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Aufführungen | Ballett

Giselle

Oper Leipzig

Ballett von Mario Schröder | Musik von Adolphe Adam, Sjaella, Laura Marconi u.a. | Choreographische Uraufführung Im Mai 2005 fanden sich sechs Mädchen und gründeten ein Ensemble. Es beginnt eine gemeinsame Reise, die den Künstlerinnen nicht nur die Welt zeigt, sondern sie auch gemeinsam wachsen und erwachsen werden lässt. Die Gruppe »Sjaella« ist in der universalen Vokalmusik-Szene fest verankert und schafft es mit ihrem vielfältigen Repertoire, spannenden Kooperationen und neuen Klängen, ihr Publikum zu begeistern. Gemeinsam mit dem Leipziger Ballett widmen sich Sjaella nun einem der größten Meisterwerke des klassischen Balletts: In »Giselle« entspinnt sich eine märchenhafte Geschichte von Schicksal, Liebe, Vergebung und Mystik. Die Seele der Frauen zeigt sich verwoben im Austausch von Stimmen und Körpern und lässt Ballettdirektor und Chefchoreograph Mario Schröder die Geschichte des Bauernmädchens, das an einem gebrochenen Herzen stirbt, neu entdecken. Immer wieder stellen sich dabei Fragen nach den richtigen Momenten für Chancen und Entscheidungen. Erleben Sie eine sphärische Verbindung von Tanz, Stimme und Körpern und die erste Zusammenarbeit des Ensembles »Sjaella« mit dem Leipziger Ballett und dem Gewandhausorchester. Musikalische Leitung: Matthias Foremny Choreografie: Mario Schröder Musik: Sjaella Bühne, Kostüm: Paul Zoller Leipziger Ballett Gewandhausorchester Vokalensemble Sjaella
Aufführungen | Tanz

Viktor

TANZTHEATER WUPPERTAL PINA BAUSCH

In Koproduktion mit Teatro Argentina, Rom Choreografie / Inszenierung: Pina Bausch Dramaturgie: Raimund Hoghe Bühne: Peter Pabst Kostüme: Marion Cito Musikalische Mitarbeit: Matthias Burkert Musik: Pjotr Tschaikowski, Dietrich Buxtehude, Antonin Dvořák, Aram Khachaturian, Italienische Volksmusik, Mittelalterliche Tanzmusik, New-Orleans-Musik, Tanzmusik der dreißiger Jahre, u. a. Uraufführung: 14. Mai 1986, Schauspielhaus Wuppertal Dauer: 3h 15min, eine Pause Preise: 30€/7,50€, 40€/10€, 50€/15€ VVK startet am 2.5. um 10 Uhr
Aufführungen | Schauspiel

Antigone im Amazonas

Schauspielhaus Zürich / Pfauen

Für Antigone im Amazonas reisten Milo Rau und sein Team in den brasilianischen Bundesstaat Pará, wo die Wälder aufgrund der sich ausbreitenden Soja-Monokulturen brennen und die Natur vom Kapitalismus aufgefressen wird. Auf einem besetzten Stück Land kreierten sie in Zusammenarbeit mit der MST (Movimento dos Trabalhadores Sem Terra), der grössten Landlosenbewegung der Welt, ein allegorisches Theaterstück über die gewaltsamen Verwüstungen und Vertreibungen durch den modernen Staat, der das Privateigentum über das traditionelle Recht auf Land stellt. Nachdem 2019 mit Orest in Mossul der erste Teil von Milo Raus Antiken-Trilogie im Pfauen zu sehen war und Rau für den zweiten Teil, den Film Das neue Evangelium, in die süditalienischen Flüchtlingslager reiste, kommt nun mit Antigone im Amazonas der letzte Teil der Trilogie wieder in den Pfauen. «Das Publikum sparte nicht mit Standing Ovations.» schrieb die nachtkritik über die Premiere des Stücks am NTGent. Inszenierung, Konzept: Milo Rau Text: Milo Rau / Ensemble Dramaturgie: Giacomo Bisordi Mitarbeit Dramaturgie: Martha Kiss Perrone / Douglas Estevam Assistenz Dramaturgie: Kaatje De Geest / Carmen Hornbostel Zusammenarbeit Konzept, Recherche und Dramaturgie: Eva-Maria Bertschy Bühnenbild: Anton Lukas Kostümbild: Gabriela Cherubini / An De Mol / Jo De Visscher / Anton Lukas Licht: Dennis Diels Musik: Elia Rediger / Pablo Casella Video: Moritz von Dungern Triggerwarnung: Diese Inszenierung enthält explizite Darstellungen von Gewalt. Portugiesisch, Niederländisch, mit deutschen und englischen Übertiteln. Ca. 100 Minuten
Aufführungen | Schauspiel

Werther!

Schauspielhaus Zürich / Pfauen

Seit über 20 Jahren reist Nicolas Stemanns Werther! durch die Welt und wächst mit seinem Darsteller Philipp Hochmair über sich hinaus. Nun landet der jugendliche Geniestreich der beiden Theaterkünstler am Schauspielhaus. Ein zeitlos-wilder Egotrip durch den Herzschmerz. Inszenierung: Nicolas Stemann Mit: Philipp Hochmair 75 Minuten, keine Pause
Aufführungen | Schauspiel

Ödipus Tyrann

Schauspielhaus Zürich / Pfauen

Dürre, Pest und Unfruchtbarkeit drohen Ödipus’ Königreich zu vernichten, und die Stadt ruft: «Wer ist schuld?». Sophokles' Ödipus Tyrann erzählt von einem Menschen der König sein will. Der auf der Suche nach Schuldigen für die epochale Krise sich selbst ausnimmt und so zum Tyrannen wird. Er wollte der Stadt Theben Klarheit bringen. Und hinterlässt ihr und seinen Töchtern Ismene und Antigone Zerstörung, Leid, Schmerz, tiefe Trauer. Und Wut. Du bist schuld. Nein du. Inszenierung, Bühnenbild, Musik: Nicolas Stemann Mitarbeit Bühnenbild: Selina Puorger Kostümbild: Marysol del Castillo Dramaturgie: Benjamin von Blomberg Triggerwarnung: Diese Inszenierung enthält Darstellungen von Suizid. Englische Übertitel Dauer: 1h45, keine Pause
Aufführungen | Schauspiel

Die Möwe

Schauspielhaus Zürich / Pfauen

In einer Übersetzung von Thomas Brasch Die Familie trifft sich im Haus am See. Mutter und Sohn, beide in der Kunst, bringen ihre Liebhaber*innen mit. Die Liebe flirrt wie die Sommerhitze, das neue Stück des jungen Kostja floppt, seine Mutter Arkadina macht sich lustig. Tschechows Möwe erzählt von Freiheitsdrang, der Sehnsucht nach künstlerischer Anerkennung und einem unstillbaren Lebenshunger. Dabei treten Junge gegen Alte an, Theaterreformer*innen gegen das Establishment. In seiner ersten Tschechow-Inszenierung überhaupt nähert sich Christopher Rüping dem Stoff mit Spieler*innen seiner eigenen Generation und fragt: Wie schauen wir auf die eigene Biografie, wenn die stürmischen Jahre hinter uns liegen, wir aber noch nicht alt, reich oder berühmt geworden sind? Was trennt und vereint Menschen in der Mitte des Lebens? Inszenierung: Christopher Rüping Bühnenbild: Jonathan Mertz Kostümbild: Tutia Schaad Licht: Gerhard Patzelt Dramaturgie: Moritz Frischkorn *** Triggerwarnung: Diese Inszenierung behandelt das Thema Suizid und enthält Darstellungen von suizidalen Handlungen. Sensorischer Hinweis: Es werden teilweise grelle Lichtbilder eingesetzt. *** Englische Übertitel 3h, (inkl. Pause)
Aufführungen | Schauspiel

Gier

Schauspielhaus Zürich / Pfauen

Deutsch von Marius von Mayenburg Inszenierung: Christopher Rüping Kennen Sie das, wenn Sie sich so sehr nach jemandem sehnen, dass die Sehnsucht nicht einmal aufhört, wenn die Person direkt vor Ihnen steht und Sie sie berühren, umarmen, küssen, greifen können? Kennen Sie das, wenn die Nähe nicht nah genug sein kann und das Gegenüber immer zu weit weg ist, egal wie dicht Sie dran sind? Lange bevor der Begriff «toxisch» zur Beschreibung von Beziehungen benutzt wurde, hat die britische Dramatikerin Sarah Kane einen Text über genau solche Beziehungs- und Gewaltverhältnisse geschrieben. Das zärtliche, verzweifelte Langgedicht für vier Stimmen scheint uns zu fragen: Ist Intimität immer eine Zumutung? Wie entkommen wir der Gewalt romantischer Liebe? Und können wir die gierigen Stimmen im Kopf zum Schweigen bringen, zumindest für einen kurzen Moment? Gier wurde Ende der 1990er Jahre geschrieben. 25 Jahre später inszeniert Christopher Rüping diesen grossen, einsamen Text auf der Pfauenbühne. Inszenierung: Christopher Rüping Bühnenbild: Jonathan Mertz Kostümbild: Lene Schwind Musik: Christoph Hart Streichtrio: Jonathan Heck / Coen Strouken / Polina Niederhauser Video: Emma Lou Herrmann Live-Video: Wilf Speller Licht: Gerhard Patzelt Dramaturgie: Moritz Frischkorn Empfohlen ab 18 Jahren Triggerwarnung: Diese Inszenierung enthält Schilderungen und Darstellungen sexualisierter Gewalt, auch gegenüber Kindern, und verhandelt die Themen Depression und Suizid. Englische Übertitel Dauer: 105 Min
Aufführungen | Schauspiel

Moise und die Welt der Vernunft

Schauspielhaus Zürich / Pfauen

«We have not long to love». In dieser Gedichtzeile scheint der gesamte Tennessee Williams zu stecken, dem Autor, der einmal von sich sagte, alles was er schreibe, seien Plädoyers für die Zerbrechlichen. Der Roman Moise und die Welt der Vernunft erschien fünf Jahre nachdem Williams sich in einer Fernsehshow als erster grosser amerikanischer Autor öffentlich outete. Sich mit diesem neuen, öffentlich schwulen Leben auseinandersetzend, verdeutlicht der Roman wie kein anderes seiner Werke die Idee des Schreibens als Gefährten: Es geht um Liebe und Lähmung, den Verlust der Unschuld und das Wiedererwachen des Begehrens. Der Erzähler, ein dreissigjähriger Schriftsteller, der an einer entzündeten Libido leidet, schreibt im Rausch einer Nacht seine homoerotischen Wünsche in seine Tagebücher. Verschwunden scheinen die verdrehten und grotesken Figuren aus Williams’ Geschichten der 1950er Jahre, stattdessen sucht er nun die Gemeinschaft der Schwuchteln und Butches, der Queens und der Queers und der Frauen, die Frauen lieben, um gemeinsam den Abschied von Welt der Vernunft zu feiern. Darin ist Moise expliziter in der Auseinandersetzung mit Rollenspielen, Verschwendung, sexueller Zurückhaltung und Exzess und homosexueller Zärtlichkeit. «I’m quite through with the kind of play that established my early and popular reputation. I am doing a different thing, which is altogether my own.» Der Roman sollte sein letzter werden. Alexander Giesche nutzt diese letzten Worte für seine ganz persönliche Abschiedsfeier aus der Welt der Vernunft. Konservative Kräfte rütteln an den gerade erst errungenen Rechten für queere Menschen, Drogen- und Suizidraten sind in dieser Gruppe immer noch verstörend hoch. Und so gilt es auch weiterhin für sie Sorge zu tragen, für die Zerbrechlichen, für die Moises von heute, und sie gegen die Welt der Vernunft zu schützen. Alexander Giesche nimmt diesen nie zuvor auf einer grossen Bühne inszenierten Roman und tut genau dies. Einsamkeit, Ausgrenzung und Entfremdung stellt er Ausbruch, Poesie und Zärtlichkeit gegenüber. Abschied? Ja, doch nicht ohne Party. Inszenierung: Alexander Giesche Bühnenbild: Nadia Fistarol Kostümbild: Felix Siwiński Komposition & Sound design: Ludwig Abraham Video: Pata Popov Licht: Christoph Kunz Dramaturgie: Bendix Fesefeldt *** Triggerwarnung: Diese Inszenierung enthält Darstellungen von suizidalen Handlungen. Sensorischer Hinweis: Es werden teilweise Stroboskope und grelle Lichtbilder sowie Nebel im Zuschauer*innenraum eingesetzt. *** Englische Übertitel 2h 15min inkl Pause
Aufführungen | Schauspiel

Biedermann und die Brandstifter

Schauspielhaus Zürich / Pfauen

Als Max Frischs Biedermann und die Brandstifter vor 65 Jahren am Pfauen uraufgeführt wurde, beruhten die positiven Reaktionen auf einem Missverständnis: Das Zürcher Publikum verstand das Stück nicht als Farce über bürgerliche Heuchelei, sondern ganz direkt als Aufruf, keine Fremden ins Haus zu lassen. Max Frisch war bestürzt und versah das Stück mit einem Epilog, der seine satirische Absicht deutlich machen sollte. Der Bestürzung des Autors zum Trotz ist das Missverständnis der Zürcher Uraufführung vielleicht dennoch nicht ganz zufällig: Sind es doch im Stück die armen und mittellosen Hausierer, die die Stadt abfackeln, nicht etwa die wohlhabenden Biedermänner. Dass deren Wohlstand unter anderem darauf basiert, dass sie über Leichen gehen, wird im Stück zwar deutlich erwähnt, bleibt aber unsichtbar – man profitiert vom Leid der Welt, aber sehen möchte man es nicht. Am Ende einer turbulenten und an Missverständnissen nicht armen Intendanz nimmt sich Co-Intendant Nicolas Stemann die Schweizer Satire über bürgerliche Verlogenheit, falsche Gastfreundschaft und verzerrte Selbstbilder noch einmal vor. Am Ende brennen jedenfalls nicht nur die Dachgiebel – so zumindest steht es im Stück. Inszenierung: Nicolas Stemann Bühnenbild: Katrin Nottrodt Kostümbild: Marysol del Castillo Musik: Thomas Kürstner / Sebastian Vogel Video: Claudia Lehmann / Konrad Hempel Dramaturgie: Benjamin von Blomberg Auch interessant für Menschen ab 16 Englische Übertitel 2h15min, ohne Pause
Aufführungen | Schauspiel

Blutstück

Schauspielhaus Zürich / Pfauen

Wir sind Oma-Mutter-Kind-Mischwesen. Wir alle beherbergen ein Leben lang Zellen unserer Mütter – und unsere Mütter einige von uns. In Blutbuch macht die Erzählfigur Kim eine Bestandsaufnahme der Dinge, die wir ungefragt weitertragen, die in unser Körpergedächtnis über Zellen und Erzählungen hineingesickert sind: Ängste, Lüste und Zugehörigkeiten. Grenzen, Regeln und all das, was nie gesagt wurde, aus Scham, Scheinheiligkeit oder Schmerz. Kim stemmt sich gegen das Beschweigen. Denn wenn wir mit allem verbunden sind, dann können wir es doch auch verändern? Wie bringt man also all dies wieder in Bewegung? Leonie Böhm und Autor*in Kim de l’Horizon sind sich letztes Jahr in Zürich begegnet. Leonie Böhm, die in ihren radikalen Klassikerbearbeitungen die Gedanken und Emotionen der kanonischen Texte im Hier und Jetzt erfahrbar macht und damit ihr transformatives Potential herauskehrt, wendet sich nun einem zeitgenössischen Stoff zu, der den Willen zum Dialog und zur Transformation bereits in sich trägt. Und Kim de l’Horizon gibt Blutbuch, das wohl meistbesprochene deutschsprachige literarische Debüt des letzten Jahres und ausgezeichnet mit dem Schweizer und dem Deutschen Buchpreis 2022, in einen künstlerischen Prozess mit offenem Ausgang. Inszenierung: Leonie Böhm Bühnenbild: Zahava Rodrigo Kostümbild: Mascha Mihoa Bischoff Licht: Gerhard Patzelt Dramaturgie: Helena Eckert Englische Übertitel 1h 40min (ohne Pause)
Aufführungen | Schauspiel

Der Besuch der alten Dame

Münchner Volkstheater

Die Enkelin von Claire Zachanassian kommt für einen Auftritt nach Güllen, der verarmten Heimatstadt ihrer verstorbenen Großmutter. Da sie sich mit deren Vergangenheit nie richtig auseinandergesetzt hat, ist sie gespannt, Güllen endlich kennenzulernen. Der Klang ihres Nachnamens bringt die ganze Stadt auf die Beine. Man erhofft sich eine Finanzspritze durch die Erbin der reichen Dame. Doch schnell merkt Zachanassian, dass noch etwas anderes mitschwingt. Die Güllener sind allesamt Nachgeborene und kennen die alte Dame nur aus Erzählungen. Erst nach und nach erfährt die Enkelin, dass Alfred Ill, nachdem er ihre Großmutter geschwängert hat, die Vaterschaft abstritt und die Schwangere als gebrochene Frau ins Ausland fliehen musste. Zachanassian wird klar, dass nicht nur Alfred Ill ihre Großmutter traumatisiert hat, sondern die ganze Stadt daran eine Mitschuld trägt, die nicht aufgearbeitet wurde. Da die Güllener das ganz anders sehen – alles Schnee von gestern, sowas könne heute nicht mehr passieren – setzt sie ein Kopfgeld auf Alfred Ills Enkel aus, das der Stadt eine zweite wirtschaftliche Blüte bescheren könnte. Sapir Heller verlegt den Besuch der alten Dame in die Enkelgeneration und setzt sich mit der Vererbung von Traumata und kollektiver Schuld auseinander. Regie und Konzept: Sapir Heller Bühne & Kostüme: Anna van Leen Komposition & Live-Musik: Fiete Wachholtz Beleuchtung: Björn Gerum Dramaturgie: Bastian Boß
Aufführungen | Schauspiel

Antiope

Deutsches SchauSpielHaus Hamburg

In Theben herrscht die Reinheit. Antiopes Vater, König Nykteus, erlaubt nur das Schöne, selbst schwitzen wird bestraft, alle Widersprüche sind verbannt. Antiope muss fort, sie sucht die Freiheit. Im Wald, im Wilden, Ungeordneten, im Unbeherrschten findet sie sie und wird gefunden: von einem Satyr, Wesen zwischen Mensch und Tier. Oder ist der Satyr vielleicht ein Gott, Zeus? Oder ist Zeus vielleicht Epopeus, König von Sykion? Oder ist Epopeus vielleicht ein ganz anderer? So oder so: Antiope wagt es, sich vom totalitären System ihres Vaters zu lösen, was brutale Rache gegen Mensch und Natur auslöst. Blind vor Hass lässt Nykteus den Wald roden, Antiope, inzwischen schwanger, muss bestraft werden. Nach Nykteus plötzlichem Tod übernimmt sein Bruder Lykos den Thron und potenziert die Totalität des Reinen zur Blutherrschaft. Antiopes Tante Dirke wird zu ihrer Peinigerin, fängt sie, sperrt sie weg, foltert sie. Erst als Antiopes Söhne, die Zwillinge Amphion und Zethos, erwachsen sind, gelingt ihr die Flucht aus der Folterkammer der Tante. Die Autorin Anne Jelena Schulte hat für das SchauSpielHaus Hamburg einen Text geschrieben, der sich auf die Suche macht nach der verlorenen Geschichte Antiopes, dieser Frau, die immer schon da war, aber nie eine Stimme hatte. Denn mit Euripides‘ verlorenem Drama »Antiope« ging nicht nur ein Stück Literatur verloren, sondern auch ein wichtiges Puzzlestück in der großen antiken Geschichte um die Stadt Theben. Anne Jelena Schulte schließt diese Lücke und fragt in ihrem vielstimmigen, hoch-musikalischen Text, welche Gefahr von einer Frau ausgeht, die ihrem Willen zur Freiheit, zur Selbstbestimmung, zur Eigenheit folgt und wie Emanzipation möglich werden kann, allen Widerständen zum Trotz. Henry Morten Oehlert wird mit seiner Inszenierung von »Antiope« erstmalig im RangFoyer des SchauSpielHaus Hamburg inszenieren. Regie: Henry Morten Oehlert Kostüme: Maja Beyer Musik und Komposition: Merlin Gebhard Dauer: 1 Stunde 30 Minuten
Aufführungen | Komödie

Der Untergang der Titanic

Vorarlberger Landestheater

Das 1978 erschienene Versepos DER UNTERGANG DER TITANIC von Hans Magnus Enzensberger ist keinesfalls nur Bericht über ein Schiffsunglück, sondern auch ironischer Kommentar auf Weltuntergangsszenarien einerseits und uneingeschränkten Fortschrittsglauben andererseits. Wie kaum ein anderes Ereignis des 20. Jahrhunderts führt uns der Zusammenprall des Riesendampfers mit einem Eisberg vor Augen, wie prekär die Existenz des Menschen in der Natur ist, die er schlussendlich nicht beherrschen kann. Während die feinere Gesellschaft in den oberen Etagen der Titanic bis zum Schluss nicht an den Untergang glaubt, ertrinken die weniger gut Betuchten im Zwischendeck, füllen sich die unteren Etagen unaufhaltbar mit Wasser – welch ein Bild für die Situation, in der wir uns im Kontext des Klimawandels und anderer Bedrohungen aller Wahrscheinlichkeit nach befinden! In einer performativen Lesung von Enzensbergers Text schlüpft der Bürger:innenchor des Vorarlberger Landestheaters in die Rolle der Untergehenden bzw. Untergegangenen und erforscht das menschliche Verhalten angesichts der Katastrophe. Eintritt Frei
Aufführungen | Schauspiel

The Perfect Moment.
Patti Smith und Robert Mapplethorpe / Ab 13

Vorarlberger Landestheater

Uraufführung: 15.6.2024 Sie sind Ikonen, und wer sich für Fotografie und Musik interessiert, ist ihnen sicher begegnet: Patti Smith und Robert Mapplethorpe. Weniger bekannt ist, dass sie in den späten 60ern eine Liebesbeziehung und dann eine tiefe Freundschaft verband. Sie waren blutjung, ohne Job und finanzielle Mittel, als sie sich in New York trafen. Was sie verband: Beide kamen aus einem Milieu, das eng und bedrückend war, suchten ein inspirierendes Leben in der Großstadt – und ihre künstlerische Ausdrucksform. Es war eine Zeit der Desillusionierung für viele junge Menschen, aber auch der Befreiung von moralischen Zwängen. Patti und Robert verspürten eine unendliche Schaffenskraft und waren doch JUST KIDS, wie Smiths autobiografischer Roman heißt. Sie lebten und arbeiteten im legendären Chelsea Hotel, waren Teil der wilden Kunst-, Literatur- und Musikszene ihrer Zeit, experimentierten mit Drogen, richteten sich fast zugrunde und schufen wagemutige, unsterbliche Werke. Tobias Fend schreibt das Libretto für eine musikalische Produktion, die zum Soundtrack der 60er und 70er von der Liebe und Freundschaft zweier besonderer Menschen erzählt – und von ihrem künstlerischen Schaffen. Inszenierung: Danielle Fend-Strahm Vorstellung am Sonntag, 23. Juni = 2:1-Aktion – Weil’s zu zweit viel schöner ist! Ihre Begleitung hat freien Eintritt.
Aufführungen | Schauspiel

Der Sandmann

Vorarlberger Landestheater

Premiere: 6.6.2024 Als ein eher beiläufiges Ereignis alte Wunden aufreißt, begibt sich der junge Student Nathanael auf die Spur des Sandmanns, einer rätselhaften Gestalt aus seiner Kindheit. Die Reise führt tief in sein Unterbewusstsein und legt düstere Erinnerungen, Ängste und nicht verwundene Traumata frei. Doch einmal losgelassen, kriechen die Schreckgespenster der Vergangenheit aus den Tiefen der Psyche hervor, überwinden die Grenzen von Zeit, Raum und Phantasie und reißen Nathanael mit sich in den Abgrund. E.T.A. Hoffmanns schaurige Erzählung DER SANDMANN erschien 1816 im ersten Band des Erzählzyklus‘ Nachtstücke. Mit seinem Fokus auf die seelischen Vorgänge Nathanaels verhandelt Hoffmann moderne Themen wie Realitätsverlust und Identitätsfragen und legt damit den Grundstein für zahlreiche Bearbeitungen und Adaptionen bis in die heutige Zeit. Regie: Maria Lisa Huber Bühne und Kostüm: Crystin Moritz Dramaturgie: Juliane Schotte Choreographie: Silvia Salzmann Regieassistenz und Abendspielleitung: Norah Lenz
Aufführungen | Schauspiel

All about me. Kein Leben nach mir

Vorarlberger Landestheater

Uraufführung: 16.5.2024 Angesichts gesellschaftlicher Verunsicherung und auf den Prüfstand stehender Lebensträume im Turbokapitalismus des 21. Jahrhunderts, entwickelt das aktionstheater ensemble seit vielen Jahren eine Bühnensprache, welche direkt auf den Solarplexus des Publikums abzielt. Vor allem ist es aber die Hoffnung, sind es die Sehnsüchte des einzelnen Menschen, welche diese Compagnie, die vor Kurzem mit dem österreichischen Kunstpreis ausgezeichnet wurde, behandelt: Wir schreiben das Jahr 2024: Vor dem Hintergrund eines drohenden europaweiten Rechtsruckes und der Übermacht autokratischer Systeme auf internationaler Ebene, scheint nichts weniger als das Überleben der Demokratien auf dem Spiel zu stehen. Nicht nur vor dieser Drohkulisse - die Sorge um unseren Planeten tut ihr übriges - beleuchtet ALL ABOUT ME, wie denn jede und jeder Einzelne von uns auf diese Überforderungen reagiert. Man flüchtet sich erst ins Biedermeier der eigenen Befindlichkeit, landet beim Ich und der Selbstoptimierung. Beginnend bei einer aberwitzig komischen Parade der Eitelkeiten, geht Theatermacher Martin Gruber mit seinem „brand of theatrical therapy“ (Reuters, London) der Frage auf den Grund, was denn diese ganze Welt im Außen mit uns zu tun haben soll … Das aktionstheater ensemble zeigt die Uraufführung dieser großen Theater- und Musikperformance in Koproduktion mit dem Vorarlberger Landestheater und dem internationalen Festival Bregenzer Frühling sowie anlässlich seines 35-Jahre-Jubiläums. Konzept/Inszenierung: Martin Gruber Text: Martin Gruber, aktionstheater ensemble und Wolfgang Mörth Musik: Andreas Dauböck Bühne/Kostüm: Valerie Lutz Videoinstallation: Resa Lut Dramaturgie: Martin Ojster In Koproduktion mit dem Vorarlberger Landestheater und dem internationalen Festival Bregenzer Frühling, Kulturservice der Landeshauptstadt Bregenz. In Kooperation mit Theater am Werk, Wien.
Aufführungen | Schauspiel

Hamlet

Vorarlberger Landestheater

Etwas ist faul im Staate Dänemark! Nur wenige Wochen ist es her, dass der alte König Hamlet unerwartet im Schlaf verstarb – von einer Schlange gebissen, wie es heißt –, da hat sein Bruder Claudius bereits des Toten Frau geehelicht und den Thron bestiegen. Prinz Hamlet, der Sohn des alten Königs, sieht sich vor vollendete Tatsachen gestellt, und nun wandert des nachts auch noch ein Gespenst umher, das Grausiges berichtet: „Die Schlange, die deinen Vater tödlich biss, sie trägt jetzt seine Krone.“ Der Offenbarung des Brudermords folgt sogleich der Ruf nach Rache, die Hamlet ausführen soll. Im Geflecht aus Skrupel, Pflichtgefühl und höfischen Intrigen zu Untätigkeit verdammt, versucht der junge Prinz seinen Weg zu finden – mit potenziell tödlichem Ausgang. Für die Box eingerichtet und auf die Essenz reduziert, kommt Shakespeares berühmte Rachetragödie HAMLET in der Regie von Lisa-Maria Cerha mit nur vier Darsteller:innen aus, ohne ihre Kraft einzubüßen. Inszenierung: Lisa-Maria Cerha Bühne und Kostüm: Natascha Maraval Video: Sarah Mistura Dramaturgie: Juliane Schotte ca. 70 Minuten
Aufführungen | Schauspiel

Von Mäusen und Menschen

Vorarlberger Landestheater

Lennie und George verdingen sich als Tagelöhner im ländlichen Kalifornien, wie viele aber träumen sie den American Dream, glauben an das Versprechen, dass es jedem gelingen kann, ein Leben in Glück und Wohlstand zu führen. Eine Geschichte über die Freundschaft, über das Anderssein, über die Hoffnung auf eine Zukunft ohne finanzielle Not und über eine Welt, die in ihrem Innersten nicht dazu bereit ist, jedem das Erreichen dieser Ziele zuzugestehen: VON MÄUSEN UND MENSCHEN ist sicher das bekannteste Werk des Literaturnobelpreisträgers John Steinbeck. Steinbeck war selbst in den 1920er Jahren als Wanderarbeiter in den USA unterwegs und kannte daher die Mühen und Entbehrungen der Armut gut. So ist VON MÄUSEN UND MENSCHEN auch ein einfühlsames Porträt des Arbeitermilieus in den Zeiten der Wirtschaftskrise – und eine eindringliche Schilderung des Lebens in einer Gesellschaft ohne Mitleid, einer Gesellschaft, die keine Abweichler und Außenseiter duldet. Mit David Kopp / Nico Raschner Inszenierung: Agnes Kitzler Bühne und Kostüm: Marina Deronja Dramaturgie: Elias Lepper
Aufführungen | Schauspiel

Bitch Boxer

Vorarlberger Landestheater

Die 21-jährige Chloe boxt, seit sie elf ist, seit die Mutter fortging und ihr Vater sie in die Sporthalle brachte, damit sie ihre Wut an einem Sandsack auslassen konnte. „Frauen können nicht boxen? Werdet ihr schon sehen.“ Denn nun steht sie kurz davor, bei Olympia den Titel im Boxen zu holen. Auch im Privaten läuft es gar nicht schlecht, und mit Jamie hält sogar die Liebe Einzug in ihr Leben – bis dieses eines Tages unerwartet und brutal zuschlägt. Ihren härtesten Kampf wird Chloe außerhalb des Boxrings austragen müssen… In BITCH BOXER erzählt Charlie Josephine die Geschichte einer jungen Frau, die hartnäckig ihren großen Traum verfolgt, koste es, was es wolle. Aber ist wirklich jeder Preis gerechtfertigt? Inszenierung: Michael S. Wilhelmer Bühne und Kostüm: Marina Deronja ca. 55 Minuten
Aufführungen | Schauspiel

Amphitryon

Vorarlberger Landestheater

„Ach!“ Es ist das berühmteste „ Ach“ der Weltliteratur, das Alkmene – spricht, ausruft, seufzt?! Es bleibt das Geheimnis dieses „Lustspiels nach Molière“: Was fühlt die Getäuschte, als sie begreift, dass sie mit Jupiter eine Liebesnacht verbracht hat? Aber der Reihe nach. Alkmene wartet in Theben auf die Heimkehr ihres Mannes, des siegreichen Feldherrn Amphitryon. Doch wer des Nachts heimlich in dessen Gestalt bei ihr erscheint, ist der liebestolle Gott Jupiter. Sie lässt sich täuschen, leidenschaftlich ist die Begegnung und groß der Schrecken, als der echte Gatte nichts von der Nacht wissen will. Was ist Wahrheit, was Wahrnehmung? Können wir unseren Sinnen überhaupt trauen? Es ist nicht anzunehmen, dass Alkmene und Amphitryon das perfide Götterspiel unbeschadet überstehen – wer einmal irre geworden ist an der Welt, am Gegenüber, findet so rasch nicht wieder ins Gleichgewicht. Ebenfalls nicht unbeschadet (nur durchaus körperlich) erlebt Sosias, Diener und komischer Gegenpart des Amphitryon, den Identitätskonflikt. Er begegnet seinem Double Merkur persönlich und lernt vermittels eines groben Stocks, wer in dieser Nacht Sosias ist und zu Charis und Grünkohl und Bratwurst nach Hause geht … Regie: Angelika Zacek Bühne und Kostüm: Gregor Sturm Licht: Simon Tamerl Dramaturgie: Juliane Schotte

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