Das Schlossmuseum und seine Dauerausstellungen vermitteln auf über 10.000 m2 einen Gang durch die Natur- und Kulturgeschichte Oberösterreichs: vom Beginn des Lebens in Oberösterreich vor ca. 250 Millionen Jahren über die Anfänge menschlicher Besiedlung bis zum 20. Jahrhundert. Sonderausstellungen ergänzen zu den Dauerausstellungen diesen Oberösterreich-Schwerpunkt um aktuelle internationale und regionale Themen.
Öffnungszeiten
Di - So, Fei: 10 - 18 Uhr
Mo: geschlossen (feiertags geöffnet)
Bewertungschronik
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Schlossmuseum Linz
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Ausstellung
VOM MASSBAND ZUR DROHNE - grenzgenau seit mehr als 100 Jahren
Seit die Menschheit sesshaft wurde, hat sie Informationen mit Raumbezug erfasst und Grenzen dokumentiert. Nachdem anfänglich von fixen Punkten in der Natur aus Winkel und Strecken bestimmt und in Karten und Pläne eingezeichnet wurden, berücksichtigte man später auch die Erdkrümmung und entwickelte aufwändige Rechenoperationen.
Mit dem Grundsteuerpatent von Kaiser Franz I. (1817) wurde eine grundstücksgenaue Vermessung der gesamten damaligen Monarchie verfügt.
Eine technische Meisterleistung, die noch heute die Basis für unseren Grundstückskataster bildet.
Nachdem über Jahrhunderte ausschließlich grafische Verfahren und mechanische Geräte zur Anwendung gelangten, führte die Erfindung des Fernrohrs zur Entwicklung immer präziserer optischer Vermessungsinstrumente, z.B. die so genannten Theodoliten, mit denen horizontale und vertikale Winkel gemessen werden konnten. Die Entwicklung von Tachymetern wiederum ermöglichte eine effizientere Entfernungsmessung zu an den Zielpunkten aufgestellten Messspiegeln.
Ab den 1970er Jahren lösten erste Computer die mechanischen Kurbel-Rechenmaschinen ab, was die Berechnungen enorm beschleunigte und die Anwendung präziserer, aber auch viel aufwändigerer Rechenmodelle und Algorithmen ermöglichte. Einen enormen Schub für die Vermessungstechnik brachten schließlich die Satellitennavigationssysteme, weil Vermessungen dadurch unabhängig von rein bodengebundenen Messmethoden möglich wurden.
In der modernen Geodäsie kommen auch Drohnen mit Messkameras und Lasertechnik zum Einsatz. So können mit den Mitteln der Fernerkundung hochgenaue Orthofotos oder digitale Geländemodelle erstellt werden. Heute stehen Universalgeräte zur Verfügung, die viele der gängigen Messmethoden inklusive automatischer Steuerung, Registrierung und Auswertung in einem Gehäuse vereinen.
Anhand von über 100, noch nie gezeigten historischen Originalexponaten, Großteils aus dem Legat von Ing. Christian Wismayr und aus Beständen der Abteilung Geoinformation und Liegenschaft beim Amt der Oö. Landesregierung, wird Ihnen die Faszination der Vermessungstechnik in dieser Ausstellung näher gebracht.
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Ausstellung
Hubert Schmalix - TREMOR
Hubert Schmalix wurde in den 1980er Jahren als Vertreter der „Neuen Malerei" international bekannt. Nach längerem Aufenthalt auf den Philippinen findet er zu seinem Stil, der von expressiver Farbigkeit, starken Konturen und einer naiven Figuration geprägt ist.
In der Ausstellung im Linzer Schlossmuseum präsentiert er aktuelle Arbeiten, die erstmals gezeigt werden.
Hauptquelle seiner klar definierten und reduzierten Formsprache ist für Schmalix die Welt der Comics. Jede Figur, jedes Landschaftselement und jeder Gegenstand sind etwa flächig gestaltet und erhalten eine starke Kontur. Oft sind es einzelne Charaktere, die er in einem Bildraum positioniert, der nur durch eine horizontale Linie und zwei Hintergrundfarben bestimmt wird. Der Künstler stilisiert sie mit überdimensionierten Händen und Füßen, während er ihre Gemütszustände durch eine ausdrucksstarke Mimik und Gestik betont.
Durch die Übersetzung der Zeichensprache des kleinformatigen Comic-Mediums in großformatige Ölgemälde entwickelt der Künstler eine unvergleichliche, malerische Wirkung. Das Entscheidende ist, dass Schmalix sich auf die rein bildhafte Sprache konzentriert.Seine Landschaftsdarstellungen finden keine Entsprechungen in der Realität, sondern sind Ergebnis einer inneren Reflektion des Künstlers.
Es gibt keine Texte, Reihenfolgen oder Handlungen, die den Bildern zugeordnet wären. Schmalix isoliert seine Held:innen oder Antiheld:innen ohne erzählerischen Kontext und konzentriert sich auf die Wiedergabe ihrer Verfassung oder Gefühle, die mitunter für Zustände stehen, die das allgemein Menschliche ausmachen.
Konsequenterweise verzichtet Hubert Schmalix auch auf eine Erklärung des Ausstellungstitels „Tremor", der in seiner reinen Wortbedeutung ein krankheitsbedingtes, in seinen Ursachen unerforschtes Zittern meint. Die Geschichten und Interpretationen zu Bildinhalten oder Zusammenhängen seiner Werke sind einzig unserer Phantasie überlassen.
Eine besondere Art der Wahrnehmung verstärkt Hubert Schmalix, indem er eigens für die Linzer Ausstellung Landschaftsgemälde in Form eines Panoramas anfertigt. Besucher:innen können mit Hilfe einer 3-D-Brille in seine virtuelle Welt der Landschaft eintauchen.
Hubert Schmalix, *1952 in Graz, lebt und arbeitet in Los Angeles
Kuratorin: Inga Kleinknecht
Eröffnung: Do, 03.10.24, 19:00
Anmeldung zur Eröffnung mit dem Kennwort "HUBERT SCHMALIX" bis 01.10.24 unter: anmeldung@ooelkg.at
Öffnungszeiten: Di-So, Fei 10-18 Uhr
Nach der Erstpräsentation in der Gmundner Keramik mit über 15.000 Besucher:innen kommen die Moss People nach Linz.
Der finnische Künstler Kim Simonsson entführt uns mit seiner spektakulären Installation in der Naturausstellung des Schlossmuseums in die fantastische Welt der Moss People - lebensgroße, kindliche Wesen aus Keramik mit samtiger Oberfläche, inszeniert in einer hypernatürlichen Umgebung. Die Moosmenschen leben in einer utopischen Zukunft, in der die Natur die Welt zurückerobert hat und sind mit Fundstücken unserer heutigen, untergegangenen Zivilisation ausgestattet. Inspiriert von der Sagenwelt seiner nordischen Heimat Finnland, aber auch von Comics und Mangas, hat der Künstler seine „Waldmenschen“ mit einer moosartigen Oberfläche aus gelben Nylonfaserflocken auf schwarzem Grund überzogen
Kim Simonsson, *1974 in Helsinki, lebt und arbeitet in Fiskars / FI, seine Werke wurden auf wichtigen internationalen Kunstmessen ausgestellt und finden sich in bedeutenden Sammlungen, darunter im Victoria and Albert Museum London und im Museum of Contemporary Art Kiasma in Helsinki
Bewertungen & Berichte Kim Simonsson - Moss People
Ausstellung
Traditionelle Krippen
Dauerausstellung
Aus den reichen Beständen der OÖ Landes-Kultur GmbH können im Schlossmuseum rund 70 verschiedene Krippen sowie Szenen und Darstellungen zum Weihnachtsfestkreis gezeigt werden. Höhepunkte sind die Garstener Stiftskrippe mit beinahe lebensgroßen Figuren aus der Zeit um 1730 sowie eine mechanische Krippe aus der Werkstatt des Johann Georg Schwanthaler. Daneben begeistert aus allen Regionen Oberösterreichs die Vielfalt an Möglichkeiten zur Inszenierung des Weihnachtsgeschehens mit frei beweglichen Figuren. Besonders eindrucksvoll sind dabei die mehrere hundert Figuren umfassenden Landschaftskrippen aus dem Salzkammergut, wie die „Goldene Sams-Krippe“ aus Ischl (1780-1850) und die Bruckschlögl-Krippe aus der Zeit von 1850-1950 mit bereichernden Genreszenen. Kastenkrippen, kostbar bekleidete Figuren aus dem Innviertel, „Loammandln“ und vieles mehr runden die Schau zur Krippenkunst Oberösterreichs ab.
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Bewertungen & Berichte Gemeinsames Singen mit dem OÖ Volksliedwerk
Familienprogramm
Weihnachtss.Schloss
an den Adventsonntagen
Im Schlossmuseum lässt es sich besonders gut auf Weihnachten einstimmen. Die traditionelle Krippenausstellung zeigt die Vielfalt an regionalen Krippenfiguren und handwerklichen bäuerlichen Szenen.
An den vier Adventwochenenden können Besucher:innen interessante Details zu den Ausstellungsstücken erfahren und insbesondere das junge Publikum ist eingeladen, in der „Weihnachtswerkstatt“ eigene Krippenfiguren für zuhause anzufertigen.
Eintritt frei für Familien mit der OÖ. Familienkarte!
Kulturauskunft und Weihnachtswerkstatt
So, 01.12.24, 13:30–15:00
So, 08.12.24, 13:30–15:00
So, 15.12.24, 13:30–15:00
So, 22.12.24, 13:30–15:00
Termine
So 8.12.2024, 13:30
So 15.12.2024, 13:30
So 22.12.2024, 13:30
Das beliebte Gesprächsformat „Erinnerungscafé“ lädt diesmal zu einer weihnachtlichen „Kripperlroas“ durch die Vielfalt der Krippen Oberösterreichs. Bei einem gemeinsamen Rundgang durch die traditionelle Krippenausstellung werden Schätze wie die lebensgroßen Figuren der Garstener Stiftskrippe und die mehrere hundert Figuren umfassenden Landschaftskrippen aus dem Salzkammergut vorgestellt. Im Anschluss daran können bei Kaffee und Keksen eigene Weihnachtserinnerungen erzählt werden.
Zudem besteht die Möglichkeit, gemeinsam weihnachtliche Dekoration zum Mitnehmen zu gestalten.
Kosten: € 5,-
Anmeldung und Infos unter 0732 / 7720 522 22 (Mo-Fr 9:00 - 12:00) oder kulturvermittlung@ooelkg.at
Bewertungen & Berichte "Es wird scho glei dumpa ..."
Ausstellung
Die Römer in Oberösterreich
Archäologie im Schloss
Ausgrabungen der OÖLKG und der Universität Salzburg 2020–2023
Die Archäologie zur Römerzeit ist ein wichtiger Forschungsschwerpunkt der OÖ Landes-Kultur GmbH. Seit 2021 sind jeden Sommer Studierende der Universität Salzburg in Oberösterreich zu Gast, um hier das archäologische Handwerk zu lernen bzw. zu perfektionieren. Nach den Untersuchungen eines römischen Gutshofes in Königswiesen im Attergau (2020/2021) und der Ausgrabung von Gebäuden entlang einer Hauptstraße von Lauriacum/Enns (2022) stand heuer ein großer Gebäudekomplex in Thalheim im Fokus des Interesses. Dieser thronte einst über der römischen Stadt Ovilava/Wels. Beim Themenabend „Archäologie im Schloss: Die Römer in Oberösterreich“ präsentieren Archäolog:innen der OÖLKG und der Universität Salzburg diese Grabungsprojekte. Im Foyerbereich des Schlossmuseums sind bei freiem Eintritt ausgewählte Funde zu sehen.
Außerdem wird am Themenabend eine einzigartige Publikation präsentiert: „Abenteuer Latein Faszination Archäologie“ ist sowohl ein Buch für den fächerübergreifenden Unterricht, als auch eine exquisit bebilderte Kulturgeschichte zum römischen Erbe Oberösterreichs.
Öffnungszeiten:
Di-So, Fei 10-18 Uhr
EINTRITT FREI!
PUBLIKATION:
Abenteuer Latein Faszination Archäologie. Römisches Erbe in Oberösterreich
Peter Glatz, Andreas Thiel, Stefan Traxler (Hg.)
ISBN 978-3-200-08915-0, 302 Seiten, ca. 600 Abbildungen
Bewertungen & Berichte Die Römer in Oberösterreich
Ausstellung
Grafik und Bibliothek
Dauerausstellung
Bibliothek und Grafische Sammlung sind wahre Schatzkammern in Bezug auf Kunst und Kultur Oberösterreichs. Sie bergen empfindliches Gut, das nur bedingt und meist für kurze Zeit ausgestellt werden kann. Deshalb werden im Zentrum des Raumes drei bis viermal jährlich Wechselausstellungen angeboten, die ein Thema in den Fokus stellen. Dazu gehört auch das Stammbuch, dessen Seiten bei jeder neuen Präsentation umgeblättert werden, das aber in digitaler Form ganz durchblättert werden kann.
Die in der Dauerausstellung präsentierte 22 m lange Karte der Traun, deren Faksimilie präsentiert wird, zeigt den Traun-Verlauf von ihrem Ursprung bis zur Einmündung in die Donau. Reproduktionen von Ortsansichten ergänzen sie und historische Landkarten ermöglichen die Betrachtung des Landes ob der Enns durch die Jahrhunderte.
ZURÜCK ZUR NATUR
Ausgehend von Rousseaus Kulturkritik erfolgte eine Hinwendung zur Natur, die von der gefürchteten Bedrohung zum Gegenstand romantischer Sehnsucht wurde. Entsprechend vielfältig sind die hier gezeigten Landschaften, von der holländischen Winterlandschaft über das "romantische" Donautal bis zum "klassischen" Arkadien und von der Herbheit Helgolands bis zu den Gletschern des Großglockners. Die Apotheke aus Schloss Weinberg veranschaulicht die Nutzung der Natur zu Heilzwecken, naturkundliche Präparate ihre .wissenschaftliche Erforschung. In der Mitte des Raums illustrieren Fahrzeuge den unterschiedlichen Zugang zur Natur: der Adler eines kaiserlichen Schiffes, ein barocker Paradeschlitten und eine Draisine, die den Weg zur Fahrzeugtechnik der Zukunft andeutet.
IDEAL UND WIRKLICHKEIT
Das für die Kunst des 19. Jahrhunderts so bezeichnende Spannungsverhältnis spiegelt sich nicht zuletzt in der Gleichzeitigkeit von Klassizismus und Romantik, Biedermeier und Realismus. Dem entsprechend reichen die inhaltlichen Schwerpunkte von der antiken Geschichte und Mythologie über die jüdisch-christliche Thematik bis zur Porträt-, Blumen- und Genremalerei. Die barocke Allegorie lebt in Prud'hons "Vereinigung von Liebe und Freundschaft" fort. Durch die 1970 angekaufte Sammlung Pierer liegt ein Schwerpunkt in der Wiener Malerei, die mit Schindler, Amerling, Danhauser und Waldmüller in Hauptwerken vertreten ist. Darüber hinaus erhielten die Oberösterreicher Abel, Reiter, Zinnögger, Wengler und Kronberger eigene monographische Bereiche. Neben Bildern sind auch Möbel, Glas, Porzellan, Eisen und Miniaturschnitzereien zu sehen.
LANDSCHAFT IM LICHT
Um 1800 wurde das Studium alter Meister allmählich durch jenes der Natur ersetzt, wobei Steinfeld und Waldmüller und Rudolf von Alt zu den Pionieren gehörten. Gauermann und Hansch hingegen neigten zu dramatischer Überhöhung, und auch in den Großformaten von Kummer, Mevius und Bierstadt die Ideale des Erhabenen weiter.
Die 1970 angekaufte Sammlung Pierer gibt einen Überblick über die Wiener Malerei vom Biedermeier zum Realismus und Stimmungsimpressionismus, als dessen "Vater" der in Dresden, München und Mailand tätige Albert Zimmermann gilt. Schindler, Hörmann, Jettel, Wisinger-Florian, Blau, Russ und Ribarz schufen unter seinem Einfluss eine spezifisch österreichische Facette des Pleinair.
MAKARTZEIT UND JUGENDSTIL
Der Raum spiegelt die Atmosphäre der Metropole und Kaiserstadt Wien, geprägt von Bildern und Möbeln und einem Denkmalentwurf aus dem Nachlass des "Malerfürsten" Hans Makart, der den Stil seiner Epoche maßgeblich prägte. Die Bilder des Künstlers und seiner Münchner und Wiener Malerfreunde Kaulbach, Lenbach und Müller geben einen Eindruck von der Pracht der Gründerzeit, gipfelnd im monumentalen, aus dem Palais Helfert stammenden Bild "Die Ernte" und in der effektvollen "Japanerin". Ihr wird als Gegenpol die Pariser Salonmalerei eines Lévy gegenübergestellt, der auch Veith und Ritzberger verpflichtet waren.
Das Kunstgewerbe des Wiener Jugendstils ist vor allem durch die prachtvollen Lötz-Vasen, die Keramiken von Powolny sowie Schmuck und Silberwaren von Hoffmann und Moser vertreten.
Der Ausstellungsraum zeigt die Geschichte des Oberösterreichischen Landesmuseums seit der Gründung 1833.
Der Weg vom Vereinsmuseum "Francisco-Carolinum" zum "Oberösterreichischen Landesmuseum" ist geprägt von bescheidenen, jedoch von Enthusiasmus getragenen Anfängen sowie von Blütenzeiten und Krisen im 19. und 20. Jahrhundert.
Heute besteht das "Oberösterreichische Landesmuseum" aus mehreren Standorten mit einer Fülle von Sammlungen, Forschungs-, Restaurierungs- und Vermittlungseinrichtungen und Ausstellungen. Eine Übersicht gibt Einblick in die aktuelle Struktur und die Arbeitsfelder der Institution.
Bewertungen & Berichte Das Oberösterreichische Landesmuseum
Ausstellung
Kunstsammlungen 12. - 18. Jh.
Dauerausstellung
Schwerpunkte sind die mittelalterliche und barocke Kunst Oberösterreichs, ergänzt durch eine erlesene Sammlung italienischer und niederländischer Werke. Besonders reich vertreten ist die Wiener Malerei zwischen Biedermeier, Stimmungsrealismus und Jugendstil.
alerei zwischen Biedermeier, Stimmungsrealismus und Jugendstil.
Die gewölbten, weitgehend original erhaltenen Räume beherbergen die reiche und bedeutende Kunstsammlung von der Romanik bis zum Barock, bei deren Präsentation neben der Chronologie auch thematische Schwerpunkte berücksichtigt wurden. So dominieren im ersten Raum die Passionsdarstellungen, im zweiten die Darstellungen aus dem Marienleben, im dritten das religiöse Brauchtum und die Jenseitsvorstellungen. Der große Ecksaal präsentiert die Blütezeit der Schnitzaltäre und die letzten Räume sind der Donauschule und der Renaissance gewidmet. Der Gang bietet anhand von Skulpturen und Gemälden des 16. bis 18. Jahrhunderts eine Gegenüberstellung der Welt der Männer und der Welt der Frauen. Am Ende des Ganges erwarten das Kunstkabinett und der Barocksaal Besucher/innen.
VON DER ROMANIK ZUM SCHÖNEN STIL
Zu den bedeutendsten Werken des Museums gehört die romanische Rieder Kreuzigung, eine der ältesten Holzskulpturen Österreichs. Die thronenden Madonnen aus Stift Schlägl und aus der Steiermark vertreten die Kunst der Spätromanik. Mit der besonders figurenreichen Linzer Kreuzigung besitzt das Museum das größte bis dahin gemalte Tafelbild der deutschen Gotik. Im selben Raum hängt aber auch das erste völlig nackte Kruzifix nördlich der Alpen. Besonders hervorzuheben sind auch die aus Salzburg erworbene Schöne Madonna, eine vielleicht vom Hochaltar der Steyrer Stadtpfarrkirche stammende Steinfigur des hl. Ägidius, eine Heilige und eine Pietà aus dem Umkreis des Hans von Judenburg sowie ein Altarflügel des Meisters des Friedrichsaltars.
BLÜTE DER SPÄTGOTIK
Im nächsten Raum stehen die großen Flügelbilder des Eggelsberger Altars und die jüngst erworbene Anbetung der Könige des Meisters von Mondsee im Mittelpunkt. Mit ihren detailreichen, in die damalige Zeit versetzen Darstellungen des Marienlebens und der Jugend Christi geben sie einen Einblick in den Alltag des Spätmittelalters, von der Geburt bis zum Tod. Zwei Szenen aus der Jakobuslegende zeugen von der Bedeutung der Wallfahrt nach Santiago de Compostela. Die Porträts Friedrichs III. und seiner schönen Gattin Eleonore von Portugal erinnern an den zuletzt in Linz residierenden Kaiser, von dessen Begräbniszug sich der Helm und das Schild mit dem Wappen des Landes ob der Enns erhalten haben.
LEBEN IM SPÄTMITTELALTER
Im Mittelpunkt dieses Raumes stehen der Palmesel, die prunkvollen Prozessionsstangen und der eindrucksvolle Sakristeischrank aus Eferding, in dem kostbare Goldschmiedearbeiten zu sehen sind. Vom Wunderglauben dieser Zeit zeugt eine Legendentafel aus der Wallfahrtskirche von Heiligenstadt bei Mattighofen. Zwei Altarflügel brachten den Gläubigen die christlichen Werke der Barmherzigkeit nahe, durch die sie die Seelen aus dem Fegefeuer zu befreien hofften. Ein breites Bild, das wohl als Predella eines Weltgerichtsaltars diente, gibt davon eine anschauliche Vorstellung. Angst und Hoffnung spiegeln sich auch im Relief des Jüngsten Gerichtes, das vielleicht aus dem Krankensaal des Klosters Pulgarn bei Linz stammt, wo es einst die Kranken und Sterbenden mahnte und tröstete.
DIE ZEIT DER SCHNITZALTÄRE
Im großen, den Schnitzaltären gewidmeten Säulensaal fällt zunächst das ebenfalls aus Pulgarn stammende, wohl in Eferding entstandene Altärchen auf. Weitere Zentren des Altarbaus waren Steyr, Braunau, Landshut und vor allem Passau, wo wahrscheinlich der Meister des Kefermarkter Altars ansässig war. Zu seinen Hauptwerken gehört eine Johannesschüssel - das abgeschlagene, am Festtag des Heiligen präsentierte Haupt Johannes des Täufers. Mehrere Figuren und Reliefs entstammen aus dem Umfeld und der Nachfolge dieses bedeutenden, vielleicht mit Martin Kriechbaum identischen Schnitzers. Der in Freistadt ansässige Lienhart Krapfenbacher ist wohl der Meister des mächtigen, nur als Fragment erhaltenen Hochaltars von St. Leonhard bei Freistadt, der bereits 1509 Elemente des Donaustils aufnimmt und somit zum letzten Raum überleitet.
DIE KUNST DER DONAUSCHULE
Die Donauschule umfasste verschiedene Künstler, denen eine Liebe zu urwüchsigen Landschaften und eine expressive, oft ans Brutale grenzende Drastik gemeinsam sind. Zu den frühen Hauptwerken gehören eine an Jörg Breu erinnernde Kreuztragung und der aus Burg Pernštejn in Mähren stammende Passionszyklus des Meisters H von 1507. Zwei Altarflügel mit Reliefs aus dem Leben Mariens und der hl. Ursula erinnern in den gemalten Hintergrundlandschaften an Wolf Huber. Ein Altärchen mit der dramatisch inszenierten Marter der hl. Katharina und vier Reliefs mit Heiligenlegenden vermitteln weitere Facetten des Stils. Zu den erschütterndsten Werken der Donauschul-Plastik gehört ein monumentales, aus einer Grazer Kirche stammendes Kruzifix.. Das Ende des Donaustils ist schließlich mit den aus Lorch stammenden, bereits auf das Frühbarock voraus weisenden Altarfiguren erreicht.
RENAISSANCE
Im Unterschied zur Mittelalter-Ausstellung dominiert hier die internationale Kunst. So ist etwa die Florentiner Frühphase der Renaissance durch ein Madonnenrelief aus dem Umkreis della Robbias vertreten. Der Römischen Hochrenaissance gehört ein Madonnentondo des Meisters der Scandicci-Beweinung an, eines Mitarbeiters Raffaels. Viele Maler des Nordens studierten in Italien, so der Antwerpener Jan van Hemessen, dessen kreuztragender Christus von Michelangelo geprägt ist, während seine "Berufung des hl. Matthäus" durch die lebendige Schilderung des Volkslebens beeindruckt. Prachtvolle Möbel, Teller aus Urbino, Zinngefäße, Reichsadlerhumpen und eine kunstvolle Eisentruhe zeugen vom Luxus adeligen Lebens.
WELT DER MÄNNER - WELT DER FRAUEN
Der Gang nimmt inhaltlich auf die angrenzenden Räume Bezug, deren Thematik er weiter entwickelt. So geht es in der Männerwelt primär um Repräsentation, Krieg und Jagd, etwa in der Porträtserie von Mitgliedern einer Jagdgesellschaft. Männer kämpften auch für ihren Glauben, gründeten Orden oder starben als Heilige. Sie herrschten und wurden beherrscht, wie dies im Motiv der ungleichen Paare zum Ausdruck gelangt, von Loth und seinen Töchtern über Samson und Dalila bis zu Salome und Johannes dem Täufer. Ein beliebtes Thema waren liebestolle Alte mit jungen Frauen. Lucas van Valckenborchs "Bauernschenke" vereint alle Typen vom Pantoffelhelden bis zum Lüstling. Die Frau erscheint als Verführerin und Verführte, aber ebenso als Heilige, Gattin und Mutter - von der Madonna bis zur schwangeren Marketenderin.
KUNSTKABINETT
Wie die Kunstkammern des Adels ist dieser Raum den Liebhabern und Kennern alles Kostbaren und Erlesenen gewidmet. Neben Gemälden, deren Kleinteiligkeit sich erst unter der Lupe erschließt, enthält der Raum auch Wunder der Natur wie Straußenei und Einhorn. Bilder der Hofkunst Rudolfs II. erinnern daran, dass sich der Kaiser vielleicht einst mit seinen Schätzen in sein Linzer Schloss zurückziehen wollte. Dieser Traum wurde aber durch den Konflikt mit seinem Bruder Matthias zunichte. Einige besonders wertvolle Werke stammen aus dem Legat des Grafen Ludolf, insbesondere die Bilder von Brueghel, Bredael, Bril, Berchem und van Goyen, aber auch viele Kleinplastiken.
Der Saal, der auch zu Konzerten und Veranstaltungen einlädt, vereint Zeugnisse der katholischen Frömmigkeit der Barockzeit. Die großteils aus Kirchen stammenden Werke wurden teilweise wieder zu Altarensembles vereint. Sie geben einen Überblick über die Entwicklung des Barock von Spindler und Zürn über Schwanthaler, Guggenbichler und Altomonte bis zum Kremser Schmidt.
Neben Christus und Maria stehen vor allem die Heiligen im Mittelpunkt, etwa die Jungfrauen Katharina und Barbara, Josef mit dem Christuskind, der Riese Christophorus oder der im Grab liegende Johannes Nepomuk. Die Grabfigur des Grafen Khevenhüller, das große Fastentuch, der Wachsaltar, die prächtigen Prozessionsstangen und die in Vitrinen und Schubladen präsentierten kirchlichen Geräte und Gewänder veranschaulichen verschiedene Aspekte der Liturgie der katholischen Gegenreformation.
Die Dauerausstellung zeigt Musikinstrumente, die ab 1836 an das Museum gelangten. Sie umfasst derzeit etwa 300 Objekte mit einem Schwerpunkt auf bedeutenden Holzblasinstrumenten.
Eine Widmung des Stiftes Kremsmünster in diesem Jahr bildet den Grundstock der Sammlung. Sie soll einerseits den oberösterreichischen Instrumentenbau anhand seiner Erzeugnisse und andererseits das oberösterreichische Musikleben in hier verwendeten Musikinstrumenten veranschaulichen. Dabei wird ein Zeitraum vom sechzehnten bis zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts abgesteckt.
Die größte Gruppe mit hervorragenden Beispielen europäischen Instrumentenbaus bilden die Holzblasinstrumente. Darüber hinaus werden Streich-, Lauten-, Blechblas- und Klavierinstrumente gezeigt.
In einem eigenen Raum ist der "Linzer Beethovenflügel", ein Hammerklavier aus dem Besitz Ludwig van Beethovens, zu sehen. Um das Instrument werden dessen Geschichte und die Bezüge Beethovens zu Linz dargestellt. Der Bruder Ludwig van Beethovens, Johann, war Apotheker in Linz. Eine Hörstation gibt Eindrücke der Klaviermusik Beethovens.
In der Ausstellung werden zwei große Themenstränge behandelt: die technikgeschichtliche Sammlung (Astronomie, Museum Physicum und Studiensammlung) und die oberösterreichische Industrie-, Wirtschafts- und Technikgeschichte.
DIE TECHNIKGESCHICHTLICHE SAMMLUNG
Die Themeninsel "Astronomie" berichtet über die Leistungen zur Erforschung der Planetenbewegung in Oberösterreich und durch Oberösterreicher. Das Museum Physicum beherbergt das Herzstück der Sammlung: die große Scheibenelektrisiermaschine von 1794. Diese physikalische Objektsammlung stammt aus dem ehemaligen Jesuitenlyzeum in Linz und umfasst Lehrmittel vom 18. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert. Verschiedene Experimente, die die Funktion der historischen Originale erklären, laden zum Ausprobieren ein.
Die Studiensammlung erzählt von der Ordnung der Dinge. Abwechslungsreich werden Objekte in vier Kategorien geordnet: nach Material, nach Schlagwort (A-Z), nach Herkunft und nach Farben. Dieses Ordnungsprinzip verspricht Abwechslung und Entdeckungsfreude, beherbergt Kurioses, aber auch sehr Seltenes.
DIE OBERÖSTERREICHISCHE INDUSTRIE-, WIRTSCHAFTS- UND TECHNIKGESCHICHTE
In fünf Themeninseln werden Spannungsbögen von der Vergangenheit bis zur Gegenwart gezogen. Landwirtschaft und Luftfahrtechnik, Textilhandwerk und Computertechnologie, Kleineisengewerbe und Verkehrsgeschichte, Salz- und Kohlebergbau und erneuerbare Energien, aber auch die Kontinuitätsgeschichte des Handelsstandortes Oberösterreich bilden die inhaltlichen Säulen der Ausstellung. Als besondere Highlights sind die "Bröselmaschine" (eine Art "mechanischer Computer" für Webmuster), die Erzeugungsstadien des Steyr Mannlicher Gewehres M 1895 und ein Steyr Baby Typ 55 zu nennen.
Für intensivere Rundgänge bieten Audio- und Videostationen, historische Bildläufe, Proben unterschiedlicher Produktmaterialien und Karteikarten mit Firmenbiographien Abwechslung. Auch für ein interessantes Vermittlungsprogramm ist gesorgt. Um über die Ausstellung hinaus Interesse für die oberösterreichische Industriekultur zu wecken, liegt eine "Wanderkarte" zur freien Entnahme auf.
Kostenlose Folder bieten die Möglichkeit, verschiedene Umweltprobleme historisch zu fassen und liefern Tipps, wie man bestimmten Problemen unserer Zeit entgegenwirken kann.
In der Ausstellung "Natur Oberösterreich" werden die Eigenarten der Großlandschaften Oberösterreichs, die Dynamik ihrer Entstehung und die Vielfalt ihrer Lebewesen präsentiert. Die Inszenierung benützt authentische Naturobjekte, Modelle, Großdioramen, interaktive Medien und lebende Tiere in Aquarien — nach aktuellem Stand der Wissenschaft und didaktisch aufbereitet. Sensationelles Neues lässt sich ebenso entdecken wie Bekanntes neu einordnen. Nach der Durchwanderung der oberösterreichischen Lebensräume können sich die Besucher/innen in eine spezielle Schau der Vielfalt von Pflanzen und Tieren Oberösterreichs vertiefen.
Ein allgemein verständlich gehaltener Bildband "Natur Oberösterreich.Landschaft.Pflanzen.Tiere" begleitet die Ausstellung. Er entstand in Kooperation mit dem Oberösterreichischen Landesmuseum und er Abteilung Naturschutz des Amtes der Oberösterreichischen Landesregierung.
In zwei Räumen des Linzer Schlossmuseums erhält der Besucher einen Überblick über die Numismatik Oberösterreichs.
Nach einem Einblick in den Gegenstand dieses Faches werden antike Münzen am Beispiel der Sammlung Kastner gezeigt und die Geschichte der Sammlung anhand von besonders hervorragenden Stücken erzählt.
Danach durchschreitet der Besucher in einzelnen Stationen die Geschichte der Zahlungsmittel in Oberösterreich vom Hochmittelalter bis in das 18. Jahrhundert und wird informiert über die Medaille in Oberösterreich vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Der zweite Raum ist ausschließlich den Fundmünzen und dem historischen Geldumlauf auf dem Boden des heutigen Oberösterreich ab keltischer Zeit gewidmet, der anhand von Streufunden und Schatzfundkomplexen gezeigt wird. Hier stellt vor allem der 1997 entdeckte Schatz von Fuchshof (verborgen 1270er Jahre) einen Höhepunkt dar.
Zur Dauerausstellung existiert auch ein gedruckter Führer (vgl. Publikationen).
Der Saal umfasst alles, was vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zur Ausstattung eines vornehmen Haushalts gehörte.
Der imposante Kachelofen aus Schloss Würting, wertvolle Möbel, die Festtafel des Schwanenstädter Fundes, Keramik, kostbare Gläser und das einzigartige Riesen-Schach aus Schloss Weinberg sind Zeugnisse jener Lebenslust, die auch aus dem großen Gemälde einer verkleideten Adelsgesellschaft spricht.
Glanzpunkte des Saales sind die flandrische Renaissance-Tapisserie mit Straußen und die (wohl ursprünglich für die Wände konzipierten) Deckenbilder aus Würting mit den symbolträchtigen Allegorien (Personifikationen) der Länder Europas. Aus demselben Schloss stammen auch die zauberhaften Gartenfiguren des Rokoko-Bildhauers Ferdinand Tietz.
Einblick in die volkskundliche Schausammlung in den Bereich Hausrat
In mehreren Schauräumen präsentieren sich Volkskunstobjekte aus Oberösterreich, die einen Querschnitt über das kunsthandwerkliche und volkskünstlerische Schaffen vorwiegend des 18. und 19. Jahrhunderts geben, aber auch die Entwicklung ins 20. Jahrhundert aufzeigen.
Die Schwerpunkte liegen bei Stubeninterieurs und bemalten Möbeln, verziertem Hausrat, Sandler Hinterglasbildern und Viechtauer Hausindustrie, den textilen Kostbarkeiten und Goldhauben und dem Bereich Glaube und Aberglaube.
An alle Weltraumbegeisterten, vor allem aber Familien, die gerne selbständig forschen, wissbegierig und kreativ sind: Das neue ASTROLAB in der Dauerausstellung „Technik Oberösterreich“ lässt Groß und Klein mit viel Anschauungsmaterial in spannende Themen der Astronomie eintauchen. Historische Instrumente zur Himmelsbeobachtung, ein echter Meteorit und vieles mehr wollen hier entdeckt werden. Es lohnt sich auch, öfter zu kommen, denn im ASTROLAB wird immer wieder Neues geboten. Eines aber wird dauerhaft bleiben: Hier werden nicht nur wissenschaftliche Inhalte vermittelt, sondern auch Raum für die eigene Fantasie geschaffen – schließlich träumte Johannes Kepler schon vor 400 Jahren in Linz von einer Reise zum Mond!
Das Schlossmuseum und seine Dauerausstellungen vermitteln auf über 10.000 m2 einen Gang durch die Natur- und Kulturgeschichte Oberösterreichs: vom Beginn des Lebens in Oberösterreich vor ca. 250 Millionen Jahren über die Anfänge menschlicher Besiedlung bis zum 20. Jahrhundert. Sonderausstellungen ergänzen zu den Dauerausstellungen diesen Oberösterreich-Schwerpunkt um aktuelle internationale und regionale Themen. Öffnungszeiten
Di - So, Fei: 10 - 18 Uhr
Mo: geschlossen (feiertags geöffnet)