichte von Konflikten erweiterte es sich in etwas, das mehr einem Laboratorium ähnelt als einem herkömmlichen Archiv. Heute gehört es zu den größten Fotosammlungen der Welt mit über acht Millionen Bildern, mit Veröffentlichungen und Ausstellungen zu den unterschiedlichsten Themen.

Mit Fotografien aus allen Kontinenten und einem zeitlichen Umfang, der von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1970er Jahre reicht, bietet Enfin seules einen neuen Blick auf die Welt der Pflanzen in all ihrer Vielfalt und individuellen Besonderheit. Die ausgestellten Fotos spiegeln die Vielseitigkeit der Sammlung und präsentieren die Vorstellung einer Welt, in der alle Tiere von der Erde verschwunden sind.

Enfin seules ist eine immersive Ausstellung, die sich um einen zentralen, höhlenartigen Raum herum entwickelt. Die Wände der Ausstellung sind mit stark vergrößerten Fotos aus dem Archiv tapeziert. Aus Bildern von Blumen, Pilzen, Baumstämmen, Farnen, Tropfsteinen und Nordlichtern entsteht ein Panorama von Pflanzen, Felsen und Lichtern, welches den Hintergrund bildet für die Auswahl historischer und neuerer Abzüge. So stehen Werke bekannter Künstler und Fotografen neben Fotos von Botanikern, Astronomen, Mathematikern und anderen Wissenschaftlern wie auch neben solchen von begeisterten Laien und Unbekannten, die eine Zeitspanne von mehreren Generationen umfassen und zahlreiche fotografische Techniken und Prozesse repräsentieren.

The Archive of Modern Conflict hatte Ausstellungen bei: PHotoESPAÑA, Madrid (2018); Les Rencontres d’Arles (2018 und 2017); in der Tate Modern, der Hayward Gallery, London (2014), dem Museum of Contemporary Art Toronto (2013) und bei Paris Photo (2012). Ihr preisgekrönter Verlag AMC Books veröffentlichte bereits über 70 Bücher und unterhält auch eine Zeitschrift: AMC2.

Der Europäische Monat der Fotografie (EMOP) ist ein Netzwerk einzelner Fotofestivals, die alle zwei Jahre in Berlin, Lissabon, Luxemburg, Paris und Wien stattfinden. In diesem Zusammenschluss werden Partnerschaften der internationalen Fotoszene gestärkt, der Austausch gefördert und junge Künstler unterstützt. Der Europäische Monat der Fotografie in Luxemburg wird organisiert von Café-Crème asbl.

Mit Fotografien von:
Anna Atkins (1799, Tonbridge – 1871, Halstead), Paul Marcellin Berthier (1822, Paris – 1912, Paris), Brassaï (1899, Brașov – 1984, Beaulieu-sur-Mer), Adolphe Braun (1812, Besançon – 1877, Dornach), Fred Payne Clatworthy (1875, Dayton – 1953, Estes Park), Thomas Joshua Cooper (1946, San Francisco), William Craven (1809, London – 1866, Scarborough), Maxim Petrowitch Dmitriew (1858, Powalischino – 1948; Nischni Novgorod), Henry John Elwes (1846, Cheltenham – 1922, Cheltenham), Dmitri Ermakov (1845, Tiflis –1916, Tiflis), Amelia Elizabeth Gimingham (1833, London – 1918, Axbridge), Fay Godwin (1931, Berlin – 2005, Hastings), Conrad Theodore Green (1863, Kirkburton – 1940, Birkenhead), Petr Helbich (1929, Prag), John Karl Hillers (1843, Hannover – 1925, Washington D.C.), Frederick Hollyer (1838, London – 1933, Blewbury), Bertha Jaques (1863, Covington – 1941, Chicago), Edward Dukinfield Jones (1848, Derby – 1938, Los Angeles), August Kotzsch (1836, Dresden – 1910, Dresden), Axel Lindahl (1841, Mariestad – 1907, Södertälje), Lee Miller (1907, Poughkeepsie – 1977, Chiddingly), Paul-Émile Miot (1827, Trinidad – 1900, Paris), Charles Nègre (1820, Grasse – 1880, Grasse), Ferdinand Quénisset (1872, Paris – 1951, Juvisy-sur-Orge), Willy Ronis (1910, Paris – 2009, Paris), Jaroslav Rössler (1902, Smilov – 1990, Prag), José María Sert (1874, Barcelona – 1945, Barcelona), Carlo Baldassare Simelli (1811, Stroncone – nach 1877), Fredrick Carl Størmer (1874, Skien – 1957, Oslo), Josef Sudek (1896, Kolín – 1976, Prag), Graham Sutherland (1903, London – 1980, London), Eugen Wiškovský (1888, Dvůr Králové nad Labem – 1964, Prag) und Shikanosuke Yagaki (1897, Kyoto – 1966).

Ausstellungskonzept: Timothy Prus (Archive of Modern Conflict)

Kuratoren:
Timothy Prus
Assistiert von Ed Jones, Luce Lebart, Giulia Shah und Michelle Wilson
Michelle Cotton
Assistiert von Sarah Beaumont und Christophe Gallois

Ausstellungsdesign: Polaris Architects

Die Ausstellung wurde vom Archive of Modern Conflict für das Mudam konzipiert, im Rahmen des Europäischen Monats für Fotografie (EMOP).

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Bewertungen & Berichte Enfin seules

19.05.21, 23:32, KP Enfin seules heiß endlich allein

Die älteste Künstlerin dieser Ausstellung wurde 1799 geboren. Das ist insofern etwas Besonderes, weil es um Fotografie geht und die Fotografie erst um 1820 erfunden wurde. Enfin seules heiß endlich allein und ist der Name der Ausstellung mit Werken des Archive of Modern Conflict. Diese Archiev, dass sich zunehmend selbst zu einem Laboratorium rund um die Fotografie entwickelt, versteht sich selbst als “Aufbewahrungsort für die vergessenen und verborgenen Geschichten, die versteckt in seinem fotografischen Fundus liegen.” Und da liegt einiges wie diese Ausstellung im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie (EMOP) im Mudam Luxembourg Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean in Luxemburg stattfindet.

19.05.21, 23:32, KP Enfin seules heiß endlich allein

Die älteste Künstlerin dieser Ausstellung wurde 1799 geboren. Das ist insofern etwas Besonderes, weil es um Fotografie geht und die Fotografie erst um 1820 erfunden wurde. Enfin seules heiß endlich allein und ist der Name der Ausstellung mit Werken des Archive of Modern Conflict. Diese Archiev, dass sich zunehmend selbst zu einem Laboratorium rund um die Fotografie entwickelt, versteht sich selbst als “Aufbewahrungsort für die vergessenen und verborgenen Geschichten, die versteckt in seinem fotografischen Fundus liegen.” Und da liegt einiges wie diese Ausstellung im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie (EMOP) im Mudam Luxembourg Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean in Luxemburg stattfindet.

19.05.21, 23:32, KP Enfin seules heiß endlich allein

Die älteste Künstlerin dieser Ausstellung wurde 1799 geboren. Das ist insofern etwas Besonderes, weil es um Fotografie geht und die Fotografie erst um 1820 erfunden wurde. Enfin seules heiß endlich allein und ist der Name der Ausstellung mit Werken des Archive of Modern Conflict. Diese Archiev, dass sich zunehmend selbst zu einem Laboratorium rund um die Fotografie entwickelt, versteht sich selbst als “Aufbewahrungsort für die vergessenen und verborgenen Geschichten, die versteckt in seinem fotografischen Fundus liegen.” Und da liegt einiges wie diese Ausstellung im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie (EMOP) im Mudam Luxembourg Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean in Luxemburg stattfindet.

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Mudam Luxembourg

Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean

Mudam, das Museum für zeitgenössische Kunst in Luxemburg, setzt sich für eine Vielfalt künstlerischer Disziplinen ein. Seine Sammlung und sein Ausstellungsprogramm stehen für die Tendenzen des zeitgenössischen Kunstschaffens und halten die Besucher ständig über neue künstlerische Arbeitsweisen auf dem Laufenden, auf nationaler wie auf internationaler Ebene.

Das Gebäude, ein Werk des chinesisch-amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei, steht in einem perfekten Dialog mit seinem natürlichen und historischen Umfeld. Erbaut unmittelbar hinter den Überresten des Fort Thüngen, dessen alte Wallmauern seinen Grundriss bestimmten, liegt es, nur wenige Schritte vom Europaviertel auf dem Kirchberg entfernt, im Park Dräi Eechelen, der vom Landschaftsarchitekten Michel Desvigne entworfen wurde und vom dem man eine herrliche Sicht auf die Altstadt hat.

Einfache Volumina und großzügig geschnittene Räume ebenso wie die Verbindung von Stein und Glas zeugen von der meisterhaften Beherrschung der architektonischen Mittel durch den berühmten Architekten. Das raffinierte Spiel zwischen Innen und Außen, bei dem eine Vielzahl von Ausblicken auf den umliegenden Park wie auch auf die Weite des Himmels durch die kühnen Glasdecken ermöglicht wird, wird unterstrichen durch die Verwendung von Magny Doré, einem honigfarbenen Kalkstein, der zu jeder Tages- und zu jeder Jahreszeit das Licht in subtilen farblichen Nuancen wiedergibt. Das Museum verfügt auf drei Etagen über 4500 qm Ausstellungsfläche. Baubeginn war im Januar 1999, die Einweihung fand am 1. Juli 2006 statt.

Das kulturelle Projekt des Mudam beruht auf der Vorstellung von der Kunst als eine poetische Distanz zur Welt. Seine Hauptlinien lesen sich in den Worten Freiheit, Innovation, kritische Geisteshaltung, und all das nicht ohne Humor. In seinen Veranstaltungen wird nicht nur allen möglichen Ausdrucksformen Raum gegeben sondern es werden gleichzeitig auch unsere Gewohnheiten und überkommenen Vorstellungsweisen infrage gestellt. So werden Formen zeitgenössischen Denkens erforscht wie auch die ästhetische Sprache unserer sich entfaltenden Epoche vorgestellt.

Die Mudam Sammlung ist als Zeuge des zeitgenössischen Kunstschaffens in all seinen technischen und ästhetischen Formen offen gegenüber allen künstlerischen Disziplinen: Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie, aber auch Design, Mode und die verschiedensten Formen der Graphik und der Neuen Medien präsentieren sich dem Blick der Besucher. Dabei erlaubt sich die entschieden in der Gegenwart verankerte Sammlung eine poetisch-künstlerische Bandbreite, die bei den großen Namen von Bernd und Hilla Becher bis zu Daniel Buren reicht, von Blinky Palermo bis hin zu Cy Twombly. Die Möblierung im Innern wie im Außenbereich wurde Künstlern und Designern wie Erwan und Ronan Bouroullec, Martin Szekely, Konstantin Grcic, Bert Theis, Andrea Blum oder David Dubois anvertraut. Die Sammlung entwickelt sich im Hinblick auf das internationale Kunstschaffen und bewahrt dabei eine besondere Aufmerksamkeit auch gegenüber den bedeutendsten Resultaten der regionalen Kunstszene.

Dieses Abenteuer erlebt Mudam gemeinsam mit seinen Besuchern. Die Besucher sind eingeladen, sich im Museum selbst neu zu erleben, Vorurteile hinter sich zu lassen und der Kunst mit einem neuen und befreiten Blick zu begegnen. Zahlreich sind die Möglichkeiten der verschiedensten Besichtigungen, von der detailliert geführten bis zur selbstständig freien hat der Besucher die Wahl. Als Ort für ästhetische Entdeckungen, für Reflexion und Betrachtung, ist das Mudam auch ein Ort der Geselligkeit in anregendem Rahmen (im Mudam Café) wie auch ein Ort für den anregenden Einkauf (im der Mudam Boutique).
Öffnungszeiten
Mittwoch - Freitag 11-20 Uhr
Samstag - Montag 11-18 Uhr
Feiertage 11-18 Uhr
Dienstags geschlossen sowie am 25.12.

Photos: © Pierre-Olivier Deschamps / Agence Vu, Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean, Architect: I.M. Pei

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Bewertungen & Berichte Mudam Luxembourg

Ausstellungen / Museum MUDAM Luxembourg Luxembourg, 3, Park Dräi Eechelen
Ausstellungen / Museum Stiftung Saarländischer Kulturbesitz Saarbrücken, Bismarckstraße 11-19
Ausstellungen / Museum Stadtgalerie Saarbrücken Saarbrücken, St. Johanner Markt 24 
Ausstellungen / Museum Museum Dräi Eechelen Luxemburg Luxembourg, 5 Park Dräi Eechelen
Ausstellungen / Museum Centre Pompidou-Metz
Ausstellungen / Museum Nationalmuseum Luxemburg Luxembourg, Marché-aux-Poissons
Ausstellungen / Museum Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken e.V. Saarbrücken, Karlstr. 1
Ausstellungen / Museum Weltkulturerbe Völklinger Hütte Völklingen, Rathausstraße 75 -79
Ausstellungen / Museum Lëtzebuerg City Museum Museum für Stadtgeschichte Luxemburg, 14, rue du Saint-Esprit
Ausstellungen / Museum Historisches Museum Saar Saarbrücken, Schlossplatz 15

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