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© Fabian Schellhorn
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Theatertreffen

2. bis 19.5.2024

Die 10 bemerkenswerten Inszenierungen 2024 stehen fest!

Das Theatertreffen der Berliner Festspiele ist ein Festival, das Theater zeigen und sich dem Treffen widmen will.
Jedes Jahr wählt eine Kritiker*innenjury aus rund 450 Produktionen aus dem deutschsprachigen Raum 10 bemerkenswerte Inszenierungen aus, die im Mai in Berlin gezeigt werden.

Kontakt

Theatertreffen
Berliner Festspiele
Schaperstraße 24
D-10719 Berlin

Telefon: +49 (0)30 254 89-233
Fax: +49 (0)30 254 89-293
E-Mail: theatertreffen@berlinerfestspiele.de

Bewertungschronik

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© Ivan Kravtsov
Schauspiel

Bucket List

von Yael Ronen & Shlomi Shaban

Schaubühne am Lehniner Platz

Statement der Jury:
Manchmal gelingt es Theater, auf eine Weise gegenwärtig zu sein, die das Gegenteil von „aktuell“ ist. Dann scheint etwas hinter dem zu liegen, was man auf der Bühne sieht, wie eine zweite Haut. „Bucket List“ ist so ein Abend. Weil er genau das nicht ist, was viele von ihm erwartet hatten – die konkrete Auseinandersetzung mit dem Grauen des 7. Oktober 2023. Stattdessen: Vertrauen aufs Eigene, die Kunst, Musik und die ursprüngliche Geschichte. Aber wie könnte man diese Geschichte noch erzählen, ohne gleichzeitig vom Hier und Jetzt zu handeln? Ein Mann will seine Erinnerungen löschen lassen, weil er unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Es bleiben aber Fetzen, gespenstische Erinnerungsreste aus dem Gestern wie jene weißen Kleidungsstücke, die immer wieder vom Bühnenhimmel fallen. Zwischen der tieftraurigen Sehnsucht dieser Bilder machen Yael Ronen und Shlomi Shaban mit ihrem Ensemble großes Musical-Theater, mühelos die Register wechselnd zwischen Broadway-Glanz und Singer-Songwriter-Schmelz. Meisterlich wie eh und je – und doch scheint nichts mehr wie zuvor.

Regie: Yael Ronen
Songwriting und Komposition: Shlomi Shaban

Uraufführung: 9.12.2023

Koproduktion mit Théâtre de Liège – mit Unterstützung von Wallonia-Brussels International.
Gefördert durch das europäische Theaternetzwerk PROSPERO – Extended Theatre.

schaubuehne.de

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© Joachim Dette
Schauspiel

Die Hundekot-Attacke

Theaterhaus Jena

Eine Vorstellung über Finsternis, Schönheit und Vergebung, basierend auf einer wahren Begebenheit.

Statement der Jury:
„A life without criticism is not worth living“, wird gleich zu Beginn Robert F. Kennedy zitiert. Und ja, das ist ein Abend, der den Fäkalien-Angriff in der Staatsoper Hannover im Februar 2023 aufgreift – und damit die Kunst-Kritik-Debatte. Es ist aber auch ein Abend, der erklärtermaßen einen reißerischen Titel gewählt hat, um endlich die überregionale Presse in die thüringische Provinz zu locken – was ihm gelungen ist. Es ist ein Abend über die Machtstrukturen im Theater, den Geniekult, über das „zugleich anziehende und ekelerregende Wort“ Hundekot. Und es ist vor allem ein Abend, der diese Themen und damit den (Theater-)Kunstbetrieb hinterfragt. Der mit Klischees, Fakten und Fiktion spielt, mit Schauspieler*innen-Eitelkeiten, Kritiker*innen-Hoheiten und mutmaßlich Privatem. Selbstironisch, klug, pseudodokumentarisch und in den emotionalen wie demokratischen Achterbahnfahrten eines Kollektivs entstanden. Kurz gesagt: ein charmanter, hinreißender Abend, in dem natürlich ein Dackel eine Rolle spielt, ein Choreograf und eine Kritikerin.

Konzept: Wunderbaum
Regie: Walter Bart
Text: Walter Bart, Hannah Baumann, Pina Bergemann, Nikita Buldyrski, Henrike Commichau, Linde Dercon, Leon Pfannenmüller, Anna K. Seidel

Urauführung: 27.10.2023

Eine Koproduktion mit Wunderbaum.

theaterhaus-jena.de

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© Armin Smailovic
Schauspiel

Die Vaterlosen

Tragikomödie von Anton Tschechow

Münchner Kammerspiele

Statement der Jury:
Am Anfang fehlt die vierte Wand. Das Kammerspiele-Ensemble rund um Wiebke Puls’ verarmte Generalswitwe Anna Petrowna plaudert leger ins Publikum, hievt Bierkästen über die Rampe, bringt sich in Partylaune. Doch der Rausch bleibt aus, da können „Die Vaterlosen“ noch so sehr nach ihm suchen. Jette Steckel inszeniert Anton Tschechows erstes Theaterstück, das er noch als Gymnasiast in der russischen Provinz schrieb, während sein bankrotter Vater vor Gläubigern nach Moskau geflüchtet war, als zeitgenössischen Tanz auf dem Vulkan. Reihenweise verfallen hier starke Frauen Joachim Meyerhoffs toxischem Volksschullehrer Platonow, werfen sich ihm untergangssüchtig an den Hals und machen ihn trotzig zu ihrer „Utopie“. Wenigstens eine verklagt ihn erfolgreich in einem Texteinschub von Katja Brunner – prompt stilisiert er sich zum Opfer. Und dann sind da noch die „DAD MEN TALKING“, ältere Herren (und Damen), die Dramaturg Carl Hegemann in Talkshow-Einschüben zur Generationserfahrung der Vaterlosigkeit befragt, bevor Platonow sie zur Schnecke macht. Ein Schauspielfest der kollektiven Verdrängungen und Projektionen!

Regie: Jette Steckel
Deutsch von Ulrike Zemme
Mit „DAD MEN TALKING: Gesprächsreihe mit wechselnden Gästen & Carl Hegemann“ sowie einem Monolog von Katja Brunner

Premiere: 3.6.2023

muenchner-kammerspiele.de

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© Estelle Hanania
Schauspiel

Extra Life

von Gisèle Vienne

Eine Produktion von DACM / Company Gisèle Vienne

Statement der Jury:
Ein ödes Niemandsland jenseits der Stadt. Hier sind Clara und Felix nach einer durchtanzten Nacht gestrandet. Das Geschwisterpaar war sich lange fremd, doch nun können sie erstmals offen darüber sprechen, was ihnen Onkel Charly angetan hat. So viel ist sicher in Gisèle Viennes „Extra Life“. Alles andere fächert sich in assoziativen Splittern in Yves Godins atemberaubendem Lichtdesign auf. Mit einzelnen Spots und farbigen Laserstrahlen erschafft Godin immer wieder neue Räume, die nie zu konkreten Orten werden. Sie markieren Seelenlandschaften, durch die sich Adèle Haenel, Theo Livesey und Katia Petrowick in Zeitlupe bewegen. So lösen Gisèle Vienne und die Performer*innen Zeit, wie wir sie kennen, konsequent auf. Sie vergeht nicht, sie öffnet sich vielmehr in unterschiedlichste Richtungen. Gegenwart und Vergangenheit, Wirklichkeit und (Alb-)Traum, werden eins. Das fortdauernde Trauma der missbrauchten Kinder drückt sich in ebenso poetischen wie schmerzlichen Bildern aus und wird künstlerisch erfahrbar.

Konzept, Choreografie, Regie, Szenografie: Gisèle Vienne
Kreation und Performance in Kooperation mit: Adèle Haenel, Theo Livesey, Katia Petrowick

in Koproduktion mit Ruhrtriennale, Théâtre National de Bretagne – Centre Européen Théâtral et Chorégraphique, MC93 – Maison de la Culture de Seine-Saint-Denis Bobigny, MC2 : Grenoble – Scène nationale, Théâtre national de Chaillot, Maillon – Théâtre de Strasbourg – Scène européenne, Tandem – Scène nationale de Douai, Points Communs – Nouvelle Scène nationale de Cergy Pontoise, CN D Centre national de la danse, Comédie de Genève, Le Volcan – Scène nationale du Havre, Centre Culturel André Malraux – Scène nationale de Vandoeuvre lès Nancy, NTGent, Printemps des Comédiens – Cité européenne du théâtre Domaine d’O Montpellier, Festival d’Automne à Paris, Comédie de Clermont, Internationales Sommerfestival Kampnagel – Hamburg, Triennale Milano Teatro, Tanzquartier Wien, La Filature, Scène nationale de Mulhouse.

Uraufführung: 16.8.2023 (Ruhrtriennale)

ruhrtriennale.de

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© Monika Rittershaus
Schauspiel

Laios

ANTHROPOLIS II
von Roland Schimmelpfennig

Deutsches SchauSpielHaus Hamburg

Statement der Jury:
Nach Pentheus – und vor Ödipus – ist Laios der rechtmäßige Thronfolger in Theben. Roland Schimmelpfennig erfindet im zweiten Teil der fünfteiligen „ANTHROPOLIS“-Serie für die antike Nebenfigur eine eigene Biografie. Dabei nimmt er sich Raum für Mythen und Möglichkeiten genauso wie für Dönerbuden und knatternde Motorroller. Denn die Überlieferungen der alten Griechen, all die „kranke Scheiße“, das sind schließlich nur Mutmaßungen. Hier sind Götter im Spiel, genauso wie fliegende Katzen und verbannte Königssöhne, manche mit durchbohrten Füßen. Diesen multiperspektivischen Monolog voller Versionen, Variationen und Vielleichts setzt Karin Beier mit wenigen Mitteln in Szene und eine überragende Lina Beckmann in dessen Zentrum. Mit einer irrlichternden Sicherheit füllt Beckmann die schwarzen Bühnenweiten. Mit grandioser Geistesgegenwart, körperlicher Geschmeidigkeit und überwältigender Spiellust beschwört sie eine große ferne Welt und bleibt dabei stets in Kontakt mit dem Publikum. Von der Unbeschwertheit eines Teenagers über die Abgründe eines Butoh-Tänzers, das Kalkül eines Politikers bis hin zum unheilvollen Husten einer Seherin fasziniert Beckmann in wechselnden Rollen. Doch ihre Hauptrolle ist die des hoch konzentrierten, mitreißenden Erzählens.

Regie: Karin Beier

Uraufführung: 29.9.2023

schauspielhaus.de

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© Armin Smailovic
Schauspiel

Macbeth

von William Shakespeare

Schauspielhaus Bochum

Statement der Jury:
Der Gedanke liegt eigentlich auf der Hand, und nun hat Regisseur Johan Simons beherzt zugegriffen. Er interpretiert William Shakespeares „Macbeth“ als Prototyp des absurden Theaters. Genau das war dieses Schauerstück mit all seinen Unwahrscheinlichkeiten und seinem Hang zum Übersinnlichen wie zum Grausam-Grotesken immer schon. Als Farce gedacht erstrahlt die Tragödie in neuem Glanz, den ihr nicht zuletzt Marina Galic, Jens Harzer und Stefan Hunstein verleihen. Sie spielen alle Rollen und nutzen die schnellen Übergänge von einer Figur zur anderen immer wieder für abgründige Gags. Als traurige Clowns streifen sie sich Shakespeares Figuren wie Kostüme über und ahnen immer, wie sinnlos alles ist. Das verleiht ihren Figuren eine überraschende, bei aller Grausamkeit anrührende Verletzlichkeit. „Schön ist schlimm, und schlimm ist schön“, verkünden zu Beginn die Hexen. Diese Umkehrung der Werte gelingt Simons und seinem Ensemble. Das Tragische ist komisch, das Komische ist tragisch.

Deutsch von Angela Schanelec und Jürgen Gosch
Regie: Johan Simons
Textfassung: Koen Tachelet

Premiere: 12.5.2023

schauspielhausbochum.de

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Schauspiel

Nathan der Weise

Salzburger Festspiele

Statement der Jury:
Das Licht der Aufklärung strahlt in Ulrich Rasches Inszenierung von Gotthold Ephraim Lessings „Nathan der Weise“ so hell und gleißend, dass niemand sagen kann, ob es die Menschen in eine bessere Zukunft führt oder einfach nur blendet. Die kurzen, eingestreuten Fremdtexte von Johann Gottlieb Fichte und Voltaire deuten Letzteres an. In ihnen offenbart sich die verblendete Seite der Aufklärung, unter deren Denkern sich auch hemmungslose Antisemiten befanden. Antisemiten, gegen die Lessing auf eher pessimistische Weise Stellung bezogen hat. Eben dieser Pessimismus erfüllt Rasches Inszenierung und Valery Tscheplanowas so gedankenscharfe wie bewegende Darstellung des Nathan. Zusammen mit dem Lichtkünstler Alon Cohen erschafft Rasche Grenzen aus Licht. Diese Lichtwände ermöglichen wundervolle Auftritte, trennen die Figuren aber auch immer wieder und unterstreichen Rasches Idee von den Grenzen der Aufklärung, von denen schon Lessings verqueres Happy End zeugt, das ausgerechnet Nathan aus der Familie ausschließt.

Dramatisches Gedicht in fünf Akten
von Gotthold Ephraim Lessing

Regie und Bühne: Ulrich Rasche

Premiere: 28.7.2023

salzburgerfestspiele.at

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© Philip Frowein
Schauspiel

Riesenhaft in Mittelerde™

nach „Der Herr der Ringe“™ von J.R.R. Tolkien

Schauspielhaus Zürich

Statement der Jury:
Ein 1250-Seiten-Roman auf der Bühne, aber wie! Das Regiequartett Nicolas Stemann, Stephan Stock, Florian Loycke und Der Cora Frost baut in die Schiffbau-Halle des Schauspielhaus Zürich eine liebevoll ausgestattete, begehbare Fantasiewelt, die das Publikum zuerst erkunden kann und in der sich dann Frodos Abenteuer in Mittelerde abspielen, mit viel Rummel, Musik, Schaumstoff, Filmen und Gags. Als Spektakel, als Riesengaudi, als Auseinandersetzung mit einem Monsterfilm, der seine Fans zu Tausenden hat, trotz rassistischer und misogyner Töne. Das alles wird mitgespielt, aber nebenbei. Alle spielen gleichberechtigt und begegnen einander auf Augenhöhe, die Schauspieler*innen des Schauspielhauses, die HORA-Spieler*innen, die Puppen von Das Helmi, Der Cora Frost. Und Co-Intendant Nicolas Stemann begleitet alle am Klavier. Das hat Klasse, das hat Selbstbewusstsein, das feiert das Theater und seinen Reichtum der Mittel, der Methoden, der Gesichter, der Herangehensweisen. Auch seine Unzulänglichkeit, die gezeigt, aber nicht ausgestellt wird. Ein immersives Spektakel, bei dem sowohl Tolkien-Expert*innen als auch Hochkultur-Nerds auf ihre Kosten kommen und alle gemeinsam das Böse besiegen.

Eine begehbare Inszenierung von Theater HORA, Das Helmi Puppentheater und Schauspielhaus Zürich

Regie: Nicolas Stemann, Stephan Stock, Florian Loycke & Der Cora Frost

Uraufführung: 22.4.2023

schauspielhaus.ch

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© Gianmarco Bresadola
Schauspiel

The Silence

von Falk Richter

Schaubühne am Lehniner Platz

Statement der Jury:
Ein Vater, der bis ins hohe Alter vom Krieg albträumt, eine Mutter, die die Tagebücher ihrer Kinder kontrolliert, Eltern, die beim homophoben Angriff auf den Sohn kein Mitleid zeigen: Der Autor und Regisseur Falk Richter macht sich in seinem autofiktionalen Stück „The Silence“ auf die Suche nach Gründen für das Schweigen, das seine Kindheit und Jugend in der Nordheide geprägt hat. Er konfrontiert in Dokumentarfilmaufnahmen seine Mutter, die ihr Leben als Geschichte des Durchhaltens oder auch der „Resilienz“ erzählt, erfindet böse-witzige Dialoge mit seinem alten Schulfreund und einer Therapeutin. Auf der als Buchholzer Vorgarten gestalteten Bühne lässt er sich vom Schauspieler Dimitrij Schaad vertreten, der sich furios in den Künstler einfühlt, aber auch eine eigene Haltung zu dieser Selbsterforschung hat. Mit „The Silence“ zeigt Falk Richter nicht nur mitreißend und reflektiert am Beispiel der eigenen Familie, wie tief die Spuren von Faschismus und Kriegserfahrung in die bundesrepublikanische Mentalität reichen. Er lässt auch das Publikum teilhaben an Kämpfen und Perspektivverschiebungen, die vielleicht einen neuen Anfang ermöglichen.

Regie: Falk Richter
Deutschsprachige Erstaufführung: 19.11.2023

schaubuehne.de

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© Konrad Fersterer
Schauspiel

ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM

Ein europäisches Abendmahl von Werner Schwab
in einer Fassung von Rieke Süßkow und Klaus Missbach

Staatstheater Nürnberg

Statement der Jury:
Gegen den Strich hat Regisseurin Rieke Süßkow Werner Schwabs 1991 erschienenes „Fäkaliendrama“ nicht gebürstet, im Gegenteil: Sie hat es genau gelesen und in seiner pubertär kichernden Obszönität mit beglückender Perfektion umgesetzt. Die Gastwirtschaft, in der eine Gruppe armseliger und gewalttätiger Stammgäste ein schönes Paar an Neuankömmlingen beneidet (und aufisst), ist in einem ekelhaft schmatzenden, schlürfenden Mund angesiedelt. Die Figuren, die sich halb aufgeblasene Sexpuppen angezogen haben, sind Zielscheiben einer Jahrmarktschießbude oder eines Spielautomaten. Sie bewegen sich mechanisch, wobei jede einzelne ihrer Bewegungen von einem Geräusch unterlegt wird. Erst durch den Gewaltakt an den schönen Reichen können sie sich befreien. Süßkow wendet ein strenges Konzept an, dessen Umsetzung im Detail dennoch immer wieder überrascht. Man sieht sich also nicht satt und nimmt für einzelne Charaktere Partei – obwohl die einzige Figur, für die Schwab sich interessiert, die Sprache selbst ist.

Regie: Rieke Süßkow
Premiere: 6.10.2023

staatstheater-nuernberg.de

ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM bewerten:

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© Fabian Schellhorn
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Theatertreffen

Berliner Festspiele

2. bis 19.5.2024

Die 10 bemerkenswerten Inszenierungen 2024 stehen fest!

Das Theatertreffen der Berliner Festspiele ist ein Festival, das Theater zeigen und sich dem Treffen widmen will.
Jedes Jahr wählt eine Kritiker*innenjury aus rund 450 Produktionen aus dem deutschsprachigen Raum 10 bemerkenswerte Inszenierungen aus, die im Mai in Berlin gezeigt werden.

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Ereignisse / Festival Young Euro Classic Berlin 9. bis 25.8.2024
Ereignisse / Festival Theatertreffen Berlin 2. bis 19.5.2024
Ereignisse / Festival Choriner Musiksommer 22.6. bis 25.8.2024
Ereignisse / Festival Musikfest Berlin 24.8. bis 17.9.2024
Aufführungen / Show Friedrichstadt-Palast Berlin Berlin, Friedrichstraße 107
Aufführungen / Kabarett SatireTheater Potsdam Kabarett Obelisk Potsdam, Charlottenstraße 31
Aufführungen / Kabarett Die Wühlmäuse Berlin Berlin, Pommernallee 2-4
Ereignisse / Theater Hebbel am Ufer Berlin Berlin, Stresemannstr. 29
Ereignisse / Konzert Musikakademie Rheinsberg Rheinsberg, Kavalierhaus der Schlossanlage
Ereignisse / Cabaret TIPI am Kanzleramt Berlin Berlin, Große Querallee
Ereignisse / Festspiele Musikfestspiele Potsdam Sanssoucci Potsdam, Wilhelm Staab Str. 10/11
Ereignisse / Kulturveranstaltung Dom zu Brandenburg Brandenburg an der Havel, Burghof 10
Ereignisse / Freiluft/Open-Air Waldbühne Berlin Berlin, Glockenturmstraße 1
Ereignisse / Kulturveranstaltung Brotfabrik-Berlin Berlin, Caligariplatz/Prenzlauer Promenade 3
Ereignisse / Kulturveranstaltung ARTEFAKT Kulturkonzepte Berlin, Schliemannstraße 2
Ereignisse / Film Berliner Filmkunsthaus Babylon Berlin, Rosa-Luxemburg-Str. 30
Ereignisse / Kulturveranstaltung Waschhaus e.V. Potsdam, Schiffbauergasse 1
Ereignisse / Kulturveranstaltung Tertianum Residenz Berlin, Passauerstr. 5-7
Ereignisse / Festival Kulturnetzwerk Neukölln e.V. Kunst- und Kulturfestival Berlin, Karl-Marx-Str. 131
Ereignisse / Kulturveranstaltung Tränenpalast Berlin, Reichstagufer
Ereignisse / Kulturveranstaltung Tschechisches Zentrum Berlin, Friedrichstraße 206
Ereignisse / Kulturveranstaltung Finnland-Institut für Deutschland Berlin, Alt-Moabit 98
Ereignisse / Kulturveranstaltung Velomax Berlin Hallenbetriebs GmbH Berlin, Paul-Heyse-Str. 26
Ereignisse / Festival 48 Stunden Neukölln Kulturnetzwerk Neukölln e.V. Berlin, Karl-Marx-Str. 131
Ereignisse / Kulturveranstaltung arena Berlin Berlin, Eichenstraße 4
Ereignisse / Kulturveranstaltung Collegium Hungaricum Berlin Haus Ungarn Berlin, Karl-Liebknecht-Str. 9
Ereignisse / Festspiele Elblandfestspiele Wittenberge Wittenberge, Paul-Lincke Platz
Ereignisse / Festival event-theater Brandenburg, Ritterstr. 69
Ereignisse / Kulturveranstaltung Haus der Kulturen der Welt Berlin, John-Foster-Dulles- Allee 10
Ereignisse / Kulturveranstaltung Kleist Forum Frankfurt (Oder) Frankfurt (Oder), Platz der Einheit 1
Ereignisse / Kulturveranstaltung NaturFreunde Berlin e.V Berlin, Ringstr 76
Ereignisse / Kulturveranstaltung Berlin lacht! e.V. Stefanie Roße Berlin, Reichenberger Str. 36
Ereignisse / Festival UNIDRAM - Festival für junges Theater in Europa Potsdam, Schiffbauergasse 4e
Ereignisse / Kulturveranstaltung Kulturprojekte Berlin GmbH Berlin, Klosterstr. 68
Ereignisse / Kulturveranstaltung ZENTRUM danziger50 Berlin, Danziger Str.50
Ereignisse / Film achtung berlin - new berlin film festival Berlin, Veteranenstraße 21
Ereignisse / Kulturveranstaltung RADIALSYSTEM V New Space for the Arts in Berlin Berlin, Holzmarkstraße 33
Ereignisse / Kulturveranstaltung Kulturland Brandenburg Potsdam, Charlottenstraße 121
Ereignisse / Konzert Brandenburgische Sommerkonzerte Berlin, Fritschestr. 22
Ereignisse / Kulturveranstaltung ufaFabrik Berlin, Viktoriastraße 10-18

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