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Museum BrandhorstTheresienstraße 35a
D-80333 München
Telefon: +49 (0)89-23805-2286
E-Mail: info@museum-brandhorst.de
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This Is Me, This Is You. Die Eva Felten Fotosammlung
Mit ihrer großzügigen Schenkung bereichert die Münchner Sammlerin Eva Felten den Bestand des Museums Brandhorst um weit über 400 Werke von mehr als 140 Künstler:innen von den 1930er-Jahren bis zur unmittelbaren Gegenwart. Ikonische wie ergreifende fotografische Arbeiten von Diane Arbus (1923–1971), Isaac Julien (*1960) und LaToya Ruby Frazier (*1982) fügen sich dabei wie ein fehlendes Puzzleteil in den Sammlungsbestand des Museums.Die Ausstellung „This Is Me, This Is You“ gibt einen erstmaligen Einblick in dieses Konvolut international bedeutender Fotografien, das über vier Jahrzehnte hinweg gewachsen ist. Seit dem Beginn ihrer Sammelleidenschaft in den späten 1980er-Jahren konzentriert sich Eva Felten insbesondere auf die Darstellung von Menschen – eine Schwerpunktsetzung, die sie in den letzten Jahren konsequent weitergeführt hat und die die Sammlung in dieser Form einmalig macht. Was die Fotografien eint, ist der sensible Blick auf das einzelne Individuum, auf unterschiedliche Lebensentwürfe, politische Haltungen und innere Konflikte, sodass sich in der Gesamtschau ein vielfältiges Panorama von Menschenbildern offenbart.
In sieben thematischen Kapiteln und einer Auswahl von rund 140 Arbeiten werden in der Ausstellung berührende Porträts, bekannte Werke der Street Photography und der sozialkritischen Fotografie sowie konzeptuelle Werke und bedeutende Positionen der Appropriation Art gezeigt. Die Schau beschäftigt sich mit den vielschichtigen Blickbeziehungen, die sich in die Fotografie und vor allem in die fotografische Darstellung von Menschen einschreiben. Unsere persönliche Sicht prägt maßgeblich unsere Wahrnehmung, Interpretation und Kontextualisierung von Bildern. Demnach geht es nicht nur um den physischen Standpunkt und die visuelle Perspektive im Moment der Aufnahme, sondern auch um die soziale und politische Position der Fotograf:innen. Die Begegnung mit den Fotografien in der Ausstellung bedeutet also sowohl eine mit den Abgebildeten als auch mit den Schöpfer:innen der Bilder selbst.
Titelgebend für die Präsentation ist eine Arbeit von Roni Horn (*1955). Die US-amerikanische Künstlerin hat mit „This Is Me, This Is You“ (1997-2000) ein Schlüsselwerk geschaffen, das sich mit Fragen nach der Flüchtigkeit von Identität ebenso auseinandersetzt wie mit der Präsenz von Fotograf:innen innerhalb ihrer Werke.
Kuratiert von Dr. Monika Bayer-Wermuth
(Bild: © Roni Horn. Courtesy die Künstlerin und Hauser & Wirth)
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Von Andy Warhol bis Kara Walker. Szenen aus der Sammlung Brandhorst
Kunst kann uns berühren, empören, erfreuen. Sie kann uns zweifeln oder träumen lassen, sie kann uns überraschen und zum Staunen bringen, und manchmal lässt sie uns mit neuen Fragen zurück. Die Ausstellung mit Werken der Sammlung Brandhorst tut all das.Sie arbeitet mit Gegensätzen und Wahlverwandtschaften, mit historischen Korrespondenzen und verbindenden Themen. Dabei stellt sie Klassiker der Sammlung von Andy Warhol und Alex Katz bis Jean-Michel Basquiat in Dialog mit spektakulären Neuerwerbungen aus den letzten Jahren: Werke von Jana Euler, Keith Haring, Louise Lawler, Pope.L, Kara Walker und vielen mehr werden erstmalig im Museum präsentiert.
Den Auftakt der neuen Sammlungspräsentation bilden Andy Warhol und seine Faszination für Porträts und changierende Selbstdarstellungen. Seine seit den 1960er-Jahren entstandenen Siebdrucke und Gemälde zeigen berühmte Persönlichkeiten wie Jackie Kennedy, Mick Jagger, Elvis Presley und Liz Taylor in bunten Farben und starken Posen. Doch keine der Biografien dieser Stars verlief ohne Katastrophen, subtil schlägt sich dies auch in den Bildern nieder. Marilyn Monroe, die vielleicht bekannteste Ikone in Warhols Werk, verewigte der Künstler in seinem Gemälde „Round Marilyn“ (1962) kurz nach ihrem Tod. Doch die Ausstellung zeigt, dass auch andere Künstler:innen auf die zwischen Selbstdarstellung und Verlorenheit oszillierende Figur reagieren: Richard Avedon hält beispielsweise jenen Moment nach einem offiziellen Fotoshooting fest, in dem das Gesicht der Schauspielerin die traurige Leere hinter der glamourösen Fassade enthüllt. Keith Haring verwandelt Monroes Porträt in eine Fratze, während Sturtevant es in tiefes Schwarz taucht. Louise Lawler fotografierte Warhols „Round Marilyn“ 1988, als das Werk in einem Auktionshaus zum Kauf angeboten wurde. Indem sie es mit einem Preisschild versieht, erinnert Lawler daran, dass unser Blick auf Kunst nie unschuldig ist, sondern durchsetzt von Prestige und Kapital.
In den anschließenden Räumen wechseln sich monografische Präsentationen mit thematischen Schwerpunktsetzungen ab. Alex Katz, Sturtevant und Jana Euler denken über Strategien der Selbstdarstellung nach; Robert Gober, Arthur Jafa, Louise Lawler und Bruce Nauman machen offene und versteckte Gewalt sichtbar; Jean-Michel Basquiat, Mike Kelley, Pope.L, Raymond Saunders und Kara Walker nehmen Rassismen und soziale Ungerechtigkeiten in den Blick, während Thomas Eggerer, Jacqueline Humphries und Sigmar Polke über Formen des politischen Protests reflektieren.
In ihrer Vielstimmigkeit zeigt die Ausstellung, dass Kunst nicht nur schön und unterhaltsam ist. Gerade in ihrem Verhältnis zu gesellschaftlichen Fragen führen uns Kunstwerke ganz verschiedene Lebenswirklichkeiten und Perspektiven vor Augen. Und sie fordern uns auf, selbst Position zu beziehen. „Ich glaube“, so der US-amerikanische Künstler Pope.L, „dass Kunst das Alltägliche in neue Rituale überführt und uns so einen frischen Blick auf unser Leben eröffnet. Diese Erkenntnis gibt Lebendigkeit und Kraft, die Welt zu verändern.“
(Bild: Andy Warhol, Rolling Stones – Love You Live (Mick Jagger), 1975; © 2023 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York)
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Cy Twombly im Museum Brandhorst
Dauerausstellung seit 1. Juni 2019
Das Museum Brandhorst in München verfügt über eine der umfangreichsten Sammlungen von Werken des US-amerikanischen Künstlers Cy Twombly (1928-2011). Ihm ist die Ausstellung im gesamten Obergeschoss des Museums gewidmet. Zu den Highlights des einzigartigen Bestandes zählt neben dem Rosensaal der Lepanto-Zyklus mit einem eigens dafür geschaffenen Raum.Die Ausstellung im Obergeschoss spannt einen umfassenden Bogen von den Frühwerken Cy Twomblys bis zu seinen letzten Arbeiten. Aufgeladene, abstrakte Formen, malerische Gesten und Annäherungen an das Schreiben sind wiederkehrende Motive im Œuvre Twomblys. Die auf zumeist weißen, oft verschmutzt wirkenden Bildgründen aufgetragenen krakeligen Linien lassen dabei an New Yorker Graffiti ebenso denken wie an Inschriften und Einritzungen römischer Ruinen. Diese und weitere Anspielungen auf seine Wahlheimat Italien und die mediterrane Kultur sind als Topoi in seinen Werken zu finden.
Der „Lepanto“-Zyklus
Der monumentale „Lepanto“-Zyklus (2001) ist ein Hauptwerk Cy Twomblys, bestehend aus zwölf Gemälden, die dauerhaft im Lepanto-Saal im Museum Brandhorst ausgestellt werden. Der Saal wurde nach den Wünschen des Künstlers eingerichtet. Ungewöhnliche Farbakkorde in einer breiten Palette von Gelb-, Rot-, Türkis- und Aquamarintönen bestimmen die Dramatik der Bildfolge, die eine der symbolträchtigsten Seeschlachten der Geschichte thematisiert: Am 7. Oktober 1571 besiegte die Heilige Liga, eine Allianz aus spanischen, venezianischen und päpstlichen Truppen die Flotte der Osmanen bei Lepanto (dem heutigen Naupaktos) am Golf von Korinth.
Die Bilder sind in abwechselnder Folge von Einzelmotiven und Serien gestaltet: Das erste, vierte, achte und zwölfte Gemälde erscheinen wie Blicke auf Bootsrümpfe aus der Vogelperspektive, die durch die Farbigkeit zugleich den Eindruck von Flammen oder klaffenden Wunden erwecken. In den drei dazwischenliegenden Sequenzen deutet sich die Dramaturgie einer Schlacht an: Von der gespannten Ruhe vor Beginn der Auseinandersetzung über die Farbexplosionen im Zentrum bis hin zu den rot eingefärbten Tafeln am Ende. Bei Twombly entfällt eine Parteinahme: die Schiffe formen keine gegnerischen Flotten, sie kämpfen und siegen nicht, sie verbrennen nur und versinken in den meerblauen Lasuren.
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Sammlung Brandhorst - Lawler, Twombly, Warhol
Auf zwei Etagen des Museums sind ab dem 21. Juli viele Highlights der Sammlung Brandhorst zu sehen – mit Künstlerinnen und Künstlern wie Andy Warhol, Louise Lawler, Cy Twombly und vielen mehr.Die europaweit größte Kollektion von Werken Andy Warhols und weltweit einzigartige Bestände von Cy Twombly – das sind die Eckpfeiler der Sammlung Brandhorst. Im Erdgeschoss und im Obergeschoss des Museums sind aktuell neben Werken dieser beiden Künstler noch viele weitere Highlights zu sehen – von Louise Lawler, Cady Noland, Keith Haring, Jean-Michel Basquiat, Seth Price und vielen anderen. Damit bleibt ein Teil der Jubiläumsausstellung „Forever Young“ weiter zugänglich und gibt Einblick in die Sammlungstätigkeit der letzten Jahre.
Mit über 1.200 Werken spannt die Sammlung Brandhorst einen Bogen von den späten 1950er-Jahren bis in die Gegenwart. Neben den einzigartigen Werkbeständen von Andy Warhol und Cy Twombly, liegt ein weiterer Schwerpunkt auf Künstler:innen der Neoavantgarde und der Postmoderne sowie der internationalen zeitgenössischen Malerei.
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Museum Brandhorst
Das Museum Brandhorst wurde 2009 eröffnet und ist damit die jüngste Institution der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Seit seiner Eröffnung konnte sich das Museum als zentraler Ort der Gegenwartskunst in Deutschland etablieren. In Sammlungs- und Wechselausstellungen widmet es sich der Präsentation zeitgenössischer Kunst und legt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Auseinandersetzung mit den Künstler:innen sowie aktuellen Fragestellungen.Museum Brandhorst bewerten:
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