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hildensaga. ein königinnendrama
Ferdinand Schmalz
Premiere: 28.3.2024Brünhild, Königin von Island, ist berühmt für ihre Schönheit und Stärke und gilt als unbesiegbare Herrscherin des nordischen Eismeeres. Ihr Vater, Wotan, verspricht aber ihre Hand demjenigen, der sie in einem Dreikampf besiegen kann, und so verlieren zahlreiche Freier ihr Leben. Doch dann tritt ein bekanntes Gesicht auf, dem Brünhild einst für einen kurzen Moment verfallen war, bevor sie ihn zurückwies: Siegfried, der berühmte Drachentöter und Besitzer des Nibelungenschatzes, kehrt mit einer neuen Aufgabe im Gefolge des Burgunderkönigs Gunther zurück. Sein Ziel ist es, Gunther zu helfen, Brünhild zu besiegen, damit er Gunthers Schwester Kriemhild heiraten kann. Durch eine List gelingt das scheinbar Unmögliche: Brünhild wird besiegt, und es kommt zu dem verabredeten Austausch von Frau gegen Frau. Die Hochzeitsglocken von Burgund läuten doppelt.
Während Brünhild, gegen ihren Willen von ihrer Heimat entfernt, vor den Altar gezwungen wird, verliebt sich Kriemhild gegen ihr eigenes Gelübde, den Männern abzuschwören, in Siegfried. Sie ahnt nichts von Siegfrieds kurzer Vergangenheit mit Brünhild. Doch Brünhild verweigert Gunther die Hochzeitsnacht und demütigt ihn vor dem Hof, was Siegfried erneut dazu bringt, unter der Tarnkappe einzugreifen. Als Kriemhild die Wahrheit über das Gefüge erkennt, verbündet sie sich unerwartet mit ihrer einstigen Rivalin.
In Ferdinand Schmalz' Neubearbeitung des berühmten Nibelungen-Mythos brechen die beiden Königinnen aus den Zwängen ihrer vorherbestimmten Rollen aus. Von Vätern, Brüdern und Ehemännern verschachert, betrogen und geschändet, setzen sich die Hilden gegen diese Männerwelt zur Wehr und beginnen einen Rachefeldzug auf die, die mit ihren Schicksalen spielten.
Regie: Markus Bothe
Bühne: Kathrin Frosch
Kostüme: Justina Klimczyk
Video: Fritz Gnad, Alexander Rechberg
Licht: Matthias Vogel
Dramaturgie: Jasmin Maghames
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Ulrike Maria Stuart
Königinnendrama von Elfriede Jelinek
Wo ist der Platz der Frau im Gefüge der Macht? Wo sind die weiblichen Körper in der Revolution? Elfriede Jelinek ist wütend und ruft auf zum Bühnen-Terror, zum Aufstand der Töchter gegen die Väter, zum wilden Sturmlauf gegen das bürgerliche Repräsentationstheater. Wieder einmal beschwört sie maliziös Gespenster der Vergangenheit herauf zur Séance. In Reminiszenz an Schillers Drama treffen die schottische Herrscherin Maria Stuart und ihre englische Konkurrentin Elisabeth I. zum Königinnenstreit über die Deutungshoheit des politischen Diskurses und die (Un-)Möglichkeit politischen Handelns zusammen. Überblendet werden Schillers Königinnen von den Ikonen des linken Terrors: Ulrike Meinhof als Maria Stuart und Gudrun Ensslin als Elisabeth. Ein vielstimmiges Spiel um weibliche Identität beginnt, bei dem die Konturen der historischen Vorlagen verwischen.Die Zerrissenheit der weiblichen Identität zwischen Selbstfindung, Öffentlichkeit, politischer Arbeit und Familie verbindet Jelineks Frauen über unterschiedliche Perioden der Geschichte hinweg. Quicklebendig monologisieren sie in Endlosschleifen, durch pausenlose Textblöcke und gewaltige Sprachflächen, vermischen dabei Trivial- und Hochliteratur mit dokumentarischen Zitate, Sprachspiele und Kalauer mit Trash und der Informationsflut des medialen Zeitalters. Und der Eifer ihrer Rede kennt kein Ende. Women Silencing war gestern.
Jelineks Machtfrauen verkörpern keine historisch rekonstruierten Biografien, stattdessen repräsentieren sie ein Bohren in der Geschichte nach den archaischen Mustern von politischer Souveränität und der Abwesenheit des weiblichen Körpers im Politischen. Die Justizvollzugsanstalt Stammheim und der englische Kerker werden zum tödlichen Kampfplatz der Emanzipation, zur politischen Bühne von Geschlecht und Macht. Bei Jelinek sind es somit nicht die Männer, denen die Bühne gehört, sondern die Queens des Pop, die sich auf dem Laufsteg der medialen Öffentlichkeit einen Schlagabtausch liefern.
Regie: Pınar Karabulut
Bühne: Michela Flück
Kostüme: Claudia Irro, Daniel Murena
Licht: Cornelia Gloth
Dramaturgie: Daniel Richter
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DAVE
nach dem Roman von Raphaela Edelbauer
Die nahe Zukunft: In einem klaustrophobischen Wohn- und Laborprojekt arbeiten Programmierer:innen Tag und Nacht an der künstlichen Superintelligenz DAVE. Sie soll für die angeschlagene Menschheit alles zum Besseren wenden.Überraschend wird der 28-jährige Computernerd Syz befördert und gelangt in den Inner Circle der Einrichtung. Dort erfährt er, vor welchem Problem das Team um Professor Fröhlich steht: Ohne eine Persönlichkeit kann DAVE nicht sich selbst erkennen – und somit nicht proaktiv handeln. Syz soll dafür die Lösung bringen, indem er in sogenannten Kopiesitzungen DAVE Modell steht – mit seinen eigenen Erinnerungen.
Doch je fortgeschrittener der Kopiervorgang und je tiefer Syz‘ Einblick in die Funktionsweisen des Labors gewinnt, desto mehr gerät nicht nur sein Glaube an die Technik, sondern zunehmend auch sein Realitätsempfinden ins Wanken. Sind all diese Erinnerungen überhaupt noch seine eigenen? Seine Freund:innen und Kolleg:innen entgleiten ihm, das gesamte Labor erscheint Syz von einem seltsamen Nebel eingehüllt. Und dann ist da noch Kathun, eine junge Ärztin, um die seine Gedanken kreisen und die er in den labyrinthischen Gängen des Ortes wiederfinden will.
In DAVE geht es um die Verbindung von Gedächtnis und Raum, von Körper und Maschine. Werden Computer immer menschlicher oder doch eher Menschen allmählich zu Computern? Wie lässt sich überhaupt noch zwischen Mensch und Bot unterscheiden? Und was ist eigentlich bedrohlicher: Böse Maschinen oder böse Menschen?
Raphaela Edelbauers hochaktuelle Romanvorlage berührt auf vielschichtige Weise Diskurse rund um künstliche Intelligenz, Technikgläubigkeit und Überwachung in der digitalen Gegenwart.
Dave ist 2021 im Verlag Klett-Cotta, Stuttgart erschienen. Aufführungsrechte vermittelt durch schaefersphilippen, Theater und Medien GbR, Köln.
Regie: Wilke Weermann
Bühne und Kostüme: Alexander Naumann
Musik: Constantin John
Video: Bahadir Hamdemir
Licht: Peter Grahn
Dramaturgie: Lilly Busch
voraussichtlich empfohlen ab Klasse 8
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Penthesilea: Ein Requiem / პენთესილეა. რეკვიემი
Nino Haratischwili / Übersetzung von Maia Panjikidze
Die Griechen vor den Mauern Trojas: der Kampf der Systeme ist zum Stellungskrieg geworden, als das Volk der Amazonen vor dem Heerlager erscheint. Die Amazonen sind stolze Kämpferinnen – an ihrer Spitze: die Königin Penthesilea auf der Suche nach dem einst glänzenden Helden Achill. Sie, die das nicht darf, liebt ihn. Und er, der das nicht sagen kann, liebt sie. Beide sind des Mordens müde. Aber der Krieg ist größer als jede Heldin und jeder Held. Und so entspinnt sich ein unerbittliches Spiel aus Liebe und Tod, während die Schlachtfelder ringsum zum Leben erwachen.Die in Georgien geborene Schriftstellerin und Regisseurin Nino Haratischwili ist eine der wichtigsten literarischen Stimmen in Deutschland. Ihre Romane Das achte Leben (Für Brilka) (2014), Die Katze und der General (2018) und Das mangelnde Licht (2022) wurden vielfach ausgezeichnet und erzählen von einem Land am Rande Europas, von einem übermächtigen Russland und vom permanenten Kriegszustand. Mit Penthesilea. Ein Requiem legt Nino Haratischwili eine Neudeutung des antiken Mythos vor und untersucht mit kriminalistischer Präzision das Aufeinandertreffen zweier Welten. Gemeinsam mit Schauspielerinnen aus Georgien und dem DT-Ensemble bringt sie den Liebesmord in Zeiten des Krieges in einer zweisprachigen Inszenierung auf die Bühne.
Regie: Nino Haratischwili
Bühne: Julia B. Nowikowa
Kostüme: Gunna Meyer
Choreografie: Wara Cajías Ponce
Video: Zaza Rusadze
Licht: Kristina Jedelsky
Dramaturgie: Bernd Isele
in georgischer und deutscher Sprache
mit georgischen und deutschen Übertiteln
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F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig
von und mit Nikolaus Habjan
Der Vater ist Alkoholiker, die Mutter nicht fähig, die Familie zu ernähren: Als Kind landet Friedrich Zawrel (1929 – 2015) erst im Heim, schließlich im Spiegelgrund, jener berüchtigten „Kinderfachabteilung“ des Deutschen Reiches in Wien, in der Euthanasiemorde an kranken und behinderten Kindern begangen wurden. Vom Anstaltsarzt Dr. Gross wird Zawrel als „erbbiologisch und sozial minderwertig“ eingestuft und mit medizinischen Experimenten gequält, doch kann er eines Tages mit der Hilfe einer Krankenschwester aus der Anstalt entkommen. Als Halbwüchsiger lebt er auf der Straße, im Nachkriegswien folgt eine Karriere als Kleinkrimineller. Diese bringt ihn wiederholt ins Gefängnis und immer wieder vor psychiatrische Gutachter, bis er eines Tages seinem ehemaligen Peiniger gegenübersitzt, der ihm einen Deal anbieten will. Doch Zawrel lässt sich nicht bestechen. Allerdings kommt es erst im Jahr 2000 kommt zu einem Gerichtsverfahren, das wegen einer angeblichen Demenz von Gross eingestellt wird. Dieser kann sich an nichts mehr erinnern …Der Figurentheaterabend von Nikolaus Habjan und Simon Meusburger entstand auf der Basis von erlebter Geschichte: Friedrich Zawrel, dieser so liebenswerte, humorvolle und resiliente Wiener, erzählte als hochbetagter Zeitzeuge bis zu seinem Tod im Jahr 2015 vor Schulklassen und bei anderen Gelegenheiten, was ihm widerfahren ist.
Das Ergebnis ist ein dramatisches, berührendes und theatral packendes Stück Erinnerungsarbeit. Die Inszenierung erhielt den Nestroy-Preis 2012 in der Kategorie Beste Off-Produktion und wurde bislang von Nikolaus Habjan mehr als sechshundertmal gespielt: Friedrich Zawrel, er lebt weiter in der Klappmaulpuppe von Nikolaus Habjan.
Ausgezeichnet mit dem Nestroy-Preis Beste Off-Produktion.
Regie: Simon Meusburger
Licht: Cornelia Gloth
Dauer: 2 Stunden, keine Pause
voraussichtlich empfohlen ab Klasse 9
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Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert
von Sivan Ben Yishai
In einer Übersetzung von Gerhild SteinbuchHenrik Ibsen verfasste "Nora oder Ein Puppenheim" im Jahr 1879 als Emanzipationsgeschichte der titelgebenden Protagonistin, die sich entscheidet, ihren Mann und ihre Kinder zu verlassen, um sich aus ihrer unglücklichen Lebenssituation zu befreien. Das Werk wurde unzählige Male verhandelt, neu geschrieben und überschrieben.
"Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert" jedoch ist nicht bloß eine weitere Überschreibung des modernen Klassikers. Zum ersten Mal steht nicht Nora im Fokus, sondern die Geschichte des Hauses – und die seiner Bewohner:innen: von Helene, dem Hausmädchen, des Paketboten, der auf diesen einen Auftritt wartet, und von Anne-Marie, dem Kindermädchen, das sein eigenes Leben aufgab, um für Nora zu arbeiten und deren Kinder groß zu ziehen. Sie alle besetzen dieses Haus und die Räume dieser Erzählungen.
Sivan Ben Yishai, preisgekrönte Autorin und eine der spannendsten Stimmen des zeitgenössischen Theaters, rückt die unsichtbaren Protagonist:innen des Ibsen-Klassikers in den Fokus. Sie nimmt das Herrinnenhaus der Nora Helmer auseinander, untersucht das zerfallende Konstrukt und hinterfragt Grundlegendes: Ist es möglich, die sich immer wiederholenden Narrative zu Grabe zu tragen? Kann man seiner Lebensgeschichte entkommen? Und neue Erzählungen pflanzen?
Regie: Anica Tomić
Bühne: Mila Mazić
Kostüme: Drina Krlić
Musik: Nenad Kovačić
Choreografie: Lada Petrovski Ternovšek
Licht: Thomas Langguth
Dramaturgie: Christopher-Fares Köhler, Jelena Kovačić
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Bunbury. Ernst sein is everything!
von Oscar Wilde
Deutsch von Claudia BossardUm ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen entfliehen und inkognito ihre geheimen Wünsche und Sehnsüchte – ihr wahres Ich? – ausleben zu können, führen die beiden Dandys Algernon und Jack ein Doppelleben. Algernon erfindet einen kränklichen Freund namens Bunbury, der regelmäßig auf dem Land besucht werden muss, während Jack vorgibt, sich um seinen leichtlebigen Bruder Ernst zu kümmern, um möglichst oft in die Stadt reisen zu können. Dort führt er als ebenjener Ernst ein ausschweifendes Leben, während er auf seinem Landsitz das moralisch unantastbare Vorbild für sein Mündel Cecily gibt. Diese wiederum hat es sich – ebenso wie Algernons Cousine Gwendolen, um die Jack bei seinen Besuchen in der Stadt wirbt – in den Kopf gesetzt, ausschließlich einen Mann namens Ernst zu heiraten. Als Algernon in der Rolle von Jacks vermeintlichem Bruder Ernst auf dem Landsitz auftaucht, nehmen die komischen Verwicklungen ihren Lauf.
Bunbury (im Original: The Importance of Being Earnest) ist Oscar Wildes berühmteste Komödie – und zugleich seine letzte: Kurz nach der Uraufführung wurde er 1895 im Zuge eines öffentlichen Prozesses wegen homosexueller Handlungen zu zwei Jahren Zuchthaus mit schwerer körperlicher Arbeit verurteilt. Gesundheitlich, finanziell und gesellschaftlich ruiniert, verstarb der Autor 1900 im Alter von 46 Jahren in Paris. Oscar Wildes eigenes Doppelleben, das im Gegensatz zu dem seiner Protagonisten kein glückliches Ende nahm, schreibt sich aus heutiger Perspektive unweigerlich in diese perfekt gebaute Komödie ein.
In der rasanten Fassung der Regisseurin Claudia Bossard wird Oscar Wildes mit Sprachwitz gespickte Komödie zum queeren Theaterspaß, der im metropolitanen Society-Talk nicht nur die Sprachgrenzen zwischen Deutsch und Englisch verflüssigt, sondern auch im spielerischen Wirbelsturm Gender- und Identitätsbilder aus ihrem viktorianischen Gesellschaftskorsett befreit.
Regie: Claudia Bossard
Bühne und Kostüme: Elisabeth Weiß
Kostümmitarbeit: Matthias Dielacher
Choreografie: Marta Navaridas
Sounddesign: Annalena Fröhlich
Dramaturgie: Elisabeth Tropper, Daniel Richter
Licht: Viktor Felligi, Kristina Jedelsky
Maske: Andreas Müller
Dauer: 2 Stunden, keine Pause
Altersempfehlung: voraussichtlich ab Klasse 9
Mit englischen Übertiteln
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Ursonate [Wir spielen, bis uns der Tod abholt]
Eine dadaistische Sprechoper von Kurt Schwitters
Eigenwillig und bizarr, anarchistisch und sinnentleert: Collagen-Kunst aus Müll, verwinkelte Grotten, ein Alphabet von hinten, eine wuchernde Privatwohnung ohne Außenwelt, Nonsens-Gedichte. Aberwitz und ad absurdum geführte Konventionen bis zur absoluten Sinnenlosigkeit wurden zum Markenzeichen des hannoverschen Dada-Künstlers, Dichters, Komponisten und Werbegrafikers Kurt Schwitters.Dabei war seine Kunst geprägt von den Nachbeben des Ersten Weltkriegs, in dem sich eine ungeahnte Zerstörungswut entfesselte. Der Krieg hatte sich vom Schlachtfeld in die Köpfe verlagert. Mit dem Krieg zerfiel die vertraute Welt in ihre Bruchstücke, alle geltenden Sinnzusammenhänge verloren an Bedeutung. Ein tief verwurzeltes Gefühl der Orientierungslosigkeit machte sich breit.
Kunst diente Schwitters als Gegenwelt zur bestehenden bürgerlichen Gesellschaft, als skurriler Anti-Kosmos jenseits etablierter Logiken: Merz-Kunst, wie er seine eigene Kunst bezeichnete. Eine Silbe, die er aus dem Wort der damaligen Kommerz- und Privatbank herausgeschnitten hatte. Merz bedeutete für ihn die Überwindung der Gegensätze von Welt und Kunst, Sinn und Unsinn sowie den Grenzen zwischen den Künste
Schwitters arbeitete akribisch über neun Jahre (1923 – 1932) an seinem Lautgedicht Ursonate, während um ihn herum die Krisen der modernen Welt tobten. Zwar folgte er in der Struktur einer klassischen, viersätzigen Sonate, in die er aber sein verwildertes Sprachmaterial einsortierte und sie umformte zu einer Anti-Sonate – einer spielerischen Dekonstruktion der bildungsbürgerlichen Kunst. So befreite Schwitters die ideologisch vereinnahmte Sprache, indem er sie auf ihre Urlaute reduzierte, um alle semantischen Bezüge aufzulösen und durch die Atomisierung der Sprache neue Bedeutung schaffen zu können. Und auch diese absurde Lautpoesie mit Brüllen, Zischen, Krähen war für ihn Revolte und Beginn von etwas Neuem. Vive la crise! Oder mit den Worten des Bürgerschrecks: Fümms bö wö tää zää Uu.
Regie: Claudia Bauer
Komposition: Peer Baierlein
Bühne: Patricia Talacko
Kostüme: Vanessa Rust
Video: Jan Voges
Dramaturgie: Daniel Richter
Licht: Cornelia Gloth
Maske: Andreas Müller
Mit englischen Übertiteln
voraussichtlich empfohlen ab Klasse 9
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Prima Facie
von Suzie Miller
Trotz Bestnoten, Einser-Abi und ausgezeichnetem Bachelor-Abschluss: Zwei Drittel aller Studierenden der Top Law School werden ihr Studium nicht abschließen. Von denen, die es schaffen, wird nur die Hälfte als Jurist:in arbeiten. Und nur fünf davon als Anwält:in. Aber Tessa hat es geschafft. Aus dem Arbeiterkind, das sich seinen Platz hart erkämpft, wird eine erfolgreiche Strafverteidigerin, die mit Stolz ihre Rosshaarperücke trägt. Wie alle Strafrechtsanwälte glaubt Tessa an das Gesetz, an das System und an die Unschuldsvermutung, die für sie keine Floskel ist, sondern das Fundament einer zivilisierten Gesellschaft. Deshalb verteidigt auch sie die Angeklagten, sucht nach Lücken in der Anklage und prüft akribisch die Aussagen von Opfern und Zeugen. Und Tessa ist eine der Besten in ihrem Job.Ob Drogenprozesse, Korruptionsvorwürfe oder sexuelle Übergriffe: Tessa geht es um die juristische Wahrheit und den Beweis, mithilfe dessen ihre Angeklagten vor dem Gesetz für „unschuldig“ erklärt werden. Im Kreuzverhör spielen Sympathien keine Rolle, jede und jeder muss sich den scharfen Fragen der Anwältin stellen, auch Opfer vermeintlicher sexueller Übergriffe, deren Aussagen vor Gericht analysiert und auseinandergenommen werden. Bis zu dem Tag, an dem etwas passiert, was Tessa nie für möglich gehalten hätte: Ihr Kollege, mit dem sie eine Affäre hat, wird nach einem Date sexuell übergriffig. Während ihr Leben vor ihren Augen zusammenbricht, wird Tessa von der Strafverteidigerin zur Anklägerin und erlebt die Vorgänge im Gerichtssaal von der anderen Seite.
"Prima facie" ist ein juristischer Terminus, der auf Deutsch Anscheinsbeweis heißt und so viel bedeutet wie "bis auf Widerruf" oder "solange sich keine neuen Evidenzen einstellen". Kann das System, an das Tessa so sehr geglaubt hat, sie schützen – oder lässt es sie am Ende im Stich?
Der preisgekrönte Monolog der australischen Autorin Suzie Miller wurde 2019 in Sidney uraufgeführt und hat bereits erfolgreich im Londoner Westend und jüngst am Broadway Premiere gefeiert.
Aus dem Englischen von Anne Rabe
Regie: András Dömötör
Bühne und Kostüme: Moïra Gilliéron
Musik: Tamás Matkó
Dramaturgie: Jasmin Maghames
Dauer: 1 Stunde 50 Minuten, keine Pause
Wir weisen darauf hin, dass dieses Theaterstück auch sexualisierte Gewalt, Vergewaltigung und Traumabewältigung thematisiert.
In diesem Stück kommen Stroboskop-Effekte zum Einsatz.
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P*RN
Konzept und Regie von Sofie Boiten, Lorenz Nolting
Sexualisierte Bilder umgeben uns überall. Ob Amateurvideo oder professionelle Produktion, auf zahlreichen Internetplattformen sind sie zu Millionen vorhanden und mit einem Klick sofort verfügbar. Gut ein Drittel des gesamten Internet-Datenverkehrs ist pornografischen Ursprungs. Manche bekannter, manche weniger bekannt, gehören Pornos und ihre Darsteller:innen für viele zum Alltag. Das toxische Potenzial und der mögliche Einfluss auf die Erwartungen ans eigene Liebesleben sind bekannt, der Konsum meist tabuisiert.Für viele Heranwachsende wäre es leicht, Zugang zu pornografischem Material zu erlangen – gäbe es da nicht glücklicherweise eine vermeintlich wirkmächtige Schranke, die die vermeintlich Unschuldigen vor den vermeintlich bösen Bildern schützt: die Altersbarriere. Dank ihr bleiben alle unter 18 Jahren so rein wie frisch gefallener Schnee…
Auf der Bühne finden diese „Erfahrungslosen“ nun zusammen. Tastend, gemeinsam, in jedem Fall neugierig kommen sie dem omnipräsenten Content auf die Spur. Sofie Boiten und Lorenz Nolting entwickeln gemeinsam mit einem jugendlichen Ensemble einen Theaterabend, der zwischen Realität und Fiktion das Thema Porno im Alltag einer jugendlichen Lebenswelt beleuchtet.
Regie: Sofie Boiten, Lorenz Nolting
Ausstattung: Bettina Kirmair
Licht: Heiko Thomas Noor Boiten
Dramaturgie: Johann Otten
voraussichtlich empfohlen ab Klasse 11
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Einfach das Ende der Welt
nach Jean-Luc Lagarce
auf Grundlage einer Übersetzung von Uli MenkeNach zwölf Jahren kehrt ein junger Mann zu seiner Familie zurück. In dieser Zeit hat er nicht von sich hören lassen, während er sich erfolgreich als schwuler Künstler in der Großstadt etablierte und sich in Herz und Kopf immer weiter von der Familie in der Kleinstadt entfernte. Ob Begegnung noch möglich ist? Ob Jahre der Kontaktlosigkeit das Urteil übereinander mildern oder verhärten? Ob die gemeinsam verbrachten Jahre schwerer wiegen als die Jahre der Entfernung voneinander? Gemeinsam mit seinem Ensemble begibt sich Regisseur Christopher Rüping mitten hinein in das Drama Familie.
Die Inszenierung Einfach das Ende der Welt ist eine Übernahme vom Schauspielhaus Zürich und wurde vielfach ausgezeichnet: mit der Einladung zum 58. Berliner Theatertreffen, als Inszenierung des Jahres 2021 (Theater heute), mit dem Nestroy-Preis 2021 für die Beste Deutschsprachige Aufführung. Gefeiert wurde auch das Ensemble: Benjamin Lillie wurde als Schauspieler des Jahres 2021 ausgezeichnet, Maja Beckmann als Schauspielerin des Jahres 2021.
Regie: Christopher Rüping
Bühne: Jonathan Mertz
Kostüme, Programmheft, Social Media: Lene Schwind
Musik: Matze Pröllochs
Licht: Matthias Vogel
Dramaturgie: Katinka Deecke, Malte Ubenauf
Dauer: 2 Stunden 15 Minuten, keine Pause
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Space Queers
Ein SciFi-Abenteuer von Paul Spittler und dem Jungen DT
Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2323. Die Utopie einer friedlichen Galaxis ist längst Realität. Dies sind die Abenteuer der SPACE QUEERS, die keinen geringeren Auftrag haben, als die interstellare „Allianz der bedingungslosen und ultimativen Diversität“ zu retten. Denn ETWAS steuert auf die Erde zu, das ihnen noch nicht begegnet ist und das sie nicht verstehen…Auf ihrer Mission müssen sich die SPACE QUEERS in kuriosen, witzigen, aufschlussreichen, bedrohlichen und empowernden Situationen der Frage stellen, was Diversität eigentlich bedeutet. „Wer sind wir und wie wollen wir miteinander leben?“ wird zur alles entscheidenden Frage, nicht nur für die Crew, sondern für die gesamte intergalaktische Community…
Regisseur Paul Spittler erfindet gemeinsam mit acht queeren Jugendlichen und dem künstlerischen Team ein musikalisches SciFi-Abenteuer, das mit Humor, Glitzer und Trash das Konzept der Heteronormativität ad absurdum führt.
Regie: Paul Spittler
Ausstattung: Tom Unthan
Musik: Zooey Agro
Dramaturgie: Christiane Lehmann
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
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Gift
von Lot Vekemans
Übersetzung: Eva Pieper und Alexandra Schmiedebach"Es ist verrückt, wie man anfängt zu hoffen, dass jemand stirbt. Aufgibt. Loslässt. Mach ruhig. Geh ruhig. Es ist gut. Wir schaffen es schon. Wir schaffen es schon ohne dich. Das war ein Irrtum."
Ein Friedhof. Zwei Menschen. Eine gemeinsame Vergangenheit, ein gemeinsamer Verlust und zehn Jahre Trennung, Schweigen. Aus Anlass einer Grabverlegung kommen "Sie" und "Er" wieder zusammen. Gift soll aus einer nahegelegenen Fabrik ausgetreten sein und die Umbettung der Toten notwendig machen. Unterdessen betrachten die Frau und der Mann ihr umgebettetes Leben, das eines Silvesterabends sang- und klanglos auseinanderging. Was ist aus ihr und ihm geworden? Was aus ihrer Trauer, ihrem Leben? Und wer hat sich was vorzuwerfen? Zwischen Abrechnung und Annäherung, Trost und Trauer, Zärtlichkeit und Härte oszillieren die Szenen dieser Wiederbegegnung: das Porträt eines Paares, dessen Schicksal schon vorbei zu sein scheint – und das dennoch noch einmal durch alles hindurchgehen muss, in der Hoffnung, in einem Leben nach ihrem Leben anzukommen.
Dagmar Manzel wurde 2014 für ihre Rolle "Sie" mit dem Deutschen Theaterpreis 'Der Faust' ausgezeichnet.
Gift von Lot Vekemans ist auch als eBook erschienen. Über die Website www.textbuehne.eu können Sie das Theaterstück in diversen Online-Shops bestellen.
Regie: Christian Schwochow
Bühne: Anne Ehrlich
Kostüme: Pauline Hüners
Dramaturgie: John von Düffel
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Identitti Rezeptionista
nach dem Roman Identitti von Mithu Sanyal
Die Studentin Nivedita kann es nicht fassen: Ihre Professorin Saraswati – ihr Vorbild, ihr Role Model in identitätspolitischen Fragen – ist weiß! Bis zu dieser Neuigkeit hatte sich für Nivedita, geboren mit indischem Vater in Deutschland, in den Seminaren der vermeintlichen Person of Color eine neue Welt eröffnet. Schon in der ersten Stunde verwies die Professorin weiße Studierende des Raumes, schrieb "Decolonize your soul" an die Tafel und besprach Ursprung von und Umgang mit Identitätskämpfen. Und nun soll Saraswatis Karriere auf einer großen Lüge aufgebaut sein? Es entbrennt eine komplexe und hochemotionale Debatte: Nivedita postet unter dem Pseudonym Identitti auf Twitter, und ihre Freundinnen organisieren Demos gegen diesen unglaublichen Fall von kultureller Aneignung. Währenddessen denkt Professorin Saraswati alle Argumente weiter, sodass bald niemand mehr weiß, was "Person of Color" eigentlich, wirklich bedeutet.Identitti Rezeptionista ist ein Stück über die Rezeption des viel gelesenen, viel besprochenen und auch in vielen Theatern adaptierten Romans Identitti von Mithu Sanyal, der 2020 fragte: Wer ist wer und wer kann für wen sprechen? Eine Frage, die wir uns auch immer wieder im Theater stellen: Wer kann glaubwürdig eine weiße Professorin spielen, die sich als Person of Color ausgegeben hat? Auch der Kulturbetrieb Theater ist bisweilen ein identitätspolitisches Pulverfass, das allerdings wie dazu gemacht ist, Identitätsverhandlungen zu führen. Die Inszenierung lädt also dazu ein, sich der eigenen Widersprüche bewusst zu werden und die politischen Fragen rund um den Stoff weiter zu diskutieren.
Eine Übernahme der Produktion vom Schauspielhaus Graz.
Regie: Simone Dede Ayivi
Bühne: Lani Tran-Duc
Kostüme: Mariama Sow
Sound und Musik: Katharina Pelosi
Dramaturgie: Hannah Mey
Dauer: 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause
voraussichtlich empfohlen ab Klasse 11
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Edward II. Die Liebe bin ich
von Ewald Palmetshofer nach Christopher Marlowe
Edward II. ist nach dem Tod seines Vaters Thronfolger des englischen Königreiches. Doch anstatt sich dem Staatswesen und dessen Angelegenheiten zu widmen, holt Edward II. seinen Geliebten Gaveston aus dem Exil an seine Seite zurück, überschüttet ihn mit Aufmerksamkeit, Begehren und vor allem mit Liebe – und bringt damit Adel, Staat, Kirche und seine eigene Frau, Königin Isabella, gegen sich auf. Also holt sich Isabella Rat bei Lord Mortimer und schmiedet mit ihm einen Plan. Die hochadligen Peers befeuern die Intrige in der Hoffnung, dass Politik und Staat in ihre vermeintlich rechtmäßige Ordnung zurückfallen. Und währenddessen scheint die militärische Bedrohung aus Frankreich für England immer akuter.Der österreichische Dramatiker Ewald Palmetshofer hat Christopher Marlowes posthum erschienenes Königsdrama überschrieben, verknappt und mit seiner radikal-poetischen Sprache verdichtet. Er verlegt das Schlachtfeld der Geschichte ins Private und setzt die Liebe absolut.
Die Regisseurin Jessica Weisskirchen setzt sich in der Eröffnungsinszenierung in der Box mit den Fragen von Männlichkeit, Liebe und Macht auseinander. Was ist der Wert der Liebe? Was bedeutet es, sein eigenes Begehren radikal der Staatsgewalt und der Religion entgegenzustellen? Und bis zu welcher Konsequenz sollte man um die Liebe kämpfen? In Edward II. Die Liebe bin ich entsteht ein Netz aus Intrigen, Interessen, Macht, kompromissloser Gewalt und Niederlage, an dessen Ende ein junger Prinz an die Macht gelangen wird.
Im Anschluss an die Vorstellungen vom 23. September & 1. Oktober 2023 erwartet Sie in der Box:
Jetzt mit anfassen!
Das andere Publikumsgespräch
Runter von den Stühlen, rein ins Bühnenbild und hinter die Kulissen! Wie fühlt sich dieser Ort an? Ist das Holz oder Pappe? Welche Materialien wurden verarbeitet? Schwitzt man in Latexhosen? Und wie funktioniert das mit dem Nebel eigentlich?
Bringen Sie all Ihre Fragen mit, denn gemeinsam begeben wir uns an den Ort des Geschehens: auf die Bühne. Und zuallererst haben Sie das Wort! Teilen Sie Ihre Eindrücke, Beobachtungen und Gedanken mit uns, das Team von Edward II. Die Liebe bin ich ist für Sie da und steht Ihnen Rede und Antwort.
Eine DT Kontext-Veranstaltung.
Regie: Jessica Weisskirchen
Bühne und Kostüme: Günter Hans Wolf Lemke
Choreografie: Hannes-Michael Bronczkowski
Dramaturgie: Christopher-Fares Köhler
Dauer: 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause
In diesem Stück kommen Stroboskop-Effekte zum Einsatz.
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Männerphantasien
auf Grundlage von Klaus Theweleits gleichnamigem Buch mit neuen Texten von Svenja Viola Bungarten, Ivana Sokola und Gerhild Steinbuch
In den 1970er Jahren, als über faschistische Täterschaft in der deutschen Gesellschaft noch weitgehend geschwiegen wurde, legte der Kulturwissenschaftler Klaus Theweleit mit Männerphantasien eine bahnbrechende Analyse der Zusammenhänge von Männlichkeit und Faschismus vor: Basierend auf Freikorps-Literatur der 1920er Jahre, dachte er hellsichtig das destruktive Selbst- und Frauenbild des „soldatischen Mannes“ zusammen und stellte mit dessen Verquickung von Sexualität, Gender und Gewalt die Entstehung des Nationalsozialismus in ein neues Licht.Etwa 45 Jahre nach der Ersterscheinung nimmt sich Regisseurin Theresa Thomasberger Theweleits Werk als Sprechtext für die Bühne vor: Die epochale Untersuchung bildet für Thomasberger und ihr Team die Grundlage für eine Befragung heutiger Ausprägungen von Fascho-Männlichkeit, der Abwertung von Frauen* in der medial geprägten Wirklichkeit bis hin zu aktuellen abgründigen Formen von Kollektivität.
Denn: Während das Ideal vom „starken Mann“ einerseits überholt scheint, bringen Kriege neue Kämpfergestalten hervor; stürmen selbstermächtigte Horden politische Institutionen und befeuern den autoritären Backlash. Auch online wird Gleichberechtigung als Unterdrückung empfunden: So glaubt die Incel-Community – unfreiwillig ohne Sex lebende Männer – sie hätte aufgrund ihres Geschlechts ein Recht auf Frauen und Sexualität; wütende Alpha-Males und frauen*feindliche Pick-Up-Master beschwören unerreichbare Männlichkeitsvorstellungen und verzweifeln zugleich an ihnen. Anstatt diese Ideale zum Problem zu erklären, wird die Angst vor feministischem Widerstand geschürt, der sich heute zeitgleich mit großer Kraft ereignet.
Wie wirken Theweleits Texte heute? Welche Anknüpfungspunkte bieten sie? Um das zu ergründen, wird die Autor:innenschaft am Deutschen Theater um drei zeitgenössische Stimmen erweitert: Die Dramatikerinnen Svenja Viola Bungarten, Ivana Sokola und Gerhild Steinbuch werden in Auseinandersetzung mit Theweleits Werk die Männerphantasien textlich ergänzen und aus heutigen, weiblichen Perspektiven weiterdenken.
Regie: Theresa Thomasberger
Bühne und Kostüme: Mirjam Schaal
Musik: Oskar Mayböck
Licht: Peter Grahn
Dramaturgie: Lilly Busch
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
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Die Katze auf dem heißen Blechdach
von Tennessee Williams
Die Pollitts kommen zu Ehren ihres Vaters und Großvaters, genannt Big Daddy, zusammen. Er ist das vermögende, autoritäre Zentrum der Familie und der Geburtstag des Silberrückens muss gefeiert werden. Der ältere Sohn Gooper, erfolgreicher Anwalt, reist mit seiner Frau Mae und großer Enkelkinderschar an. Vom jüngeren Sohn Brick und seiner Frau Maggie hingegen gibt es bisher keinen Nachwuchs, was eines der bestimmenden Themen des Festes wird. Während Maggie danach strebt, den eigenen Kinderwunsch mit ihrem Leben als aufgeklärte Frau und modernem Paar zu vereinen, kämpft Brick mit Depressionen, ausgelöst durch das Ende seiner Sportlerkarriere und den Tod seines Jugendfreundes Skipper. Er ertränkt sie in Alkohol, was den Vorwurf von Versagen und Impotenz nach sich zieht, zudem Mutmaßungen über eine homoerotische Beziehung zu Skipper.Draußen zieht ein Sturm auf und pfercht die Familienmitglieder zusammen. Drinnen werden die Stürme zu Orkanen. Mitten in diese aufgeladene Stimmung platzt die Nachricht, dass Big Daddy unheilbar und bereits im Endstadium an Krebs erkrankt ist: Die Party wird zum Totentanz. Die Konflikte eskalieren. Im Beisein von Doktor Baugh und Reverend Tooker, versucht Mutter Pollitt den Laden zusammenzuhalten – wütend über den Streit ums Erbe und die vermeintliche Habgier von Gooper und Mae, verzweifelt über Bricks Alkoholsucht und Maggies Kinderlosigkeit, sowie in Trauer über den bevorstehenden Verlust ihres Partners und des gemeinsamen Konstruktes.
Tennessee Williams‘ Text von 1955 ist in seinem Geflecht aus Lieben, Lügen, Leiden ein neuzeitlicher Klassiker. Im Mikrokosmos Familie stellt er unterschiedlichste Lebensmodelle zur Diskussion, lässt individuelle Bedürfnisse, Nöte und Sehnsüchte aufeinanderprallen, erzählt von Abhängigkeiten und Dynamiken. Seine Figuren sind allesamt Opfer und Täter zugleich: nahbar in ihrer Suche nach Schutz, Verständnis und Wärme, aber ebenso brutal in ihrem Trieb nach Bestätigung, Profilierung und Vorteil. Nervöse Katzen auf einem heißen Blechdach, die den Entschluss zum Absprung so lange hinauszögern, bis die Hitze unerträglich wird. Hier schenkt sich niemand nichts – was einer gewissen Komik nicht entbehrt.
Regie: Anne Lenk
Bühne: Judith Oswald
Kostüme: Sibylle Wallum
Musik: Ingo Schröder
Licht: Cornelia Gloth
Dramaturgie David Heiligers
Dauer: 2 Stunden, keine Pause
empfohlen ab Klasse 9
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Angabe der Person
von Elfriede Jelinek
Angabe der Person. Das klingt wie schönstes Behördendeutsch. Und in der Tat: Der deutsche Fiskus geistert durch Elfriede Jelineks neues Stück. Die Steuerfahndung geht um, private Räumlichkeiten werden durchsucht, Papiere beschlagnahmt. Auf diesen Papieren: alles, was sich so ansammelt in einem langen Leben. Geschichten von Lebenden, Geschichten von Toten, mehr von Toten mittlerweile. Denn aus dem Text spricht eine Stimme, die sich als die letzte fühlt: "Nach mir ist es unwiderruflich aus mit den Jelineks! Alle weg, alle futsch, außer mir." So nimmt die Autorin "die letzten Meter" zum Anlass, auf die eigene "Lebenslaufbahn" zu schauen, auf die „Untaten“ der eigenen Vergangenheit, auf die "Untoten" ihrer Biografie. Sie erzählt von ihren Eltern und Großeltern, vom jüdischen Teil ihrer Familie, von Verwandten, die vertrieben und ermordet wurden, von Flucht und Verfolgung, von der Entschädigung der Täter, von alten und neuen Nazis, früher und heute. Sie schreibt als beschuldigte Klägerin, als Opfer und als Anwältin. Über sich. Über Deutschland. Mal in sich überschlagenden Kaskaden aus Wut und Wort. Mal als Erinnerung an die Vergessenen und als Trauerlied von seltener Klarheit. Jossi Wieler, den seit dreißig Jahren eine enge Zusammenarbeit mit Elfriede Jelinek verbindet, bringt mit Angabe der Person einen ihrer bisher persönlichsten Theatertexte zur Uraufführung.Regie: Jossi Wieler
Bühne und Kostüme: Anja Rabes
Komposition und Musik: PC Nackt
Licht: Matthias Vogel
Dramaturgie: Bernd Isele
Dauer: 2 Stunden 25 Minuten, ohne Pause
Mit englischen Übertiteln
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Der geflügelte Froschgott
Ein Monolog von Ingrid Lausund
Nur mal so gefragt: Falls der Tod nicht das Ende ist, was käme danach? Geht es dort weiter, und wenn ja, in welchem Zustand? Und für wen? Und falls es so wäre: kann ich meine Chancen aufs Jenseits erhöhen und ist das sinnvoll? Und wie viele Jenseitse gibt es in etwa? Schwer zu sagen… das Ganze. Total schwer zu sagen, solange hinter jeder Frage eine neue lauert: Weiß die Hölle, dass sie eine Metapher ist? Können Dinge transzendieren, und angenommen ja, wie sieht eine transzendierte Pizza aus? Und wie schmeckt sie? Was ist das Kriterium für gut? Was ist das Kriterium für wahr? Ist der geflügelte Froschgott die Antwort? Ja, nein, vielleicht?Die Theaterautorin Ingrid Lausund kennt sich aus mit den allerletzten Dingen: Für ihre unter dem Pseudonym Mizzi Meyer verfassten Drehbücher zur Kultserie Der Tatortreiniger erhielt sie zweimal den Grimme- und 2019 den Deutschen Fernsehpreis. Mit ihrem neusten Theatertext begibt sich Ingrid Lausund erneut auf den Weg alles Irdischen und weit darüber hinaus: dorthin, wo die Luft dünn wird, ins Zwischenreich der ungesicherten Hypothesen. In diesem Reich der Fragen steht ein Mensch (oder sind es zwei? Oder ist es die Menschheit?). In die gottverlassene Einsamkeit eines Monologs geworfen, kämpft er (oder sie) gegen einen leeren Himmel an. Was daraus entsteht, ist ein Passionswerk für eine säkularisierte Welt, ein Klagelied für Zweifler:innen, ein Psalm für Atheist:innen. Aus tiefer Not schrei ich zu Dir, der Du nicht da bist.
Der Regisseur FX Mayr macht die Bühne gemeinsam mit einer Gruppe von Spieler:innen zu einem Transitort. Hier, wo schon immer die Lebenden den Toten begegnen, lädt er das Publikum zu einer Feier ein. Trotzdem, gerade deshalb und bis der Vorhang fällt.
Regie: FX Mayr
Bühne und Kostüme: Korbinian Schmidt
Musik: Matija Schellander
Dramaturgie: Bernd Isele
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
Mit englischen Übertiteln
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Die kahle Sängerin
Anti-Stück von Eugène Ionesco
Aus dem Französischen von Serge StaufferDer Titel mag gewöhnungsbedürftig sein, der Inhalt ist es keinesfalls. Ionescos "Anti-Stück" von 1948, das alle bis dahin geltenden Regeln des Theaters ignoriert und in dem nicht nur eine Wanduhr verrücktspielt, gilt als Gründungsdokument des Absurden Theaters, das in den 50er Jahren durch Samuel Beckett und andere berühmt wurde. Entstanden als Reaktion auf die Gräuel von Nazizeit und Zweitem Weltkrieg, postuliert das Absurde Theater in Form und Inhalt die Sinnlosigkeit als einzig sinnvollen Daseinszustand. Das Ergebnis dieser zutiefst melancholischen Bestandsaufnahme ist allerdings bei Ionesco höchst vergnüglich: Skurrile Figuren in humorvollen Situationen ergeben pralles Theater, in dem sich bizarre Dialoge in ein Feuerwerk aus sinnentleerten Phrasen und Nonsens-Sätzen steigern.
Die Handlung – wenn man das, was geschieht, so nennen darf – ist rasch zusammengefasst: Mr. und Mrs. Smith, die sich nach dem Abendessen gewaltig miteinander langweilen, bekommen Besuch von einem befreundeten Ehepaar, das bei seinem Auftritt erst einmal klären muss, ob sie einander kennen. Am Ende stellen die beiden erfreut fest, dass sie im selben Bett schlafen, verheiratet sind und ein Kind haben. Die Abendunterhaltung zu viert hingegen wird immer merkwürdiger: Das Dienstmädchen Mary glaubt, es sei Sherlock Holmes, ein Feuerwehrmann sucht einen zu löschenden Brand und stiftet dabei zusätzlich Verwirrung; was es nun aber mit der "kahlen Sängerin" auf sich hat, dürfen Sie selbst herausfinden.
Übernahme der Produktion vom Schauspielhaus Graz
Regie: Anita Vulesica
Bühne: Henrike Engel
Kostüme: Janina Brinkmann
Musik: Camill Jammal
Choreografie: Mirjam Klebel
Dramaturgie: Karla Mäder
Dauer: 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause
Mit englischen Übertiteln
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ugly duckling
von Bastian Kraft und Ensemble nach Hans Christian Andersen
"Ich träumte nie von soviel Glück, als ich noch das hässliche kleine Entlein war."In den Märchen von Hans Christian Andersen stößt man immer wieder auf Transformationen: Die kleine Meerjungfrau verwandelt sich in einen Menschen, das hässliche Entlein in einen stolzen Schwan. Dass es sich bei diesen Verwandlungen auch um ein maskiertes Spiel mit Geschlechtlichkeit und Sexualität handelt, ist Ausgangspunkt für ein Projekt, das Andersens Märchen den Biografien von Berliner Dragqueens gegenüberstellt. Diese Protagonist_innen des urbanen Nachtlebens machen das Spiel mit Geschlechterrollen zum befreienden Spektakel. Dabei bewegen sie sich an der schillernden Grenze zwischen schamloser Selbstdarstellung und subkulturellem Sendungsbewusstsein. Die Transformation mittels Schminke und Perücken nämlich produziert nicht nur ein neues Ich, sondern damit auch ein neues Selbstbewusstsein. Die so erschaffene Kunstfigur ist der stolze Schwan, in dessen Gestalt sich das hässliche Entlein der Welt stellen kann.
Für seine Inszenierung "ugly duckling" wurde Bastian Kraft 2019 von Travestie für Deutschland mit dem Ehrenstöckel ausgezeichnet.
Alle Vorstellungen werden mit englischen Übertiteln gezeigt.
Regie: Bastian Kraft
Bühne / Video: Peter Baur
Kostüme: Jelena Miletić
Musik: Romain Frequency
Licht: Thomas Langguth
Dramaturgie: Ulrich Beck
Dauer: 1 Stunde 55 Minuten, keine Pause
In der Vorstellung wird Stroboskop-Licht eingesetzt.
Altersempfehlung: ab Klasse 9
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Baracke
von Rainald Goetz
Aus einer Clique von Jugendlichen aus dem thüringischen Krölpa, die um 1977 geboren sind, geht ein Paar hervor. Bea und Ramin erfahren die Liebe, die wieder vergeht. Später verbindet sich Bea mit einem anderen Mann aus der früheren Jugendclique: Uwe ist Teil jener Bewegung, die in Opposition geht zu der Elterngeneration und sich radikalisiert. Mit Uwe bekommt Bea ein Kind, mit ihm entsteht Familie. Die Fäden der Verwandtschaft reichen bis nach Westdeutschland, wo die Drei im Kreis der Münchner Großfamilie Hochzeit feiern. Später verlässt die Familie die ärmlichen Verhältnisse in Krölpa und zieht in das Dresdner Villenviertel Weißer Hirsch. Doch die Vergangenheit wird zur Gegenwart. Die Familie scheitert. Für den Vater bleibt nur, die letzte Konsequenz zu ziehen.Baracke ist ein Familienstück: über Familie, Gewalt und über Deutschland. Es erzählt den Lebenslauf der Liebe über gut dreißig Jahre, über eine Generation hinweg. Zur Wahrheit der Familie gehört die von Anfang an präsente Gewalt, das Geheimnis, der Horror. Über allem schwebt das Schweigen der Väter, das Aussparen der Wahrheit, die Erstarrung der Mütter – und das Weiterleben in den Körpern der Kinder, von Generation zu Generation.
Als scharfsinniger Chronist führt uns Rainald Goetz' virtuose Gedanken- und Verlinkungsmaschinerie in ein Museum des 21. Jahrhunderts. Analogien stellen sich her zum rechtsterroristischen NSU, jüngere Vergangenheit und Gegenwart verdichten sich zu einem radikalen Jetztexzess. Mit sensiblem Sprachgefühl, Menschenkenntnis und feinsinniger Beobachtungsgabe bringt Goetz das gesellschaftliche Bewusstsein zum Sprechen und zeichnet in stromartigen Gedankenkaskaden Bilder einer ambivalenten Gegenwart. So wird Baracke zu einer Revolte des Sprechens gegen das Schweigen.
Regie: Claudia Bossard
Bühne: Elisabeth Weiß
Kostüme: Andy Besuch
Sound und Video: Annalena Fröhlich
Dramaturgie: Daniel Richter
Mit englischen Übertiteln
Dauer: 2 Stunden 25 Minuten, keine Pause
Inhaltshinweis: Diese Inszenierung enthält Schilderungen und Darstellungen von Gewalt in Gesellschaft und Familie.
Baracke bewerten:
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Mein Herz dein Bunker - 290 BPM
von Paula Thielecke
Berlin-Friedrichshain 1993. Eine Gruppe von zehn Freund:innen entschließt sich, einen eigenen Club zu gründen und wählt dafür den früheren VEB Zentralvieh- und Schlachthof der ehemaligen DDR. In den Räumen, die von zehntausenden Rindern, Schweinen, Hammeln und Geflügel in ihren letzten Momenten vor der Schlachtung durchquert wurden, soll endlich der Ort gefunden werden, an dem sie ihren Sehnsüchten nachgehen können: Lieben, Leben und sich in der Ekstase fallen lassen. Und so wird das leerstehende Schlachthaus von der Gruppe besetzt und der Wursthof ausgerufen! Zu treibenden Technosounds erkunden sie die Räume, entdecken gemeinsam, was sie sich für einen guten Club wünschen, welche Werte sie gemeinschaftlich vertreten und was es bedeutet, Teil einer Gegenkultur zu sein. Der Wursthof wird so nach und nach zum Leben erweckt und die Party beginnt.Eine Geschichte, die ihre Vorbilder im Berlin der 90iger Jahre hat, als kurz nach dem Mauerfall leerstehende Gebäude, der Vibe des Aufbruchs und der Technosound unterschiedlicher Strömungen der Grundstein für die heute so legendäre Clubkultur Berlins waren. Für diese Inszenierung kommen das DTJung*, die Kinder- und Jugendtanzcompany von Sasha Waltz & Guests, Artist:innen vom Cabuwazi Tempelhof, Mitglieder der Street UniverCity Berlin mit der Live DJ Chica Paula (Paula Schopf) an den Plattenspielern auf der Bühne zusammen.
Regie und Text: Paula Thielecke
Bühne: Demian Wohler
Kostüme: Slavna Martinovic
Choreografie: Wibke Storkan
Live-DJ und Sounddesign: Paula Schopf
Art Work und Video: Maša Stanić
Mentorin Street University Berlin: Kimmy Bährens
Dramaturgie: Jasmin Maghames, Maura Meyer
Altersempfehlung: ab Klasse 9
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Der Menschenfeind
von Molière
Deutsch von Jürgen Gosch und Wolfgang WiensAlceste liebt Célimène, doch die umworbene junge Witwe hält ihn hin. Ungeduldig begibt er sich in ihr Haus, um von ihr ein klares Bekenntnis zu hören. Dort trifft er auf Freunde und Konkurrenten, auf ihm gewogene Frauen, auf eine Gesellschaft, die bei Hof ein- und ausgeht und deren formvollendete Umgangsformen er als verlogen und geheuchelt ablehnt. Alceste ist allen bekannt: ein anstrengender Charakter, klug, witzig, wohlhabend und voller Hass auf eine Welt, zu der er gehört, wie sie zu ihm. Er schlägt um sich, verletzt mit Worten, predigt unbedingte Wahrheit, Kompromisslosigkeit und Weltflucht.
Vermutlich ist Der Menschenfeind Molières am meisten autobiographisch geprägtes Stück. Am Hof Ludwigs XIV. angekommen, klarsichtig und verführbar und einer um 21 Jahre jüngeren Frau erlegen, wusste Molière, dass nichts komischer ist als der Mensch im Strudel seiner Schwächen. Der berühmte Komödienautor durchschaute die Mechanismen des Hofes und dessen Macht-Hierarchie. Auf der anderen Seite wusste er um den natürlichen Egoismus des Menschen und sah das Erfordernis eines gesellschaftlichen Vertrages. Doch wie sähe ein solcher optimalerweise aus?
Ausgezeichnet mit dem Friedrich-Luft-Preis 2020
Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2020
Eingeladen zum Hamburger Theater Festival 2020
Regie: Anne Lenk
Bühne: Florian Lösche
Kostüme: Sibylle Wallum
Musik: Camill Jammal
Video: Jens Kuffel
Licht: Matthias Vogel
Dramaturgie: Sonja Anders
Dauer: 1 Stunde 35 Minuten, keine Pause
Altersempfehlung: ab Klasse 9
Mit englischen Untertiteln
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The Hills Are Alive
von und mit Nikolaus Habjan und Neville Trante
„Ich werde eine großartige Mauer bauen, und keiner baut Mauern besser als ich“, versprach Donald Trump 2016 bei seinem Wahlkampf um die US-amerikanische Präsidentschaft. Jahre später ist es endlich so weit. Die Mauer wird gebaut, doch dummerweise aus Versehen quer durch den Garten von Max und Maria von Trüb. Das uralte Ehepaar, das einst mit seiner vielköpfigen Kinderschar auf der Flucht vor den Nazis aus Österreich in die USA immigrierte, findet das gar nicht lustig, besinnt sich auf seine Wurzeln und will zurück in die alte Heimat. Wo die bekanntermaßen an- und ausdauernde europäische Bürokratie das hochbetagte Ehepaar bei seiner Einreise im Würgegriff hält und das Wiedereinbürgerungsverfahren zu einer einzigen Tortur werden lässt. Schließlich ruht die letzte Hoffnung der von Trübs auf ihrem Doppelstaatsbürger-Landsmann Arnold Schwarzenegger, auf dass er kommen und sagen möge: „Null problemo!“Der in Australien geborene, in Europa lebende und international renommierte Puppenspieler Neville Tranter war maßgeblich daran beteiligt, das Puppenspiel als ernst zu nehmende Kunstform für Erwachsene zu etablieren. Er arbeitet mit lebensgroßen Klappmaulpuppen, die auch zum Markenzeichen seines ehemaligen Schülers Nikolaus Habjan geworden sind. Habjan ist als Regisseur für Oper und Schauspiel, als Puppen- und Schauspieler, Kunstpfeifer und Moderator mittlerweile im gesamten deutschsprachigen Raum und an den größten Theatern gefragt. Mit diesem Stück rund um die Familie von Trüb (Ähnlichkeiten mit einer bekannten Musical-Familie sind rein zufällig) erfüllen sich die beiden Ausnahmekünstler einen lang gehegten Traum: Sie stehen das erste Mal gemeinsam auf der Bühne. Mit ihrer Puppenspiel- und Stimmkunst hauchen sie den Figuren Leben ein und zeigen ebenso bösartig-humorvoll wie hintersinnig-unterhaltsam, was Mauern mit Menschen machen und wie Grenzen Menschen dehumanisieren können.
Regie: Nikolaus Habjan , Neville Tranter
Puppenbau: Neville Tranter
Bühne und Kostüme: Denise Heschl
Musik: Kyrre Kvam
Licht: Robert Grauel
Dramaturgie: Karla Mäder, Jennifer Weiss
in englischer Sprache
mit deutschen Übertiteln
empfohlen ab Klasse 9
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As You Fucking Like It
nach William Shakespeare
In einer Fassung von Bastian Kraft"Die ganze Welt ist eine Bühne, und alle Männer und Frauen sind nur Spieler", beziehungsweise Spieler:innen, die hier zu viert auf der Bühne die Hauptfigur Rosalinde spielen. Oder spielen sie einen elisabethanischen Knabenschauspieler, der die Rolle der Rosalinde spielt? Oder eine postfeministische Schauspielerin, die einen elisabethanischen Schauspieler spielt, der die Rolle der Rosalinde spielt, die sich wiederum im Stück als Mann verkleidet, der dann spielerisch eine Frau darstellt?
Rosalinde jedenfalls ist das Zentrum des Verwirrspiels, das im Wald von Arden etlichen Figuren den Kopf verdreht. Doch wenn die Liebe sie auch alle zu Narren macht, so bleibt ihr Wortwitz dabei stets messerscharf und das letzte Mittel, sich in einer aberwitzig verdrehten Realität zu behaupten. Der Wald von Arden erscheint als Ort, an dem sämtliche Regeln vorübergehend außer Kraft gesetzt sind: ein Rückzugsort für die von der Gesellschaft Ausgestoßenen, ein utopischer Ort einer autonomen Gegengesellschaft mit ihren verlockendem Freiheitsversprechen, an dem all die Zufluchtsuchenden sich und die Liebe erst neu finden müssen. Im lustvoll-subversiven Aushebeln festgefügter Normen unterzieht Bastian Kraft Wie es euch gefällt einer queeren Lesart und zeigt eine Gender-Komödie, die als befreiendes und berührendes Verwirr- und Verwandlungsspiel den Klassiker neu befragt.
Regie: Bastian Kraft
Bühne: Peter Baur
Kostüme: Jelena Miletić
Musik: Pollyester
Video: Jonas Link
Licht: Thomas Langguth
Dramaturgie: Franziska Trinkaus
Dauer: 1 Stunde 40 Minuten, ohne Pause
Mit englischen Übertiteln
In der Inszenierung werden Stroboskop-Effekte verwendet.
Altersempfehlung: ab Klasse 8
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Anne-Marie die Schönheit
von Yasmina Reza
Ein Abend von und mit Helmut Mooshammer
Anne-Marie Mille, eine alternde Schauspielerin, lässt ihr Leben Revue passieren. Sie berichtet von einer tristen Jugend in der französischen Provinz, von kindlicher Bewunderung der Schauspieler:innen ihrer Heimatstadt und dem Glück, selber als Schauspielerin an ein Pariser Vorstadttheater engagiert zu werden: "Auf der Bühne war ich manchmal Anne-Marie die Schönheit". Hier war sie glücklich, doch der große Erfolg blieb aus. Sie beneidet ihre verstorbene Freundin und Kollegin Gigi, die immer die größeren Rollen bekam, berühmte Liebhaber empfing, und die es sogar zum Film schaffte, während Anne-Maries Ehemann sie langweilt und der Sohn ihr auf die Nerven geht. Doch Anne-Marie hat Gigi und die meisten ihrer Weggefährt:innen überlebt, blickt reflektierend auf ihr Leben und ihre Begegnungen zurück und bewertet diese noch einmal neu.Yasmina Reza zeichnet mit ihrem wehmütigen und skurrilen Monolog, ausdrücklich für einen Schauspieler geschrieben, das grazile Porträt einer alternden Frau. Ein Rückblick auf ein Leben zwischen Bühne und Wirklichkeit, Wunschdenken und Realität, Illusion und Depression.
Regie: Friederike Drews
Bühne: Ev-Simone Benzing
Kostüme: Henrike Huppertsberg
Dramaturgie: Adrian Linz
Hinweis: Der Spielort Raum 315 befindet sich im 3. OG und ist nicht barrierefrei erreichbar.
Dauer: 60 Minuten, keine Pause
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Endspiel
von Samuel Beckett
Deutsche Übertragung von Elmar TophovenSchon zu Beginn verkündet Clov mit tonloser Stimme dem blinden und bewegungsunfähigen Hamm: „...Ende, es ist zu Ende, es geht zu Ende, es geht vielleicht zu Ende.“ Trotzdem machen beide weiter und spielen nach genau festgelegten Regeln ihr ritualisiertes Spiel. Konkrete Erinnerungen an Vergangenes mischen sich mit aktuellen Sticheleien der in Hass und Liebe verbundenen Figuren. Sie sind gefangen in einer mythischen Ordnung, aus der es für sie kein Entrinnen gibt.
Wie also Endspiele spielen, wenn alles schon zu Ende ist? In dem 1956 geschriebenen Stück demonstriert Beckett, umgeben vom optimistischen Geist des Wiederaufbaus, die Manipulierbarkeit des geschichtlichen Diskurses, dessen unüberbrückbare Differenz zur realen Geschichte. Die Welt außerhalb scheint tot, aber solange gespielt wird auf der Bühne, im Theater und im Leben, solange muss gelebt werden - wenn man nicht so stoisch wie folgenlos das Leben selbst als Sterben bezeichnet. Beckett treibt mit Entsetzen Scherz und ist als genuiner Clown ernst zu nehmen, ohne dass die Unterscheidung von Ernst und Spaß noch alten Begriffen folgte.
Jan Bosse zeigt mit Ulrich Matthes als Hamm und Wolfram Koch als Clov Becketts ironischen Widerstand gegen die als hoffnungslos erscheinenden Verhältnisse.
Regie: Jan Bosse
Bühne: Stéphane Laimé
Kostüme: Kathrin Plath
Musik: Arno Kraehahn
Dauer: 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause
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Biografie: Ein Spiel
von Max Frisch
"Wo, Herr Kürmann, möchten Sie nochmals anfangen, um Ihre Biografie zu ändern?"Wer wünscht sich das nicht? Einmal das Leben anhalten, von vorne beginnen und seine Biografie ändern. Der Hauptfigur Hannes Kürmann in Max Frischs Drama Biografie: Ein Spiel wird diese Möglichkeit geboten: Vor allem die erste Begegnung mit seiner Ehefrau Antoinette scheint für Kürmann ein zentraler Moment seiner Biografie zu sein, den er im Nachhinein gerne vermieden hätte. In mehreren Anläufen versucht er zu verhindern, die Frau zu treffen, mit der er die letzten sieben Jahre verbracht hat. Doch wohin führt Kürmann dieser Versuch? Wie wäre sein Leben ohne Antoinette verlaufen? Kann er sein Leben rückblickend optimieren? Oder bleibt er in gewohnten Verhaltensmustern und Verstrickungen hängen?
Regie: Bastian Kraft
Bühne: Peter Baur
Kostüme: Karin Rosemann
Musik: Björn SC Deigner
Video: Peter Baur
Dramaturgie: Ulrich Beck
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
Biografie: Ein Spiel bewerten:
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Woyzeck Interrupted
von Mahin Sadri und Amir Reza Koohestani nach Georg Büchner
Alles steht im Zeichen der Unterbrechung: Die Proben zu einer Inszenierung von Büchners Woyzeck sind kurz vor der Premiere unterbrochen, die Affäre des Hauptdarstellers mit der Hospitantin ebenfalls, genauso wie ihre Schwangerschaft und die Zukunftsphantasie eines gemeinsamen Kinds. Sogar ihre Trennung kommt durch einen Lockdown zum Stillstand. Das Paar, das kein Paar mehr sein kann und vielleicht auch nie war, ist in einer Wohnung eingesperrt, zurückgeworfen auf seine wechselseitigen Abhängigkeiten und auf die Echos von Büchners Text.Zeitungsberichte über mehrere Frauenmorde und die entsprechenden Gerichtprozesse hatten seinerzeit den Anstoß gegeben für Georg Büchners Woyzeck. Hinsichtlich der Gewalttaten von Männern an Frauen hat sich in den bald zweihundert Jahren kaum etwas geändert. Noch immer wird in Deutschland alle drei Tage eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. Das ist der Punkt, an dem die Dramatikerin Mahin Sadri und der Regisseur Amir Reza Koohestani mit ihrem Text ansetzen. Sie suchen nach den genderspezifischen Machtverhältnissen und der strukturellen Gewalt im Privaten. Angesichts der sich wiederholenden Femizide in der Realität erzählen sie nicht nur einen Einzelfall, sondern zeigen auch ein Muster auf – nicht um es zu reproduzieren, sondern um es zu unterbrechen.
Hinweis: In dieser Inszenierung wird sexuelle Gewalt gegen Frauen auf intensive Weise thematisiert, unter anderem werden authentische Femizide zitiert, was belastend oder retraumatisierend wirken kann.
Regie: Amir Reza Koohestani
Bühne: Mitra Nadjmabadi
Kostüme: Lea Søvsø
Video: Phillip Hohenwarter, Benjamin Krieg
Musik: Matthias Peyker
Licht: Kristina Jedelsky
Dramaturgie: Sima Djabar Zadegan, John von Düffel
Für Schulklassen: Woyzeck Interrupted bieten wir als Stream für das digitale Klassenzimmer an, den Sie für Ihre gesamte Schulklasse an Ihrem Wunschtermin nutzen können.
Dauer: 1 Stunde, 30 Minuten, keine Pause
Mit englischen Übertiteln
In dieser Inszenierung wird sexuelle Gewalt an Frauen thematisiert. Unter anderem werden authentische Femizide zitiert.
Altersempfehlung: ab Klasse 10
Woyzeck Interrupted bewerten:
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Einsame Menschen
von Gerhart Hauptmann
Familie Vockerat lebt in einem Haus direkt am Müggelsee und eigentlich ist alles perfekt. Das Paar Johannes und Käthe hat gerade ein Kind bekommen. Johannesʼ Mutter Martha ist angereist, um ihre Schwiegertochter durchs Wochenbett zu begleiten. Doch das Glück will sich nicht richtig einstellen. Käthe versinkt im postnatalen Tief, Johannes fühlt sich verpflichtet, es allen recht zu machen und zugleich seine eigenen beruflichen Ziele zu verwirklichen. Martha beobachtet sorgenvoll, wie das Paar auseinanderdriftet. Als Johannesʼ Jugendfreundin Braun wie gewohnt zu Besuch kommt, bringt sie unerwartet einen weiteren Gast mit: Arno, der willkommene Abwechslung verspricht und alle in seinen Bann zieht. Schnell entsteht eine innige Freundschaft zwischen Johannes und Arno. Bei dem jungen Vater wird eine Sehnsucht wach, die seinen Lebensentwurf ins Wanken bringt.Basierend auf Gerhart Hauptmanns Drama widmet sich Daniela Löffner dem fragilen Schwebezustand, der entsteht, wenn vermeintliche Gewissheiten sich auflösen und Entscheidungen noch ausstehen. Mit wem möchte ich leben und wie? Wieviel Verbindlichkeit braucht es, um nicht einsam zu sein?
Fassung: Daniela Löffner
Regie: Daniela Löffner
Bühne: Wolfgang Menardi
Kostüme: Carolin Schogs
Musik: Matthias Erhard
Dramaturgie: Sima Djabar Zadegan, Juliane Koepp
Licht: Thomas Langguth
Dauer: 3 Stunden, eine Pause
Mit englischen Übertiteln
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Man will hoffen, dass diese Sex-Szene nicht den einzigen Unterschied zu durchschnittlichen Stadttheaterniveau darstellt. Wobei natürlich nichts gegen Erotik in entsprechender Arbeitskleidung einzuwenden ist. Aber angesichts der zahlreichen Preise und Nominierungen der Regisseurin Daniela Löffner sollte mehr zu erwarten sein.
Im Rückblick ist es eigentlich eine Inszenierung auf durchschnittlichem Stadttheaterniveau. Wäre da nicht... ja, wäre da nicht diese explizite und intensive Nackt- und Liebesszene. Wohl die graphischste, die ich je auf einer Bühne gesehen habe. Und dann auch noch ganz diversity-konform zwischen zwei Männern. Von dieser Inszenierung wird mir vor allem im Gedächtnis bleiben, wie Kohler und Trebs nach der Pause ihre Zuneigung, Leidenschaft und Erotik füreinander aufbauen und ausleben. Löffner geht dabei an die Grenze dessen, was auf einer Bühne noch darstellbar ist. Mit Kohler und Trebs hat sie zwei mutige Schauspieler, die beim Liebesspiel ebenfalls persönliche Grenzen auszuloten scheinen, wie weit sie im Theater gehen können oder wollen. Der intimste und ehrlichste Theatermoment, den ich je auf einer Bühne gesehen habe, war der, als man beim splitternackten Enno Trebs seine aufkommende sexuelle Erregung deutlich erkennen konnte. Da hier dann wohl die Grenze des Darstellbaren auf der Bühne verläuft, zog er zwar zügig seine Unterhose an, um es zu kaschieren, aber das war für mich ein Theatermoment, der an Ehrlichkeit und Authentizität nicht zu toppen war. Hier war Theater dann keine Illusion mehr sondern Realität. Von daher Chapeau an diese beiden großartigen Darsteller für so viel Privates, Persönliches und Intimes in dieser Inszenierung.
Man will hoffen, dass diese Szene nicht den einzigen Unterschied zum durchschnittlichen Stadttheaterniveau darstellt. Wobei natürlich nichts gegen Erotik in entsprechender Arbeitskleidung einzuwenden ist. Aber angesichts der zahlreichen Preise und Nominierungen der Regisseurin Daniela Löffner sollte mehr zu erwarten sein.
Junges DT: Die Schule
Ein interaktives Rätselgame des Jungen DT
Die 16-jährige Laura findet am letzten Schultag vor dem Lockdown eine Nachricht in ihrem Spind. Eine Mitschülerin ist in Gefahr und bittet sie um Hilfe. Aber Laura kann die Rätsel, die sie in ihren Schulheften findet, nicht lösen. Da sie an ihrer Schule niemandem mehr trauen kann, bittet sie vier Außenstehende um Hilfe…In dem interaktiven Spiel mit Liveperformer_innen erhalten die Zuschauer_innen über Zoom, Telegram und Webseiten immer tiefere Einblicke in düstere Machenschaften der Schule. In Anlehnung an Escape Rooms und Detektivspiele entfaltet sich ein Mikrokosmos korrupter Cliquen-Anführer, illegaler Veranstaltungen und verängstigter Schüler_innen. Solidarität ist hier keine Tugend. Aber wer hat ein Motiv? Wer hat zu viel zu verlieren? Und wer hat gar keine Skrupel?
Das Spiel ist für vier Spieler_innen konzipiert. Um teilzunehmen, brauchen Sie einen PC, ein Smartphone mit der Messenger-App Telegram und eine stabile Internetverbindung.
Bitte geben Sie beim Ticketkauf unbedingt Ihre Wohnadresse, E-Mail und Telefonnummer an. Einige Materialien erhalten Sie vor Spielbeginn per Post und über Telegram. Wenn Sie mit einer oder mehreren Personen zusammenspielen wollen, geben Sie auch deren Adressen und Mobilnummern beim Ticketkauf an. Ihre Daten werden nur im Rahmen der Aufführung verwendet und nicht an Dritte weitergegeben!
Tickets: 10 / ermäßigt 5 Euro
Dauer: ca. 90 Minuten
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich an info@jungesdt.de.
Leitung Nelly Gypkens, Lasse Scheiba Assistenz Nora Josif Mit Mina Guschke, Songül Ince, Lilly Sorgenfrey, Elias Leonard Thurow, Karolin Weber, Amon Wendel, Tessa Wyrostek
Junges DT: Die Schule bewerten:
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Das TheaterGame des Jungen DT ist unglaublich liebevoll gemacht und bietet Rätsel auf unterschiedlichen Ebenen, die gemeinsam im Team gelöst werden können. Man bekommt z.B. einen Schulhefter nach Hause geschickt, in dem sich Hinweise verstecken, die man kombinieren muss mit denen, die die Mitspieler bei sich intdecken. Man begegnet Performen live im Chat, per Zoom und sogar am Telefon. Extrem gut ausgedacht, lebendig und engagiert gespielt, dazu noch eine gute, stimmige Geschichte. Unbedingt empfehlenswert als unterhaltsamer Abend mit Freunden und (dann) neuen Bekannten!
Das TheaterGame des Jungen DT ist unglaublich liebevoll gemacht und bietet Rätsel auf unterschiedlichen Ebenen, die gemeinsam im Team gelöst werden können. Man bekommt z.B. einen Schulhefter nach Hause geschickt, in dem sich Hinweise verstecken, die man kombinieren muss mit denen, die die Mitspieler bei sich intdecken. Man begegnet Performen live im Chat, per Zoom und sogar am Telefon. Extrem gut ausgedacht, lebendig und engagiert gespielt, dazu noch eine gute, stimmige Geschichte. Unbedingt empfehlenswert als unterhaltsamer Abend mit Freunden und (dann) neuen Bekannten!
Forever Yin Forever Young
Die Welt des Funny van Dannen
In den Songs und Texten von Funny van Dannen sind Sinn und Unsinn, das Politische und das Private, das Kritische und das Alltägliche bis zur Ununterscheidbarkeit miteinander verwoben. Daher rühren ihre Tiefe und ihre Nahbarkeit. Oft handeln sie, mit den Worten der Frankfurter Rundschau, „von Leuten, die aufs falsche Pferd gesetzt haben und sich anschließend fragen, ob das überhaupt ein Pferd war“. Kaum jemand ist in der Lage, deutsche Befindlichkeiten so fein zu sezieren wie der Maler, Schriftsteller und Musiker Funny van Dannen. Grund genug für Tom Kühnel und Jürgen Kuttner, aus seinem Schaffen eine musikalische Revue herauszuarbeiten, die aus dem Wahnsinn unserer Zeit etwas Vernünftiges zaubert: „Lass uns in den Park gehen / und den Hang hinunterrollen / oder hast du eine bessere Idee / wie wir dem Wahnsinn unserer Zeit begegnen sollen.“Regie Tom Kühnel, Jürgen Kuttner
Bühne und Video Jo Schramm
Kostüme Daniela Selig
Musik Matthias Trippner
Dramaturgie Claus Caesar
Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, eine Pause
Mit englischen Übertiteln
Forever Yin Forever Young bewerten:
Bewertungen & Berichte Forever Yin Forever Young
Ismene, Schwester von
von Lot Vekemans
Dreitausend Jahre hat niemand mehr an sie gedacht, war ihr Leben vergessen ebenso wie ihr Tod: Unerlöst befindet sich Ismene in einem Zwischenreich, nach einem Dasein ohne eigenen Inhalt und einem Ableben ohne Erinnerung. Alles an ihr scheint fremdbestimmt – durch die antiken Helden ihrer Familie, den Vater Ödipus, die streitbaren Brüder Eteokles und Polyneikes, besonders aber durch ihre Schwester Antigone, die gegen die Tyrannei ihres Onkels Kreon beispielhaft aufbegehrt, ein heroischer Weg, den Insmene nicht mitgeht. – Jetzt, dreitausend Jahre später, hat die niederländische Autorin Lot Vekemans diese Figur in der Vergessenheit aufgesucht und sie aus dem Schatten treten lassen. Nach einer Ewigkeit des Schweigens stellt sich Ismene ihrer Geschichte.Dass Susanne Wolff nach ihrer fulminanten Darstellung des Kreon in Ödipus Stadt ebenfalls in der Regie von Stephan Kimmig nun ausgerechnet diese Rolle spielt, ist mehr als nur eine Ironie des Theaterschicksals. Kreon ist der Mann, der Ismenes halbe Familie umbringt, ihren Vater Ödipus in die tödliche Verbannung schickt und Antigone zum Tod verurteilt. Nach dem großen Antigone-Drama kommt es in Lot Vekemans Fortschreibung des Mythos jedoch nicht zu einer erbitterten Auseinandersetzung zwischen Kreon und Ismene. Im Gegenteil. Beide leben in stiller Abgeschiedenheit weiter und als Kreon Jahre später schwer erkrankt, pflegt sie ihn geduldig bis zu seinem Tod, und so bilden sie, die Überlebenden des Mythos, im Geiste eine Art postapokalyptisches Paar.
Übersetzung: Eva Pieper
Regie: Stephan Kimmig
Bühne und Kostüme: Anne Ehrlich
Dramaturgie: John von Düffel
Dauer: 1 Stunde, keine Pause
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Im Spiegelsaal
nach der Graphic Novel von Liv Strömquist
Eine Inszenierung des Jungen DT
Aus dem Schwedischen von Katharina ErbenIn einer Fassung von Katharina Bill und Christiane Lehmann
“Sich ständig selbst zu fotografieren, entspringt dem Wunsch, die Zeit zum Stillstand zu bringen. […] Es ist eine Art Protest gegen die eigene Bedeutungslosigkeit, die eigene Sterblichkeit.“ (Liv Strömquist)
Wer oder was ist eigentlich schön? Welche Bedeutung hat Schönheit für unser Leben? Warum verwenden wir so viel Kraft, Zeit und Geld, um uns Idealen anzunähern? Und auf welch tragische Art hängen die Frage nach Schönheit und Ehe, Erfolg und Vergänglichkeit zusammen?
Auf Instagram betrachten wir rund um die Uhr uns selbst und andere. Wir kommunizieren durch diese Bilder und kommen so unweigerlich an eine der existentiellsten Fragen: Bin ich liebenswert? Denn Schönheit ist eine Ressource. Schönheit ist Absicherung und Aufstiegschance zugleich. Die mediale Bilderflut macht den Vergleich noch leichter und der TikTok-Trend „Be that girl“ bringt es auf den Punkt: Streng dich an!
Auf tragische Weise haben sich so körperliche Schönheit und Erfolgsaussichten auf allen Märkten insbesondere für weiblich gelesene Personen im Laufe der Jahrtausende noch enger verknüpft. Oder ist sich selbst zu fotografieren auch ein Protest gegen die Vermarktung des Körpers?
In der Regie von Katharina Bill stehen sieben junge, weiblich gelesene Personen als Expert:innen des Themas auf der Bühne und bringen die neuste Graphic Novel der feministischen Comiczeichnerin und Politikwissenschaftlerin Liv Strömquist zur Uraufführung. Zwischen Sprachwitz und erhabenen Bildern, albernen Gesten und großen Gefühlen wird die Auseinandersetzung mit dem europäischen Schönheitsdiskurs der letzten 2000 Jahre zu einer rasanten Lectureperformance.
Das gesamte Team der Inszenierung solidarisiert sich mit allen weltweiten feministischen Bewegungen, die die Freiheit und Selbstbestimmung aller Menschen zum Ziel haben. Aufgrund der aktuellen Proteste im Iran möchten wir den Protestierenden vor Ort sagen: Wir hören Euch, wir sehen Euch, wir bewundern Euch, wir bangen um Euch, wir sind an Eurer Seite.
Regie: Katharina Bill
Ausstattung: Konstanze Grotkopp
Musik: Jakob Jokisch
Dramaturgie: Christiane Lehmann
Dauer: 95 Minuten, keine Pause
Altersempfehlung: ab Klasse 10
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Tagebuch eines Wahnsinnigen
von Nikolai Gogol
Poprischtschin ist ein kleiner Beamter im Staatsdienst. Jeden Tag müht er sich in seinem grauen Alltag ab, ist unglücklich in seinem Beruf und auch noch hoffnungslos in die Tochter seines höchsten Chefs verliebt. Er träumt vom sozialen Aufstieg und zieht sich mehr und mehr aus der ihn demütigenden Realität zurück, um sich schließlich komplett in eine Scheinwelt zu flüchten.Nikolai Gogol beschreibt in „Tagebuch eines Wahnsinnigen“ die Situation eines Mannes, der keine Chance mehr hat auf Karriere und Aufstieg in der Gesellschaft, sich aber weigert, dies zu akzeptieren. Stattdessen versucht er, seinen Minderwertigkeitskomplex durch ein bis zum Größenwahn gesteigertes Omnipotenzgefühl zu bewältigen. Samuel Finzi spielt den Wahnsinnigen, der mit 42 Jahren eine neue Karriere startet.
Deutsch von Kai Borowsky
Regie: Hanna Rudolph
Bühne: Mareile Krettek
Kostüme: Geraldine Arnold
Musik: Jacob Suske
Dauer: 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause
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Nathan
nach Gotthold Ephraim Lessing
in einer Überschreibung von Joanna Praml und Dorle Trachternach
"Und unter stummer Wiederholung allseitiger Umarmungen fällt der Vorhang“ – so endet Lessings dramatisches Gedicht und schöner könnte es nicht sein. Ein Ensemble aus Berliner Jugendlichen ist berauscht von der Message der Ringparabel, Lessings großem Gleichnis zur Utopie einer Welt ohne den Kampf um die einzig richtige Religion. Doch so wie es heute noch auf dem Schulhof zu religiösen Anfeindungen kommt, so bröckelt auch im Ensemble das einträchtige Miteinander. Man kann den Anfang nicht vor dem Ende spielen – sie müssen nach Jerusalem mit Nathan, Recha, dem Tempelherrn, dem Sultan und allen anderen, um miteinander durchs Feuer zu gehen.Regisseurin Joanna Praml überschreibt gemeinsam mit zwölf Jugendlichen den Klassiker der Aufklärung. Sie suchen auf der Bühne der Kammerspiele nach den Verbindungen von Jerusalem im Jahr 1192, der Zeit der Aufklärung und der heutigen Lebensrealität im Melting Pot Berlin.
Mit freundlicher Unterstützung der K.S. Fischer Stiftung
Regie / Text: Joanna Praml
Text: Dorle Trachternach
Bühne und Kostüme: Inga Timm
Musik: Hajo Wiesemann
Musikalische Mitarbeit: Raissa Mehner, Tobias Schütte
Licht: Marco Scherle
Dramaturgie: Maura Meyer, Dorle Trachternach
Dauer: 1 Stunde 40 Minuten, ohne Pause
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Zwischenfälle – Wolfram Koch und Werner Eng lesen Daniil Charms
Es spielt die Einmannkapelle Ingo GüntherAls im Februar 2022 Russland die Ukraine überfiel, wurde den dortigen Medien verboten, die Worte Krieg, Aggression oder Invasion in diesem Zusammenhang zu benutzen, sonst drohe die Liquidierung durch ein Gerichtsurteil oder gigantische Geldstrafen. Stellt man sich in diesen Tagen mit einem weißem Blatt Papier in Russland auf einen öffentlichen Platz, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, verhaftet zu werden.
Das alles erinnert auf furchtbare Art an die Zeit Daniil Charms, der sein Leben lang Angst hatte, von Stalins Geheimpolizei abgeholt zu werden. Mehrmals wurde er inhaftiert, schließlich verhungerte er während der Leningrader Blockade in einer Gefängnispsychatrie. ‹Mich interessiert nur Quatsch, nur das, was gar keinen praktischen Sinn hat. Mich interessiert das Leben nur in seiner unsinnigen Erscheinung!›, schrieb der Autor. Bei Künstlertreffen gab er sich wie eine Figur aus seinen Schriften und saß oft oben auf einem Schrank, hatte einen grünen Hund auf die Wange tätowiert und deklamierte seine Texte von dort aus. Alogisch oder absurd waren jedoch eigentlich nicht seine Texte, in denen er auf den gewaltigen Umbruch von der zaristischen Epoche in die kommunistische wie auf deren Übergang in die stalinistische Zeit reagierte, sondern das Leben selber. Die Schauspieler Wolfram Koch und Werner Eng werden gemeinsam mit dem Musiker Ingo Günther eine Leseperformance mit Texten des russischen Schriftstellers zeigen. Wolfram Koch erinnern Charms’ Texte in ihrer Verzweiflung und ihrer Art gleichzeitig herrlich schwarzhumorig darüber lachen zu können, an Karl Valentin und Samuel Beckett.
Im Zentrum des Abends steht die Textsammlung Zwischenfälle, die beide schon lange begleitet. Das Buch ist eine Ansammlung von abstrusen Stories und ein wilder Ritt durch die unterschiedlichsten literarischen Genres: Gedichte, kurze und ganz kurze Geschichten, Anekdoten und Dramolette wechseln sich ab.
Musikalisch werden sie dabei vom Theatermusiker und Komponisten Ingo Günther ergänzt, der seit Jahrzehnten mit Herbert Fritsch zusammenarbeitet. Mit seinem Keyboard wird er improvisatorisch den Abend umrahmen, die Texte begleiten und so den Geist der russischen Grotesken Charms’ musikalisch aufspüren: kaputte Polka, betrunkene Walzer – verzerrt, grotesk und natürlich hochkomisch.
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Bjarne Mädel, Fritzi Haberlandt und Matthias Brandt lesen "Bin nebenan. Monologe für zuhause"
mit Texten von Ingrid Lausund
Geschichten über wackelige Lebensfundamente und sanierungsbedürftige Innenräume, über vereinsamte und verunsicherte Menschen, die in ihren kleinen Paralleluniversen Überlebenskämpfe mit sich, ihrer Umwelt und für ihre Würde ausfechten.Ingrid Lausund erzählt mit Humor und Scharfsinn von der Sehnsucht nach einem funktionierendem Zuhause. Bjarne Mädel hat mit Lausunds Texten ein Hörbuch-Projekt realisiert und für diese Lesung nun drei dieser zwölf Monologe ausgewählt.
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Eine unwahrscheinliche Existenz. Stimmen junger deutsch-jüdischer Literatur nach dem 7. Oktober 2023
MIT Slata Roschal, Dmitrij Kapitelman, Leni Karrer, Alexander Estis und Daria von LoewenichDer Schrecken des terroristischen Überfalls der Hamas auf Israel lässt sich kaum in Worte fassen. Dennoch kann sich gerade die deutschsprachige Literatur nicht vor diesem Ereignis verschließen – ebenso wenig wie vor dem jetzt aus allen gesellschaftlichen Poren dringenden Antisemitismus. Auch bleiben – anders als nach Beginn des Ukraine-Krieges – Benefiz-Veranstaltungen zugunsten der israelischen Bevölkerung bislang rar. In unserer Solidaritätslesung kommen nun junge literarische Stimmen zu Gehör: Texte von Slata Roschal, Dmitrij Kapitelman und Alexander Estis gehen in verschiedenster Weise auf die Ereignisse in Nahost, auf aschkenasische Familiengeschichten oder auf Aspekte jüdischer Lebensrealität in Deutschland ein – voller Trauer und Ironie, Bitterkeit und Lebensfreude, Nachdenklichkeit und Chuzpe. Es lesen gemeinsam Alexander Estis, Dmitrij Kapitelman, Slata Roschal, Leni Karrer und Ensemblemitglied Daria von Loewenich.
Initiiert und kuratiert von Slata Roschal und Alexander Estis in Kooperation mit dem DT, unterstützt vom DT Freundeskreis.
Sämtliche Honorare und Erlöse des Abends gehen zugunsten des Freundschaftsverbandes The parents circle, der sowohl aus palästinensischen als auch israelischen Angehörigen besteht, die im Nahostkonflikt ein Familienmitglied verloren haben. Der Verein setzt sich für ein Ende des Blutvergießens ein und betreibt u. a. Aufklärungsarbeit.
Eintritt frei
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Bewertungen & Berichte Eine unwahrscheinliche Existenz. Stimmen junger deutsch-jüdischer Literatur nach dem 7. Oktober 2023
Deutsches Theater Berlin
Das Deutsche Theater in Berlin zählt zu den bedeutendsten Sprechtheaterbühnen im deutschsprachigen Raum. Hinter seiner eleganten klassizistischen Fassade beherbergt das 1849 gegründete Theater in der Schumannstraße heute drei Bühnen: Das Große Haus mit ca. 600 Plätzen, die Kammerspiele mit ca. 230 Plätzen sowie die 2006 neu eröffnete Box - eine kompakte Blackbox im Foyer der Kammerspiele mit 80 Zuschauerplätzen. Auf dem Spielplan stehen zum einen Klassiker und moderne Klassiker von Autoren wie Shakespeare, Schiller, Tschechow, Sartre, Ibsen und Goethe, zum anderen werden Stücke zeitgenössischer Autoren wie Lukas Bärfuß, Dea Loher, Wolfram Lotz, Roland Schimmelpfennig, Ferdinand Schmalz und Nis-Momme Stockmann gezeigt und zur Uraufführung gebracht. Einmal im Jahr finden am Deutschen Theater die Autorentheatertage statt, ein 14-tägiges Festival der zeitgenössischen Dramatik.Deutsches Theater Berlin bewerten:
Bewertungen & Berichte Deutsches Theater Berlin
- Heute: Mein Herz dein Bunker - 290 BPM
- Morgen: Ismene, Schwester von
- Premiere: hildensaga. ein königinnendrama
- DAVE
- Der Menschenfeind
- Zwischenfälle – Wolfram Koch und Werner Eng lesen Daniil Charms
- ugly duckling
- Anne-Marie die Schönheit
- Der geflügelte Froschgott
- Identitti Rezeptionista
- Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert
- Tagebuch eines Wahnsinnigen
- As You Fucking Like It
- Bjarne Mädel, Fritzi Haberlandt und Matthias Brandt lesen "Bin nebenan. Monologe für zuhause"
- Die kahle Sängerin
- Space Queers
- Gift
- Eine unwahrscheinliche Existenz. Stimmen junger deutsch-jüdischer Literatur nach dem 7. Oktober 2023
- Penthesilea: Ein Requiem / პენთესილეა. რეკვიემი
- Im Spiegelsaal
- Ulrike Maria Stuart
- Angabe der Person
- Männerphantasien
- Bunbury. Ernst sein is everything!
- Einfach das Ende der Welt
- Edward II. Die Liebe bin ich
- Prima Facie
- Biografie: Ein Spiel
- Ursonate [Wir spielen, bis uns der Tod abholt]
- F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig
- Nathan
- Die Katze auf dem heißen Blechdach
- The Hills Are Alive
- Forever Yin Forever Young
- Woyzeck Interrupted
- Baracke
- P*RN
- Endspiel
- Das Deutsche Theater in Berlin zählt zu den bedeutendsten Sprechtheaterbühnen im deutschsprachigen Raum.
- Heute: Hercules
- Morgen: Der goldene Hahn
- Premiere: Le nozze di Figaro
- Der fliegende Holländer
- Farbenspiel
- Führung durchs Schillertheater
- Eine Frau, die weiẞ, was sie will!
- Führungen für Familien
- La Cage aux Folles
- Go East!
- Denk' ich an Mark Twain...
- Peter und der Wolf
- Berliner Sing Along
- Antigone
- Pippi Langstrumpf
- Next Generation!
- Der Rose Pilgerfahrt
- Sommerkonzert des Kinderchores!
- Die Komische Oper Berlin steht für zeitgemäßes, lebendiges Musiktheater.
- Morgen: Gurke oder Banane
- Ein Anfang und zwei Enden
- Das große 7
- Plattenbau Alexanderplatz - Die Gorillas & Inbal Lori
- Die Gorillas im Schleudergang
- Gute Wahl
- Ick & Berlin
- Die Pediküre - Keine Oper von Wagner
- Großstadtseelen
- Die Gorillas präsentieren: Perspektiven
- Die ganz große Geschichte
- Das Duell
- 4 Wände
- Bring Dein Ding - die Flohmarkshow
- Die Gorillas sind kein Lieferdienst, sondern ein Improvisationstheater-Ensemble aus Berlin