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Aufführungen | Musiktheater

»Julie« - Kammeroper von Philippe Boesmans nach August Strindberg

Lausitz Festival

Dirigent: Sylvain Cambreling Julie: Christel Loetzsch Jean: Jóhann Kristinsson Christine: Katrien Baerts Regie, Bühne: Anna Bergmann Kostüme, Bühne, Licht: Lugh Amber Wittig Schauspiel: Yaron Löwenberg Orchester: Symphoniker Hamburg Die zwölf Szenen der Kammeroper »Julie« von Philippe Boesmans (2005) basieren auf Strindbergs gesellschaftskritischem Trauerspiel »Fräulein Julie« (1888), das anhand der jungen Adligen Julie und dem Diener Jean sich verändernde Verhältnisse von Macht und Freiheit, von Lust und Liebe, von Mann/Frau und dem sozialen Darwinismus auslotet. Sowohl im Drama als auch in der Oper entwickelt sich aus einem koketten Tanz eine folgenreiche Liebesnacht; am Morgen danach wechselt in der Küche – dem Arbeitsplatz von Jeans Verlobter Christine – das Kräfteverhältnis zwischen den drei Personen. Das für die Oper auf Deutsch verfasste Libretto von Luc Bondy und Marie-Louise Bischofberger lässt diskursive Gedanken zu, ohne die Narrativität der Geschichte zu sprengen. Der im letzten Jahr verstorbene belgische Komponist Philippe Boesmans hat für »Julie« eine intime Besetzung von nicht einmal 20 Orchestermusiker:innen vorgesehen, die es erlaubt, ein zart changierendes Klangnetz zu spannen, dem gerade mit Harfe und Celesta eine irisierende Farbigkeit eingewoben ist. So können auch das Nicht-Ausgesprochene und das Unsagbare klanglich Gestalt annehmen. Mit spannendem zeitgenössischem Zugriff verbindet die Regisseurin Anna Bergmann das späte 19. Jahrhundert mit unserer Gegenwart.
Aufführungen | Theater

»Gletscher« - MusikTanzTheater

Lausitz Festival

Uraufführung: 2.9.2023 Ein MusikTanzTheater von Haggai Cohen-Milo und Margaux Marielle-Tréhoüart »Am Anfang war die Endmoräne. Und Gott kam in Gestalt eines riesigen Gletschers und faltete die Erde auf und offenbarte dem Land die Schätze des Bodens. Und er zog sich zurück und überließ diese Landschaft am Mittelpunkt der Welt den Geistern und den Helden …« Für ihr MusikTanzTheater bringen der israelische Komponist Haggai Cohen-Milo und die französische Choreografin Margaux Marielle-Tréhoüart Musiker:innen, Sänger:innen und Tänzer:innen aus aller Welt in die Lausitz. In der riesigen, leer stehenden Danner-Halle auf dem Telux-Gelände in Weißwasser entfesseln die jungen Künstler:innen jene Kräfte neu, mit denen hier einst Glas für die Welt hergestellt wurde. Ihr Spiel ist ein Kraftwerk der Rohstoffe, Elemente und Energien – ein Wir der Möglichkeiten. Cohen-Milo, Marielle-Tréhoüart und ihr Ensemble entwickeln ihr Stück vor Ort und spüren in ihrer Arbeit dem Puls der Region nach. E-Gitarre, Bass, Schlagzeug, Synthesizer und Gesang entfalten daraus eine hoch rhythmische, texturreiche und melodieverzauberte Musik, die mit den bewegt-bewegenden Körpern, dem tanzenden Licht und den Wahrnehmungen des Publikums verschmilzt. Geister und Helden erscheinen mitsamt ihren Mythen, Legenden, Halbwahrheiten, Lügen und Hochstapeleien. Die Aufführung wird zur Kartografie ihrer unvollkommenen Geschichte, erhofften Heimaten, zurückgelassenen Träumen, aufgefressenen und auffressenden Landschaften. Und zugleich erspielen die Darsteller:innen eine neue Form der Wertschöpfung: Aus der Freiheit von Veränderung wird die Freiheit zur Veränderung. Mit Wendezeiten und Zeitenwenden kennt man sich hier in der Lausitz nämlich schon lange aus. Und so ist »Gletscher« eine laute, exzessive und bunte Feier der Verwandlungen. Und sollte der Boden unter unseren Füßen nicht überall gleich sein, so sind wir vielleicht überall unter einem gleichen Himmel.
Aufführungen | Musiktheater

Stefan Zweig: »Die Welt von Gestern – Erinnerungen eines Europäers«

Lausitz Festival

In seinem letzten, kurz vor seinem Freitod entstandenen autobiographischen Werk beschreibt Stefan Zweig die Kultur vor, zwischen und während der beiden Weltkriege. In einer Welt, die sukzessive alle Kompasse zu verlieren scheint, lotet Zweig dabei die Frage nach Relevanz und Wirksamkeit von im europäischen Kontext erwachsenen Werten aus. Er beleuchtet die Rolle der Kunst, die nicht nur den Einzelnen trösten kann, sondern auch die Hoffnung auf eine neue Wirklichkeit in sich trägt. Aus seinem Werk wird nicht nur gelesen und rezitiert, sondern Regisseur Yaron David Müller-Zach setzt einzelne Sequenzen auch kaleidoskopartig künstlerisch in Szene. Angereichert mit Gedichtexzerpten von Kollegen wie Karl Kraus, Jura Soyfer und Emile Verhaeren, Musikstücken der klassischen Moderne von unter anderem Richard Strauss, Arnold Schönberg und Viktor Ullmann sowie einigen zeitgenössischen Fragmenten, wird sich der Abend in einem sinnlich-narrativen Bogen auf die bis heute relevante Suche nach Sonnenhelligkeit in einer dunklen Welt begeben, denn – wie Zweig erkennt – »jeder Schatten ist im letzten doch auch Kind des Lichts«. Regie: Yaron David Müller-Zach Schauspiel: Marius Zernatto Sprecher: Volker Hanisch Sopran: Talia Or Klavier: Doriana Tchakarova
Aufführungen | Szenische Lesung

»Von zweien, die auszogen,...«: Szenische Lesung

Lausitz Festival

Schauspiel: Schauspieler:innen vom Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau Spielleitung: Lukas Schädler und Maximilian Pellert Präsentation des Ephraim-Projekts 2022/2023. Von Berlin aus sind sie gestartet, zwei Studenten des Studiengangs Szenisches Schreiben an der Universität der Künste: Anton Dudda und Maximilian Rummel. Unerschrocken bereisten sie die Lausitz, gruben sich in die Tiefe der Regionalgeschichte, gewannen während einer Ballonfahrt den Draufblick auf die Region und ließen sich zu zwei im wahrsten Sinne des Wortes fantastischen Theatertexten inspirieren. Anton August Dudda: »Hotel Lausitz« Paul, ein in der Großstadt gescheiterter Privatdetektiv, hat sich in die Lausitz zurückgezogen. Hier in der Provinz betreibt er Feldforschung, um auf Schriftsteller umzusatteln. Aber in der zunehmend von dichtem Nebel verschluckten Kleinstadt verschwinden die Menschen, keiner weiß, wohin. Paul muss tätig werden. Maximilian Rummel: »Skia (AT)« Zwei Kartografen vermessen Bergbaulöcher zur Planung eines neuen Freizeitparadieses. Im Zuge des Austausches von Gesteinsschichten scheinen sich Zeiten und Epochen ineinander zu verschieben. Anders ist es nicht zu erklären, dass zwei barocke Adlige mit Messkarren im Auftrag Augusts des Starken durch Sachsen ziehen. Doppelgänger stiften Verwirrung, und das Gespräch mit einer Toten ist kein Grund, sich zu wundern.
Aufführungen | Theater

Shakespeares »Kaufmann von Venedig«

Lausitz Festival

William Shakespeares »Der Kaufmann von Venedig« sieht eigentlich über 20 Figuren und mehrere Handlungsstränge vor, doch konzentriert sich die hier gespielte Kammerfassung in der Regie von Stefan Pucher auf ein Minimum an Agierenden, deren vernichtende Auseinandersetzung Fragen provoziert nach dem Maß und dem Wert der Dinge. Venedig ist der Markt, und dort wird nach allen Regeln der Kunst – vielmehr des Kommerzes – gehandelt. Der erfolgreiche Kaufmann und Schiffseigner Antonio, der qua Gesetz auf Zinsgeschäfte reduzierte jüdische Kaufmann Shylock und die aus Illyrien kommende unabhängige Portia sind in einen zunehmend drastischen Kampf involviert. Die Diskussion um den ungewöhnlichen Schuldschein, der dem jüdischen Kaufmann Shylock ein Pfund Fleisch aus Antonios Körper zusichert und der – je nach Interessenlage – unterschiedlich interpretiert wird, sowie der folgende Richterspruch der als Mann verkleideten und zur Instanz erhobenen Portia kreisen mehrschichtig um die Fragen nach Möglichkeit und Unmöglichkeit der Präsenz von transzendenten Werten unter den Menschen. In einer Nebenhandlung wird das Problem von Glauben und Glück an die Weltwirklichkeit gebunden und eindringlich auf den Punkt gebracht, als Shylocks Tochter vom Judentum zum Christentum konvertiert ist und zu hören bekommt: »Dies Christenmachen wird den Preis der Schweine steigern; wenn wir alle Schweinefleischesser werden, so ist in kurzem kein Schnittchen Speck in der Pfanne für Geld mehr zu haben.« Der Preis von Schweinespeck wird hier zum Maß der Dinge: Das Glück des Bauches will so über die Erlösung der Seele siegen und stellt damit ganze Systeme infrage – gerade an einem Ort, der von ehemaliger Ding-Produktion zur kulturellen Begegnungsstätte wird. Schauspiel: Samuel Weiss und Charlotte Engelkes Regie und Bühne: Stefan Pucher Fassung und dramaturgische Mitarbeit: Malte Ubenauf Bühne und Kostüme: Lugh Amber Wittig Musik: Christopher Uhe
Aufführungen | Musiktheater

Eröffnungsaktion: Verdi - Zimmermann

Lausitz Festival

Regie: Luk Perceval Dirigent: Sylvain Cambreling Bariton: Bo Skovhus Sprecher: Rainer Süßmilch Orchester: Dresdner Philharmonie Chor: Tschechischer Philharmonischer Chor Brno Choreinstudierung: Petr Fiala Bühne/Raum: Philip Bußmann Licht: Mark Van Denesse Ton: Jannes Noorman Live-Vertonung: Karol Nepelski Das Festival wird dieses Jahr mit einem künstlerischen Ereignis eröffnet, das Giuseppe Verdis »Quattro pezzi sacri« (1887–1897) mit der »Ekklesiasti-schen Aktion« (1970) von Bernd Alois Zimmermann in der Regie von Luk Perceval auf eindringliche Weise verknüpft. Zimmermann vollendete sein letztes Werk, das eigentlich den Titel »Ich wandte mich und sah an alles Unrecht, das geschah unter der Sonne« trägt, nur fünf Tage vor seinem Suizid. Es kombiniert biblische Verse aus dem 4. Kapitel Prediger mit Passagen der berühmten Großinquisitor-Legende aus Fjodor Dostojewskis Roman »Die Brüder Karamasow« und verkettet so im Wechsel von Singen und Sprechen Themen um Unrecht, Mühe und Einsamkeit mit Fragen nach der Unterdrückung und der Fähigkeit des Menschen zur Freiheit. In Verdis vier geistlichen Stücken hingegen treffen lateinische Worte der katholischen Liturgie auf italienische Verse Dantes – zwischen A-cappella-Frauenchören und vierstimmig gemischten Chören mit großem Orchester. Dabei löst sich im »Te Deum« eine Sopranstimme aus dem Chor heraus – Verdi wollte hier explizit keine Diva, sondern eine Choristin: »Das ist die Menschheit, die Angst vor der Hölle hat.« Hinter das abschließende, zuversichtliche »In te speravi« (»Auf dich habe ich meine Hoffnung gesetzt«) im Fortissimo-Aufschwung platziert der Komponist mit spitzer Feder ein im Verklingen vernehmbares Fragezeichen. Das damit aufgeworfene Problem wird in der »Ekklesiastischen Aktion« verhandelt. Bus Shuttle zwischen Hauptbahnhof und Burger Chaussee 1 über Stadtmuseum, August-Bebel-Straße, Stadthalle Puschkinpromenade, BTU Universität, Pappelallee Hinfahrt: 17:15, 17:45, 18:45 Rückfahrt: 21:30, 22:00, 22:30 Kosten: 3,-€ Hin- und Rückfahrt
Aufführungen | Film

Fortgesetzt: Sommer.Film.Akademie trifft Lausitz Festival

Lausitz Festival

Auch in diesem Jahr trifft das Lausitz Festival wieder auf die Sommer.Film.Akademie, die im Juli junge Filmschaffende aus aller Welt nach Görlitz lockt, um in der Europastadt und ihrer Umgebung Filme über die Lausitz zu drehen. Die Kurzfilme, die regionalspezifische Themen aufgreifen, werfen so einen Außenblick auf die Lausitz und ihre Menschen. Mit der öffentlichen Präsentation der Arbeiten der jungen Filmenthusiast:innen feiern gleich mehrere Werke ihre Weltpremiere auf der Kinoleinwand. Einritt frei
Aufführungen | Schauspiel

Das Grenzlandtheater

Theater Zittau

„Auf irgendeine Weise fehlte es der Atmosphäre an Unschuld, an Zwanglosigkeit. Man verstand bald, dass Politisches umging, die Idee der Nation im Spiel war.“ Thomas Mann Mario und der Zauberer In ihrem Buch Das Grenzlandtheater in Zittau 1934 – 36 zeichnen Jos Tomlow und Sabine Spitzner-Schmieder den Theaterneubau in der Zeit der Nationalsozialisten nach. Unmittelbar nach der Machtübernahme 1933 fand die Planung des ersten von insgesamt drei Grenzlandtheatern unter aktiver Teilnahme höchster politischer Kreise statt. Theater wurde als wichtiger Bestandteil der rechten Propaganda eingegliedert und gehörte damit zur Strategie, die letztlich in den Abgrund führte. Wie haben die Machthaber Theater gedacht, geplant und umgesetzt? Wie interpretierten sie klassische Stoffe für ihre Ideologie? Wie zeigte sich die nationalsozialistische Gesinnung im konkreten künstlerischen Alltag, auf Proben oder in der Kantine? In einer szenischen Installation stellen wir spartenübergreifend das Gerhart-Hauptmann-Theater selbst ins Zentrum eines Theaterabends und nehmen das Publikum mit auf einen Parcours hinter und unter die Bühne.‎ Konzeption, Regie: Ingo Putz Choreographie: Dan Pelleg, Marko E.Weigert Bühne: Ulrike Bode, Mario Wenzel Kostüme: Lena Baumann Dramaturgie: Martin Stefke, Theresa Selter, Xenia Wolfgramm Regieassistenz: Ramona Ries Soufflage/­Assistenz/­Statisterie: Paulina Bourree, Antonia Zielonkowski Inspizienz: Uwe Körner Koordination VR/­Theaterpädagogik: Lisa Karich Assistenz VR: Danae Keil
Aufführungen | Oper

Viva la mamma!

Gerhart Hauptmann Theater Görlitz

Oper in zwei Akten von Gaetano Donizetti nach einer Komödie von Antonio Sografi für die deutsche Bühne bearbeitet von Horst Goerges und Karlheinz Gutheim Ein Impresario in Nöten: Keine richtige Spielstätte, kein Geld und dann auch noch die dauernden Streitigkeiten seines aus Stargästen und Lokalgrößen zusammengewürfelten Ensembles. Dabei soll doch die Aufführung der Oper Romulus und Ersilia als Benefizgala endlich wieder Geld in die Kassen des gebeutelten Theaters spühlen. Als auch noch die erhofften Zuschüsse ausbleiben, steht das Unternehmen vor dem Aus. Doch Gott sei Dank gibt es Mama Agata, Mutter der zweiten Sängerin im Ensemble: Sie springt nicht nur für die abgereiste Mezzosopranstin ein, sondern versetzt auch kurzerhand ihren Schmuck, um dem Impresario finanziell unter die Arme zu greifen. Viva la Mamma! Gaetano Donizettis 1827 in Mailand uraufgeführte Farce ist eine liebevolle Parodie auf die „Sitten und Unsitten des Theaters“. Augenzwinkernd parodiert er dabei die große italienische Oper des Belcantos, zu deren herausragenden Vertretern der Komponist gehörte, ebenso wie die schon zu Donizettis Zeiten vorhandene ewige Geldnot der Theater, denen die Künstler mit Kreativität und Humor begegnen. Jede Ähnlichkeit mit realen Ereignissen oder lebenden Personen ist natürlich rein zufällig. Musikalische Leitung: Ewa Strusinska, Ulrich Kern (29.04.) Regie: Benjamin Bley Ausstattung: Robert Schrag Dramaturgie: André Meyer Choreinstudierung: Albert Seidl Musikalische Einstudierung: Olga Dribas, Aleksandra Borodulina Bühnenmeister: André Winkelmann, Jens Pöschel
Aufführungen | Schauspiel

Der Staub der Prärie

Theater Zittau

Ein Barbierladen und die unendlichen Weiten der Prärie: Viel mehr braucht es nicht, um die Geschichte der Familie King zu erzählen. Charley King versucht mit seinem Laden in einem namenlosen Ort irgendwo fernab der Eisenbahnstrecke sich und seine Familie über Wasser zu halten, während sein kleinkrimineller Bruder Flint und seine arbeitslose Schwester Sarah im Hinterzimmer illegalen Fusel namens „Moonshine“ mixen. Staub wird aufgewirbelt, als der Sheriff John, Charleys einziger Kunde, erfährt, dass der Bürgermeister der Stadt ein Waffenverbot durchsetzen will. John befürchtet einen Aufstand und genau den bereitet Flint mit unfreiwilliger Hilfe von Sarah und einer Kiste Dynamit vor. Denn: „Was ist schon ein Mann ohne seine Waffen“, wie Mama King im vollsten Einverständnis mit ihrem Lieblingssohn Flint feststellt. Die goldene Ära des amerikanischen Western ist vorbei, aber ihre Musik, ihre Bilder und ihre ikonischen Figuren sind fester Teil unserer Imagination geworden. Good Cops vs. Bad Guys, Recht vs. Das Gesetz des Stärken, Kultur vs. Natur. In Maria Milisavljevićs eigens für das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau geschriebenen Stück prallen die bekannten Westernklischees in einer ausgestorbenen Kleinstadt aufeinander und entfesseln ein Familiendrama mit politischer Tragweite – und mit Showdown. Regie: Lisa Pauline Wagner Ausstattung: Lisa Buchholz Dramaturgie: Theresa Selter Regieassistenz: Uwe Körner Inspizienz: Ramona Ries Soufflage: Paulina Bourree
Aufführungen | Oper

In der Bar zum Krokodil

Gerhart Hauptmann Theater Görlitz

Was tun, wenn der Job zur Sackgasse wird? Wenn es mit der Liebe nicht recht läuft und du dich überhaupt viel zu oft fragst, wohin schlingert das eigene Leben eigentlich? – Dann trinkst du erstmal ein Bier. Oder ein Glas Wein. So jedenfalls halten es die vier Herren dieses Abends. Alle vier arbeiten bei einem großen Sandalenhersteller in der Region und treffen sich einmal wöchentlich in ihrer Lieblings-Bar zum Krokodil, wo sie die großen und kleinen Fragen des Lebens und der Liebe debattieren. Mit schwungvollen Melodien aus den zwanziger und dreißiger Jahren wie den berühmten Schlagern der Comedian Harmonists oder von Peter Igelhoff kämpfen sie sich dabei heiter durch die Probleme des Alltags und nehmen ihr Publikum dabei mit in einen beschwingten Musiktheaterabend.‎ Musikalische Leitung: Frank Obermair Regie: Daniel Morgenroth, Martin Stefke Ausstattung: Franziska Hummel Dramaturgie: Martin Stefke Regieassistenz: Benjamin Bley Inspizienz/­Springer: René Rosner
Aufführungen | Operette

Die Fledermaus

Gerhart Hauptmann Theater Görlitz

halbszenische Aufführung Text von Karl Haffner und Richard Genée Der Wiener Rentier Gabriel von Eisenstein, seine Gattin ­Rosalinde und ihre Kammerzofe Adele erhalten von Dr. ­Falke gleichzeitig und ohne voneinander zu wissen Einladungen für den großen Ball des Prinzen Orlofsky. Adele wird von ihrer Schwester Ida als angehende Opernsängerin vorgestellt, während Eisenstein als französischer Marquis Renard de Papillon erscheint. Er trifft dort nicht nur auf sein Stubenmädchen, sondern auch auf den verkleideten ­Gefängnisdirektor Frank. Dieser hat gerade einen Herrn von Eisenstein arretiert, der in Wahrheit aber Rosalindes Verehrer Alfred ist. Schließlich macht Eisenstein einer schönen ungarischen Gräfin den Hof, ohne zu ahnen, wer diese in Wirklichkeit ist. Als er nach durchzechter Nacht seine Strafe antreten will, erlebt er dort nicht nur etliche Scherze des Gefängnisaufsehers Frosch, sondern auch manch böse Überraschung: Die Rache der Fledermaus… "Die Fledermaus" ist nicht nur das populärste Bühnenwerk des Walzerkönigs Johann Strauß, sondern die ­Inkarnation der goldenen Wiener Operette schlechthin. Nicht nur die beschwingte Ouvertüre, sondern fast alle Nummern des Werkes erfreuen sich anhaltender großer Beliebtheit. Weisheiten wie »Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist« hört man nicht nur zu Silvester immer wieder gerne, genießt das turbulente Treiben des Balles und nicht zuletzt die großartige Musik dieser ersten aller Operetten.‎‎ Musikalische Leitung: Albert Seidl Szenische Einrichtung: André Meyer, Benjamin Bley Kostüme: Mike Hahne Dramaturgie: André Meyer Choreinstudierung: Albert Seidl Musikalische Einstudierung: Olga Dribas | Aleksandra Borodulina
Aufführungen | Komödie

Ladysitter

Gerhart Hauptmann Theater Görlitz

Der alte Archie ist wieder frei! Und wird nach dreizehn Jahren Haft wegen Bankraubs sehnsüchtig zurück erwartet. Blanche darf ihn leider erst morgen in die Arme schließen. Deshalb ist jetzt seine erste Bleibe erst einmal die Behausung des Enkels Maximilian. Und das bedeutet: ein wohltuendes Bad und reichlich Entspannung. In einer Wohnung, die ihm an seinem ersten Abend in Freiheit auch noch ganz allein zur Verfügung steht.- Glaubt er! Denn schnell wird klar: In diesem Haus ist „Mann“ mit seinen Hausgenossinnen nie allein! Klar wird auch: Maximilian’s flüchtige Anleitung zur Bändigung dieser „ganz besonderen Ladys“ reicht nicht aus, ihn heute Abend auch nur annähernd zu ersetzen. Freuen Sie sich also auf eine turbulente, liebestolle, hysterische, hemmungslose, schaumgeladene, überstürzte, frivole, unvorhersagbare, vor allem aber rundum lustige „Lady’s Night“! Wen haben Sie heute Abend zu Haus gelassen?
Aufführungen | Theater

»Im Berg«

Lausitz Festival

Mitte der 70er-Jahre wagte der Schriftsteller Franz Fühmann ein Experiment: Für ein großangelegtes Buchprojekt begab er sich in die Bergwerke der DDR. Das Produkt ist ein kritischer, einfühlsamer Bericht, Spiegel der Sehnsucht eines Intellektuellen nach Wegen aus der Sprachlosigkeit in bleierner Zeit. Co-Schauspieldirektor Armin Petras formt die Fragment gebliebene Textsammlung zusammen mit den Komponisten Sebastian Vogel und Thomas Kürstner zu einem modernen Musiktheaterstück. »In den Berg« hinab geht es zur Frage nach der verschwundenen Arbeit und dem, woran man sich noch halten kann, wenn alle Ressourcen verwertet sind und der Mensch orientierungslos zurückbleibt. Musiktheater von Armin Petras, Sebastian Vogel und Thomas Kürstner nach dem gleichnamigen Roman von Franz Fühmann. Musikalische Leitung: Johannes Zurl Regie: Armin Petras Bühne: Peta Schickart Kostüme: Annette Riedel Licht: Normen Plathe-Narr Video: Rebecca Riedel Dramaturgie: Franziska Benack und Katharina Duda Ensemble: Staatstheater Cottbus Orchester: Philharmonisches Orchester des Staatstheaters Cottbus
Aufführungen | Theater

»Der Nix - Tanz mit dem Wassermann«

Lausitz Festival

Text und Regie: Frank Düwel Dramaturgie: Hanka Rjelka und Maren Simoneit Bühne: Hanne Lauch Kostüme: Volker Deutschmann Licht: Björn Salzer Musik: Wolfgang Kotissek, Hanka Sarodnik, Wenzel Konjen Ensemble: Roland Kurzweg, Catharina Struwe, Etienne Aweh, Martha Jurowski Als magische Figur des Wassers ist der Nix in der Ober- und Niederlausitz mit ihren Flüssen, Bächen, Gräben und Mooren allgegenwärtig und greift als Sagengestalt schicksalhaft in das Leben der Menschen ein – als hilfreicher Geist und quälender Dämon. Zugleich hat der Nix selbst eine geheimnisvolle Seite, lustvoll und grausam. Wenn er will, zieht der Nix die Menschen unter die nasse Oberfläche; eine Furcht der Menschen, die aus den Untiefen des Wassers aufsteigt. Aber Nixe nehmen junge Menschen auch mit in ihr Unterwasserreich für die Liebe. Von diesen Liebesgeschichten, von der Lust und Gefahr zwischen den Menschen und Nixen, kündet dieses Stück mit Musik, das in deutscher und sorbischer Sprache erzählt wird. Junge Menschen und Nixe begegnen sich beim Tanzen in der Scheune und in der Spinnstube: die Begegnung im Tanz, eine fröhliche Annäherung der Nixe und Menschen im Rhythmus der Herzen, die an ein spannendes Ufer führt. Durch Klang und Rhythmus verwebt sich das Sprechen mit der Musik typisch sorbischer Instrumente, wie dem Dudelsack und den dreisaitigen Geigen, die vom Schlagwerk spannungsreich unterstützt werden, und öffnet so sinnlich einen theatralen Kunstraum zwischen Kulturen. Gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Aufführungen | Theater

William Shakespeare:
»Caesar«

Lausitz Festival

»Et tu, Brute?« – Shakespeares Tragödie »Julius Caesar« wirft Licht auf den epochalen Wandel von einem halben Jahrtausend republikanischer zu einem halben Jahrtausend kaiserlich-römischer Geschichte. Es geht dabei aber nicht so sehr um die Frage, ob Cäsars Leben durch Hinrichtung eines Verbrechers oder durch Mord an einem Helden von unter anderem Brutus beendet wurde, sondern um die kulturellen Ursachen und ästhetischen Bedingungen jeder politischen Gemengelage. Die mit einem wachsenden Maß an Komplexität wachsende menschliche Unfähigkeit, die Welt zu greifen und zu begreifen, wird zur (Auf-)Bruchstelle dieser theatralen Kunst. Stefan Pucher, der vor einigen Jahren in Hamburg Shakespeares »Othello« herausbrachte, bei dem sich das Geschehen zeitweise aus dem Theater heraus in den öffentlichen Raum verlagerte, richtet seinen Blick nunmehr in die luftdichten Hinterzimmer der Macht, in denen thematisch Volk und Führung umkreist und eine Strategie des Umsturzes entwickelt wird. Was man dort in den Worten Shakes-peares zu hören bekommt, ist widersprüchlich, brutal, einleuchtend und beängsti-gend zugleich, denn politische Umwälzungen sind letztlich nur Ausdruck von tiefen kulturellen Verschiebungen, die verstanden werden müssen. Stefan Pucher , geboren 1965 in Gießen, studierte Amerikanistik und Theaterwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Im Anschluss inszenierte er am TAT in Frankfurt, am Theater Basel und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. 2000-2004 war er Hausregisseur am Schauspielhaus Zürich. Seine drei dortigen Inszenierungen „Drei Schwestern“ (2002), „Richard III“ (2003) und „Homo Faber“ (2005) wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Auch „Othello“, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg während der Intendanz von Tom Stromberg (mit dem ihn die Zusammenarbeit seit dem TAT bis heute verbindet) inszeniert, wurde 2005 zum Theatertreffen eingeladen, und er wurde von den Kritikern der Zeitschrift „theater heute“ zum „Regisseur des Jahres“ gewählt. 2008 wurden dann „Der Sturm“ (Münchener Kammerspiele), 2011 „Tod eines Handlungsreisenden“ (Schauspielhaus Zürich) und 2016 „Ein Volksfeind“ (Schauspielhaus Zürich) zum Theatertreffen eingeladen. Seit der Spielzeit 2006/2007 arbeitete Stefan Pucher unter anderem auch am Deutschen Theater und der Volksbühne in Berlin, am Schauspiel Frankfurt, Schauspiel Stuttgart, Schauspiel Hannover, am Thalia Theater und dem Wiener BurgTheater sowie dem Stadsteater Malmö. Regie: Stefan Pucher Fassung und dramaturgische Mitarbeit: Malte Ubenauf Bühnenbild: Nina Peller Kostümbild: Annabelle Witt Musik: Christopher Uhe Ensemble: Yorck Dippe, Sandra Gerling, Saschiko Hara, Josef Ostendorf, Bettina Stucky, Samuel Weiss Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Weiterhin gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Diese Einrichtung wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Aufführungen | Theater

Theater Zittau

Seit Januar 2011 sind die Theater in Görlitz und Zittau in einer gemeinsamen Theatergesellschaft unter dem Namen „Gerhart Hauptmann-Theater" vereint. Als leistungsfähiges Vierspartenhaus bereichert das Gerhart Hauptmann-Theater den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien mit Aufführungen der Sparten Musiktheater, Tanz und Schauspiel sowie mit Konzerten. Großer Beliebtheit erfreuen sich die Inszenierungen des Sommertheaters auf der Waldbühne Jonsdorf, im Klosterhof Zittau oder im Görlitzer Stadthallengarten. Darüber hinaus engagiert sich das Theater mit mobilen Produktionen und theaterpädagogischen Angeboten für Kinder und Jugendliche sowie für den interkulturellen Austausch mit den Nachbarländern Polen und Tschechien.
Aufführungen | Tanz

Phönix

Gerhart Hauptmann Theater Görlitz

Weit zurück reichen die Wurzeln der Legenden um Phönix, den Feuervogel, der am Ende seines Lebens verbrennt und bald darauf aus der Asche wieder aufersteht. Schon ein ägyptischer Mythos erzählt vom göttlichen Reiher Benu – „Er, der aus sich selbst heraus entstand“ und noch vor der Schöpfung der Welt über die Gewässer von Nun flog. Er landete, so heißt es in der Legende, auf einem Felsen und stieß einen lauten Schrei aus, der die Natur der Schöpfung bestimmte. Im Laufe der Überlieferung wurde Benu zum griechischen Phönix. Heute steht dieser mythische Vogel für den selbst herbeigeführten Neuanfang und für ein ewiges – meist durch eigene Kraft – aus dem scheinbaren Tod Neu-Geboren-Werden. Er ist Symbol für Optimismus, für die Standhaftigkeit und Beharrlichkeit der Menschen, ja für Hoffnung allgemein. Gerade heute ein kostbarer Gedanke – und der perfekte Anlass und Kern einer neuen Tanzkreation, in der wir das Zusammenspiel zwischen Leben und Sterben und der grenzenlos schöpferischen Kraft der Natur erkunden. Wie Phönix aus der Asche wird sich der Bühnentanz immer wieder neu erfinden. ‎‎ Idee, Konzept, Choreografie: Dan Pelleg, Marko E. Weigert Choreografische Mitarbeit: die Tänzer:innen der Compagnie Ausstattung: Britta Bremer, Markus Pysall Lichtdesgin: Marko E. Weigert Soundtrackdesign: Dan Pelleg Probenleitung: Naomi Gibson
Aufführungen | Operette

Der liebe Augustin

Gerhart Hauptmann Theater Görlitz

Mit Marx Augustin, dem Dudelsackpfeifer und stadtbekannten Wiener Trunkenbold, der während der Pest Mitte des 17. Jahrhunderts seine Mitbewohner mit Bänkelliedern aufheiterte, hat die Titelfigur in Leo Falls Der liebe Augustin wenig zu tun. Die ihm gewidmete Ballade „Oh, du lieber Augustin“ wird in der Operette denn auch nicht gesungen. Augustin Hofer, Pianist und seit einem Jahr Klavierlehrer der Prinzessin Helene am Hofe von Thessalien, hat auch ganz andere Probleme als sein volkstümlicher Namensvetter. Das fiktive Fürstentum steht nämlich vor der Pleite. Mit vollen Händen wirft Regent Bogumil die Moneten unter die Leute, obwohl er schon lange nichts mehr in der Kasse hat. Kein Wunder also, wenn schon am Beginn der Operette ein Gerichtsvollzieher lautstark an die Pforte klopft und bald einen „Kuckuck“ nach dem anderen klebt. Unerhört, selbst vor dem Klavier macht der Kerl nicht halt! Seine Gage hat Augustin auch noch nicht bekommen. Zudem ist er mit der Kammerdienertochter Anna verlobt, die von ihm nichts wissen will. Während es zwischen den beiden also ziemlich knirscht, klingt es zwischen Augustin und seiner Schülerin schon ganz ordentlich – und das nicht nur am Klavier. Wie dumm nur, dass ausgerechnet die Prinzessin das Heimatland vor der nahen Pleite retten soll – durch Heirat. Leo Falls 1912 in Berlin uraufgeführte Operette Der liebe Augustin spielt mit den Konventionen des Operettengenres und ist ein wahres Feuerwerk musikalischer Ideen und intelligenter Pointen. Sie sprüht vor keckem Witz, ist mal anrührend, mal rasend komisch. „Und der Himmel hängt voller Geigen“ oder „Wo steht denn das geschrieben“ waren schon vor 100 Jahren wahre Hits. Eine echte Wiederentdeckung – nicht nur für Operettenfans‎.‎ Musikalische Leitung: Ulrich Kern Regie: Anja Nicklich Ausstattung: Antonia Mautner Markhof Künstlerische Mitarbeit Kostüme: Emma Sophie Hoffmann Dramaturgie: Martin Stefke, Ivo Zöllner Choreinstudierung: Albert Seidl Musikalische Einstudierung: Olga Dribas, Jan Arvid Prée, Alexsandra Borodulina Regieassistenz: René Rosner Inspizienz: Piotr Ozimkowski Soufflage: Dominika Richter Bühnenmeister: André Winkelmann Dauer: 2 Stunden 45 Minuten mit Pause

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