„Müssen wir begehren, was der andere hat?“ Gisela Stelly Augstein im Gespräch mit Rüdiger Safranski
Der Kulturanthropologe René Girard hat den auslösenden Impuls für dieses Verhalten mimetisches, also nachahmendes Begehren genannt: Das Begehren des anderen löst erst das eigene Begehren aus. In Gisela Stelly Augsteins neuem Roman begegnet man diesem Phänomen in der Welt erwachsen gewordener Kinder, im Fang des Tages umkämpfen Geschwister und andere Mitspieler, einem ähnlichen Impuls folgend, eine ins Haus stehende Erbschaft.
Im Gespräch wollen die Schriftstellerin Gisela Stelly Augstein und der Philosoph, Literaturwissenschaftler und Autor Rüdiger Safranski den Blick des Romans weiten auf die gesellschaftliche Bedeutung des nachahmenden Begehrens in Zeiten von Internet und Social Media. Denn offensichtlich ist dieses durch das Netz in einem noch nie dagewesenen Ausmaß in Mode gekommen.
René Girard hat das erhebliche, möglicherweise stark bedrohliche Potential dieser Nachahmung hinsichtlich von Rivalitäten und Konflikten in Gemeinschaft und Gesellschaft ausgelotet. Und auf die Steigerung von Krisen im ausgehenden Zwanzigsten Jahrhundert aufmerksam gemacht. Für das digitale Einundzwanzigste Jahrhundert wird die Bedrohung nicht geringer geworden sein. Deshalb die Frage: Müssen wir tatsächlich begehren, was der andere hat? Haben wir keine Wahl?
Im Gespräch wollen die Schriftstellerin Gisela Stelly Augstein und der Philosoph, Literaturwissenschaftler und Autor Rüdiger Safranski den Blick des Romans weiten auf die gesellschaftliche Bedeutung des nachahmenden Begehrens in Zeiten von Internet und Social Media. Denn offensichtlich ist dieses durch das Netz in einem noch nie dagewesenen Ausmaß in Mode gekommen.
René Girard hat das erhebliche, möglicherweise stark bedrohliche Potential dieser Nachahmung hinsichtlich von Rivalitäten und Konflikten in Gemeinschaft und Gesellschaft ausgelotet. Und auf die Steigerung von Krisen im ausgehenden Zwanzigsten Jahrhundert aufmerksam gemacht. Für das digitale Einundzwanzigste Jahrhundert wird die Bedrohung nicht geringer geworden sein. Deshalb die Frage: Müssen wir tatsächlich begehren, was der andere hat? Haben wir keine Wahl?