Das Gürzenich-Orchester Köln ist eines der traditionsreichsten Sinfonie-Orchester Deutschlands. Sein Stammsitz ist die Kölner Philharmonie, die zu den schönsten Konzertsälen weltweit gehört. Hier spielt das Gürzenich-Orchester über 50 Konzerte pro Jahr. Der zweite Schwerpunkt ist die Oper Köln, wo das Orchester bei über 160 Vorstellungen jährlich im Orchestergraben sitzt.
Die Wurzeln des Gürzenich-Orchester reichen zurück bis zu den mittelalterlichen Ratsmusiken und den ersten festen Ensembles des Kölner Doms. Den Namen „Gürzenich“ verdankt das Orchester dem in der Renaissancezeit errichteten Ballsaal und Markthalle Gürzenich, wo ab 1857 die Sinfoniekonzerte stattfanden. Heute gehört das Gürzenich-Orchester Köln zu den Top Ten der Deutschen Sinfonie-Orchester und ist durch CD-Einspielungen und Gastspiele von Amsterdam über London bis Shanghai weltweit bekannt.
Alexander Glasunow: Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 55 (1895)
Sergej Prokofjew: Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100 (1944)
Zwei fünfte Sinfonien aus Russland: 1944 komponiert Sergej Prokofjew in aller Ruhe auf einem Landgut, während daheim in Moskau Hunger und Wohnungsnot herrschen. Patriotisch, betont russisch im Hinblick auf Rhythmen und Melodik gerät das, was Prokofjew üppig orchestriert zu Papier bringt. Und in Zeiten des weltumspannenden Krieges gegen Nazi-Deutschland mit einer gewaltigen Portion heroischem Pathos. In seinem Opus 100 erleben wir den Komponisten als gereiften, erfahrenen Sinfoniker und als großen Meister der Instrumentation. Wahre »Orchesterbilder« versteht er zu malen, mal lyrisch und opulent, mal düster und martialisch.
Das Etikett des Heroischen haftet auch der 5. Sinfonie von Alexander Glasunow an. Nach dunklem Nebel in den Blechbläsern und einem elfenhaften Scherzo in bester Mendelssohnscher Manier steigert sich diese Sinfonie zu einem gewaltigen, strahlenden Finale, dessen majestätischer Glanz sie zu Glasunows Meisterwerk macht.
Beide Komponisten haben bei den Uraufführungen ihrer 5. Sinfonien jeweils selbst den Taktstock geschwungen. Damit können wir aktuell nicht dienen. Allerdings freut sich das Gürzenich-Orchester erneut auf die elektrisierende Zusammenarbeit mit einem der gefragtesten Dirigenten der jungen Generation, dem Schweizer Lorenzo Viotti, Ausnahmetalent und Fachmann für spätromantischen Klangzauber. Das hätte auch den beiden russischen Sinfonikern mit Sicherheit gefallen.
Alexander Glasunow: Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 55 (1895)
Sergej Prokofjew: Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100 (1944)
Zwei fünfte Sinfonien aus Russland: 1944 komponiert Sergej Prokofjew in aller Ruhe auf einem Landgut, während daheim in Moskau Hunger und Wohnungsnot herrschen. Patriotisch, betont russisch im Hinblick auf Rhythmen und Melodik gerät das, was Prokofjew üppig orchestriert zu Papier bringt. Und in Zeiten des weltumspannenden Krieges gegen Nazi-Deutschland mit einer gewaltigen Portion heroischem Pathos. In seinem Opus 100 erleben wir den Komponisten als gereiften, erfahrenen Sinfoniker und als großen Meister der Instrumentation. Wahre »Orchesterbilder« versteht er zu malen, mal lyrisch und opulent, mal düster und martialisch.
Das Etikett des Heroischen haftet auch der 5. Sinfonie von Alexander Glasunow an. Nach dunklem Nebel in den Blechbläsern und einem elfenhaften Scherzo in bester Mendelssohnscher Manier steigert sich diese Sinfonie zu einem gewaltigen, strahlenden Finale, dessen majestätischer Glanz sie zu Glasunows Meisterwerk macht.
Beide Komponisten haben bei den Uraufführungen ihrer 5. Sinfonien jeweils selbst den Taktstock geschwungen. Damit können wir aktuell nicht dienen. Allerdings freut sich das Gürzenich-Orchester erneut auf die elektrisierende Zusammenarbeit mit einem der gefragtesten Dirigenten der jungen Generation, dem Schweizer Lorenzo Viotti, Ausnahmetalent und Fachmann für spätromantischen Klangzauber. Das hätte auch den beiden russischen Sinfonikern mit Sicherheit gefallen.
Mao Fujita, Klavier
Gürzenich-Orchester Köln
Sakari Oramo, Dirigent
Robert Schumann: Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54 (1845)
Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 5 cis-Moll (1901–04)
Ganz gleich, ob Kenner oder Liebhaber: Vielen Menschen ist eine illustre Reihe von musikalischen Werken für immer ans Herz gewachsen, ja zum klingenden Ein und Alles geworden. In diesem Konzert haben wir gleich zwei dieser Top-Kandidaten, die in jeder klassischen Lieblingsstücke-Hitparade weit vorne landen würden. Das Gürzenich-Orchester schlägt eine Brücke von Robert Schumann zu Gustav Mahler, von dramatisch auftrumpfender Virtuosität hin zu abgrundtiefen Seelenlandschaften. Ein knappes halbes Jahrhundert nur liegt zwischen Schumanns einzigem Klavierkonzert und Mahlers fünftem sinfonischen Großprojekt. Aber in welch unterschiedlichen Welten waren diese beiden großen Meister mit ihrer Kunst zu Hause, was für dynamische Umwälzungen fanden in diesen wenigen Jahrzehnten politisch, technologisch und kulturell statt! Trotzdem gelten uns beide Werke gleichsam als Inbegriff eines zutiefst romantischen Zugangs zur Welt.
Bei der Uraufführung von Robert Schumanns Konzert für Klavier und Orchester sitzt mit Clara Schumann nicht nur die wohl bedeutendste Tasten-Virtuosin des 19. Jahrhunderts am Flügel, sondern zugleich auch Roberts Langzeit-Angebetete, Seelenverwandte und Dann-doch-endlich-Ehefrau. Sie selbst hatte bereits gut zehn Jahre zuvor ein Klavierkonzert – ebenfalls in a-Moll – zu Papier gebracht, wohlgemerkt unterstützt von einem gewissen Verehrer Schumann, der ihr bei der Orchestrierung half. Nicht wenigen gilt dessen Klavierkonzert, das streckenweise eher einer sehnsuchtserfüllten Fantasie gleicht, als die klangliche »Verfilmung« dieser legendären künstlerischen wie emotionalen Partnerschaft. In ähnlich jungen Jahren wie seinerzeit Clara Schumann ist unser Solist, der japanische Pianist Mao Fujita, auch er zu musikalischen Unglaublichkeiten fähig.
Tatsächliche Filmmusik schrieb Gustav Mahler – freilich ohne es Jahre vor der Entwicklung des Tonfilms zu wissen und zu beabsichtigen. Den 4. und vorletzten Satz (Adagietto) aus Mahlers 5. Sinfonie lieh sich der Regisseur Luchino Visconti für seine cineastische Umsetzung von Thomas Manns Tod in Venedig dankbar aus. Der Komponist durchschreitet in dieser Schöpfung lichterfüllte wie denkbar düstere Kapitel des menschlichen Lebens. Er verführt uns mit einer Handvoll betörender Melodien, um uns gleich darauf abrupt vor den Kopf zu stoßen und in den Sog des Abgrunds hineintreiben zu lassen. Die gute Nachricht: Anders als im Film gibt’s hier ein Happy End in strahlendem Dur.
Termine
So 2.2.2025, 11:00 | Ticket
Mo 3.2.2025, 20:00 | Ticket
Di 4.2.2025, 20:00 | Ticket
Frank Peter Zimmermann, Violine
Gürzenich-Orchester Köln
Ariane Matiakh, Dirigentin
Edward Elgar: Konzert für Violine und Orchester h-Moll op. 61 (1909–10)
Albert Roussel: Suite Nr. 2 aus dem Ballett Bacchus et Ariane op. 43 (1930)
Maurice Ravel: La Valse Poème choréographique pour orchestre (1906–20)
Wer schon mal Wiener Walzer getanzt hat, weiß, dass sich dabei nicht nur kaiserlich-königliche Pracht und stilsichere Eleganz entfalten, sondern auch schwindelerregende Fliehkräfte. Was heiter-beschwingt scheint, wird schnell zu einem sinnlichen Taumel, einer manischen Kreiselbewegung. Kein anderes Stück bringt diese beiden Seiten des Walzens auf wienerische Art so auf den Punkt wie Maurice Ravels La Valse. Das war sogar dem damaligen Auftraggeber, dem berühmten Impresario Sergei Djagilew, für seine Ballettkompanie eine Spur zu gewagt. Ravel komponiert einen dermaßen betörenden Orchestertanz, so farbenprächtig und rhythmisch »verrückt«, dass man das wilde Geschehen auf der imaginären Tanzfläche ohnehin bestens vor Augen hat: »Man erblickt einen riesigen Saal mit zahllosen im Kreise wirbelnden Menschen«, so der Komponist über La Valse. Von trügerischer Walzerseligkeit zu apokalyptischer Ekstase in knapp 14 Minuten.
Wie geplant als Ballettmusik verwendet wurden die geradezu duftenden Klänge, mit denen Albert Roussel der antiken Sage von Bacchus et Ariane Leben einhaucht. Gleich zwei Suiten für Orchester hat der Franzose und Zeitgenosse Ravels anschließend daraus destilliert. Verführung, Verzauberung, liebestrunken-orgiastisches Feiern – solch einen prickelnden Stoff genießt man besser rein musikalisch. Bacchus, hauptberuflich Gott des Weines und stets mit denkbar buntem Partygefolge unterwegs, schnappt sich die sterbliche Ariadne, die von ihrem Ex-Lover Theseus auf der Insel Naxos sitzengelassen worden war. Nun also: Neue Liebe – neues Glück. Bacchus, besser bekannt als Dionysos, und seine Ariadne triumphieren in einem finalen Bacchanal, das Albert Roussel als mitreißende Orchesterfete in schillernden Farben komponiert.
Nicht Ariadne, sondern Alice: Eine Muse war vonnöten, als Edward Elgar sich an sein Violinkonzert setzte. Praktisch, dass sie denselben Vornamen trägt wie die eigene Ehefrau. »Ich brenne vor lauter Arbeit & komponiere wie wild. Sie sollten kommen & es sehen (& hören!).« Elgar, selbst von Haus aus Geiger, war wie kaum ein anderer vertraut mit diesem Instrument. Sicherlich auch deswegen im Opus 43 die perfekte Balance zwischen Solist und Orchester. Der Star-Geiger Fritz Kreisler hatte das süffige, opulente Werk in Auftrag gegeben: ein Mosaik aus überschäumend vielen Einfällen und Melodien, ein von der Violine angeführter Gedankenstrom voller Sehnsucht, vom Orchester in eine Vielzahl von Farbnuancen getaucht. Gemeinsam stürzen sie sich in einen rauschhaften Schlusssatz inklusive der vielleicht berührendsten Solo-Kadenz überhaupt. Dank unserem Solisten, dem weltweit gefeierten Geiger Frank Peter Zimmermann, verblassen die immensen technischen Herausforderungen im musikalischen Gefühlsrausch. »Hierin liegt verborgen die Seele von …..«, schrieb Edward Elgar, ein Freund alles Rätselhaften, auf die Partitur. Fünf Pünktchen – vielleicht ist damit der Name Alice gemeint. Und wenn ja: welche?
Einführung 50 Minuten vor dem Konzert
Termine
So 23.2.2025, 11:00 | Ticket
Mo 24.2.2025, 20:00 | Ticket
Di 25.2.2025, 20:00 | Ticket
Emanuel Ax, Klavier
Gürzenich-Orchester Köln
Sakari Oramo, Dirigent
Maurice Ravel: Valses nobles et sentimentales
Anders Hillborg: Klavierkonzert Nr. 2 »The MAX Concerto« (2022–23)
Hector Berlioz: Symphonie fantastique op. 14
1–2–3, 1–2–3, immer im Kreis herum, meistens im Uhrzeigersinn. Könner und Wiener wirbeln aber auch souverän in die andere Richtung: Der Walzer ist mehr als ein Tanz. Er verkörpert Euphorie, Eleganz, Energie pur. Und ist als schwungvolles Medium zum Anbandeln sehr geeignet. Denn man kommt sich nahe beim Drehen im Dreiertakt und kann schon mal eventuell weiterführende Kompatibilität testen: Je seltener man sich auf die Füße tritt, desto besser das Omen. Als Hommage an Franz Schubert, Frédéric Chopin und Robert Schumann komponiert Maurice Ravel 1911 einen Zyklus von »noblen und sentimentalen« Walzern für Klavier: geistreich, voller Fantasie und mit vielen Überraschungseffekten. Trotzdem wird die Uraufführung zum Desaster, es hagelt Unverständnis und Spott. Kein Grund für Ravel, aufzugeben: Im Folgejahr schreibt er eine Version der Klavierstücke für Orchester, passend zur Gattung als Ballettmusik. Dieses Mal läuft es etwas besser, vielleicht auch, weil die Musik nun die leicht verdauliche und umso stärker parfümierte Geschichte einer jungen Pariserin illustriert, die von verschiedenen Männern umtänzelt wird. Wo? Auf spiegelblankem Parkett unter funkelnden Lüstern, versteht sich.
Träumerei, Leidenschaft, Spiel und Wahnsinn: Die Magie der Liebe trägt uns durchs Leben und ist dabei, wie wir wissen, nicht immer nur reines Zuckerschlecken. Hector Berlioz kann davon ein Lied singen: Seine zunächst unerfüllte Leidenschaft für eine ziemlich kapriziöse irische Schauspielerin inspiriert ihn zu seiner Symphonie fantastique. Allerdings geht’s hier nicht um Tändelei und Verführung, sondern um das, was eventuell danach folgt, wenn’s nicht so rund läuft: Qualen, Eifersucht, Raserei, Rausch verschiedenster Art und Alpträume mit allem Drum und Dran. Ein eleganter Walzer spielt in dieser dramatischen Lovestory eine tragende Rolle: Auf einem glanzvollen Ball begegnet der Verliebte dem spröden Objekt all seiner Schmerzen. Doch Fehlanzeige in puncto Annäherung im Dreivierteltakt – die Angebetete nimmt ihren Verehrer nicht einmal wahr, scherzt mit anderen und bringt die Psycho-Katastrophe vollends ins Rollen.
Dem phänomenalen amerikanischen Pianisten Emanuel Ax widmete der Schwede Anders Hillborg sein 2. Klavierkonzert. Auch dies ein Tanz, virtuos auf den Tasten, am Abgrund des technisch noch Realisierbaren, hinein in magische Welten unerhörter Klänge. Sakari Oramo, Pultstar aus Finnland, kommt erneut zum Gürzenich-Orchester.
Termine
Sa 8.3.2025, 20:00 | Ticket
So 9.3.2025, 11:00 | Ticket
Aram Chatschaturjan: Suite aus dem Ballett Gayaneh (1942) Zusammenstellung von Emmanuel Tjeknavorian
Maurice Ravel: Konzert für Klavier und Orchester G-Dur (1929–31)
Modest Mussorgskij: Bilder einer Ausstellung Orchestrierung von Maurice Ravel (1874/1922)
Ein einziger knallender Peitschenschlag stößt die Tür auf in ein Reich der Farben und des Lichts: Das G-Dur-Klavierkonzert von Maurice Ravel fasziniert ab der ersten Sekunde. Baskische Folklore, Klänge aus Spanien und dem Süden Frankreichs, gläsernes Glitzern und elegante Ausflüge in den Jazz – hier werden Töne zu Bildern, manche zart und luftig, andere kräftig und leuchtend. Ravels Landsmann, der französische Pianist Bertrand Chamayou ist in diesem schillernden Bravourstück voll in seinem Element. Auch in den beiden anderen Werken geht es um Sinnesfreuden für Aug und Ohr: Der Armenier Aram Chatschaturjan lässt in seinem Ballett Gayaneh die Funken fliegen – einschließlich feurigem Säbeltanz. Modest Mussorgski lädt ein zur Vernissage, schreitet von Bild zu Bild und verwandelt voller Fantasie Malerei in Klänge.
Termine
So 16.3.2025, 11:00 | Ticket
Mo 17.3.2025, 20:00 | Ticket
Di 18.3.2025, 20:00 | Ticket
Paolo Ferraris, Flöte
Sebastian Poyault, Oboe
Paulo Ferreira, Fagott
Fabiola Tedesco, Violine
Jee-Hye Bae, Violoncello
Michael Borgstede, Cembalo
Antonio Vivaldi: Concerto für Flöte, Oboe, Violine, Fagott und B. c. D-Dur RV 94 1720–24
Georg Philipp Telemann: Triosonate für Flöte, Oboe und B. c. e-Moll TWV 42:E2 aus der Tafelmusik 1733
François Couperin: Huitième concert dans le goût théâtral G-Dur aus Les Goûts-réunis 1724
Johann Friedrich Fasch: Quartett G-Dur FaWV N:G2 ca. 1740
Antonio Vivaldi: Concerto für Flöte, Oboe, Violine, Fagott und B. c. g-Moll RV 105 1720–24
Charlie ist ratlos: Lou zieht sich immer mehr zurück und verspürt scheinbar keine Lust mehr, gemeinsam etwas zu spielen. Da kommt Charlie die Idee, als Aufheiterung eine Karnevalssitzung der Gefühle einzuberufen. Welches Gefühl bringt uns zum Lachen? Welches kann am besten trösten? Wer ist am gruseligsten? Und wer bringt den ganzen Körper zum Übersprudeln? Gemeinsam begeben sich Lou und Charlie auf eine karnevalistische Suche nach der Supergefühlskraft und nehmen Klein und Groß mit auf eine musikalische Reise in die weite Welt der Gefühle.
Über zwei Monate erarbeiten 300 Schüler*innen der zweiten Klasse unter Anleitung von Gesangsdozierenden das von Thierry Tidrow komponierte Werk nach einem Libretto von Pauline Jacob. Zum Abschluss wird es in zwei Konzerten mit dem Gürzenich-Orchester Köln aufgeführt. Und wie beim Karneval üblich: Verkleidungen aller (Gefühls-)Arten sind auch im Publikum herzlich willkommen!
Gürzenich-Orchester Köln in Kooperation mit KölnMusik und Philharmonie Luxembourg.
Für Familien mit Kindern ab 6 Jahren / Dauer ca. 1 Stunde
Termine
Do 27.3.2025, 12:00 | Schulvorstellung
So 30.3.2025, 11:00 | Familienvorstellung | Ticket
Ursula Hesse von den Steinen Mezzosopran
Alvaro Palmen Violine
Anna Isabel Haakh Violine
Martina Horejsi-Kiefer Viola
Daniel Raabe Violoncello
Marko Kassl Akkordeon
Giovanni Pierluigi da Palestrina: Ave Maria a 4 voci für Streichquartett
Salvatore Sciarrino: Quartetto No. 7
Claudio Monteverdi: Pur ti miro, pur di godo aus der Oper L‘incoronazione di Poppea
Antonio Vivaldi: Sento in seno aus der Oper Il Giustino
Astor Piazzolla: Five Tango Sensations
Vincenco Bellini: Fenesta che Lucive
Carlos Gardel: Caminito
Billie Eilish: Bad Guy
Antonio Vivaldi: Vedro con mio diletto aus der Oper Il Giustino
Elisabeth Leonskaja Klavier
Gürzenich-Orchester Köln
Eliahu Inbal Dirigent
Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73 (1809)
Dmitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141
Am Ende eines mehr als wechselvollen Komponistenlebens macht sich Dmitri Schostakowitsch noch einmal an eine Sinfonie, die mittlerweile fünfzehnte. Sie wird wohl seine letzte sein, das ist dem schwerkranken Russen damals klar. Dennoch lautet sein Entschluss: »Ich möchte eine fröhliche Sinfonie schreiben.« Und tatsächlich startet dieses finale sinfonische Unterfangen mit einem verschmitzten Augenzwinkern, einem frech instrumentierten Schabernack. Doch bereits im 2. Satz kippt die Stimmung und die Partitur wird Satz für Satz immer mehr zu einer klingenden Biografie. Ob schmerzvoller Choral, schauderndes Zittern oder beißende Ironie – Schostakowitsch lässt sein eigenes Schaffen und die Schrecken seiner Epoche noch einmal musikalisch Revue passieren. Ein Künstlerleben, bei dem auch fast zwei Jahrzehnte nach Stalins Tod dem Komponisten noch die Panik im Nacken sitzt. Der überlebenswichtige Humor in Schostakowitschs Musik rutscht nicht von ungefähr immer wieder ins bedrohlich Groteske ab. Zum Schluss scheint gar Gevatter Tod knochenrasselnd im Anmarsch zu sein.
Die politischen Wirren des Zeitgeschehens schreiben sich auch in das 5. und letzte Klavierkonzert Ludwig van Beethovens ein. Statt idyllischer Ruhe beim Komponieren Anfang 1809 Kriegslärm, Kanonendonner, Napoleon vor Wien. Der wuchtige Beiname Emperor (Kaiser) beleuchtet bei allem triumphalem Pathos des 1. Satzes nur eine von vielen Seiten dieses außergewöhnlichen Klavierkonzerts, zu dem eben auch einer der verträumtesten und zartesten langsamen Sätze aus Beethovens Feder gehört: Eine weltabgewandte Traumsequenz, eine unsterblich schöne Melodie, die sich Leonard Bernstein später für sein herzzerreißendes Somewhere in West Side Story auslieh. Ansatzlos und mit einem für ihn so typischen Überraschungseffekt stürmt Beethoven ins Finale, freilich nicht ohne die eine oder andere innovative Besonderheit: Beispielsweise ein Duett von Soloklavier und Pauke – die Trommeln des Krieges grollen nur noch wie eine ferne Erinnerung. Das Gürzenich Orchester freut sich auf dieses doppelte musikalische Abenteuer mit gleich zwei lebenden Legenden: Am Pult der 1936 in Jerusalem geborene Dirigent Eliahu Inbal, am Flügel die grandiose Elisabeth Leonskaja.
Termine
So 6.4.2025, 11:00 | Ticket
Mo 7.4.2025, 20:00 | Ticket
Di 8.4.2025, 20:00 | Ticket
Peter Fleckenstein, Schlagwerk
Žilvinas Brazauskas, Klarinette & Klavier
George Gershwin: I got rhythm
George Hamilton Green: Valse Brillante
Wolfram Buchenberg: Duo für Marimbaphon/Vibraphon und Klarinette. Badinerie & Musette, traumgeborgen – traumverloren
Sonny Rollins: St. Thomas
Oliver Korte: Ludwig W.
Jean-Philippe Rameau: Les Tendres Plaintes
Peter Fleckenstein: Wartesaal
Hildegard Knef: Eins und eins, das macht zwei
Comedian Harmonists: Mein kleiner grüner Kaktus
Es beginnt beim barocken Jean-Philippe Rameau und ist bei George Gershwins furiosem »I got rhythm« noch lange nicht zu Ende. »Jazzical Class«, das sind Peter Fleckenstein, Solopauker im Gürzenich-Orchester, und der Klarinettist Žilvinas Brazauskas. Seit 2013 pflegen sie als Duo den lustvollen Zusammenprall der unterschiedlichsten Genres. Verbunden durch eine unterhaltsame Moderation, bewegt sich ihr Programm mit raffinierten Arrangements und halsbrecherischen Improvisationen von Klassik zu Tango zu Jazz, vom »Kleinen grünen Kaktus« zu Eigenkompositionen wie »Wartesaal« und zurück. Unübersehbar die Spielfreude und der Witz, mit dem sie ihr Instrumentarium bedienen: neben B-Klarinette, Bassklarinette, Vibraphon, Xylophon, Djembe und Snare Drum kommen auch Klavier, Stimmen und Körper zum Einsatz. Die Zuhörer:innen können sich freuen auf einen mitreißenden Mix aus Klassik, Jazz und Weltmusik!
Boris Kusnezow, Klavier
Anna Heygster, Violine
Valentin Ungureanu, Violine
Antje Kaufmann, Viola
Katharina Apel-Hülshoff, Violoncello
Josef Suk: Elegie für Klaviertrio Des-Dur op. 23 1902
Antonín Dvořák: Zypressen B 152 für Streichquartett (Auswahl) 1887
Hans Krása: Passacaglia und Fuge für Streichtrio 1944
Antonín Dvořák: Klavierquintett Nr. 2 A-Dur op. 81 1887
Elisabeth Breuer, Sopran
Maarten Engeltjes, Countertenor
Tilman Lichdi, Tenor
Klaus Mertens, Bassbariton
Amsterdam Baroque Choir
Gürzenich-Orchester Köln
Ton Koopman, Dirigent
Johann Sebastian Bach: Markus-Passion BWV 247 (1731/44)
Zwei große Passionsmusiken von Johann Sebastian Bach, die Matthäus-Passion und die Johannes-Passion, gehören zu den Eckpfeilern der abendländischen Musik. Eine weitere, die dem Markus-Evangelium folgt, blieb bis zum heutigen Tag verschollen. Wie mag sie geklungen haben? Etliche Experten haben sich seit Jahrzehnten an einer Rekonstruktion dieser Markus-Passion versucht. Was einem zunächst wie die Suche nach dem versunkenen Atlantis, dem Stein der Weisen oder dem Heiligen Gral erscheinen mag, ist als musikpraktisches Problem gar nicht weit entfernt von dem, was Bach häufig selbst tat: Kreative Zweitverwertung. Immer wieder tauchen Choräle und Arien bei ihm ein weiteres Mal im Werkverzeichnis auf – mit neuem Text versehen und mitunter in einem völlig neuen Kontext. Parodieverfahren nennt sich das, und diese barocke Praxis funktioniert auch umgekehrt: Ton Koopman, einer der weltweit führenden Bach-Interpreten, hat noch einmal ganz von vorne angefangen und mit unermüdlichem Forschungseifer Kompositionen des großen Meisters dahingehend untersucht, ob sie als Vertonung der Worte aus dem Markus-Evangelium in Frage kommen.
Johann Sebastian Bachs Passionen führen zum Wesenskern des christlichen Glaubens und zu den dunklen Abgründen allen irdischen Lebens: Verzweiflung und Verrat, Grausamkeit und Todesangst. Und doch schwingt in allem ein unerschütterliches Gottvertrauen mit. Ton Koopmans Rekonstruktion der Markus-Passion vollzieht den Leidensweg Jesu glaubwürdig nach, vom Eingangschor »Geh, Jesu, geh zu deiner Pein« bis zum finalen Choral, in dem Trauer und Schmerz bereits überwunden scheinen. Gemeinsam mit renommierten Vokalsolisten und dem Amsterdam Baroque Choir kommt die »wiederhergestellte« Markus-Passion nun erstmalig nach Köln unter der Leitung ihres musikalischen Restaurators, Ton Koopman.
Alexander Malofeev, Klavier
Gürzenich-Orchester Köln
Tabita Berglund, Dirigentin
Sergei Rachmaninow: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll op.18 (1900–01)
Peter Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 »Pathétique« (1893)
Die Aktion »wir helfen« des Kölner Stadt-Anzeigers zu unterstützen, das ist für das Gürzenich-Orchester nicht nur Tradition, sondern eine echte Herzensangelegenheit. Am engagierten Einsatz der Initiative für benachteiligte Kinder und Jugendliche in der Region beteiligt es sich in dieser Saison mit einem entsprechend leidenschaftlichen Konzert voller großer Emotionen.
Um sein 2. Konzert für Klavier und Orchester mit seinen schier endlosen Melodiebögen und mitreißend intensiver Dramatik zur Welt zu bringen, musste Sergei Rachmaninow zunächst durch ein tiefes Tal aus Depression und Selbstzweifeln gehen. Erst eine Hypnose-Therapie half dem russischen Komponisten aus der Schreibblockade heraus. Wider Erwarten gelang ihm dann ein großer Wurf: Dieses Klavierkonzert hat von kammermusikalischer Intimität bis hin zu opulenter Sinfonik alles zu bieten und fordert vom Solisten technisch wie emotional alles. Kein Problem für den erst 24-jährigen russischen Pianisten Alexander Malofeev, ein sensationeller Senkrechtstarter, mit Preisen überschüttet und international unterwegs.
Als sein bestes Werk, ja als eine musikalische Herzenssache hat Peter Tschaikowsky die »Pathétique« empfunden, seine letzte Sinfonie. In sie hat er, wie er selbst bekennt, seine »ganze Seele gelegt«. Dass Tschaikowsky nur wenige Tage nach der Uraufführung starb, verstärkt den Eindruck, dass hier jemand sein künstlerisches Wesen, sein sinfonisches Schaffen noch einmal in all seinen Facetten zu Papier und auf den Punkt bringt. Allerdings schlägt er musikalisch einen absolut überraschenden Weg ein. Man könnte eine letzte Sinfonie ja durchaus im strahlend triumphalen Jubel enden lassen, als emphatische Zusammenfassung der eigenen höchst erfolgreichen Laufbahn. Tschaikowsky hingegen lässt seine Sechste in der Art einer melancholischen Einkehr verklingen – weniger ein echtes Finale als eine berührende Abschiedsmusik mit vielen offenen Fragen, ein auskomponiertes »Auf Wiedersehen«, das einen noch heute mitten ins Herz trifft.
Das Gürzenich-Orchester Köln ist eines der traditionsreichsten Sinfonie-Orchester Deutschlands. Sein Stammsitz ist die Kölner Philharmonie, die zu den schönsten Konzertsälen weltweit gehört. Hier spielt das Gürzenich-Orchester über 50 Konzerte pro Jahr. Der zweite Schwerpunkt ist die Oper Köln, wo das Orchester bei über 160 Vorstellungen jährlich im Orchestergraben sitzt.
Die Wurzeln des Gürzenich-Orchester reichen zurück bis zu den mittelalterlichen Ratsmusiken und den ersten festen Ensembles des Kölner Doms. Den Namen „Gürzenich“ verdankt das Orchester dem in der Renaissancezeit errichteten Ballsaal und Markthalle Gürzenich, wo ab 1857 die Sinfoniekonzerte stattfanden. Heute gehört das Gürzenich-Orchester Köln zu den Top Ten der Deutschen Sinfonie-Orchester und ist durch CD-Einspielungen und Gastspiele von Amsterdam über London bis Shanghai weltweit bekannt.