Hochkarätiges Musiktheater ist das Markenzeichen der Oper Frankfurt. Mit Amtsantritt des Intendanten Bernd Loebe 2002 erhielt das künstlerische Profil des Hauses eine neue Prägung, zahlreiche Auszeichnungen und die positive Akzeptanz durch das Publikum bestätigen dies. Der Generalmusikdirektor Sebastian Weigle, die Solisten, der Opernchor und das Frankfurter Opern- und Museumsorchester stehen für Leistung auf höchstem Niveau. Avancierte Regiekonzepte sowie die Offenheit gegenüber zeitgenössischen Komponisten lenken auch internationales Interesse auf das traditionsreiche Haus. Gleichzeitig wird gängiges Opernrepertoire sorgfältig gepflegt.
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Oper Frankfurt am Main Willy-Brandt-Platz D-60311Frankfurt am Main
Oper in drei Akten
Text von Ingeborg Bachmann nach Heinrich von Kleist
Prinz von Homburg – ein Träumer, ein Befehlsverweigerer, ein Held?
Fehrbellin, 1675: Im Traum sieht sich Prinz Friedrich von Homburg als ehrenvollen Sieger der bevorstehenden Schlacht und wird dafür von seinem Umfeld belächelt. Vor dem tatsächlichen Kampfbeginn ergeht die Order, erst auf ausdrücklichen Befehl des Kurfürsten ins Gefecht einzugreifen. Homburg aber verfügt eigenmächtig jenen Angriff, der zum Sieg führen soll. Wegen Ungehorsams wird er dennoch zum Tode verurteilt. Die Nichte des Kurfürsten, in die der Prinz verliebt ist, ersucht ihren Onkel um Gnade. Dieser möchte Homburg aber nur dann begnadigen, wenn der Verurteilte den Richterspruch für ungerecht befindet …
Hans Werner Henze und Ingeborg Bachmann hatten sich 1952 bei einer Tagung der Gruppe 47 kennengelernt und über ein Jahrzehnt zusammengearbeitet. In ihrer Oper entwickeln sie eine eigene Lesart von Kleists 1809/10 verfasstem Drama, das zwischen Melancholie, Heldentum und dessen Dekonstruktion changiert und in der Folge sich wandelnder politischer Verhältnisse immer wieder umgedeutet wurde. Im Musiktheater verschiebt sich der inhaltliche Akzent vom Militärischen hin zum Humanen, vom historisch Festgelegten hin zum Zeitlosen. Die Musik – geschrieben für ein großes Kammerorchester – formuliert das im Libretto Angelegte weiter aus und stellt zwei Sphären einander gegenüber: jene sangliche und traditionsverbundene Welt des Traumes, die durch Mischklänge seltsam unscharf flimmert, und jene durchstrukturierte, mitunter zwölftönig und seriell ausgearbeitete Welt der herrschenden Ordnung. Umso deutlicher stellt die Oper die Frage nach dem Platz, der dem Träumenden in einer streng reglementierten Gesellschaft zugestanden wird, nach dem Verhältnis von Individuum und einem übergeordneten System, nach der Vereinbarkeit von Empfindung und Gesetz.
Inszenierung: Jens-Daniel Herzog
Bühnenbild, Kostüme: Johannes Schütz
Licht: Joachim Klein
Dramaturgie: Mareike Wink
Uraufführung 1960, Hamburgische Staatsoper
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Dauer: ca. 2 Std. ohne Pause
Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und kurz nach der Premiere als Audio
Am 20. Oktober findet die 1. Kammermusik anlässlich der Premiere von Der Prinz von Homburg in der »Neuen Kaiser« statt.
Termine
So 22.9.2024, 18:00 | Premiere
Sa 28.9.2024, 19:30
Sa 5.10.2024, 18:00und weitere Termine
Sa 12.10.2024, 19:30
Sa 19.10.2024, 19:30
Fr 25.10.2024, 19:30
Sa 2.11.2024, 19:30
Ort
Opernhaus
Willy-Brandt-Platz
D-60311 Frankfurt am Main
Oratorium in drei Akten
Text von Thomas Broughton
Uraufführung 1745, King’s Theatre, Haymarket, London
Koproduktion mit der Komischen Oper Berlin
In englischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und kurz vor der Premiere als Video
Sie wartet auf die Rückkehr ihres Mannes aus dem Krieg. Er kommt an. Dann zerstört ihre Eifersucht alles.
Wie so oft in den dramatischen Werken Händels steht auch in Hercules eine Frau und nicht der Titelheld im Mittelpunkt. Diesmal geht es um das Seelendrama von Dejanira, die von krankhafter Eifersucht geplagt wird. Erst fürchtet sie, dass ihr Mann Hercules aus dem Krieg nicht mehr zurückkehrt. Mit der Heimkehr des Kriegshelden kommt zunächst auch ihre Lebensfreude wieder, schwindet aber, weil sich in seinem Gefolge auch Prinzessin Iole befindet, deren Vater Hercules tötete. Dejanira projiziert all ihre Ängste auf Iole. Ihre unbegründete Eifersucht und selbstzerstörerischen Kräfte breiten sich aus. Sie lässt ihrem Mann ein Gewand, dem Zauberwirkung nachgesagt wird, überbringen, um ihre vermeintlich verlorene Liebe wiederherstellen zu können. Doch der Versuch scheitert: Der Mantel, der sich am Feuer entzündet, erweist sich als vergiftet, und Hercules verbrennt bei lebendigem Leibe. Dejanira erkennt ihre Schuld. In ihrer letzten Szene schafft Händel zum ersten Mal in der Musikgeschichte eine groß angelegte Wahnsinnsszene und komplettiert damit ein expressiv gezeichnetes, modernes Frauenporträt.
In seinem Text führte der Librettist Thomas Broughton Motive aus mehreren antiken Dichtungen über den Tod des Herakles zu einer eigenen Version zusammen, wobei er den Kontrast zwischen der Unschuld der Beteiligten und den furchtbaren Folgen ihrer Verstrickungen in den Mittelpunkt stellte. Als Oratorium veröffentlicht, entzieht sich Hercules einer strengen Zuordnung nach Gattungen. Vielmehr geht es hier um ein Stück für Musiktheater, das in seiner Entstehungszeit weder mit den großen Zaubereffekten der Opernbühnen noch mit den religiösen Ansprüchen des Oratoriums konkurrieren konnte und durchfiel. So gilt Hercules als ein Höhepunkt in Händels dramatischem Schaffen und markiert zugleich den Tiefpunkt seiner Karriere als Impresario. Mit überwiegend düsteren Moll-Tonarten lässt er uns Zeugen eines tragischen
inneren Konfliktes werden.
Musikalische Leitung: Laurence Cummings
Inszenierung: Barrie Kosky
Bühnenbild, Kostüme: Katrin Lea Tag
Licht: Joachim Klein
Chor: Tilman Michael
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy
Dauer: ca. 3 ¾ Std. inkl. 1 Pause
Termine
So 8.9.2024, 19:00 | Wiederaufnahme
Mi 11.9.2024, 19:00
So 15.9.2024, 18:00und weitere Termine
Mi 18.9.2024, 19:00
Sa 21.9.2024, 18:00
Fr 27.9.2024, 19:00
Do 10.10.2024, 19:00
Ort
Opernhaus
Willy-Brandt-Platz
D-60311 Frankfurt am Main
Oper in vier Akten
Text vom Komponisten nach Nikolai S. Leskow
Katerina Ismailova ist gefangen in ihrer unglücklichen Ehe mit dem Kaufmann Sinowi. Ihr Schwiegervater Boris terrorisiert sie. Als sie gegen dessen System der Unterdrückung und Überwachung aufbegehrt, wird sie zur Mörderin. Dem Komponisten gelingt es, unsere Sympathie für diese Frauengestalt zu wecken. Mit beißend satirischem Tonfall charakterisiert er eine trostlose Welt, in der ihr Lebenshunger und ihre Sehnsucht nach Liebe Katerina zum Verhängnis werden. Schostakowitschs Musik, die immer wieder symphonisch auftrumpft, ist von unbändiger Kraft. Anselm Weber zeichnet das Bild einer dystopischen, verrohten Gesellschaft und legt den Fokus auf die inneren Welten der Titelheldin.
Inszenierung: Anselm Weber
Bühnenbild, Kostüme: Kaspar Glarner
Licht: Olaf Winter
Video: Bibi Abel
Chor: Álvaro Corral Matute
Dramaturgie: Konrad Kuhn
Dauer: ca. 3 ¼ Std., inkl. 1 Pause nach ca. 1 ¾ Std.
Termine
So 29.9.2024, 18:00 | Wiederaufnahme
Do 3.10.2024, 18:00
Fr 11.10.2024, 19:00und weitere Termine
So 20.10.2024, 18:00
Sa 26.10.2024, 18:00
Ort
Opernhaus
Willy-Brandt-Platz
D-60311 Frankfurt am Main
Hochkarätiges Musiktheater ist das Markenzeichen der Oper Frankfurt. Mit Amtsantritt des Intendanten Bernd Loebe 2002 erhielt das künstlerische Profil des Hauses eine neue Prägung, zahlreiche Auszeichnungen und die positive Akzeptanz durch das Publikum bestätigen dies. Der Generalmusikdirektor Sebastian Weigle, die Solisten, der Opernchor und das Frankfurter Opern- und Museumsorchester stehen für Leistung auf höchstem Niveau. Avancierte Regiekonzepte sowie die Offenheit gegenüber zeitgenössischen Komponisten lenken auch internationales Interesse auf das traditionsreiche Haus. Gleichzeitig wird gängiges Opernrepertoire sorgfältig gepflegt.
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Opernhaus
Willy-Brandt-Platz
D-60311 Frankfurt am Main