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© Hans Jürgen Landes
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Schauspielhaus Bochum

Das Schauspielhaus Bochum ist seit mehr als hundert Jahren eine der führenden Spielstätten für zeitgenössisches Theater und darstellende Kunst in der deutschsprachigen Theaterszene. Seit 2018 ist Johan Simons Intendant. Er und das Team des Schauspielhaus Bochum verstehen diesen Ort als ein Stadttheater für das 21. Jahrhundert, in dem Künstler*innen aus verschiedenen Nationen und Kulturen und unterschiedlichen Disziplinen eine kreative Heimat finden. Das Herzstück des Theaters ist das feste Schauspielensemble, das kulturelle Einflüsse aus verschiedenen Nationen Europas und der Welt mitbringt.

In jeder Spielzeit produziert das Schauspielhaus Bochum neue Aufführungen von Schauspiel, Tanz und interdisziplinärer Kunst und gastiert damit auch in anderen Theatern in Deutschland und Europa sowie auf internationalen Festivals. Für sein herausragendes Programm wurde es im Jahr 2022 zum Theater des Jahres in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz gekürt.

Teil des Theaters ist auch das Junge Schauspielhaus, das seit 2018 von Cathrin Rose geleitet und dessen Programm von neuen Erzählformen für eine moderne und diverse Stadtgesellschaft geprägt wird.

Das Schauspielhaus Bochum verfügt über vier Spielstätten: das Schauspielhaus (bis zu 800 Plätze), die Kammerspiele (400 Plätze), das Oval Office (100 Plätze) und in 2 Kilometern Entfernung das Theaterrevier, die Spielstätte für Kinder- und Jugendtheater des Jungen Schauspielhauses.

Kontakt

Schauspielhaus Bochum
Hans-Schalla-Platz
D-44789 Bochum

Telefon: +49 (0)234 / 3333-5555
Fax: +49 (0)234 / 3333-5512

 

THEATERKASSE:
Kassenfoyer des Schauspielhauses
Königsallee 15, 44789 Bochum
T +49 (0)234 / 3333 5555
F +49 (0)234 / 3333 5512
E tickets@schauspielhausbochum.de
Bewertungschronik

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Schauspiel

Warten auf Godot

von Samuel Beckett

Premiere: 18.5.2024

Zwei Figuren warten an einem abgelegenen Ort auf einen rätselhaften Fremden namens Godot. Er hat ihnen versprochen, zu kommen und ihr Leben zu verändern. Zumindest glauben die beiden daran. Doch gibt es Godot wirklich und wenn ja, was versprechen sie sich von ihm? Warten auf Godot beleuchtet das Streben der Menschen nach Veränderung und Trost, während sie gleichzeitig mit den drängenden Problemen ihrer Gegenwart konfrontiert sind.

Das bahnbrechende Stück des irischen Dramatikers Samuel Beckett gilt als Schlüsselwerk des Absurden Theaters. Ein Theater, das das Gefühl der Orientierungslosigkeit der Menschen in der modernen Welt des 20. Jahrhunderts durch scheinbar unsinnige Szenen und Situationskomik präsentiert. Die Notwendigkeit, in Krisenzeiten nach Beständigkeit oder Verbesserung zu verlangen, scheint für Menschen unumgänglich zu sein. Doch was könnte das Prinzip Godot unserer durch-technologisierten und von Selbstverunsicherung geprägten Zeit sein?

In Bochum kommt Warten auf Godot nun in der Regie von Ulrich Rasche auf die Bühne des Schauspielhauses. Der Bochumer Regisseur hat mit seinen visuell beeindruckenden Inszenierungen, die zudem von komplexen Bühnen und einer durchdringenden Sprache leben, eine einzigartige Theatersprache erschaffen. Vier Produktionen von Ulrich Rasche wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen: Schillers Die Räuber (2017), Büchners Woyzeck (2018), Ágota Kristófs Das große Heft (2019) und Lessings Nathan der Weise (2024). Warten auf Godot ist seine erste Arbeit am Schauspielhaus Bochum.

Regie: Ulrich Rasche
Bühne: Ulrich Rasche, Franz Dittrich
Kostüm: Annika Lu
Licht: Sirko Lamprecht
Musikalische Leitung: Andrea Belfi
Musikalische Assistenz: Alfred Brooks
Dramaturgie: Mehdi Moradpour

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Die Schutzbefohlenen – Was danach geschah

von Elfriede Jelinek

Premiere: 2.6.2024

Elfriede Jelineks neuer Text nimmt die von der CORREKTIV-Recherche enthüllten Pläne reicher Unternehmer, Neonazis und AfD-Politiker über die millionenfache Vertreibung von Menschen aus Deutschland als Grundlage. Nun bringt Johan Simons das Stück auf die Stufen des Schauspielhauses. Eine Intervention vieler Stimmen. In die Stadt, bei freiem Eintritt.

Regie: Johan Simons

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Schauspiel

Verflechtungen. Das Leben der Haare

von Manuela Infante

Premiere: 5.6.2024

Es ist eine weltumspannende Reise, die Haare zurücklegen, bis sie bei uns als Perücke in einer Auslage liegen. Und darin sind erstaunliche, unsichtbare und bewegende Geschichten verborgen. Es lohnt, von jenen Frauen zu erzählen, die ihr Haar geben, von jenen, die es verarbeiten, und von jenen, die das Haar ihnen unbekannter Frauen tragen. Was bedeuten Perücken – nicht erst heute, sondern auch historisch? Was überhaupt sind Haare?

Manuela Infante erarbeitet für die Bühne ungewöhnliche Themen (der Rohstoff Öl, die Geräusche der Straße, Vampire) und nimmt dabei besondere Perspektiven ein – in der Regel eine spezifisch weibliche. Und sie fördert Unbekanntes und Erstaunliches zutage. Die Theaterkunst der Chilenin liegt in ihren starken Bühnentexten, die eher aus dem Geist der Materie (Haare) heraus entstehen als dass sie von Figuren ausgehen. Das Schauspielhaus lädt die Autorin, Musikerin und Regisseurin Manuela Infante nach Noise. Das Rauschen der Menge nun zum zweiten Mal ein, in Bochum zu inszenieren; Verflechtungen. Das Leben der Haare ist atmosphärisch dichtes Theater, Erzählung und Poesie, Schauspiel und Labor.

Regie: Manuela Infante
Bühne: Rocío Hernández Marchant
Kostüm: Lara Suppe
Licht: Rocío Hernández Marchant, Johannes Zotz
Sounddesign: Manuela Infante
Soundtechnik: Nikolas Dolle
Dramaturgie: Dorothea Neweling, Camila Valladares Farrú

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Aufführung

PULSE!

Till Brönner meets Dance

Premiere: 7.6.2024

Ein Auftragswerk der Brost-Stiftung

Das Ruhrgebiet ist ein Gefühl. Mehr als alles andere. Kein historisches Dokument oder Experiment der Gegenwart kann hinreichend beschreiben, was das Geheimnis dieser Region ausmacht, die in der Welt ihresgleichen sucht. Das Ruhrgebiet mit Begriffen wie Industrialisierung oder wirtschaftlichem Aufstieg und Fall erklären zu wollen, scheitert regelmäßig daran, dass vor allem die hier lebenden Menschen das Wesen des Ruhrgebiets verkörpern und auf geradezu entwaffnende Weise die Deutungshoheit für sich in Anspruch nehmen. Sie sind es, denen man zuhören muss, um den Puls des Potts zu verstehen. Das Miteinander des größten europäischen Ballungsraums ist ein spürbares emotionales Gerüst und Regelwerk, an das sich die Menschen der Region halten. Mehr noch: Sie sind stolz darauf. Der Musiker und Fotograf Till Brönner ist ein Ausnahmekünstler. Bereits 2018 hat er sich im Auftrag der Essener Brost-Stiftung zwei Jahre auf Spurensuche begeben und ist in unzähligen Streifzügen und Porträtstudien auf die immer gleiche Verbundenheit einer Region mit sich selbst gestoßen. Stets hörte er in seinen Interviews: „Ich liebe das Ruhrgebiet.“

Die vielfach ausgezeichnete Choreografin Nicole Beutler ist Brönners künstlerische Partnerin. Mit einem neugierigen Blick auf die Welt erweitert sie die Grenzen von Tanz, Theater und Bildender Kunst und kreiert musikalisches Tanztheater für die nationale und internationale Bühne. Dabei ist es ihr Interesse, die conditio humana in eine visuelle Sprache zu übersetzen, die den Zuschauenden Raum zum Denken und Fühlen gibt. Eine Choreografie von Beutler ist ein Gesamterlebnis, das verbindet, bewegt und befreit.

Till Brönners Trompete spielt als Blechblasinstrument eine wichtige gestalterische Rolle, deren Symbolkraft sich über ihr physikalisches Betriebssystem und die Elemente Luft, Kraft und Bewegung erklärt. Brönner und Beutler arbeiten in PULSE!, einem Auftragswerk der Brost-Stiftung, in größtmöglicher Nähe, um sich mit Musik und Tanz, den zwei stärksten Disziplinen emotionaler Ausdrucksformen, der inneren Beschaffenheit des Ruhrgebiets zu nähern.

Komposition, Musik: Till Brönner
Konzept, Choreografie: Nicole Beutler

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Schauspiel

Die kahle Sängerin

von Eugène Ionesco

aus dem Französischen von Serge Stauffer

Eugène Ionesco war sehr erstaunt, dass die Zuschauer*innen über sein erstes Stück lachten. Eigentlich hatte er mit Die kahle Sängerin doch eine „Tragödie der Sprache“ schreiben wollen, komponiert aus zusammenhanglosen, aber inhaltlich richtigen Konversationsbeispielen aus seinem Englischunterricht. Im Kreuzfeuer: eine sich hinter leeren Sprachhülsen verschanzende kleinbürgerliche Nachkriegsgesellschaft. Daraus entstand ein Stück ohne Sinn, aber mit Handlung.

Ein Abend bei Mr. und Mrs. Smith, einem Ehepaar, das in einer banalen Unterhaltung gefangen scheint. Sie reden aneinander vorbei, sie streiten um Bagatellen und versöhnen sich, sie stellen wichtige Fragen wie diese: Warum gibt man bei den standesamtlichen Nachrichten in der Zeitung immer nur das Alter der Toten und nie das Alter der Neugeborenen an? Als ein anderes Paar, die Martins, zu Besuch kommt, das leider weder sich selbst noch die Gastgeber erkennt, entspinnt sich eine Unterhaltung, die von Amnesie erschwert wird: Unter verlegenem Hüsteln versuchen sie, sich gegenseitig von den „Ereignissen“ des Tages zu erzählen, verlaufen sich im Nebel der Realität auf der Suche nach der Wahrheit, von der niemand weiß, wo sie sich versteckt hält. Mit einem gelangweilten Feuerwehrhauptmann, der in der ganzen Stadt vergeblich nach Bränden sucht, und dem Dienstmädchen der Smiths, die sich als Sherlock Holmes vorstellt, ist das Chaos perfekt.

Mit Die kahle Sängerin wird 1950 das „Theater des Absurden“ begründet, das der Sinnfreiheit der Welt und dem in ihr orientierungslosen Menschen durch grotesk-komische und irreale Szenen zu begegnen sucht. Dabei ist das Stück mehr als nur eine Parodie gesellschaftlicher Konventionen. Der scheinbare Unsinn bespielt den schmalen Grat der Logik, auf dem die Sprache wandelt. Wörter verlieren ihren Sinn und werden nur noch zu Lauten, während im Hintergrund eine freigeistige Wanduhr schlägt, wann und wie es ihr passt. Immerhin fährt das Auto schnell, aber die Köchin kocht besser. Denn wie sagt man aus Erfahrung: Lieber ein Ei brüten als einen Brei hüten.

Regie: Johan Simons

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Schauspiel

Der Großinquisitor

nach Motiven aus Die Brüder Karamasow von Fjodor M. Dostojewskij

Freiheit und Verantwortung oder Führung und Sicherheit? Hält der Mensch die Freiheit überhaupt aus? Das sind nur zwei der Fragen, die Dostojewskij mit seiner in Die Brüder Karamasow eingebetteten Binnenerzählung Der Großinquisitor stellt. Sie erzählt von der Rückkehr Jesu zur Zeit der spanischen Inquisition, vom Großinquisitor, der Jesus kurzerhand einsperren lässt, und einem unsagbaren Kuss. Michael Lippold holt die Geschichte als teuflischen Monolog ins Oval Office.

Regie: Hans Dreher

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Schauspiel

Die Brüder Karamasow

nach dem Roman von Fjodor M. Dostojewskij

Die Brüder Karamasow ist ein maßloser Text, in dem man sich verlieren kann wie nachts in einem Wald. ALLES ist darin: die Sehnsucht nach Liebe und die Qual des Begehrens, die moralische Schuld und die ökonomischen Schulden, Gewalt und Gebete und verstohlene Küsse, der Griff nach den Sternen und der Sturz ins Leere. Eine Vielzahl unbehauster Figuren jagt umher wie in einem Fiebertraum, unaufhörlich in Bewegung, sowohl äußerlich wie innerlich, aus dem Takt geraten, ihr Gleichgewicht verschwunden, wenn sie es denn je besaßen. Alles ist verschoben, außer Kontrolle: Erwachsene tanzen auf Messers Schneide und bleiche Kinder wollen die Welt anzünden. Wenn nichts mehr zu verlieren ist, ist dann alles erlaubt?

Die Handlung ließe sich auf eine reißerische Sex and Crime-Story herunterbrechen: Im Zentrum stehen die Karamasows, eine kaputte Familie, gegründet auf toten Müttern, die allesamt unter dem moralisch verkommenen Vater Fjodor Karamasow gelitten haben und vier Söhne hinterließen. Der Roman umfasst nur wenige Tage, an denen der Vater und seine Söhne nach Jahren wieder alle aufeinanderstoßen. Als Fjodor ermordet aufgefunden wird, hat jeder der Söhne ein Tatmotiv. Doch nur einer war es, und ein an- derer wird für den Mörder gehalten. Natürlich spielt Geld eine Rolle. Und natürlich ist der wichtigste Motor des Geschehens (mindestens) eine Frau.

Aber in die Seele von uns greifen die Figuren Dostojewskijs nicht aufgrund der komplexen Kriminalgeschichte oder eines der berühmtesten Justizirrtümer der Literaturgeschichte. Sondern weil sie in aller Widersprüchlichkeit, aber immer aus voller Kehle, fragen, wo die Freiheit zu fin- den ist, und doch nichts mit ihr anzufangen wissen. Weil sie den Himmel leerfegen und Gott doch flehentlich suchen. Weil sie das Leben lieben und es im nächsten Moment zum Teufel wünschen. So wie wir.

Wir kapern mit Dostojewskijs Figuren das Theater: Bühne, Backstage und Zuschauerraum. Eine mehrstündige Inszenierung, auf der großen Bühne des Schauspielhauses und in den Kammerspielen, in Gängen und Foyers – eine Reise, ein Spektakel, eine Feier, ein Spuk.

Regie: Johan Simons
Fassung: Angela Obst
Bühne: Wolfgang Menardi
Kostüm: Katrin Aschendorf
Lichtdesign: Bernd Felder
Sounddesign: Will-Jan Pielage
Dramaturgie: Angela Obst

Dauer: ca. 7:00 Std., 3 Teile, 2 Pausen

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Jugendprogramm

Mädchenschrift

Für Menschen ab 13 Jahren,
von Özlem Özgül Dündar und der Drama Control

Mein Körper gehört mir. Ich bestimme, wie ich mich kleide, ob und wie ich mich schminke, wie ich meine Haare trage. Das kann ich beeinflussen. Was ich nicht beeinflussen kann, sind die Blicke, die auf meinen Körper geworfen werden. Wie ich angeschaut werde, worauf die Blicke fallen, was für Gedanken über mich und meinen Körper entstehen. Was, wenn aus den Blicken Berührungen werden? Und ich das nicht will? Wo liegt die Grenze zwischen dem, was noch akzeptabel oder Zufall ist, und ungewollten Blicken? Was machen diese Blicke mit mir, und kann ich mich dagegen wehren? Wer bestimmt eigentlich, wie ein weiblicher Körper auszusehen hat, welche Kleidung er tragen sollte, und was sagen diese Blicke über uns selbst und unser Verhältnis zum eigenen Körper aus? Warum gelten bestimmte Körper als besonders begehrenswert und andere nicht? In Mädchenschrift suchen wir nach Antworten auf die Frage, woher eigentlich bestimmte Bilder von Weiblichkeit und der Drang, Frauen und ihre Körper zu beobachten und zu bewerten, kommen.

Regie: Selen Kara
Musik: Torsten Kindermann
Bühne: Lydia Merkel
Kostüm: Sophia Deimel
Dramaturgie: Jasmin Maghames

Dauer: 0:45, keine Pause

Inhaltswarnung: In Mädchenschrift geht es u. a. um das Thema Sexuelle Belästigung.

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Schauspiel

Don’t Worry Be Yoncé

von Stephanie van Batum

Liberté, Egalité, Be Yoncé. Es kann nur eine Queen B geben. Aber ist das wirklich so? Oder kann man mit der notwendigen Begeisterung und einer Portion Ehrgeiz das schaffen, was nur sie geschafft hat? To Be Yoncé! Mit ihrer praktischen Anleitung, um der phänomenalen Pop- und R’n’B-Sängerin näher zu kommen, sorgte die Jungregisseurin Stephanie van Batum in München bereits für Begeisterungsstürme. In Form eines Tutorials erfahren die Zuschauer*innen in wenigen Schritten, was nötig ist, um SIE zu sein – how to be Bey. Und das ist mehr als singen, tanzen und performen, mindestens: Diva, Queen, Sexbombe, Mutter, Geschäftsfrau, Ehefrau, Feministin. #flawless

Don't Worry Be Yoncé (XS Edition) wurde eingeladen zum Festival Radikal jung 2018.

Regie, Text, Konzept: Stephanie van Batum
Bühne, Video, Sound: Florian Schaumberger
Kostüme: Bettina Kirmair
Licht: Claudio Zeeb

Dauer: 1:20h, keine Pause
Sprache: Englisch mit deutschen Übertiteln

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Jugendprogramm

Der geheimnisvolle Fremde

Für Menschen ab 13 Jahren,
nach dem Roman von Mark Twain

Wir befinden uns im Jahr 1590 im verschlafenen Ort „Eselsdorf“, in dem Theodor, Nikolaus und Seppi zu Hause sind. Eines Tages taucht ein Fremder auf, der sich mit den Jugendlichen anfreundet. Er gibt sich als Engel zu erkennen. Sein Name? Satan!

Der geheimnisvolle Fremde ist eine faszinierende Geschichte voller Abgründe, eine Geschichte über den moralischen Hochmut des Menschen, der sich für die Krone der Schöpfung hält und deswegen die schlimmsten Gräueltaten begeht. Ein Gedankenspiel über Moral und den Sinn des Lebens, ein Plädoyer für das Leben und gegen die Hoffnung auf ein Jenseits. Martina van Boxen inszeniert diese dunkle, märchenhafte Erzählung von Mark Twain, die erst nach seinem Tod veröffentlicht wurde. Lasst euch überraschen!

Regie: Martina van Boxen
Choreografie: Arthur Schopa
Bühne, Visuals: Michael Habelitz
Kostüm: Esther van de Pas
Musik: Manuel Loos

Dauer: 1:15, ohne Pause

Inhaltswarnung: In Der geheimnisvolle Fremde geht es u. a. um Krieg, Tod und Gewalt.

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Schauspiel

Die Fledermaus

von David Gieselmann nach der Operette von Johann Strauß

„Wie fliegen schnell die Stunden fort. / Die Zeit wird sicher keinem lang. / Es heißt ja hier das Losungswort / Amüs`ment, Amüs`ment“: Im Gartensalon des Prinzen Orlofsky findet sich eine gesättigt-gelangweilte Gesellschaft ein, um einen Maskenball zu feiern. Mit dabei sind Eisenstein (der seine Gemahlin hintergeht), Rosalinde (die ihren Gemahl hintergeht), Adele (die ihre Arbeitgeber hintergeht), Anwalt Blind (der Name spricht für sich), Falke (der auf Rache sinnt), Ida (eine hinterlistige Simultanübersetzerin) und natürlich Prinz Orlofsky (der unverständlich nuschelt). Einzig Tenor Alfred sitzt hinter Gittern und darf nicht mitfeiern. Gereimte Verse, eine Auswahl der herrlichen Lieder und rasant-komische Szenen bilden das unterhaltsame Gerüst dieser verwickelten Geschichte, aus der Johann Strauß 1874 eine Operette komponierte, die der Dramatiker David Gieselmann mit Lust und Bedacht in eine neue Theaterfassung gebracht hat.

Die Fledermaus ist genau das Richtige für Regisseurin Katharina Birch (Die Schöne und das Biest, Der Struwwelpeter), die mit diesem Stück und den elf spielwütigen Schauspiel-Studierenden der Folkwang UdK ein Bühnenfest entfachen und das Theater feiern möchte.

Regie: Katharina Birch
Bühne, Kostüm: Georg & Paul
Musik: Lars Ehrhardt
Lichtdesign: Johannes Zotz
Dramaturgie: Dorothea Neweling

Dauer: 1:20h, keine Pause

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Jugendprogramm

Ich bin Marc

Solo-Tanztheaterperformance von Kama Frankl-Groß und Christopher Deutsch
Für Menschen ab 14 Jahren

„Ich bin groß, 18 Jahre alt, männlich und liebe das Theater.
Mein Gehirn ist chaotisch, geordnet – leer und überfüllt.
Ich bin Marc.
Das ist meine Bühne.
Licht an.“

Ich bin Marc – eine Solo-Tanztheaterperformance eines jungen Mannes, der sich durch verschiedene Projekte mit dem Jungen Schauspielhaus Bochum verbunden fühlt. Unter der künstlerischen Leitung der Choreografin Kama Frankl-Groß und des Videografen Christopher Deutsch wird gemeinsam mit Marc David Delius eine Performance rund um seine Geschichten und Gedanken entwickelt.

Ein inklusives Projekt mit Marc David Delius, einem Menschen, der in seinem Leben viele Hürden überwinden musste, sich aber in der Welt des Theaters zuhause fühlt. Er lässt uns an der für uns vielleicht fremden Form seiner Wahrnehmung teilhaben und trägt damit zum besseren Verstehen von Menschen bei, deren Behinderung zunächst nicht sichtbar ist.

Künstlerische Leitung: Kama Frankl-Groß, Christopher Deutsch

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Schauspiel

Eschenliebe

von Theresia Walser

Ein Mann ist unterwegs zu der Geliebten, in einer Sommernacht, er hat Wasser für sie dabei, denn es ist heiß und sie am Verdursten. Er trifft unterwegs Albert, seinen Kollegen, der seltsam reagiert. Doch was ist dabei, wenn man die Liebste retten will, sich sehnt nach ihr? Nur weil es sich um eine Esche handelt, soll das Fühlen, ja das Begehren plötzlich falsch sein? Wer entscheidet, was „normal“, was „anders“ ist – zumal in einer Welt, die außer Kontrolle geraten ist, in der die Natur kollabiert und die Bundfalte regiert? Ein Stück zwischen Komik und Kollaps in Zeiten der Klimakatastrophe.

Regie: Albrecht Schroeder
Bühne: Isabela Voicu
Kostüm: Jana Kuhlemeier
Dramaturgie: Angela Obst
Licht: Toni Mersch
Ton: Jürgen Jaeger

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© Isabel Machado Rios
Schauspiel

Früchte der Vernunft

von Saara Turunen

Drei Frauen. Zwei Männer. Ein Ei. Ein Storch. Ein Raum, spärlich eingerichtet. An diesem aus der Zeit gefallenen Ort spielen sich eine Vielzahl locker verbundener Situationen ab. In allen diesen Episoden geht es um den weiblichen Körper, geht es um Fruchtbarkeit und Kinderlosigkeit, um Vernunft versus Lust: skurril, komisch, berührend.

Hier entspinnt sich ein sinnliches wie themenstarkes Geflecht aus Erzählsträngen: zum Beispiel über die alttestamentarische Hanna, die keine Kinder bekommen kann. Auch taucht immer wieder diese junge Angestellte auf, die sich überall mit der Kinderfrage konfrontiert sieht (sie hat – zur Sicherheit? – immer ein Ei dabei). Außerdem gibt es eine Frau, die heimlich Pornos schaut und nicht weiß, ob sie sich deshalb gut oder doch lieber schlecht fühlen soll. Und nicht zu vergessen: Wohin mit dem Baby?

Sowohl gesellschaftliche Perspektiven auf den Frauenkörper als auch biografisches Erleben der Regisseurin und Autorin Saara Turunen haben den assoziativen Kosmos der Inszenierung gefüttert. Wird von Frauen nicht erwartet, dass sie ihren Körper verleugnen und gleichzeitig feiern? Was resultiert für sie aus Moral und Disziplin? Und woher diese Scham? Warum erzeugen das Genießen von Essen und der Genuss des eigenen Körpers – beides doch das pure Vergnügen, oder? – so häufig Schuldgefühle?

Von all diesem erzählt die Dramatikerin und Regisseurin Saara Turunen. In ihrer durchkomponierten Theatersprache, die musikalisch und bildhaft ist, und ihrem genauen Gespür für Timing zeigt sich die unverwechselbare Handschrift der preisgekrönten Finnin, die sich aus absurdem Theater ebenso speist wie aus surrealen Filmen. Sparsam eingesetzte Sprache verwebt sie behutsam mit originellen, im besten Sinne seltsamen Bildern zu einer eigenen Welt. Nach Saara Turunens begeistert aufgenommener Inszenierung Das Gespenst der Normalität kehrt sie nun zurück ans Schauspielhaus Bochum: mit einem humorvollen Kammerspiel über existenzielle (und nicht nur weibliche) Fragen – mit drei Frauen, zwei Männern, einem Ei und einem Storch.

Regie: Saara Turunen
Bühne: Milja Aho
Kostüm: Roosa Marttiini, Siru Kosonen
Lichtdesign: Ada Halonen, Pietu Pietäinen, Sirko Lamprecht
Choreografie: Janina Rajakangas, Lara Pilloni
Sounddesign: Tuuli Kyttälä
Dramaturgie: Dorothea Neweling

Dauer: 1:40, keine Pause

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Schauspiel

Mit anderen Augen

Ein musikalischer Abend über das Sehen
von Selen Kara und Torsten Kindermann

Mit anderen Augen ist eine berührende Theatercollage aus Songs, Texten, Bildern, Klängen und Sinneseindrücken, die auf poetische Weise eintaucht in die Welt der Blindheit. Wir leben in einer Gesellschaft der Sehenden. Von „Auf Wiedersehen“ über den blinden Alarm bis zur Liebe auf den ersten Blick ist unsere Sprache voller Metaphern des Sehens. Häufig werden Erkenntnis und Rationalität mit Licht und Sehen verknüpft, Unmündigkeit und Irrationalität hingegen mit Bildern der Blindheit und Dunkelheit. Die Welt der Blindheit ist vielen von uns vollkommen unbekannt, wir sprechen selten bis nie darüber, auch, weil wir nicht betroffen sind – oder Angst davor haben.

Und so ist unser Leben auf das Sehen aufgebaut. Doch was geschieht, wenn diese Voraussetzung nicht erfüllt wird. In welchem Raum befinden sich blinde oder sehbehinderte Menschen? Was bedeutet Zeit für sie? Was erzählen Töne, Geräusche? Kann man mit den Ohren sehen? Diesen und anderen Fragen geht Mit anderen Augen nach.

In diesem musikalischen Abend lenken Texte von blinden und sehbehinderten Menschen und die Lyrics der live gesungenen Songs unsere Gedanken, unsere Gefühle und unsere Wahrnehmung weg vom Visuellen hin zu anderen Sinnen wie dem des Hörens. Nicht als Ersatz, vielleicht als Gewinn. Mit anderen Augen spürt mit musikalischen und akustischen Mitteln dem Sehen und Nichtsehen nach und schafft sinnlichemotionale Erfahrungen. Die acht Spieler*innen und Musiker befinden sich in einem Raum, der sich zwischen Dunkelheit, Unschärfe, hellem Licht und dem Verzicht auf starke Farben bewegt. Die Inszenierung unternimmt den Versuch, die Aufführung auch für nicht sehende Zuschauer*innen erfahrbar zu machen, auch mit Hilfe von Audiodeskription. Mehr als sehenswert!

Regie: Selen Kara
Musikalische Leitung: Torsten Kindermann
Bühne: Lydia Merkel
Kostüme: Emir Medic
Lichtdesign: Denny Klein
Sounddesign: Fabio Scarpari
Dramaturgie: Dorothea Neweling

Dauer: 1:30, keine Pause

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Schauspiel

Club 27 - Songs für die Ewigkeit

Als Brian Jones, Gitarrist und Gründungsmitglied der Rolling Stones, am 3. Juni 1969 in seinem Swimmingpool ertrank, zahlte er mit seinem Leben den ersten Mitgliedsbeitrag für einen Club, der bald Zuwachs bekommen sollte. Es folgten Janis Joplin, Jimi Hendrix und, exakt zwei Jahre später am 3. Juni 1971, Jim Morrison – alle wurden 27 Jahre alt. Damit war der Mythos begründet. An die Tür zum sogenannten Club 27 wurde seitdem regelmäßig geklopft, unter den Einlasssuchenden fanden sich auch Kurt Cobain und Amy Winehouse. Ein VIP-Club der Extraklasse.

Doch verbindet die berüchtigten Mitglieder mehr als nur das Alter:

Things have never been so swell, I have never failed to fail.

Viele von ihnen zählten zu den einflussreichsten und begabtesten Musiker*innen ihrer Zeit und schrieben schon vor ihrem Tod Geschichte. Sie lebten außer sich und über sich hinaus, bestimmten das kulturelle Erbe nicht nur der westlichen Welt, waren Fixpunkt etlicher Sehnsüchte. Sie waren perforiert und exzessiv, spürten jede Faser dieser Welt und versuchten dabei zu funktionieren – zur Not, also oft, auch mit Heroin. Ihre Leben wurden zur politischen Aussage und prägten mit ihrem Widerspruch zum Konsens die Bewegungen der Counterculture und damit ganze Generationen. Sie waren über die Maßen frei.

I’m all for you, body and soul.

So presst sich in die kurze Zeit, die all diesen freien Radikalen vor dem Eintritt in den Club 27 blieb, ein wildspektakuläres, donnernd lautes, tieftragisches wie auch verdammt nochmal extrem einmaliges Konzentrat an Leben, in dem wahrscheinlich mehr los war, als sich jede*r von uns Normalsterblichen für ein ganzes Lebensalter vorzustellen vermag.

Riders on the storm, Into this house, we‘re born, Into this world, we’re thrown.

Im Schauspielhaus Bochum hat der Club 27 zur Vollversammlung geladen. Garantiert ist ein Abend, an dem kein explosives Gefühl und kein guter Song ausgelassen werden.

It’s better to burn out, than to fade away.

Regie: Guy Clemens
Musikalische Leitung: Stefan „Pele“ Götzer
Bühne: Íngrid Pons I Miras
Kostüm: Sophia Deimel
Licht: Johannes Zotz

Dauer: 1:30, keine Pause

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Kindertheater

Der Struwwelpeter

nach der Erzählung von Heinrich Hoffmann / Ab 8 Jahren

Sieh einmal, hier steht er … Und nicht nur er, sondern (fast) alle seine Freund*innen stehen mit dem Struwwelpeter auf der Bühne. Sie stolpern, laufen, schwimmen, zappeln, fallen und fliegen. Mit viel Bewegung geht es zur Sache, wenn Philipp einfach nicht still am Tisch sitzen kann, Paulinchen mit den Streichhölzern spielt oder der Suppen-Kaspar seine Suppe nicht isst. Hier treffen strenge Regeln auf Kinder mit Entdeckungsgeist und starkem Willen und manchmal fragt man sich, wo die Eltern eigentlich sind. Das Buch Der Struwwelpeter war ein Vorläufer des Comicstrips und strotzt nur so vor Bewegung, Lautmalereien, Übertreibungen und einer Drastik, die mit Realismus nichts mehr zu tun hat. Egal, wie gruselig es wird, wie viele Daumen abgeschnitten, wie viele Teller, Flasch’ und Brot auf dem Boden landen, hier entstehen Theatermomente, die zum Lachen, Sich-Gruseln, Reflektieren und Mitfühlen anregen.

Regie: Katharina Birch
Bühne, Kostüm: Georg & Paul
Musik: Lars Ehrhardt, Michael Lohmann
Licht: Hannes Koch
Dramaturgie: Cathrin Rose
Regieassistenz: Lennard Walter
Bühnenbildassistenz: Max Manderbach

Sprache: Deutsch

Dauer: 0:50, keine Pause

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Schauspiel

Trauer ist das Ding mit Federn

von Max Porter

Manchmal gibt es keine Rettung. Es geschieht etwas Schlimmes, jäh, unerwartet und ungerecht, zu groß für das einzelne kleine Leben, und dann fällt man hinunter, ins Bodenlose. Ins Nichts. Und alles geht verloren.

Plötzlich ist sie tot, eine junge Frau, Ehefrau, Liebende, Mutter von zwei kleinen Kindern – ein Unfall, unscheinbar und schnell. Und dann, nach all den Beileidsbekundungen, nach der Lasagne und anderen Tröstungen von Freund*innen und Verwandten, verlangt das Leben weiterzugehen: der Alltag, die Schule, das Buch, an dem der Vater arbeitet, die nach Halt suchenden Kinder. Wenn nur nicht diese unfassbare Lücke wäre.

Doch manchmal gibt es Rettung: Plötzlich bricht eine Krähe in diesen verwundeten Ort ein, struppig und unverschämt, ein randalierender Trickster, eine unberechenbare Therapeutin, die mit allen Wassern gewaschen ist. Und richtet sich vorläufig aufs Bleiben ein. Ist sie dem Buch entflogen, das der Vater über den berühmten Gedichtzyklus Crow des englischen Dichters Ted Hughes schreibt? Ist sie alten Mythen entsprungen, kindlichen Träumen oder von der Mutter gesandt? Statt einer Erklärung bringt Krähe Unruhe und Liebe, bekämpft Illusionen und Depressionen, erfindet neue Spiele, zofft und zürnt und zaust und erobert mit der versehrten Familie Flügelschlag für Flügelschlag die Hoffnung auf eine Zukunft.

Max Porters Debütroman ist viel mehr als ein Trauerbuch, ist voll von funkelnder, wild wuchernder Sprache, ist Musik, ist Zungenkuss, ist Showdown und Federsturm und immer wieder und vor allem eine Feier der Liebe.

Trauer ist das Ding mit Federn ist der dritte und abschließende Teil der Familientrilogie von Christopher Rüping, in der er gemeinsam mit seinem jeweiligen Ensemble in drei voneinander unabhängigen Arbeiten das Konstrukt der Familie im 21. Jahrhundert befragt - ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit. Der erste Teil der Familientrilogie Einfach das Ende der Welt von Jean-Luc Lagarce entstand 2020 am Schauspielhaus Zürich, war auch in Bochum zu sehen und spielt seit Januar 2024 am Deutschen Theater Berlin. Der zweite Teil der Familientrilogie Brüste und Eier nach Mieko Kawakami entstand 2022 am Thalia Theater in Hamburg.

Regie: Christopher Rüping
Bühne: Peter Baur
Kostüm: Lene Schwind
Licht: Bernd Felder
Musik: Jonas Holle
Videodesign: Jasmin Kruezi
Dramaturgie: Angela Obst

Dauer: 2:00, keine Pause

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Kindertheater

Es liegt was in der Luft

Für Menschen ab 4 Jahren

Lasst uns entdecken, wovon wir alle umgeben und erfüllt sind. Alles ist aus Luft gemacht – auch wir. In einem ganz besonderen Garten begleiten wir die Hüter*innen der Luft bei der Arbeit, entdecken erstaunliche Wesen und Gewächse, tauchen mit ihnen hinein ins Meer und steigen hinauf in die Lüfte. Atme tief ein und lass dich von atemberaubenden Objekten überraschen, durch die du Luft mit anderen Augen siehst.

Die britische Theaterkompanie Theatre-Rites kreiert magisches, visuelles Theater für Kinder und die Erwachsenen, die sie begleiten. Ihre Arbeit wird in Großbritannien und international präsentiert, unter anderem Die unglaubliche Geschichte des kleinen Roboterjungen am Schauspielhaus Bochum und Salt, Paradise und The Broke ’n’ Beat Collective bei der Ruhrtriennale.

Regie: Sue Buckmaster
Bühne, Kostüm: Ingrid Hu
Objekte: Michael Douglas , Ingrid Hu , Naomi Oppenheim
Komposition: Jessica Dannheisser

Dauer: 1:00, keine Pause

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Schauspiel

Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich

nach David Foster Wallace

aus dem Amerikanischen von Marcus Ingendaay
Bearbeitung von Vasco Boenisch

Mit Corona kam auch die boomende Kreuzfahrtschifffahrt vorläufig zum Erliegen. Doch inzwischen wird wieder um die verunsicherte Kundschaft geworben: „Bleiben Sie unter sich: Rundumsorglos – an Bord und an Land.“

Für manche klingt das mehr wie eine Drohung. Eine siebentägige Luxuskreuzfahrt in der Karibik zum Beispiel – für David Foster Wallace kann es keine kürzere Definition für die Hölle geben. Im Auftrag von Harper’s Magazine ging der berühmte US-Autor Mitte der Neunziger an Bord der Zenith und stach von Key West aus in See. Ein Selbsterfahrungstrip besonderer Güte. Und ein grandioser Reisereport, der seit Jahren auf den Bestsellerlisten steht: Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich.

Wallace begibt sich in die kundigen Hände der Schiffscrew, deren Slogan „Your Pleasure is our Business“ (Ihr Vergnügen ist unser Geschäft) bisweilen einen drohenden Unterton annimmt. Er kämpft gegen die Angst, von einer ungemein effizienten Unterdruck-Toilette entsorgt zu werden. Er nimmt am Wettbewerb um die schönsten Männerbeine teil. Er beobachtet 500 amerikanische Leistungsträger*innen beim Ententanz. Und er hört erwachsene Menschen am Info-Counter fragen, ob man beim Schnorcheln nass wird, ob die Crew ebenfalls an Bord schläft oder um welche Uhrzeit das Mitternachtsbüffet eröffnet wird.

Eine Woche lang macht Wallace alles mit, was das Bordleben für den erholungsbedürftigen Urlauber bereithält. Umgeben von Jubel, Trubel und Heiterkeit, wird er selber zunehmend stiller und beginnt, sich in seiner Kabine einzuigeln. So gerät diese Reise übers Meer auch zu einer berührenden Reise zu sich selbst. Doch man muss sich den Dingen stellen und vor allem dem, was für andere Menschen die schönste Zeit des Jahres bedeutet.

David Foster Wallaces so komische wie einfühlsame Beobachtungen über das Leben an Bord einer schwimmenden Hochzeitstorte, über eigentümliche Reisegenoss*innen, unvergessliche Landgänge, den Terror des Amüsierzwangs sowie die eignen Zweifel und Ängste nannte die FAZ ein

„Meisterstück der literarischen Reportage“ und Harald Schmidt schlicht „ein grandioses Buch“. Jetzt als großes Schauspieler-Solo. Leinen los – oder will doch noch jemand zu Hause bleiben?

Regie: Tamó Gvenetadze
Übersetzung: Marcus Ingendaay
Bearbeitung: Vasco Boenisch
Bühne: Anna Wörl
Kostüme: Sofia Dorazio Brockhausen
Musik: Beka Buchukuri
Dramaturgie: Vasco Boenisch

Dauer: 1:40, keine Pause

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Schauspiel

Der Würgeengel

Psalmen und Popsongs
nach dem gleichnamigen Film von Luis Buñuel

In Luis Buñuels surrealistischem Filmklassiker verbringt eine illustre Gesellschaft in einer Villa einen gemeinsamen Abend. Seltsam ist jedoch, dass keiner der Gäste nachts den Absprung findet. Aus unerfindlichen Gründen scheint kein Weg nach draußen mehr möglich, obgleich die Türen offen sind. Und so beginnt eine Zeit des Wartens und Verzweifelns, Hunger, Durst und Kälte setzen den scheinbar Eingeschlossenen zu, es kommt zu Zerwürfnissen, Übergriffen und der Suche nach einem Sündenbock … Heutzutage scheinen wir ähnlich ratlos, wie wir dem Würgegriff der immer schneller wechselnden Krisen – oder ist es dieselbe in verschiedener Gestalt? – entkommen können. Regisseur Johan Simons begibt sich mit einer Handvoll Schiffbrüchiger und viel Musik auf die Suche nach der Unterbrechung der ewigen Wiederholung.

Regie: Johan Simons
Komposition: Steven Prengels, Moritz Bossmann
Bühne: Johannes Schütz
Kostüm: Katrin Aschendorf
Lichtdesign: Bernd Felder
Video: Voxi Bärenklau
Dramaturgie: Angela Obst, Marleen Ilg

Dauer: 1:40h, keine Pause
Sprache: Deutsch mit englischen Übertiteln

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© Jörg Brüggemann / Ostkreuz
1 Schauspiel

Miranda Julys Der erste fiese Typ

nach dem Roman von Miranda July

in einer Fassung des Ensembles
aus dem Amerikanischen von Stefanie Jacobs

Schluckbeschwerden. Und einen Kloß im Hals, der einfach nicht verschwinden will. Philip, ihr Kollege und seit jeher der „Liebhaber in Gedanken“, hat ihr deswegen einen Farbtherapeuten empfohlen. Und da wird Cheryl Glickman, Anfang 40 und alleinstehend, ihm zuliebe auch hingehen. Auch wenn sich schließlich herausstellt, dass der über 60-jährige Philip eine andere liebt. Und – diese andere erst 16-jährig ist. Eines Tages zieht Clee, die grad 20-jährige Tochter ihres Chefs, bei Cheryl ein. Clee hängt vor allem ab: Sie mag Fernsehen, Chips und Cola light. Zunächst heißt es, sie bleibe nur für ein paar Tage. Doch dann breitet sie sich lust- und gewaltvoll in Cheryls Leben aus. Sie stellt auf den Kopf, was vermeintlich geordnet und in Systeme gefasst worden war. In ihrer beider Welt ist plötzlich alles möglich: jede Welt. Und jede Rolle darin.

Gemeinsam mit den Schauspielerinnen Maja Beckmann und Anna Drexler, der Sängerin Brandy Butler und der Videokünstlerin Rebecca Meining bringt Christopher Rüping den Erstlingsroman von Miranda July – Sprachrohr moderner Großstadtbewohnerinnen, ihrer Befindlichkeiten und (sexuellen) Neurosen – auf die Bühne. „Jede Zeile eine Überraschung: Wie Miranda July über Männer und Frauen schreibt, ist hochmodern und raubt einem schlicht den Atem“, schrieb Der Spiegel über Der erste fiese Typ, den die Tageszeitung Guardian – neben Tolstois Anna Karenina – unter die zehn eindringlichsten Liebesromane wählte.

Basierend auf dem Buch:
The First Bad Man
Copyright 2015, Miranda July
Alle Rechte vorbehalten

Regie: Christopher Rüping
Bühne: Jonathan Mertz
Kostüm: Lene Schwind
Video: Rebecca Meining
Musik: Brandy Butler
Lichtdesign: Christian Schweig
Dramaturgie: Benjamin von Blomberg

Dauer: 2:15h, keine Pause

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Schauspiel

Macbeth

von William Shakespeare

Schottland, vor langer Zeit. Der Krieg ist vorbei. Macbeth und sein Freund Banquo kehren vom Schlachtfeld zurück. Sie haben gewonnen, sind voller Adrenalin, ihre Schwerter feucht noch vom Blut. Von überall hallt der Name Macbeth wider, schwirrt die Luft vor Geschichten, wie leicht ihm das Morden fiel. Macbeth dem Helden, Killer im Dienst vom König und Vaterland, fällt eine große Zukunft anheim. Seltsame Kreaturen sagen ihm das Königtum voraus. Was dafür benötigt wird, sind Handlungen, die im Blut baden. Macbeth soll nur auf den Blutdurst hören, der in ihm wohnt. Von seiner Frau ermutigt, mordet er sich seinen Weg zur absoluten Macht frei: zuerst den König, dann seine besten Freunde, dann ihre Familien inklusive ihrer Kinder. Die Voraussage der Hexen scheint erfüllt, zumindest teilweise. Die Freude der absoluten Macht aber fehlt. Macbeth und seine Lady werden von Schuldgefühlen und Reue verzehrt. Unabwendbar wird auch der zweite Teil der Voraussage sich erfüllen, wie unwahrscheinlich auch dessen Voraussetzungen sind. Von Freund und Feind verlassen, bleibt Macbeth nur eine Befreiung – die von sich selbst.

Macbeth ist Shakespeares kürzeste und blutigste Tragödie. Das zwischen 1603 und 1607 geschriebene Werk basiert teilweise auf der wahren Geschichte des schottischen Königs Macbeth (1005–1057), der 1040 den Thron bestieg, indem er König Duncan I. tötete. Obwohl seine Taten uns als unvorstellbar und unmenschlich erscheinen, gibt es das unbehagliche Gefühl, Macbeth sei nicht nur Monster. Auch wenn er in Blut badet, denkt Macbeth über seine Menschlichkeit nach, betrachtet seine Handlungen als Ausdruck eines größeren Gedankens: ein schwarzer Gedanke, aber ein Gedanke. Er erinnert uns daran, dass der Mensch ein reflektierendes Tier ist. Macbeth ist der Mensch, der wir sein könnten, wenn jemand bei uns die falschen Knöpfe drückt. Schaudernd vor Macbeths Verbrechen, schaudern wir vor uns selbst.

Jens Harzer und Johan Simons verbindet seit Jahren eine fruchtbare künstlerische Zusammenarbeit, von der Inszenierungen wie beispielsweise Der Schimmelreiter von Theodor Storm, Deutschstunde von Siegfried Lenz oder Dostojewskijs Der Idiot zeugen. Am Schauspielhaus Bochum ist, nach Heinrich von Kleists Penthesilea und Anton Tschechows Iwanow, Macbeth nun ihre dritte gemeinsame Arbeit.

Regie: Johan Simons
Textfassung: Koen Tachelet
Bühne: Nadja Sofie Eller
Video: Florian Schaumberger
Kostüm: Greta Goiris
Lichtdesign: Bernd Felder

Dauer: 3:10h, eine Pause

Sprache: Deutsch mit englischen Übertiteln

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© Hans Jürgen Landes
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Schauspielhaus Bochum

Das Schauspielhaus Bochum ist seit mehr als hundert Jahren eine der führenden Spielstätten für zeitgenössisches Theater und darstellende Kunst in der deutschsprachigen Theaterszene. Seit 2018 ist Johan Simons Intendant. Er und das Team des Schauspielhaus Bochum verstehen diesen Ort als ein Stadttheater für das 21. Jahrhundert, in dem Künstler*innen aus verschiedenen Nationen und Kulturen und unterschiedlichen Disziplinen eine kreative Heimat finden. Das Herzstück des Theaters ist das feste Schauspielensemble, das kulturelle Einflüsse aus verschiedenen Nationen Europas und der Welt mitbringt.

In jeder Spielzeit produziert das Schauspielhaus Bochum neue Aufführungen von Schauspiel, Tanz und interdisziplinärer Kunst und gastiert damit auch in anderen Theatern in Deutschland und Europa sowie auf internationalen Festivals. Für sein herausragendes Programm wurde es im Jahr 2022 zum Theater des Jahres in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz gekürt.

Teil des Theaters ist auch das Junge Schauspielhaus, das seit 2018 von Cathrin Rose geleitet und dessen Programm von neuen Erzählformen für eine moderne und diverse Stadtgesellschaft geprägt wird.

Das Schauspielhaus Bochum verfügt über vier Spielstätten: das Schauspielhaus (bis zu 800 Plätze), die Kammerspiele (400 Plätze), das Oval Office (100 Plätze) und in 2 Kilometern Entfernung das Theaterrevier, die Spielstätte für Kinder- und Jugendtheater des Jungen Schauspielhauses.
THEATERKASSE:
Kassenfoyer des Schauspielhauses
Königsallee 15, 44789 Bochum
T +49 (0)234 / 3333 5555
F +49 (0)234 / 3333 5512
E tickets@schauspielhausbochum.de

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Bewertungen & Berichte Schauspielhaus Bochum

Aufführungen / Oper Aalto-Theater Essen Essen, Opernplatz 10
Aufführungen / Theater Schauspielhaus Bochum Bochum, Hans-Schalla-Platz
Aufführungen / Varieté Varieté et cetera Bochum Bochum, Herner Str. 299
Ereignisse / Festival Mülheimer Theatertage 4. bis 25.5.2024
Ereignisse / Tanz Tanztheater Wuppertal Pina Bausch Wuppertal, Kurt-Drees-Straße 4
Aufführungen / Theater Theater im Depot Dortmund Dortmund, Immermannstr. 29
Aufführungen / Theater Theater Dortmund Dortmund, Theaterkarree 1 -3
Aufführungen / Theater Theater an der Ruhr Mülheim an der Ruhr, Akazienallee 61
Aufführungen / Theater Theater Duisburg Duisburg, Opernplatz
Aufführungen / Theater Ringlokschuppen Ruhr Mülheim an der Ruhr, Am Schloß Broich 38
Aufführungen / Theater Theater und Philharmonie Essen Essen, Opernplatz 10
Aufführungen / Theater Westfälisches Landestheater Castrop-Rauxel, Europaplatz 10
Aufführungen / Theater TheaterTotal Bochum, Hunscheidtstr. 154

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